Hallo mikrocontroller.net-Community, ich arbeite in einer Firma, welche in der Gastronomie-Branche und entwickeln computergesteuerte Schankanlagen (schon ganz modern mit bis zu 12 Touchscreens in einer Anlage). Die neue Generation bekommt einem ARM7-Prozessor, 16 MB DDR und viele Schnittstellen. Als Datenspeicher möchten wir SD-Karten aufgrund des Preises, des Speichervolumens und der Verfügbarkeit einsetzen. Dieser Speicher wird sozusagen auch als "nichtflüchtiger RAM" verwendet und Umsatzdaten (bis 5000 Buchungen pro Tag), Kreditdaten (bis 5000 pro Tag), Logfiles (wenn aktiv auch sehr viele) darauf gespeichert und angehängt und verarbeitet. Wir sind uns unsicher, ob wir auf lange Sicht gesehen nicht gravierende Probleme bekommen werden. Meine Fragen: Gibt es einen nichtflüchtigen Speicher, den ihr mir in der Verwendung empfehlen könnt? Die Industrie wird ja ähnliche Probleme auch zu lösen haben - wie passiert das hier? Hat irgendwer schon SD-Karten in ähnlicher Form im Einsatz und kann davon berichten? Vielen Dank! greetings, Christian Hartl
Hi, Flash würde ich an dieser Stelle nicht nehmen. Dieser hat eine begrenzte Anzahl an Schreibzugriffen. Für solche Anwendungen verwende ich FRAM. Anzusteuern wie ein EEPROM nur ohne Begrenzung der Schreibzugriffe. Gruss, Schorschi.
Schorschi schrieb: > Flash würde ich an dieser Stelle nicht nehmen. Dieser hat eine begrenzte > Anzahl an Schreibzugriffen. Und SD-Karten nicht?
Christian Hartl schrieb: > Hallo mikrocontroller.net-Community, > Die neue Generation bekommt einem ARM7-Prozessor, 16 MB DDR und viele > Schnittstellen. Ist Ethernet auch dabei? In Frage käme dann vielleicht auch ein kleines NAS-System, wo 2 Platten im RAID-1 (Spiegelung) arbeiten. Bei 5000 Buchungen pro Tag wäre ein Datencrash auf der SD-Karte schon eine kleine bis mittlere Katastrophe, oder? Gruß, Frank
Lutz schrieb: > Schorschi schrieb: >> Flash würde ich an dieser Stelle nicht nehmen. Dieser hat eine begrenzte >> Anzahl an Schreibzugriffen. > > Und SD-Karten nicht? SD-Karten kannst Du notfalls nach einem Jahr einfach wegwerfen. Wie groß sind denn die Datenmengen, die an einem Tag entstehen? Vielleicht ist ja ein zweistufiger Prozess sinnvoll, d.h. alle Daten zuerst in ein batteriegepuffertes SRAM und dann alle n Stunden oder auf Knopfdruck ein Dump auf die SD-Karte. fchk
Lutz schrieb: > Und SD-Karten nicht? nein, nicht so arg wie bei einem flash-chip, da hier ein controller verbaut ist, der immer andere speicherblöcke zum schreiben verwendet. das kann man natürlich auch softwaremäßig mit einem flash-baustein realisieren, aber mit sd würds einfacher gehen
Vielen Dank für die Antworten! Ein RAID ist doch etwas viel Butter auf's Brot, aber ein FRAM ist bereits bei uns im Einsatz. Die neue Generation soll eben mehr Speicher bekommen und da ist FRAM einfach zu teuer (9€ für 32kByte). Der Ansatz nur alle "n" Studnen darauf zu schreiben ist auf alle Fälle ein guter, der die Lebenszeit einer SD-Karte stark vergrößern wird. Gibt's vielleicht noch eine andere Speichertechnologie zwischen FRAM und SD-Karte? Oder hat jemand schon SD-Karten mit häufigen Schreibzugriffen jahrelang im Einsatz und kann darüber berichten? Kennt jemand die Industrie-Lösung zu dem Problem?
vielleicht einige Buchungen im FRAM sammeln und erst wenn dieser voll ist auf die SD schreiben, FRAM logischweise wieder leeren, das würde die Schreibzyklen schon erheblich verringern. Markus
Christian Hartl schrieb: > Gibt's vielleicht noch eine andere Speichertechnologie zwischen FRAM und > SD-Karte? Was spricht da gegen EEPROM? Kosten etwa eine Größenordnung weniger als FRAM und können durchaus 10^6 Schreibzyklen ab. Rein vom Preis her ist Flash natürlich bei größeren Kapazitäten nicht zu schlagen.
> Oder hat jemand schon SD-Karten mit häufigen Schreibzugriffen jahrelang > im Einsatz und kann darüber berichten? Hm..ich verwende SD-Karten/MMC seit 10Jahren in Messgeraeten die etwa einmal pro Minute Daten speichern und habe noch nicht gehoert das jemals eine Karte defekt gewesen ist. Allerdings kann es natuerlich sein das der Kunde dann einfach eine andere reinsteckt und mir nichts erzaehlt. Es gibt aber auch industrielle SD-Karten. Ich bin mir nicht ganz sicher aber ich meine von Glyn. Im uebrigen kannst du natuerlich problemlos eine Karte nehmen und das testen. Du brauchst doch bloss ein kleines Programm schreiben das die Karte dauernd beschreibt und testet und kuckst nach eine Woche mal ob noch alles okay ist. Allerdings kommen wir da natuerlich auch zum Problem der Karten. Du kannst das alles heute machen testen und fuer gut befinden. Aber in einem Jahr wird du garantiert andere Karten kaufen weil es die Karten von heute nicht mehr gibt. Olaf
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