Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PIC oder Atmega


von Thomas Kiss (Gast)


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Habe bereits die Posting bereits durchgeschaut, aber mir ist was 
grundsätzliches nicht klar.

Was kann ein PIC was ein Atmega nicht kann ?

Ich sehe es so :

( Anfänger ansicht )

Atmega :
Bascom, einfach Kostenlos, "lesbare" Befehle
Programmieren, ISP ein kabel gut ist es, oder Pollin Board geht sehr gut
Billig
Fast unverwüstbar ( schonmal verkehrt auf dem Steckbrett hat überlebt )
Unheimlich viel, bereits realisierte Anwendungen

PIC:
Nur Hochsprache
Teuere Brenner
Chips auch etwas teurer
Weniger Anwendungen

von Greta (Gast)


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> PIC:
> Nur Hochsprache
> Teuere Brenner
> Chips auch etwas teurer
> Weniger Anwendungen

Du liegst hier bei allen Punkten falsch!

von B. S. (bestucki)


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> PIC:
> Nur Hochsprache

Den PIC kannst du auch in Assembler programmieren.

> Teuere Brenner

Den Brenner kannst du dir auch selber basteln (geht natürlich einfacher 
wenn man den original Schaltplan und die original Software für den uC im 
Brenner hast).

> Chips auch etwas teurer

Weiss ich nicht.

> Weniger Anwendungen

Ich arbeite zur Zeit fast nur mit PIC und ich denke dass der PIC in etwa 
des selbe kann wie der Atmel. In meiner Firma verwenden wir auch sehr 
viele PICs. Somit müssen sie (denke ich mal) für viele Anwendungen 
tauglich sen.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die PICs auch sehr robust 
sind. Bis jetzt ist mir noch keiner durchgebrannt...

von Thomas Kiss (Gast)


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Greta schrieb:
>> PIC:
>
>> Nur Hochsprache
>
>> Teuere Brenner
>
>> Chips auch etwas teurer
>
>> Weniger Anwendungen

Interresant....

Kann man mit Bascom auch PIC Programmieren ?

Ich habe irgendwo gesehen, dass es keine billige Brenner gibt...

von Peter D. (peda)


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Thomas Kiss schrieb:
> Was kann ein PIC was ein Atmega nicht kann ?

Du vergleichst Äpfel mit Birnenbäumen.

PIC heißen alle MC-Familien von Microchip, von 8 .. 32 Bit
PICxxx ist quasi wie ATxxx nur die Herstellerkennung.

ATmega heißen einige MCs der AVR-Familie, die wiederum eine Familie 
unter vielen ist, die Atmel herstellt.

Du solltest daher etwas genauer sein, dann kann man auch was dazu sagen.
Also welche PIC-Familie konkret willst Du mit welcher AT-Familie konkret 
vergleichen?


Peter

von Ronald R. (Gast)


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Zwei Vorteile die mir bei den moderneren PICs einfallen sind:

- interner RC-Oszillator mit 1% Genauigkeit (UART oder USB ohne externen 
Quarz möglich)
- Pin-Switch-Matrix, d.h. man kann sich Funktionen wie SPI, I2C, UART 
... auf (fast) beliebige PINs legen und dadurch das Layout vereinfachen 
bzw. die vorhandenen Pins mit den Wunschfunktionen belegen. Bei anderen 
Controllern blockieren sich manche Funktionen gegenseitig, da sie fest 
auf betimmte Pins gelegt sind.

Grundsätzlich ist es aber so ziemlich egal ob man PIC oder AVR nimmt.

> Ich habe irgendwo gesehen, dass es keine billige Brenner gibt...

Was ist für Dich billig? Das Pickit2 z.B. kostet ca. 50 Eur.

von Thomas Kiss (Gast)


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@Peter....Nette Diskussion, hoffentlich lesen auch viele die guten Tipps 
hier...

Naja ich beschäftige mich zu 90% mit Atmega8 und zu 10% Atmega32 oder 
habe noch 85er auch noch...

Ich wollte damals schnell mal einen Thermometer für meine Schwägerin 
schneken, habe die erste Schaltung gefunden auf PIC Basis..uhh,,dachte 
ich
Brenner kaufen, war nicht so billig....dann habe sehr oft gesehen, daß 
Assembler benutzt wird....2 Tage hin und her gelesen, dann habe Bascom 
im Netz entdeckt....bin schneller zum ergebnis gekommen...

Bin echt begeistert wie einfach man etwas machen kann, so nach dem Motto 
funzt gleich...Laptop RS232 Pollin board, funzt...dann weitermit 
Steckbrett.

von Purzel H. (hacky)


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Auf die Frage PIC oder AVR kann man nur antworten :
PIC und ATMega  - etwas Flexibilitaet bitte.

von Peter (Gast)


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Und los geht der 10'000ste Krieg: PIC vs AVR....!

Ich persönlich habe schon beide verwendet und bevorzuge eindeutig AVR!

Gratis:
- AVR-Studio (Assembler, AVR-GCC Support, Debugger, Programmer, 
Emulator)
- Gratis C-Complier (AVR-GCC) mit professioneller Eclipse-IDE
  (Unterstützt alle Typen, ohne Demo Restriktionen)
- Basic+Pascal verfügbar
- Tonnenweise Beispiele und Projekte im WWW vorhanden

von Purzel H. (hacky)


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Ich verwende zwar aus historischen Gruenden fast ausschliesslich AVR, da 
sind aber die PWMs vermurkst, was bedeutet fuer eine PWM Maschine nimmt 
man bevorzugterweise einen neuen dsPIC33. Ist leider so.

von B. S. (bestucki)


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> Gratis:
> - AVR-Studio (Assembler, AVR-GCC Support, Debugger, Programmer,
> Emulator)

MPLAB ist auch gratis

> - Gratis C-Complier (AVR-GCC) mit professioneller Eclipse-IDE
>   (Unterstützt alle Typen, ohne Demo Restriktionen)

C-Compiler sind auch gratis (zumindest für die 18er-Familie). Bei den 
anderen Familien weiss ich nicht.

> - Basic+Pascal verfügbar

Weiss ich nicht, brauche ich aber auch nicht

> - Tonnenweise Beispiele und Projekte im WWW vorhanden

Beim PIC ebenso.

von Thomas K. (thkusch)


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Hallo!

> Ich verwende zwar aus historischen Gruenden fast ausschliesslich AVR, da
> sind aber die PWMs vermurkst, was bedeutet fuer eine PWM Maschine nimmt
> man bevorzugterweise einen neuen dsPIC33. Ist leider so.

Was sind da die Vorteile gegenüber einem AVR?
Ich benötige häufig viele PWMs und muss deswegen zu z.B. Mega640 
greifen, obwohl die meisten IOs dann ungenutzt bleiben und der Chip 
nicht gerade günstig ist.

Gruss
Thomas

von PicArmSToWeh (Gast)


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Heinz B. schrieb:
>> - Basic+Pascal verfügbar

PicBasic gibt es von min. 10 verschiedenen Herstellern teilw. in super 
Qualität. Foren, EV-Bords in Hülle und Fülle, Billigbrenner (seltsames 
Kriterium ) Hardwaresimulation (Billig) In circuit Debugging usw .usf.

Eine sehr große Community aber alles in englischer Sprache.

C-Control von Conrad arbeitet glaub ich auch damit

Aber was soll's? Es ist völlig egal welchen Prozessor du nimmst, kennst 
du einen kennst du alle (bzw. steigst schnell um).

von Jan K. (pit1)


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Hallo, als leidenschaftlicher ASM-Programmierer stand auch mal vor 
dieser Frage und hab dann mit einem kleinen PIC12F629 Projekt 
angefangen. Das war dann auch gleich das letzte mit PIC. Der arg 
begrenzte Befehlssatz, das umständliche Banking und der nicht minder 
umständliche Datenzugriff, schließlich daß vom angelegten Takt nur 1/4 
zur Verfügung steht und weitere komische Absonderlichkeiten (z.B. 14-Bit 
Opcodes) haben mich dann sehr schnell zu den aufkommenden AVRs 
umschwenken lassen. Mag sein daß heutige PICs nicht mehr viel mit den 
alten Microchip Controllern gemeinsam haben, aber was man einmal 
geschätzt und gelernt hat dabei bleibt man meist :)

von Εrnst B. (ernst)


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Den wichtigsten Vorteil der PICs habt ihr noch garnicht genannt:

Das komfortable Sample-Bestell-System auf der Microchip-Webseite ;)

SCNR.

von B. S. (bestucki)


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Jan K. schrieb:
> Der arg begrenzte Befehlssatz

Du stehst wohl nicht auf RISC-Architektur ;)

Einen PIC mit ASM zu programmieren find ich prima. Ich muss nicht wie 
bei einigen anderen Controllern 250 Befehle auswendig lernen, sondern 
genau 35.

Aber jedem das seine...

von Jan K. (pit1)


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Heinz B. schrieb:
> Ich muss nicht wie
> bei einigen anderen Controllern 250 Befehle auswendig lernen,

... benötigst dafür aber wesentlich mehr Code und mehr Ausführungszeit 
obendrein. Der Programmieraufwand steigt erheblich und die 
Fehlerwahrscheinlichkeit auch. Was ist daran "prima" ???

von B. S. (bestucki)


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Jan K. schrieb:
> benötigst dafür aber wesentlich mehr Code und mehr Ausführungszeit
> obendrein.

Ja ich muss mehr Code schreiben, was mich aber nicht sonderlich stört. 
Nur ist es bei vielen CISC-Controllern so, dass ein Befehl mehrere 
Taktzyklen benötigt. Beim PIC benötigt jeder Befehl genau einen 
Taktzyklus (ausser GOTO). Somit bleibt die Ausführungszeit 
schlussendlich in etwa gleich.

von Jan K. (pit1)


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Die Mehrheit der z.B. 133 Befehle eines Mega128 benötigt 1 Zyklus, 
wenige 2 und noch weniger 3 ... Daß die Ausführungszeit schlußendlich 
gleich bleibt ist ein schöner Traum, den ich Dir aber jetzt nicht nehmen 
möchte :)

von -Gast_XIV (Gast)


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Jan K. schrieb:
> allo, als leidenschaftlicher ASM-Programmierer stand auch mal vor
> dieser Frage und hab dann mit einem kleinen PIC12F629 Projekt
> angefangen. Das war dann auch gleich das letzte mit PIC.

Das Assemblerproblem ist wirlich nervig, vor allem wenn man dann noch 
die Befehle per DIL Schiebeschalter eingibt ;-). Die Zeit ist aber nicht 
stehen geblieben.


> Der arg
> begrenzte Befehlssatz,

RISC CPU. Der name kommt von Reduced Instruction ....

> das umständliche Banking

muss das für jemanden der 300 Assembler Befehle liebt ein echte 
Herausforderung sein ;-)

> und der nicht minder
> umständliche Datenzugriff,

dito.

> schließlich daß vom angelegten Takt nur 1/4
> zur Verfügung steht

Welcher Prozessor macht das nicht? Prefetch, Aqusition, Process, Storage 
sind nun mal die Takte des Mikrocodes. Ob das nun intern mit PLL 
versteckt wird oder noch mal durch 2 geteilt wird (Intel) um ne hiohe 
Taktrate vorzutäuschen.

> und weitere komische Absonderlichkeiten (z.B. 14-Bit
> Opcodes)

Was der Risc Architecture geschuldet ist,

> haben mich dann sehr schnell zu den aufkommenden AVRs
> umschwenken lassen.

was wohl im dutschen Raum sinnvoll ist, alle anderen (TI, ST, Hitachi, 
Freescale, NXP usw.) hätten es aber auch getan.

Microchip kocht das sein eigenes Süppchen, unter Hochsprachen ist das 
wieder egal.

> Mag sein daß heutige PICs nicht mehr viel mit den
> alten Microchip Controllern gemeinsam haben, aber was man einmal
> geschätzt und gelernt hat dabei bleibt man meist :)

mit dem Risiko der Betriebsblindheit.

von Sven P. (Gast)


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Dafür musste man beim PIC früher(tm) alles, aber auch wirklich jeden 
Mist, durch ein Arbeitsregister zwängen. SCNR. Das hat die ASM-Listings 
ganz gewaltig aufgeblasen. Abgesehen von den etwas..eigenwilligen 
Mnemonics. Auf den ersten Blick sahen PIC-Listings immer etwa so aus:
1
bsfs
2
bfssfb
3
sfsbf
4
bfsf
5
fbws
6
ffsbw
7
fbws

Nix für Ungut ;-)

von Thomas Kiss (Gast)


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Fazit : Für "blutige" Anfänger = Atmel

von -Gast_XIV (Gast)


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Jan K. schrieb:
> Die Mehrheit der z.B. 133 Befehle eines Mega128 benötigt 1 Zyklus,
> wenige 2 und noch weniger 3 ... Daß die Ausführungszeit schlußendlich
> gleich bleibt ist ein schöner Traum, den ich Dir aber jetzt nicht nehmen
> möchte :)

Diese Diskussion kannst du auf allen Ebenen (von Anfänger- Chip 
Entwickler) im Internet führen. Letztlich diskutiert man die Argumente 
der Marketingheinzis. Wer will das schon?

Alle kochen mit Wasser, alle können was. Die Unterschiede sind marginal. 
Die Ratio lautet Price x Perfomance x Power (Consumption) nicht 
irgendwelche Markennamen.

von -Gast_XIV (Gast)


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Thomas Kiss schrieb:
> Fazit : Für "blutige" Anfänger = Atmel

Picbasic würde ich empfehlen.

von Greta (Gast)


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Wenn ich mir nachfolgenden Link anschaue kommt bei mir das Gefühl auf, 
dass hier nicht jeder auf dem aktuellen Stand ist. So manche Eigenschaft 
hat sich in den letzten 20 Jahren, im Gegensatz zu den hier 
vorgebrachten Argumenten, doch etwas gewandelt.

http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcService=SS_GET_PAGE&nodeId=2591

von Lehrmann M. (ubimbo)


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Irgendwann müssen alle PIC-Fans und AVR-Fans einsehen (ich hab dafür 
auch lange gebraucht), dass sich PIC und AVR in nichts nachstehen. Es 
ist mehr oder weniger eine Philosophie welchen von beiden man nimmt. Ist 
wie Butter unter Nutella oder nicht.

von Purzel H. (hacky)


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>> Ich verwende zwar aus historischen Gruenden fast ausschliesslich AVR, da
sind aber die PWMs vermurkst, was bedeutet fuer eine PWM Maschine nimmt
man bevorzugterweise einen neuen dsPIC33. Ist leider so.

>Was sind da die Vorteile gegenüber einem AVR?
Ich benötige häufig viele PWMs und muss deswegen zu z.B. Mega640
greifen, obwohl die meisten IOs dann ungenutzt bleiben und der Chip
nicht gerade günstig ist.

Vergleich mal den Mega640 mit einem dsPIC33FJ64GS604 ... 
dsPIC33FJ64GS610
wobei der 606 mein Lagertyp ist. Der 606er hat 6x2 PWM, der 610er hat 
9x2 PWM, wobei x2 bedeutet oben und unten an einer Halbbruecke, mit 
einer programmierbaren Phase, Totzeit dazwischen. die Aufloesung ist 
natuerlich 16 bits. Die Aufloesung betraegt je nach Mode 1-8ns. Moden 
bis zum abwinken. Und ich kann auf eine PWM flanke einen 10bit ADC 
starten, der mir nach 0.5us ein Resultat liefert. Dh. ich kann den Fet 
als Shunt verwenden und im durchgeschalteten Zustand messen. Eine echt 
tolle Maschine.
Da hat Atmel leider geschlafen.

von Thomas Kiss (Gast)


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@Greta....

Sei nicht böse, aber sowas ich für Anfänger recht schwierig...und 
komplex..

oder andersrum, für mich wäre es zu komplex...noch...-D

von Sven P. (Gast)


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Greta schrieb:
> Wenn ich mir nachfolgenden Link anschaue kommt bei mir das Gefühl auf,
> dass hier nicht jeder auf dem aktuellen Stand ist. So manche Eigenschaft
> hat sich in den letzten 20 Jahren, im Gegensatz zu den hier
> vorgebrachten Argumenten, doch etwas gewandelt.
>
> http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcService=SS_GET_PAGE&nodeId=2591

Wenn ich in diese Klasse möchte, würde ich mir aber ganz arg überlegen, 
ob ich mir Microchip ans Bein binde oder lieber gleich einen ARM-Kern 
benutze.

Man sollte auch erwähnen, dass die etablierten 8-Bit-AVRs nur 
ausgesprochen wenige Hardware-Bugs enthalten und man im Ernstfall noch 
hoffen kann, dass die Bugs in der nächsten Revision behoben werden. Wenn 
ich mir da so manchen vergleichbaren PIC anschaue... Oder etwa den 
Netzwerk-PHY (ENCsowieso), der ja an sich richtig toll ist, nur durch 
die kaputte CRC-Einheit wieder total ausgebremst wird.

von Thomas K. (thkusch)


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Hallo!

Gnadenloser Labberer schrieb:
> wobei der 606 mein Lagertyp ist. Der 606er hat 6x2 PWM, der 610er hat
> 9x2 PWM, wobei x2 bedeutet oben und unten an einer Halbbruecke, mit
> einer programmierbaren Phase, Totzeit dazwischen. die Aufloesung ist
> natuerlich 16 bits. Die Aufloesung betraegt je nach Mode 1-8ns. Moden
> bis zum abwinken. Und ich kann auf eine PWM flanke einen 10bit ADC
> starten, der mir nach 0.5us ein Resultat liefert. Dh. ich kann den Fet
> als Shunt verwenden und im durchgeschalteten Zustand messen.

das hört sich wirklich lecker an. Danke!!

Gruss
Thomas

von Kent (Gast)


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Ich denke mal für 99% aller Anwendungen im Hobbybereich ist es völlig 
wurscht ob man mit AVR's oder PIC's anfängt. Man sollte nur dabei 
bleiben, denn der Aufwand für Einarbeitung in die Eigenheiten des uC, 
Bau des Brenners, Installation der Software usw. ist doch erheblich. Ich 
hab rein zufällig mit PIC's angefangen und bin sehr zufrieden damit, 
aber mit AVR's wäre ich bei meinen simplen Anwendungen genauso 
zufrieden. Was mir bei den PIC's gefallen hat:

-es gibt die hervorragende Seite von sprut, wo man für 90% aller 
Anwendungsfälle (egal ob nun PWM, LCD-Ansteuerung, 7Segment-Anzeigen, 
Messen, Regeln etc.) "abkupfern" kann und außerdem alles dermassen gut 
beschrieben ist dass es wirklich jeder kapieren kann

-bei Microchip kann man prima "sampeln" und es gibt inzwischen eine 
riesige "Familie" an Controllern für jeden nur erdenklichen Einsatzzweck

-die PICs sind unglaublich robust; ich hab mal einen PIC16F777 mit 12V 
an einem I/O PIN gebraten bis er anfing zu rauchen - kaputt ist einzig 
und allein dieser PIN, der Rest funktioniert noch wunderbar :)

Nervig ist bei den alten PICs jedoch diese elende Bankumschaltung, die 
ziemlich dämliche Bezeichnung der Mnemonics durch die das Lesen von 
asm-Listings zum Krampf werden kann.

>Ich habe irgendwo gesehen, dass es keine billige Brenner gibt...

Mein Brenner mit USB hat 49,- gekostet als Bausatz; sicher ist so ein 
selbstgebautes Ding am COM-Port billiger aber dafür steck ich meinen 
Brenner einfach an den Laptop und muss keinen alten PC extra dafür 
haben; das ist mir das Geld wert.

von Peter D. (peda)


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Heinz B. schrieb:
> Einen PIC mit ASM zu programmieren find ich prima. Ich muss nicht wie
> bei einigen anderen Controllern 250 Befehle auswendig lernen, sondern
> genau 35.

Das ist Quatsch, Du mußt ja nicht alle Befehle benutzen.
Z.B. in meinem AVR-Bootloader benutze ich nur:
1
Instructions used: 50 out of 108 (46.3%)

Es ist aber wesentlich praktischer, mehr Befehle zu haben, wenn man sie 
mal braucht.
Ich bin vor Lachen fast vom Stuhl gefallen, was für umständliche 
Konstrukte für ne simple Mehr-Byte-Addition notwendig sind, weil der 
PIC12 kein Carry addieren kann.


Peter

von -Gast_XIV (Gast)


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Kent schrieb:
> Mein Brenner mit USB hat 49,- gekostet als Bausatz;

http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=72928;PROVID=2402

Das Ding programmiert (auch unterwegs on the go) so gut wie jeden Pic 
Typ hat nen seriellen Terminal, nen I2C Analyzer, program on change 
Internet Update usw. usf.

Was willst du da selbst bauen um 1,40€ zu sparen?

von Detlev T. (detlevt)


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Die drei wichtigsten Fragen des Universums: Coke oder Pepsi? Kölsch oder 
Alt? AVR oder PIC? ;)

Ich selbst nutze wohl nur deshalb AVRs, weil ich durch die 8051-Schiene 
schon die Firma Atmel kannte. Zum Umstieg auf PIC sehe ich keinen Grund. 
Wer sich aber mit PICs auskennt, sieht das umgekehrt wohl genauso. Am 
Ende ist doch alles 1 und 0 auf Silizium. ;)

Mein Rat, als Anfänger trotzdem eher sich in Richtung Atmel zu bewegen, 
ist daher als parteiisch zu sehen und stellt die grundsätzliche 
Ebenbürtigkeit der PICs nicht in Frage. Die PICs bieten aus meiner Sicht 
für den Profi mehr Bandbreite. So kostet der kleinste PIC nur ein 
Bruchteil des kleinsten AVRs (50cent vs. 1.30€, Preise von 
Bastelversendern). Davon hat der Anfänger aber eher wenig. Für ihn ist 
hingegen von Vorteil, dass die ganze AVR-Familie einander ähnlicher ist 
als die PICs. Man muss sich weniger umstellen. (Man kann aber auch 
sagen, es gibt da halt weniger Auswahl ;) )

Zudem laufen nun einmal mehr Projekte mit dem AVR, wo man sich etwas 
abgucken kann. So gibt es hier zwar ein AVR-Tutorial, aber halt kein 
PIC-Tutorial. Wo kann ich dumme Fragen stellen, bekomme ich von vielen 
Hilfe? Das ist viel wichtiger als irgendwelche Leistungsdaten.

von -Gast_XIV (Gast)


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Kent schrieb:
> Nervig ist bei den alten PICs jedoch diese elende Bankumschaltung, die
> ziemlich dämliche Bezeichnung der Mnemonics durch die das Lesen von
> asm-Listings zum Krampf werden kann.

Nun, ich kenne Spezies für die ist es eine Lust ;-).

Unsereins haut die Listings in Mplab durch den Simulator (Mit 
Breakpoints und Hardwareemulation).

von Thomas Kiss (Gast)


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Die Ansichten von Detlev sind wie meiner damals gewesen wo ich eine 
Entscheidung treffen "musste" Atmel oder PIC

von -Gast_XIV (Gast)


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Detlev T. schrieb:
> Zudem laufen nun einmal mehr Projekte mit dem AVR, wo man sich etwas
> abgucken kann. So gibt es hier zwar ein AVR-Tutorial, aber halt kein
> PIC-Tutorial. Wo kann ich dumme Fragen stellen, bekomme ich von vielen
> Hilfe?

Das ist aber nur hier der Fall. Pic Projekte gibt es ohne Ende, auch 
Foren.

von B. S. (bestucki)


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Jan K. schrieb:
> Die Mehrheit der z.B. 133 Befehle eines Mega128 benötigt 1 Zyklus,
> wenige 2 und noch weniger 3 ... Daß die Ausführungszeit schlußendlich
> gleich bleibt ist ein schöner Traum, den ich Dir aber jetzt nicht nehmen
> möchte :)

Da hast du recht. Ich kenne den Mege128 zu wenig um zu wissen wie viele 
Zyklen er für einen Befehl braucht. Deshalb:

Heinz B. schrieb:
> Nur ist es bei vielen CISC-Controllern so, dass ein Befehl mehrere
> Taktzyklen benötigt.

Ist der Mega128 ein CISC-Controller? Ich weiss es nicht...

Thomas Kiss schrieb:
> Fazit : Für "blutige" Anfänger = Atmel

Der PIC war in meiner Ausbildung der erste Controller den ich 
angetroffen habe, ca. 2 Wochen nach Ausbildungsstart. Ich habe mich mit 
ihn gut anvertraut und genau so programmieren gelernt, wie ich das 
wahrscheinlich mit einem AVR auch gemacht hätte. Später in meiner 
Ausbildung bin ich dann einem LEMPS (CISC-Controller) begegnet. Das war 
der Horror! Über 200 Befehle, die schlussendlich nur mit einfacheren 
Befehlen zusammengesetzt waren, kein ROM (Programm wurde im RAM 
gespeichert und der Controller benötigte eine Batterie, damit das 
Programm nicht flöten geht und noch andere Hürden...).

von Z8_looser (Gast)


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Z8 ist auch nicht schlecht!

von Sam .. (sam1994)


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Kent schrieb:
> Mein Brenner mit USB hat 49,- gekostet als Bausatz;

Mein usbasp auf Streifenraster hat mit Gehäuse ca. 6€ gekostet.
Dafür bekomm ich mein Teil 8 mal.

> sicher ist so ein
> selbstgebautes Ding am COM-Port billiger aber dafür steck ich meinen
> Brenner einfach an den Laptop und muss keinen alten PC extra dafür
> haben; das ist mir das Geld wert.

Trotzdem hat mein Mainboard das seit 2 Jahren auf dem Markt ist einen 
internen Com, den ich rausgeführt habe. Ist mein Mainboard deswegen alt?

von renesas mal gehört zu haben (Gast)


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Und die Teile von renesas gibt es auch noch ...

von (prx) A. K. (prx)


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-Gast_XIV schrieb:

>> und weitere komische Absonderlichkeiten (z.B. 14-Bit
>> Opcodes)
>
> Was der Risc Architecture geschuldet ist,

Eigentlich eher der Harvard-Architektur. Mit RISC hat dieser Aspekt 
nichts zu tun.

von noch ein Peter (Gast)


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... Target oder Eagle?

von sada (Gast)


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Eagle :-)

von Floh (Gast)


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Paint :D

von noch ein Peter (Gast)


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Na da sind doch Probleme (in BASIC) vorprogrammiert:

Ein Pepsi-Fan mit AVR-Controller und Target.

:)

von Bankswitch operator from hell (Gast)


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noch ein Peter schrieb:
> Ein Pepsi-Fan mit AVR-Controller und Target.

und iPod nano mit gefaktem BMW Z3 Schlüsselanhänger ;-).

A. K. schrieb:
> Eigentlich eher der Harvard-Architektur. Mit RISC hat dieser Aspekt
> nichts zu tun.


Ok ok,

von frankman (Gast)


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************************************************************************ 
*****
SO ALS ANFÄNGER IST MAN NUN WIRKLICH AUFGEKLÄRT
************************************************************************ 
*****

Was nimmt man nun?

Ganz einfach: Den Typ Microprozessor, wo man jemanden kennt, der einem 
Helfen kann.
Und der einem die IDE einrichten kann und erklärt, wo vorne und hinten 
ist.
Ganz einfach....

von typ (Gast)


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Also ich finde, dass man nach kurzer Einstiegszeit, sowieso auf die 
Sprache C umsteigen sollte/will. Jedenfalls ging es mir so, denn es ist 
eine einfache Hochsprache und übersichtlicher (egal ob man ASM für AVRs 
oder PIC programmiert hat). Wenn man mit C PICs programmiert, zieht das 
Argument mit den Banken und somit auch Speicheradressen nicht mehr, denn 
das macht der C-Compiler automatisch.


Wegen dem "teuren" Brennern: Bei Sprut gibt es Software, ggf. Firmware, 
Schaltplan, Layouts und Bestelllisten für Brenner für RS232, 
Parallelport und USB. der Brenner8-USB hat glaube 12€ gekostet und 6€ 
davon war der PIc dadrauf, den man aber auch als Sample bestellen kann 
;)


Thomas Kiss schrieb:
> Chips auch etwas teurer

Also direkt bei Microchip kostet der Teuerste was bei 9 US$, meine ich, 
jedoch lohnt es sich nicht den da zu bestellen, denn nach Deutschland 
kommen noch ca. 24$ Versand dazu^^. Aber bei Reichelt kostet ein PIC zum 
Einstieg ca. 1-2€ und wie gesagt, man kann sich für den Einstieg auch 
PICs als Sample bestellen. 3* PIC16Fxxx oder PIC18Fxxxx für den Einstieg 
und dann z.B. noch ein PIC18F2550 für den PIC-Brenner. Somit ist der 
Brenner dann auch noch billiger. Was aber noch interessant wäre, ist ein 
Dev-Board, was aber für PIC oder Atmel ähnlich teuer sein dürfte.


Ein für mich wichtiger Aspekt ist noch, in wiefern man noch was mit µCs 
zutun hat. Also ich meine, wenn man noch eine Ausbildung als 
"Elektroniker für Geräte und Systeme" anfangen will, ist von der IHK für 
die Prüfung ein PIC vorgesehen und somit würde ich einen PIC empfehlen. 
Es war ein µC-Einschub, der mit einem PIC läuft. Abschlussprüfung war 
z.B. ein Programmcode lesen und erklären (trotz Banken und 
"unübersichtlichem" Code kein Problem).
Ich fange jetzt an, an einer FH zu studieren und die haben im Labor auch 
µCs von Microchip als Ausstattung. Hätte ich mit AVRs angefangen, müsste 
ich in der Ausbildung oder Studium trotzdem einen PIC benutzen und somit 
noch extra dazu lernen, was die Sache nicht erleichtert.



Sven P. schrieb:
> Auf den ersten Blick sahen PIC-Listings immer etwa so aus:
> bsfs
> bfssfb
> sfsbf
> bfsf
> fbws
> ffsbw
> fbws

Hmm. Sonst ist es doch immer dieser Aufbau:
1
Label  Befehl  Adresse
2
  Befehl  Adresse
3
  Befehl  Adresse

bsf ist ein Befehl zum setzen eines Bits (z.B. PORTB.0) und eine Adresse 
kann ich bei dir nicht sehen. Allgemein scheinen das, wenn überhaupt, 
nur Befehle zu sein, und die sind auch wie beim Atmel einfach abgekürzt 
(bsf - Bit Set Fileregister).


noch ein Peter schrieb:
> ... Target oder Eagle?

Target ;)


Kent schrieb:
> Ich denke mal für 99% aller Anwendungen im Hobbybereich ist es völlig
> wurscht ob man mit AVR's oder PIC's anfängt. Man sollte nur dabei
> bleiben, denn der Aufwand für Einarbeitung in die Eigenheiten des uC,
> Bau des Brenners, Installation der Software usw. ist doch erheblich. Ich
> hab rein zufällig mit PIC's angefangen und bin sehr zufrieden damit,
> aber mit AVR's wäre ich bei meinen simplen Anwendungen genauso
> zufrieden.

Ganz genau meine Meinung und Erfahrung.

Mein Fazit:
Wenn du eine Ausbildung oder Studium in Richtung Elektronik machen 
willst, dann schau, welcher µC benutzt wird (warscheinlich PIC) und mit 
dem würde ich dann Anfangen. Wenn du nichts der gleichen machen willst, 
ist es denke ich total egal. Kenne mich halt nur besser mit PICs aus, 
aber wie Kent schon so schön schrieb, mit AVR wärs warscheinlich genauso 
gegangen.

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