Hallo, ich benötige ein Platinenrelais 12V= oder 5V= 1x Schliesser (Belastung gering,nur für Steuerungszwecke), was in Dauerbetrieb angezogen bleiben soll. Bei Koppelrelais steht häufig 100% Einschaltdauer bei. Bei den Platine- relais bin ich mir nicht so sicher. Im DBL bei Reichelt, konnte ich nichts finden. Gerne hätte ich http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=27659;GROUPID=;SID=32f1s8cKwQASAAAE@oQw472f64aa89cb299d7c98a79325aa7cb46 genommen oder ein Miniaturrelais. Wenn jemand in der Materie Erfahrung hätte, wäre ich für ein Hin- weis dankbar. Relais, wegen der galv. Trennung. Wobei vielleicht ein Optomos eine Alternative wäre? Bedanke mich mal schon. Wigbert
Das Relais kannst du ruhig dauernd angezogen lassen. Ich habe noch nie ein Platinenrelais gesehen das das nicht konnte. Bei 12 V hat das Relais einen Spulenwiderstand von 1000 Ohm. P = U^2 / R = 144/ 1000 = 144mW Davon duerfte die Spule nicht merklich warm werden.
Wenn du trotzdem Angst hast bzw. noch etwas Strom sparen willst, dann schalte einen Widerstand in Reihe, etwa mit dem halben Wert des Spulenwiderstands. Um sicheres Schalten weiterhin zu gewährleisten, sollte diesem Widerstand ein C parallel liegen. Bei dem angegebenen 12V-Relais mit 500Ω würde ich 22μF - 47μF vorschlagen; bei der 5V-Variante doppelt so viel.
@Thomas K. (muetze1) Bistabiles Relais fällt aus. Es wird eine Sensorik geschaltet und das angezogene Relais sollte dann sich selbst überwachen. (Sensor aus > Relais fällt ab; Kabelbruch > Relais fällt ab; usw.) Wigbert
Warum soll es denn dauernd angezogen bleiben? Sie haben doch Öffner und Schließer. Wenn die Ansteuerung elektronisch ist, geht das. Wenn das Relais nur durch eine Spannung gesteuert wird, geht es natürlich nicht. Ist doch aber heutzutage sehr selten.
Entschuldigung, hatte unter Leiterplatten-Relais kein Reedrelais verstanden. Diese gibt es aber auch mit Öffner/Schließer.
Hallo, bedanke mich erstmal für die konstruktiven Hinweise. Zum Einsatz werden 5V = Reedrelais kommen, allerdings werde ich die Freilaufdiode extern anordnen. Das Reedrelais (ohne Diode) hat bei Reichelt einen höheren ohmschen R. wie die Relais mit Diode. Ob das stimmt wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Wigbert
Na, die mit 5V und einem Schließer haben den gleichen R von 500 Ohm.
Helmut Lenzen schrieb: > Davon duerfte die Spule nicht merklich warm werden. ...das dachte ich bis vor kurzem auch - eine Thermographieaufnahme eines Boards belehrte mich aber eines besseren: Neben Stromversorgung und Prozessoren sind erstaunlicherweise die Relais (Typ AGQ20003) unten rechts mit die wärmsten Teile auf dem Board.
Stefan Wimmer schrieb: > sind erstaunlicherweise die Relais (Typ AGQ20003) unten > rechts mit die wärmsten Teile auf dem Board. Bei welchem Laststrom?
Lothar Miller schrieb: > Stefan Wimmer schrieb: >> sind erstaunlicherweise die Relais (Typ AGQ20003) unten >> rechts mit die wärmsten Teile auf dem Board. > Bei welchem Laststrom? Der Laststrom ist weniger das Problem. Was Du das siehst, ist schon die Wärmeentwicklung der (Draht-)Spule der Relais.
Genau - vergiss' den Laststrom, der ist im einstelligen mA-Bereich. Es ist wirklich die Verlustleistung der Spulen, die die Teile so erwärmt. Es sind 4 Relais nebeneinander und - wie zu erwarten - werden die inneren beiden noch ein wenig wärmer als die äußeren.
Das ist nicht erstaunlich für voll umspritzte Spulenkörper in Reed-Technik. Der Farbskale zu entnehmen also bis zum Endanschlag = 48°Celsius.
Hallo, liebe Gemeinde. Die letzten Threads machen mir langsam Angst. Sollte ich nun HildeK's Tip in Erwägung ziehen? Das Relais muss wirklich Langzeit-Zuverlässig sein. Wigbert
Celsius schrieb: >Das ist nicht erstaunlich für voll umspritzte Spulenkörper in Reed-Technik. >Der Farbskale zu entnehmen also bis zum Endanschlag = 48°Celsius. Ja, nach ca. 20 Minuten Einschaltdauer und freiliegend auf dem Tisch. Eingebaut im Gehäuse und nach Ausgleich aller Wärmekapazitäten würde ich um die 60°C erwarten, das wären dann ca. 35°C Erwärmung. Das Gerät selber darf bis 50°C Umgebungstemperatur betrieben werden - somit erreichen die Relais dann schon die lt. Datenblatt maximal erlaubten 85°C! Die Wärmebildkamera bringt immer wieder erstaunliche Tatsachen und wertvolle Hinweise für ggf. notwendige Redesigns. Nicht ganz billig, aber für jede nicht ganz kleine Firma mit ersthaftem Anspruch zu empfehlen.
Wigbert Picht-dl1atw schrieb: > Sollte ich nun HildeK's Tip in Erwägung ziehen? Wenn die Relais von einem (nicht ganz voll ausgelasteten) Controller angesteuert werden, könntest Du machen, was ich demnächst bei unserem Gerät implementieren werde: Die Relais zunächst voll ansteuern und dann per (Software-)PWM den Haltestrom reduzieren. 73, DD6FM :-)
Also übertreibt es mal nicht mit der theoretischen Ängstemacherei. Wenn man für 5V noch den Spannungsabfall von 0,5V für den Transistor abzieht, hat man noch 40mW. Ich gehe von den Reichelt Reed mit 500 Ohm aus. Und wen das Relais zu 99% angezogen sein soll, dann wiederhole ich meinen Vorschlag, eines mit Wechsler zu nehmen. Dann ist es nur zu 1% eingeschaltet.
Ich kann jetzt nicht für den OP sprechen, aber bei meiner Schaltung hat es schon seinen Sinn, dass die Relais bei Betrieb immer an sind. Wenn das Gerät mal ausfällt, müssen bestimmte Signale nämlich durchgeschleift werden.
Michael_ schrieb:
> Also übertreibt es mal nicht mit der theoretischen Ängstemacherei.
Theoretisch?? Meinst Du, ich habe die Thermo-Aufnahme mit Paintshop
gemalt und das Datenblatt des Herstellers bei der
Maximaltemperatur-Angabe manipuliert??
Das sind reale Probleme, mit denen man sich als (ernsthafter) Entwickler
u.a. befassen muß. Wahrscheinlich sehe ich vieles durch meine
"Automotive Brille" ein wenig enger, aber andersrum hilft dem Wigbert
Deine (nicht durch allzuviele Argumente untermauerte) Abwiegelei nicht
wirklich weiter. Er schrieb u.a. er braucht was "langzeit zuverlässiges"
und fragte nach Erfahrungen. Ich hoffe, ich konnte ihm ein paar
handfestere Tipps aus der Praxis geben.
Stefan Wimmer schrieb: > die lt. Datenblatt maximal erlaubten 85°C! Das heißt im logischen Schluss, dass die Umgebungsluft und die Platine im Gehäuse also 85°C erreicht? Von der Umgebung des Bauteils geht eine übliche thermische Spezifikation nämlich aus. Und dass sich dann ein Bauteil zusätzlich lokal erwärmt muss der Hersteller bereits eingerechnet haben...
Hi, ja das Relais muss sich selbst überwachen. Die Anwendung fällt in einen Sicherheitsbereich. Also nicht irgendeine "Blinki" Schaltung. Sonst würde ich das weniger ernst nehmen. Ich hab mal das 5V Relais angeschlossen und da es bei ca. 2V noch hält werde ich das nach HildeK lösen. Wem stören die 2 Bauelemente mehr. PWM wäre auch eine Lösung. Die Wärmeerzeugung möchte ich natürlich auch in Grenzen halten. Wigbert
Wigbert Picht-dl1atw schrieb: > Die Anwendung fällt in einen Sicherheitsbereich. Also nicht irgendeine > > "Blinki" Schaltung. Sonst würde ich das weniger ernst nehmen. > > Ich hab mal das 5V Relais angeschlossen und da es bei ca. 2V noch > > hält werde ich das nach HildeK lösen. Wenn die Platine ggfs. Vibration ausgesetzt wird, solltest Du die Haltespannung höher ansetzen. Eben aus der Überlegung, damit Kontakte noch sicher geschlossen bleiben.
@Andrew Taylor (marsufant) ich dachte so 1/3 V nehm ich durch den R weg. Vibrationen kaum, aber thermische Belastung in ein unbelüfteten Schaltschrank. Wigbert
Hallo, ich hab das jetzt mal so gelöst: Ein 78L05 versorgt die Schaltung mit 5 Volt. Ein ATTINY25 reicht mit seinen extrem komplexen Code Do If Pinb.0 = 1 Then Portb.1 = 0 Portb.2 = 1 Else Portb.1 = 1 Portb.2 = 0 End If Loop die Pegel des Sensors (ein/aus, an In) einmal direkt an ein Relais (Out) weiter, bzw. an das 2. Relais (/Out) invertiert. Die 5V Relais bekommen durch seine Vorwiderstände ca. 3,9V. Die ganze Schaltung hat eine Stromaufnahme von <18mA. Sicher hätte man das mit Logik lösen können, aber ein AVR hat schon alles notwendige in sich. So wird der Eingang nur mit <150µA belastet. Auch den reduzierten Dauerstrom der Relais von ca. 7,5mA sollte der AVR langfristig standhalten. Wigbert
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