Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Software als Geschäftsidee


von papst12 (Gast)


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Hallo,

was meint ihr, kann man noch mit Software überhaupt Geld verdienen?
Auch wenn man Nischen Branchen anschaut, dann sogar dort wird man auf 
Open - Source Projekte stoßen, als Beispiel ERP oder MES Systeme. Die 
Software zu entwickeln und davon noch zu leben ist heutzutage sehr 
unwahrscheinlich.
Auch wenn man Dienstleistung anbieten würde, dann werden die Projekte zu 
Dumpingpreisen angeboten.

Was habt ihr so für Erfahrungen gemacht?

von Damian (Gast)


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ERP = nischen branche? äh alles klar...

von Purzel H. (hacky)


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Ja. sicher kann man mit Software noch Geld verdienen. Die Hardware macht 
ja eher wenig von alleine. Nur Trivialo Projekte laufen zu 
Dumpingpreisen. Die N+1-te Datenbank fuer Kundendaten, usw. zum 
Beispiel. Das kann auch jeder selbst schnell auf Excell oder Access 
reinhaemmern.

von Mike H. (-scotty-)


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Das Problem wird nicht sein mit Software Geld zu verdienen,
sondern einen/mehrere Kunden zu finden, die bereit sind dafür
viel Geld auszugeben. So schlau sind viel Kunden nicht sich
auf dem Markt erst gründlich umzusehen.

von a7x (Gast)


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mich würden diese Dumping Preise mal interessieren und mal eben 
vernünftig eine Datenbank reinhämmern in Access, die einer BPS gerecht 
wird, viel Glück.

von P. S. (Gast)


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papst12 schrieb:

> was meint ihr, kann man noch mit Software überhaupt Geld verdienen?

Im Endkundenbereich nur noch in Ausnahmefaellen. Bei Geschaeftskunden 
nur mit Spezialloesungen, die keiner zuhause auf der Couch bastelt. Am 
meisten bewegt sich heute noch in Grossunternehmen fuer den Eigenbedarf.

von papst12 (Gast)


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@Peter Stegemann: ja aber dann woher gibt es so viele kleine Software 
Firmen? Was machen die alle?
Ich vermute, dass die Meisten eine Dienstleistung anbieten, aber kaum 
neue Software (also Produkt) schreiben. Aber Dienstleistung, ohne 
eigenes Produkt zu haben, ist sehr hart. Es gibt zu viel Konkurrenz, die 
für noch weniger so eine Dienstleistung anbieten können. Ich habe schon 
bei ein paar kleinen Software Firmen gearbeitet und habe gesehen wie die 
Geschäftsleitung mit den Preisen runtergedrückt worden ist. Ab und zu 
habe sie sogar unter den Kosten Aufträge genommen.

Für den Endkundenbereich kann ich mir nur Sachen wie "social networking" 
vorstellen.

von Purzel H. (hacky)


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Die vielen kleinen Firmen arbeiten alle an kleinen Loesungen zu grossen 
Problemen. Fuer andere Firmen. Meistes ist Spezialwissen dabei, sonst 
wuerd's ja jeder machen. Wenn der Preis gedrueckt wird, ist der Markt 
von Anbietern ueberlaufen...

von ls (Gast)


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Keine kleine Softwarefirma macht so allgemeine Softwareentwicklung wie 
mal eben ein ERP System entwickeln. Die meisten machen hochspezielle 
Entwicklung, wo die Software dann teilweise nur an einen Kunden verkauft 
wird. Die Preise für sowas kannst du dir ja denken ...

von oszi40 (Gast)


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Ich kenne zwei Sorten von Programmiern:
Die Einen können prima programmieren und die Anderen haben das nötige 
Fachwissen für den speziellen Einsatzfall. Wenn BEIDES zusammentrifft, 
hat Deine Firma sicher auch bald Interessenten. Ob sie jedoch den Wert 
Deiner Arbeit erkennen und honorieren wollen?

von Purzel H. (hacky)


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Ich kenne noch eine Sorte von Programmierern. Die haben das Fachwissen 
UND koennen auch noch gut Programmieren. Dann genuegt eigentlich ein 
Kunde ...

von staman (Gast)


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Mit einem einzigen Kunden bist du aber scheinselbstständig :-))))

von MaWin (Gast)


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Seit dem iPhone/iPad etc. ist es inzwischen wieder sehr gut möglich, mit 
Software auch als Einzelkämpfer Geld zu verdienen, Apple hat nicht nur 
ein schickes Gerät gebaut sondern -und das ist die wahre Revolution- 
einen neuen Markt ausserhalb der Jamba Klingelton/Handyspiel-Abzocke 
geschaffen.

Allerdings zieht dieser neue Markt auch haufenweise Programmierer aus 
der ganzen Welt an, es wird ein Flut an Software geben, in der auch viel 
Müll die Leitungen verstopfen wird.

"Richtige Software" für Windows/Unix hingegen stinkt nun gegen 
etablierte Unternehmen in den jeweiligen Branchen (DTP, Photo, PCD CAD, 
Statistik, ...) an die in ihren Jahren des Bestehens durchaus know how 
gesammelt haben. Dagegen ist es als Einzelkämpfer schwer.

Nicht daß der Markt nicht auch Neuzugänge verkraften könnte, das Bessere 
ist des Guten Feind, aber bis man was wirklich (und nicht nur gedacht) 
besseres hat, ist der Weg so weit, daß selbst grosse Firmen das Risiko 
der Vorfinanzierung nicht eingehen wollen (und desweegn das alte gut 
überlebt).

Auch der ein Jahrzehnt gut funktionierende Markt der Computerspiele hat 
inzwischen seine Pleiten.

von Purzel H. (hacky)


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> Mit einem einzigen Kunden bist du aber scheinselbstständig

Ausser du bist selbstaendig wesentlich besser bezahlt wie angestellt... 
es gibt durchaus Gruende fuer das Finanzamt. Oder wenn der Kunde im 
Ausland ist.

von Mine Fields (Gast)


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staman schrieb:
> Mit einem einzigen Kunden bist du aber scheinselbstständig :-))))

Die Anzahl der Kunden ist nicht das einzige Kriterium für 
Scheinselbstständigkeit.

von Frank (Gast)


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Man kann mit Software Geld verdienen, wenn man sich in der Branche, für 
die die Software vorgesehen ist auskennt und das Vokabular beherrscht. 
Ich bin seit Jahren im Bereich Druckerei und Verlage tätig und kann 
nicht klagen.

Sicher gibt es Leute bzw. Firmen, die viel besseer und schneller sind, 
aber - so erfahre ich aus Kundengesprächen - meist keine Ahnung von den 
technischen und organisatorischen Details haben. So ist das Ergebnis 
eintweder eine unspezifische und lieblos zusammengeahackte 0815-Lösung 
oder es dauert Ewigkeiten, bevor die Programmierer geschnallt haben, was 
der Kunde eigentlich will. Auch sind die meisten Kunden nicht in der 
Lage, Beschreibungen von Technologien und Prozessen so zu geben, dass 
ein Programmierer etwas damit anfangen kann.

Langer Rede kurzer Sinn: In technologischen Nischen und mit 
Hintergrundwissen klappt das ganz gut ...

von P. S. (Gast)


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MaWin schrieb:

> Seit dem iPhone/iPad etc. ist es inzwischen wieder sehr gut möglich, mit
> Software auch als Einzelkämpfer Geld zu verdienen, Apple hat nicht nur
> ein schickes Gerät gebaut sondern -und das ist die wahre Revolution-
> einen neuen Markt ausserhalb der Jamba Klingelton/Handyspiel-Abzocke
> geschaffen.

Das lohnt sich nur fuer ganz wenige. Fuer die paar Ausnahmen, die einen 
richtigen Knaller hinkriegen - der Rest zahlt drauf oder kommt aus dem 
Osten.

> "Richtige Software" für Windows/Unix hingegen stinkt nun gegen
> etablierte Unternehmen in den jeweiligen Branchen (DTP, Photo, PCD CAD,
> Statistik, ...) an die in ihren Jahren des Bestehens durchaus know how
> gesammelt haben. Dagegen ist es als Einzelkämpfer schwer.

Du hast auf der einen Seite etablierte Profiloesungen, auf der anderen 
Seite Berge von Gratisloesungen. Dazwischen ist schlicht kein Platz 
mehr, denn Mid-Range kauft kaum einer. Die Profis wollen die 
Profiloesung, die Laien nehmen entweder die Gratisloesung oder kopieren 
die Profiloesung. Der lebendige Softwaremarkt, der in den 80ern 
existierte, ist mausetot.

von Purzel H. (hacky)


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Heutzutage verkauft man tatsaechlich keine Software mehr, sondern eine 
Loesung.

von papst12 (Gast)


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Netter Versuch schrieb:
> Heutzutage verkauft man tatsaechlich keine Software mehr, sondern eine
> Loesung.

und Software ist keine Lösung? z.B. CANoe, SAP, AutoCAD, Matlab usw. 
usf. mich interessiert eins, was haben Open Source Entwickler, ausser 
Spaß an der Arbeit.

von P. S. (Gast)


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papst12 schrieb:

> und Software ist keine Lösung?

Nein, eine Software ist einfach nur ein Werkzeug, ein Produkt - oder 
eben Teil einer Loesung. Das ist ueblicher Sprachgebrauch in der Branche 
und ergibt schon einen Sinn.

von oszi40 (Gast)


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Als Alleinunterhalter kannst Du keine 7x24h-Verträge einhalten. Daher 
wir so mancher Kunde das Risiko scheuen von NUR einem Mann abhängig zu 
sein.

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