Forum: Platinen Kann man jede Platine mit den gleichen Mitteln ätzen / entwickeln?


von Sam .. (sam1994)


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Hi
Ich hab vor kurzem ein paar Platinen bekommen und wollte mal wissen ob 
man manche Platinen nicht mit den standard Zeugs ätzen kann. Ich selber 
benutzte bisher das Reichelt Starter Kit.

: Verschoben durch User
von Lehrmann M. (ubimbo)


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Naja fotounbeschichtete Platinen kann man nicht entwickeln und belichten 
weil die Fotoschicht fehlt. Da kommt das Layout dann anderst drauf 
(Fräsen  / Aufdruck auf die Platine)

Das überschüssige Kuper wegätzen kann dein Starterkit in jedem Fall. Das 
geht bei allen Platinen.

von Sam .. (sam1994)


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Lehrmann Michael schrieb:
> Naja fotounbeschichtete Platinen kann man nicht entwickeln und belichten
> weil die Fotoschicht fehlt.

Ja weiß ich. Hab vergessen zu sagen die ist foto - beschichtet. Schwarze 
Schutzschicht die sich (recht schwer) abziehen lässt, darunter ist 
wieder eine schwarze Schicht (die belichtet wird).

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Hei Samuel,

wo genau ist denn nun das Problem?

lg,
Michael

von Winfried M. (win)


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Kupfer bleibt immer Kupfer und die Fotolacke sind auch standardisiert. 
Klappt also.

von Sam .. (sam1994)


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Winfried M. schrieb:
> wo genau ist denn nun das Problem?

Das Problem war der Entwickler. Das das Kupfer egal ist klar. Ich wusste 
jetzt nicht ob man versch. Entwickler für versch. Beschichtungen 
braucht.


Winfried M. schrieb:
> Fotolacke sind auch standardisiert.

Danke, das wollte ich wissen.

Ach ja ich hab noch ein Problem:
Ich möchte 2 Platinen herstellen und um diese auf eine zu bekommen 
müsste diese 1cm länger sein (Länge oder Breite). Jetzt muss ich 2 
verwenden :(((

Aber das wird sich nicht lösen lassen.

von Winfried M. (win)


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Schneide die Platine vorher zu, die Reste kannst du für weitere Projekte 
verwenden. Die Reste nach Möglichkeit auch in lichtdichten Verpackungen 
aufbewahren. Schutzfolie wird ja gerade am Rand des Sägeschnitts etwas 
verletzt.

Es lohnt sich immer, Platinengrößen an den Standardgrößen des 
Basismaterials anzupassen, falls möglich. Also z.B. 48mm breit anstatt 
55mm breit zu machen.

von Uwe .. (uwegw)


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Winfried M. schrieb:
> Schneide die Platine vorher zu, die Reste kannst du für weitere Projekte
> verwenden.

Am besten verwendet man solche Reststücke als Probestück, um die 
optimale Belichtungszeit abzustimmen.

von Mike H. (-scotty-)


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>Kupfer bleibt immer Kupfer und die Fotolacke sind auch standardisiert.
Vom Prinzip her ja, aber die Konzentration der Entwicklerlösung muss
auf die Fotoschicht abgestimmt sein. Da gabs häufiger Probleme, weil
das weder jemand wusste, noch berücksichtigte.
Mit einer Belichtungsreihe kann man das Optimum ermitteln.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,
Mike Hammer schrieb:
>>Kupfer bleibt immer Kupfer und die Fotolacke sind auch standardisiert.
> Vom Prinzip her ja, aber die Konzentration der Entwicklerlösung muss
> auf die Fotoschicht abgestimmt sein. Da gabs häufiger Probleme, weil
> das weder jemand wusste, noch berücksichtigte.
> Mit einer Belichtungsreihe kann man das Optimum ermitteln.

Also die Entwicklerlösung ist eigendlich nicht das Problem, das ist 
schon die Fotoschicht selbst... Wenn man Positiv und Negetativ schön 
auseinanderhält kann man prima mit demselben Entwickler und derselben 
Konzentration arbeiten...
Wobei der NaOH freie Spezialentwickler natürlich andere Zeiten 
Produzieren kann als 10gNaOH/1l Wassser!

Was sich ändert ist die BELICHTUNGSZEIT! Die kann von Hersteller zu 
Hersteller verschieden sein. Selten - aber nicht unmöglich- kann die 
auch mal zwischen zwei Chargen wechseln. Wenn man also nicht sicher wie 
die Zeiten bei genau der Charge sind sollte man vorher eine 
Belichtungsreihe machen.
Ich verwende zum Beispiel Basismaterial von Bungard oder alternativ von 
Rademacher, je nachdem wo ich gerade kaufe (Großhändler). Preislich und 
auch Qualitativ sind die beide in etwas identisch.  Ich kaufe ca. einen 
Halbjahresbedarf pro Bestellung, sortiere und beschrifte die einzelnen 
Platten (EK-Datum, Hersteller)um somit daraus für mich "eine Charge" zu 
machen, und mache beim ersten Anbruch der neuen Bestellung je eine 
Belichtungsreihe einseitiges/Doppelseitiges Material um die zuletzt 
notierten ZEiten zu prüfen.
Sehr Konstant hatte ich lange Zeit das zum Beispiel die Bungard Platinen 
doppelt so lange Belichtungszeiten für ein Optimales Ergebniss 
benötigten wie die Raqdemacher. Bei der letzte Lieferung Rademacher 
konnte ich aber feststellen das die Zeit für das optimalste Ergebniss 
hier um gut 50% angestiegen ist. Innerhalb der "Charge" war das aber 
komplett reproduzierbar.

Wenn man diese Unterschiede nicht beachtet, dann kann man natürlich 
schnell Unter oder Überbelichtete Platinen bekommen. Während 
Überbelichtung mit wirklich guten Vorlagen oder alternativ schneller 
Reaktion beim Entwickeln nicht so gefährlich ist (bei dünnem Druck auf 
Folie und unbeobachteten Entwicklungsbad ist die Platine natürlich auch 
hinüber), so ist Unterbelichtung höchstens mit NAchbelichten vieleicht 
noch zu beheben, wird aber öfeter zu einer Misslungen Ätzung führen. In 
Unkenntnis kann man das natürlich auch auf "falsche Entwicklerdosierung" 
zurückführen.

Daher: Wenn das Platinenmaterial unbekannt ist immer eine Testreihe 
vornehmen. Sofern man verschiedenes Platinenmaterial verwendet immer die 
einzelnen Sorten trennen oder direkt beschriften. Dann ist man vor bösen 
überraschungen sicher.

Gruß
Carsten

BTW: Schwarze Schutzfolie? Die ist mir ja schon seit Jahren nich tmehr 
untergekommen... Ist das "normales" Platinematerial oder etwas 
besonderes?
Die hier üblichen hersteller von "Standartmaterial" verwenden doch 
mittlerweile alle Blaue Schutzfolien, oder?
Ich habe hier noch eine schwarz folierte Platine liegen. War von einem 
Projekt das ich zum ende meiner Ausbildung gemacht habe, diese war die 
Reserveplatine. Da steht noch ein alleiniger DM Preis drauf.
Hatte immer mal vor die Spasseshalber mal zu verwenden um zu schauen was 
bei rumkommt ;-)  Ab Studienbeginn war glaube ich alles nur noch blau...

Wenn dein Material auch so alt ist, dann ist ein Gelingen natürlich 
reine Glückssache!

von Sam .. (sam1994)


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Wie gesagt vom einem Bastler bekommen der nicht mehr bastelt. Die sind 
wirklich sehr alt, allerdings die hab ich sonst nur noch die aus dem 
Einsteigerset. Und da passt nur eine drauf ich brauch aber 2 gleiche 
Platinen, da ich das ganze 2x aufbauen möchte.

Carsten Sch. schrieb:
> Wenn dein Material auch so alt ist, dann ist ein Gelingen natürlich
> reine Glückssache!

Warum denn, verschlechtert sich die Schicht darunter?

Ich habe mal so eine reihe gemacht. Mit 10 minuten bin ich eindeutig zu 
kurz gefahren. Man sieht zwar wo die Makierungen waren, aber überall ist 
noch Kupfer (kann das auch zu niedrigkonzentrierte Lösung heißen?). Ich 
werde das noch mal machen und dann ein bisschen länger. Nichts unter 
10min. Vielleicht 10, 13, 16, 19, 22, 25, 28, 31, 34, 37, 40.

Achja für was braucht man Glasplatten??? Ich habs einfach mit Tesa 
festgeklebt das hat auch gut gehalten ohne zu wackeln. Heiß wurde es aus 
40cm auch nicht.

Da fällt mir noch was ein: Stimmt es vielleicht doch das man die 
Entwickelten Bahnen kaum sieht?

von Sam .. (sam1994)


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ok 12min schint eine gute zeit zu sein. Ist noch ein großer unterschied 
zu 10min.

kaltes Wasser scheint nicht viel zu machen. Bei mir klappt es trotzdem 
(in meiner Anleitung stand übrigens nicht von warmen Wasser).

von asd (Gast)


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> Achja für was braucht man Glasplatten??? Ich habs einfach mit Tesa
> festgeklebt

Damit die Vorlage flach aufliegt und nirgendwo Wellen wirft.

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