Wie wird man eigentlich EMV-Prüfer? Welche Vorraussetzungen sind nötig und wo kann man eine Lizenz bekommen ?
die ich bisher gesehen hatte waren iwie alle nur Prof. oder Dr. ... die Ing. daneben waren "nur" zuarbeiter... witzigerweise
EMV Prüfer? Du meinst jemand der EMV Prüfungen macht? Da sollte doch ein passender Techniker oder auch ein Ing. in HF-Technik passen. Der meiste "Wert" liegt in der Erfahrung des Prüfers, nicht unbedingt in der Ausbildung. Außerdem muss man doch nur Freude am lesen von Normen haben ;-)
Je nachdem kann man dazu auch einen Ungelerneten anstellen. Sofern der weiss was zu messen ist ... ein Routinejob, der nach spaetestens einem Monat nicht mehr spannend ist. Das heraussuchen der anzuwendenden Normen ist ein Abstellgleis fuer einen demotivierten Doktor, der auf die Pensionierung wartet. Viel spannender ist das Loesen von Problemen in diesem Zusammenhang. Sei es als Entwickler, sei es als Spezialist, der kommt, wenn niemend mehr eine Idee hat.
>Viel spannender ist das Loesen von Problemen in diesem Zusammenhang. Sei >es als Entwickler, sei es als Spezialist, der kommt, wenn niemend mehr >eine Idee hat. Genau das macht in der Regel ein "Prüfer", wenn du bereit bist dafür zu bezahlen. Kai Klaas
Dümmlicher Knilch schrieb: > ein Routinejob mit dem Thema EMV hast du nicht viel am Hut, stimmts? ;)
Wichtig ist, dass man sich als prüfendes Unternehmen durch eine entsprechende Stelle akkreditieren lässt. Eine solche Akkreditierung ist dann nur begrenzt gültig und muss regelmäßig aufgefrischt werden. Da spielen dann z.B. ein Rolle, dass die Messmittel regelmäßig (durch ein ebenfalls akkreditiertes Unternehmen) kalibriert werden.
Finsbury schrieb: > Dümmlicher Knilch schrieb: > >> ein Routinejob > > > > mit dem Thema EMV hast du nicht viel am Hut, stimmts? ;) Da hat er schon recht! Es ist ein Routinejob. Die Aufgabe des Prüfers ist es ja nicht den Fehler zu finden. Er startet nur den Test nach ENxxx und schaut, ob der Prüfling durchkommt oder nicht. Der Rest ist theorie...
die EMV'ler habens schon drauf ^^ da sitzt man als juniorentwickler und tüftelt und tut und macht ... der EMVer sagt dir immernoch nach 3x gucken wo du was machen kannst um hier und da eine frequenz zu entstören und witzigerweise beim anblick des layouts sagt er dir schon fast wo was stören könnte ^^
Bereit ist natuerlich niemand viel zu zahlen. Jeder spielt lieber selbst ein wenig was rum. Bei dickeren Projekten kann man aber nicht mehr fluechten. zB bei einer E-Lok, wenn die ein EMV Problem hat, dann knallt's.
Fabian schrieb: > Da hat er schon recht! Es ist ein Routinejob. Die Aufgabe des Prüfers > ist es ja nicht den Fehler zu finden. Er startet nur den Test nach ENxxx > und schaut, ob der Prüfling durchkommt oder nicht. Der Rest ist > theorie... ich denke mal den Kunden dann nach dem Durchfallen des Prüflings dumm nachhause gehen zu lassen kann sich kein Prüflabor mehr leisten. Aber vielleicht verstehe ich meinen Job auch einfach falsch. Und ich kenne keinen Prüfer, der nicht weiter als bis zur DIN EN schaut. Außerdem gilt in dem Bereich insbesondere die Relation umso höher die Frequenz um so niedriger das Wissen und wer glaubt sich in seinem Gebiet gut auszukennen hat auf deutsch keine Ahnung. Mir ist jedenfalls bis heute nicht langweilig in der EMC ;)
Ich hab vor ca. 40 Jahren meinen Dr. gemacht und hatte vor ca. 20 Jahren als Selbständiger eine kleine Flaute. Aber wozu ein Dr. gut ist. Auf einigen Messen habe ich mir EMV-Messgeräte angesehen und mir die Anwendung von Herstellern erklären lassen. Die waren es auch, die mir auf verschiedenen Messen einige wunde Punkte genannt haben, die "unbedingt" in jedem Unternehmen geprüft werden sollten. Angefangen habe ich mit einem zur Probe (an den Herrn Dr.) ausgeliehenen Gerät, welches die Röntgenstrahlung aus dem Bildschirm eines Röhrenmonitors gemessen hat. Danach hab ich mir selbst zwei neue Monitore gekauft. Über Computerhändler und aus dem Telefonbuch habe ich ca. 300 Firmenadressen gesammelt, bei denen ich ältere Monitore vermutete. Mit viel Schreibarbeit wurde meine Werbung verschickt. Daraus ergaben sich in 3 Monaten ca. 90 Prüfaufträge für Computer, Neonröhren und Monitore, auch in Unternehmen mit bis zu 170 zu prüfenden Einheiten. Das war mit allen Auswertungen und nachfolgenden Aufträgen Arbeit für zwei Jahre und 100000km im Pkw. Meine Messwerte wurden mit den Werten aus einer Richtlinie für Computerarbeitsplätze verglichen und Empfehlungen für den Austausch ausgesprochen. Mein Computerhändler wickelte ca. 50% der Aufträge ab und zahlte zuverlässig die vereinbarte Provision, bis er heraus fand, dass keine Genehmigung für diese Tätigkeit erforderlich ist. Er konnte als Fachbetrieb diese Dienstleistung auch anbieten und wurde so zur Konkurenz. Lediglich die verwendeten Messgeräte mussten Zertifizierungen besitzen. Kurze Zeit später habe ich mein "Prüfinstitut" mit zwei Angestellten und vielen Kundenadressen gut verkauft. Da seit gut 10 Jahren alle Produkte schon vor dem Verkauf eine EMV-Prüfung durchlaufen müssen, hat mein Nachfolger vor 6 Jahren, nachdem er sich mit einem Neubau und einem Messgerätepark für insgesamt mehr als eine halbe Million € übernommen hat, aufgegeben.
>ich denke mal den Kunden dann nach dem Durchfallen des Prüflings dumm >nachhause gehen zu lassen kann sich kein Prüflabor mehr leisten. Aber >vielleicht verstehe ich meinen Job auch einfach falsch. Und ich kenne >keinen Prüfer, der nicht weiter als bis zur DIN EN schaut. Außerdem gilt >in dem Bereich insbesondere die Relation umso höher die Frequenz um so >niedriger das Wissen und wer glaubt sich in seinem Gebiet gut >auszukennen hat auf deutsch keine Ahnung. >Mir ist jedenfalls bis heute nicht langweilig in der EMC ;) Du hast völlig Recht! Die Prüfer, die ich kenne, tun und können wesentlich mehr, als nur mit dieser kindischen ESD-Pistole irgendwo hinein zu blitzen. Viele Prüfer machen ja auch noch die Niederspannungsrichtlinie und dann haben sie schon mal den Schaltplan in den Händen... Kai Klaas
Ich würde mal in Richtung Zertifizierung bei Organisationen schauen die auch Ausbildungen im Qualtitätswesen abnehmen. Da fällt mir nur der TÜV ein. Manchmal hab ich auch einen Flyer von der Fa. Dr. Langer im Briefkasten die da Kurse anbieten. Ich kann aber nicht sagen ob es z.Zeit. Kurse irgendwo gibt und ob die erfolgreiche Teilnahme überhaupt anerkannt wird. Wahrscheinlich muss man in der Wirtschaft irgendwie quer einsteigen. Eine geschützte Berufsausbildung scheint es dafür noch nicht zu geben. Im Bereich Nachrichtentechnik oder Kommunikationstechnik sollte man aber schon vorbelastet sein, so meine Einschätzung.
nur mal interessehalber eine frakge, was kostet eigentlich eine emv-prüfung? ich stelle mir vor, ich habe eine schaltung gebaut, die auf eine kleine standardplatine passt und die ich verkaufen müchte - dann muss ich vorher eine emv-prüfung also gemacht haben. abe rwas kostet sowas eigenltich? hängt das auch von der größe des objektes ab und so?
EMV-Experte wird man nicht einfach so durch einen Kurs, durch eine Hochschulvorlesung oder wenn man ein Buch gelesen hat. Dazu gehört jahrelange einschlägige Erfahrung. Und die sammelt man wohl am besten, wenn man direkt in der Hardwareentwicklung arbeitet. Irgendwelche Scheine oder Seminare sind also nutzlos. Und wie schon erwähnt wurde, die reinen Prüfungen kann prinzipiell jeder Ungelernte durchführen. Naja, vielleicht nicht ganz; in den meisten Fällen müsste er wohl Elektrofachkraft sein.
Unimedata schrieb: > nur mal interessehalber eine frakge, was kostet eigentlich eine > emv-prüfung? Kommt halt auf den Umfang an, vierstellige Beträge sind das Minimum Die Zeiten, zu denen noch jeder Ungelernte die Prüfungen durchführen konnte sind (größtenteils) vorbei. Die heutigen digitalen Geräten werden nicht einfach eingeschaltet und funktionieren, nein, sie müssen erst umständlich in ihren normalen Betriebsmodus gebracht werden. Einfaches Beispiel: Abstrahlung eines Handy. Das Handy muß irgendwie dazu 'gebracht' werden einen Pseudo-Anruf zu tätigen. Wahrscheinlich darf dann laut irgendwelchen Normen nicht irgendein beliebiges Signal übertragen werden (also das Rülpsen des Prüfers oder Grüße an die Oma), sondern das Handy muß eine bestimmte Signalfolge ausstrahlen, um Vergleichbarkeit mit anderen Geräten zu gewährleisten. Usw...
Vielleicht kann mnan ja erst mal im kleineren Maßstab als Phasenprüfer beginnen... ;-) MfG Paul
>nur mal interessehalber eine frage, was kostet eigentlich eine emv-prüfung?
Nur die einfachste Messung, ohne Dokumente gibt's um die 600 Euro, fuer
die Dokumente werden nochmals 400 faellig.
Matthias schrieb: > Die Zeiten, zu denen noch jeder Ungelernte die Prüfungen durchführen > konnte sind (größtenteils) vorbei. Die heutigen digitalen Geräten werden > nicht einfach eingeschaltet und funktionieren, nein, sie müssen erst > umständlich in ihren normalen Betriebsmodus gebracht werden. > Einfaches Beispiel: Abstrahlung eines Handy. Das Handy muß irgendwie > dazu 'gebracht' werden einen Pseudo-Anruf zu tätigen. Wahrscheinlich > darf dann laut irgendwelchen Normen nicht irgendein beliebiges Signal > übertragen werden (also das Rülpsen des Prüfers oder Grüße an die Oma), > sondern das Handy muß eine bestimmte Signalfolge ausstrahlen, um > Vergleichbarkeit mit anderen Geräten zu gewährleisten. Usw... das ist schon nahe dran :D für die Produktprüfung Emission von Toastern gibt es die "Normschnitte" (kein Märchen ;) ) Also bei uns arbeiten Leute aus allen Bereichen der Elektronik und Elektrotechnik und das ist nicht unbedingt ein Geradeauspfad, die Leute kommen schon fachbezogen zur EMV. Man landet dabei dann nicht unbedingt aus Interesse an der EMV sonders vorrangig aus Interesse am jeweiligen Teilgebiet da. Bei mir ists z.B. HF und Übertragungstechnik.
Aber wer bringt das Handy dazu zu senden oder den Toaster zu toasten? Das macht ja wohl nicht der Prüfer, sondern der Entwickler des Geräts. Der Prüfer kann das gar nicht ohne entsprechende Kenntnisse des Gerätes. Und wenn es eine Standartschnittstelle gibt wird es wieder Tagesgeschäft.
Der Entwickler eines Geräts wird im EMV-Prüfverfahren entsprechend eingebunden sein, denn der weiß am besten wie viele Betriebszustände seine Entwicklung hat. Der EMV-Prüfer führt dann das Prüfverfahren aus und protokolliert alles was auffällt und der Entwickler unterstützt das dann. Wenn ich mein Auto zur HU zum TÜV bringe bleibe ich dem Prüfer auch dicht auf den Fersen weil ich genau und alles wissen will was nicht in Ordnung ist und das würde ich als vergleichbar ansehen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.