Hallo zusammen! Mal eine Frage bezüglich ELKOs / Kondensatoren. Es werden ja in vielen Schaltungen Tantal-ELKOs eingebaut. Diese haben ja, soweit ich weiß, einen ziemlich geringen ESR und behalten auch in fortgeschrittenem Alter ihre Kapazität. Doch Nachteile gibt es ja auch - sie sind absolut nicht spannungsfest und der für mich gerade größte Nachteil: Die Bauform ist relativ groß. Ich habe hier beispielsweise einen 22uF Tantal-ELKO Ich finde ja aber auch einen Keramik-Vielschicht-Kondensator, welcher in der Bauform 0805 ebenfalls 22uF hat (X5R). Von der Bauform her gesehen, bevorzuge ich da ja eher den Vielschichtkondensator. Gibt es Kriterien, welche den Tantal-ELKO interessanter machen? Temperaturstabilität? Schnelligkeit? ...? Danke für jeden Tip!
Bei der Gewinnung der Rohstoffe der Tantalelkos wird Lebensraum der Gorillas vernichtet. Deshalb sollte man als Entwickler, gerade wenn man für hohe Stückzahlen entwickelt auf Alternativen ausweichen. Große Keramikkondensatoren haben je nach Anwendung auch den Nachteil, dass sie bei mechanischen Spannung auf der Leiterplatte (Vibration, Temperatur) zerbrechen können.
Dirk42 schrieb: > Bei der Gewinnung der Rohstoffe der Tantalelkos wird Lebensraum der > Gorillas vernichtet. > > Deshalb sollte man als Entwickler, gerade wenn man für hohe Stückzahlen > entwickelt auf Alternativen ausweichen. Ist das jetzt dein ernstgemeinter Tip für meine Fragestellung???!!
>Bei der Gewinnung der Rohstoffe der Tantalelkos wird Lebensraum der >Gorillas vernichtet. Ganz so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Zitat aus Wikipedia: "Die wichtigsten Förderländer von Tantalerzen waren 2007 Australien mit 850 Tonnen und Brasilien mit 250 Tonnen."
Ja. Verzichte auf Tantals, wo es geht. Ich entwickle Elektronik für die KFZ Industrie. Wenn man da mal eben einen eindesignt ist er schnell in 100.000 oder 1.000.000 Steuergeräten drin. http://www.umweltjournal.de/AFA_umweltnatur/16473.php
Prinzipiell kannst du wohl Kerkos nehmen, sofern deine Anwendung das zulässt. Egal, wo das Tantal herkommt, Keramik ist in der Rohstoff- beschaffung insgesamt einfacher gestrickt. (Das mit der Finanzierung des Bürgerkriegs hatte ich auch schon gehört, der verwiesene Artikel beleuchtet's ja noch etwas mehr.) Was du bedenken solltest: . Kerkos haben (in dieser Kapazitätsklasse) einen ausgeprägten Piezo-Effekt, sie können also schnell zum Lautsprecher (naja, eher Leisesprecher ;), aber trotzdem störend) werden. . Bei diesen Kerkos nimmt die Kapazität sowohl mit der angelegten Spannung als auch der Temperatur drastisch ab. Guck dir deinen 0805er 22-µF-Kondensator mal bei deiner Betriebsspannung an, ob er dann auch wirklich noch 22 µF hat und nicht vielleicht nur noch 10 µF, sodass du wieder auf die nächstgrößere Bauform (höhere Spannungsklasse) wechseln musst und dann doch wieder die gleiche Baugröße wie beim Tantal hast (was natürlich trotzdem noch für den Kerko sprechen würde). . Tantal-Elkos vertragen keine Spannungssprünge. Durch die dabei fließenden Ströme können sie im ungünstigsten Fall platzen.
Also wir haben neulich Tanatals in einer PWM Schaltung gehabt zum Buffern des Ripples dabei musten wir feststellen das sie mit einer Ripplefrequenz von ca 350 kHz nicht klarkommen. Sie werden auch nur mit 100 kHz getstet. Die Tantals sind uns reienweise um die Ohren geflogen. Nun sind wir auf Keramikkondensatoren von Kemet umgestiegen und alles ist gut ;-) Gruß
Das Problem werden die nicht mit der Frequenz, sondern mit der Amplitude des ripple-Stroms gehabt haben.
Der Piezo-Effekt bei den Keramikondensatorengeht auch anders herum: Wenn die Platine mechanischen Belastungen ausgesetzt wird (z.B. Vibrationen) bekommt man eine Wechselspannung am Keramikkondensator. Der Kondensator wird dann schon mal zum Mikrofon.
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