Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Selbständigkeit


von Matthias (Gast)


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Hallo,

ich trage mich mit dem Gedanken, mich auf dem Gebiet der Elektronik 
selbständig zu machen. Mir ist klar, dass es nicht zu technologielastig 
sein darf und dann sind ja noch eine ganze Menge Gesetze zu beachten. 
Ich versuche daher eine Nische zu finden und dachte da zunächst an 
Hobbybastler, Modellbauer (-bahner) und ambitionierte "Autoveredler". In 
diesem Segment könnte man Module oder Bausätze vertreiben mit etwas 
weniger gesetzlichen Auflagen. Ich frage mich nun, was die oben genannte 
Fangemeinde bewegt, was sie gerne haben möchte aber nicht so ohne 
weiteres bekommt.
Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion.

Gruß Matthias

: Verschoben durch User
von Floh (Gast)


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Matthias schrieb:
> Hobbybastler
der wir das, was er will schon selbst basteln.

> ambitionierte "Autoveredler"
dafür brauchste fast schon einen Namen in der Branche, damit du 
überhaupt einen Kunden findest. Da gehts teilweise sehr esoterisch her 
:D

> Modellbauer (-bahner)
da würd ich mich mal umsehen, da die meisten Modellbauer ich sag mal 
eher Künstler als Elektroniker sind. Außerdem lässt sich eine Anlage mit 
einem modularen System gut aufbauen/ ergänzen.
:-)
meine Meinung

von Matthias (Gast)


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Na ja, alles macht der Hobbybastler nicht selbst. Sonst würden in diesem 
Forum nicht immer wieder sehr beliebte Module diskutiert. Man denke an 
Mikrocontrollerboards, Displaymodule etc.

von Lehrmann M. (ubimbo)


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Matthias schrieb:
> Man denke an
> Mikrocontrollerboards, Displaymodule etc.

Das mag zwar stimmen aber es gibt davon einfach viel viel zu viele. Du 
brauchst außerdem ein richtig fettes Kapital um ensprechend große 
Stückzahlen produzieren zu können. Ansonsten kannst du auf diesem großen 
Markt kaum preislich mithalten.

Matthias schrieb:
> In
> diesem Segment könnte man Module oder Bausätze vertreiben mit etwas
> weniger gesetzlichen Auflagen.

Du musst schon auch in die Zukunft denken. Die jetzige Situation mag 
sicherlich so liegen. Aber was nun wenn sich die EU in 2 Jahren 
vielleicht (mehr oder weniger sinnige) Gesetze ausdenkt? Was ist dein 
Plan B?
Dir sollte klar sein, dass du entweder mit viel Kapital auf einem 
breiten Segment einsteigen musst oder mit geringem Kapital dich sehr 
stark spezialisieren musst. Ich persönlich sehe nur einen Weg indem du 
ein Alleinstellungsmerkmal findest und dich in einer Marktlücke 
etablierst ...

von üzipp (Gast)


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Hi
Mutig!
Das ist auch nicht falsch.
Aber:
- hast du dein Geschäftsmodell mal für deine Region gecheckt ?
- Masterplan gemacht?
- Wirtschaftlichkeit geschätzt/kalkuliert?
- Kannst du drei Jahre "Durststrecke" aus eigner Tasche absichern?
- Hast du einen GUTEN Steuerberater?
Wäre halt nur schade, dich nach ein-zwei Jahren in (fragwürdigen) 
Schuldnerberatungssendungen wieder zu finden.
Die Entscheidung musst aber du (und deine eventuell vorhanden Familie) 
treffen. Gerade in diesem Bereich reicht eine zielgruppendefiniton nicht 
ganz.


cu zipp

von Purzel H. (hacky)


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> Bausaetze ...  mit etwas weniger gesetzlichen Auflagen.

Du meinst der Kunde habe Freunde wenn es den Displaycontroller 
einschaltet und am abend der TUeV vor der Tuere steht. Auch etwas 
Triviales darf nicht zum Stoersender werden. In dem Sinne ... die 
Vorschriften gelten trotzdem.

von Mine Fields (Gast)


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Dümmlicher Knilch schrieb:
> Du meinst der Kunde habe Freunde wenn es den Displaycontroller
> einschaltet und am abend der TUeV vor der Tuere steht. Auch etwas
> Triviales darf nicht zum Stoersender werden. In dem Sinne ... die
> Vorschriften gelten trotzdem.

Tolles Märchen...

Interessant wirds erst, wenn ein Konkurrent das Teil in den Händen hält 
und der dich ausm Rennen schmeißen will, eine teure Maschine beim Kunden 
kaputtgeht oder die Teile massenweise zurückgeschickt werden, weil sie 
nicht gescheit funktionieren.

Bei "entsprechendem" Fachwissen passiert das natürlich schneller als 
einem lieb ist.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Na gut, dann mal ein paar Erfahrungen von einem, der vor ca. 20 Jahren 
in der Lage war wie du jetzt.
Prinzipiell: versuch es, wenn du Ideen hast, nicht hauptsächlich das 
Freizeitvergnügem im Kopf hast, die materielle Sicherheit, ein paar 
(magere) Jahre durchzustehen und eine Freundin/Frau hast, die das ganze 
mitträgt und nicht auf den schnellen Euro aus ist.
All das wirst du brauchen, um nicht nach den ersten Rückschlägen (die 
unvermeidbar sind) aus der Bahn geworfen zu werden.
Fachliche Eignung und Kenntnisse setz ich mal stillschweigend voraus. 
Ideal, wenn du/dein Partner etwas von Buchhaltung und Steuerrecht 
versteht und bereit ist, diesen Part zumindest teilweise zu übernehmen. 
Ganz allein halte ich für unmöglich, da du dann, während du eigentlich 
an den Projekten arbeiten willst, ständig von diesem Mist aufgehalten 
wirst.
Endkundengeschäft (Hobbybastler,Modellbahner etc.) - davon halte ich 
nicht gar nichts, damit wirst du nicht glücklich, die Margen sind viel 
zu klein, um bei den geringen Stückzahlen was nennenswertes übrig zu 
behalten. Die wollen alles mehr oder weniger zum Materialpreis. Und 
bekommen es ja auch irgendwo zu dem Preis, da kannste selbst als 
grundehrliche Haut nicht anstinken. Es ist eben ein Unterschied, ob du 
bei einem Distri für 100 Stk oder für 100.000 oder mehr einkaufst.
Nutze deine Kontakte, um Aufträge von Firmen zu bekommen. Im Prinzip hat 
jede Firma Bedarf an Speziallösungen. Ach wenn es erstmal nur Kleinkram 
ist - du bist drin und musst dann gute Arbeit abliefern, der Rest läuft 
dann von alleine. Es gibt keine bessere Werbung, als pünktlich und 
sauber abgelieferte Arbeit, wird schnell ein Selbstläufer.
Nimm keine Sachen an, bei denen du im Vorfeld nicht genau weisst, dass 
du das auch schaffen kannst - negative Selbstläufer funktionieren viel 
effizienter als positive :-)
Ansonsten: nur Mut. Und sieh zu, dass du deine Startausstattung aus 
eigenen Mitteln oder aus Bekanntschaft/Verwandschaft zusammenbekommst. 
Von der Bank bekommst du mehr oder weniger gar nichts.

von BoeserFisch (Gast)


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Ich will ja nicht pessimistisch sein, aber der selbständige Weg ist bei 
der momentanen Wirtschaftslage für den finanziell nicht übermässig 
bestückten Ingenieur meist zum Scheitern verurteilt.
Ausser:

- Man hat eine klare Marktlücke erwischt
- Man ist unter den Besten, bzw. der Konkurrenz eine Nasenlänge voraus, 
besitzt ein Patent auf etwas, etc.
- Man scheut keine Risiken, sich mit dem deutschen Staat, IHK oder der 
Konkurrenz gerichtlich wegen irgend einer bekloppten Kinderkacke 
anzulegen
- Man wohnt schon gar nicht in sinnlos überreglementierten EU-Ländern 
(z.B. Deutschland)
- Man hat ein gewisses Cowboy- oder Piraten-Gen :-)

Probier halt einfach mal was aus, während du noch angestellt bist. 
Bausätze kannst du ja problemlos per Ebay vertickern. Erfolg lässt sich 
kaum planen, aber er kann dich ev. überraschen.

In dem Sinne: Viel Erfolg!

von Holm T. (Gast)


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Ich stelle es mir schwierig vor nur mit Elektronik alleine irgendwas auf 
die Beine stellen zu wollen. Dank RHOS und WEEE kannst Du keine 
Fertiggeräte vernünftig an den Mann bringen ohne von irgendwelchen 
Händeaufhaltern ständig gemolken oder verklagt zu werden.
Das mit den Bausätzen funktioniert auch nur sehr begrenzt. Die Anzahl 
der Modellbauer die irgendwelche Bausätze für Warnsignalblinkgeber 
selbst bestücken und in Betrieb nehmen können wird sich nicht dolle von 
der unterscheiden die das ganz alleine machen.  Der restliche 
Prozentsatz geht Dir auf die Nerven weil rot gleich blau und plus gleich 
minus ist.

Dann darfst Du mit 100%iger Sicherheit davon ausgehen das Du von Juni 
bis Ende September sowie von Januar bis März zu wenig Umsatz hast....

Das mit der Buchhaltung und der Steuerei stimmt auch,. Selbständigkeit 
könnte echt Spaß machen wenn nicht dauernd dieser elende Papierkram 
wäre.
Wenn Du alleine bist wirst Du keine Zeit für Deine Projekte genau in dem 
Moment haben, wenn Du diese am nötigsten brauchst weil Du über Altpapier 
sitzt.

Eine stabile Gesundheit solltest Du auch haben, verkneife Dir Dich von 
einer privaten Krankenversicherung locken zu lassen. Das was Du sparst 
wenn Du jung bist, zahlst Du später doppelt wenn Dein Tarif geschlossen 
wurde..
Krank bist Du eh das letzte Mal gewesen als Du noch irgendwo angestellt 
warst.

Du wirst Dir zusätzlich ein 2. wenn nicht gar  3. Standbein suchen 
müssen. Falls Du es doch machst, Empfehlung für den Geschäftsbereich auf 
dem Gewerbeschein: ...Handel mit Produkten anderer Firmen...
Das wird akzeptiert und Du kannst auch an einer Fuhre Mist Geld 
verdienen.
Kreditaufnahme zur Firmengründung ist ein NoNo, Dein alter Golf tut es 
erst mal noch ein paar Kilometer. Übernimm das Ding nicht in die 4ma, Du 
darfst Dir 30Cent/Km steuerfrei für die Fahrtkosten zahlen, für einen 
Gebrauchtwagen in der 4ma bezahlst Du 10% des Neuwertes mtl.  an das FA 
als geldwerten Vorteil.


Du wirst Buklötze staunen wer auf einmal Alles auftaucht und berechtigt 
ist von Dir Geld für Nix einzusammeln, die IHK ist dabei nur der 
kleinste und bekannteste Kunde..

Gruß,

Holm, seit 3 Jahren selbständig...

von üzipp (Gast)


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@crazyhorse&holm

das sind die gründe, weshalb ich vor 25 jahren meinen job nicht hin 
geschmissen hab.
ich kann eure erfahrungen da nur voll und ganz bestätigen.
es kann gut gehen.
aber mit der zielgruppe ist es mager.

cu zipp

von ehemaliger Selbststaendiger (Gast)


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Deutschland :
Buerokratie, Vorschriften, Verordnungen, Gerichtsverfahren, Beitraege, 
Gebuehren - ich kann ALLE verstehen, die dann die Flinte ins Korn 
werfen.

Wie kann man da noch kreativ sein...

Ich hab mich auch mal damit rumgeaergert - als ich erkannte, das ich mir 
damit mein Leben und meine Gesundheit ruinieren werde, hab ich es dort 
sein gelassen.
Man kann mit ganz ganz wenig Geld auskommen, wenn man NICHT in 
Deutschland lebt.
Muss man aber nicht, hier in UA sind meine Faehigkeiten sehr gefragt und 
ich koennte 24 Stunden am Tag -wenn ich es denn wollte- damit Geld 
verdienen.

Die einzige Buerokratie war meine Aufenthaltsgenehmigung...

von üzipp (Gast)


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UA???
Unter abfall???
Unterer Aquator???
Unter Aufsicht???

bitte def!

zipp

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Wo ist UA?

von ehemaliger Selbststaendiger (Gast)


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? ? PISA ? ?

UA - Ukraine

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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H.joachim Seifert schrieb:
> Wo ist UA?

ISO 3166 lässt grüßen.

$ grep ^UA /usr/share/misc/iso3166
UA      UKR     804     Ukraine

von üzipp (Gast)


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von ehemaliger Selbststaendiger (Gast)


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na gut UA ist der Autoaufkleber sowie D oder I oder F oder
BY fuer Weissrussland

ich bin da halt etwas unkompliziert hier geworden...

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Holm Tiffe schrieb:
> bezahlst Du 10% des Neuwertes mtl.  an das FA
> als geldwerten Vorteil.

Das ist ja ein wenig übertrieben :-)
Hoffentlich liest der Finanzminister nicht mit, der kommt da glatt auf 
neue Ideen :-)

von horst (Gast)


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Matthias schrieb:
> ambitionierte "Autoveredler". In
> diesem Segment könnte man Module oder Bausätze vertreiben mit etwas
> weniger gesetzlichen Auflagen.

Werden Autos nicht regelmäßig von TÜV-Prüfern begutachtet die dann an 
den Modulen herumnörgeln?

Matthias schrieb:
> Hobbybastler, Modellbauer (-bahner)

Ich hoffe Du hast da schon irgendeinen Kontakt zu der "Szene", ansonsten 
werde mal selber
> Hobbybastler, Modellbauer (-bahner)
und entwickle ein Gefühl dafür was man sich da so an Elektronik wünschen 
würde und was man bereit ist dafür auszugeben.
Gerade bei Modellbahnern könnte ich mir vorstellen, dass Du eine 
Entwicklung dann mehrmals verkaufen kannst, während "Hobbybastler" ein 
recht weit gefächertes Feld ist und wohl kaum jemand genug für ein 
einmalig zu verkaufendes Modul zahlen will um es für dich wirklich 
rentabel zu machen.

Aber Du brauchst auf alle Fälle mal genug Erfahrung, um abschätzen zu 
können, was für eine Entwicklung dort Sinn macht, anstatt in einem Forum 
fragen zu müssen.
Minimum persönlicher Kontakt auf Messen, Shows, Vereinen und in 
Fachforen für Modellbauer, nicht in Elektronikforen.
Erst wenn du weißt
Matthias schrieb:
> was die oben genannte
> Fangemeinde bewegt
brauchst Du Dir Gedanken darüber machen, ob Du Dich in dem Bereich 
selbständig machst.

von Bürovorsteher (Gast)


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@ crazyhorse und holm

Herzlich gegrinst zu euren Beiträgen: ihr habt die Sache auf den Punkt 
gebracht.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Holm Tiffe schrieb:

> Das mit der Buchhaltung und der Steuerei stimmt auch,. Selbständigkeit
> könnte echt Spaß machen wenn nicht dauernd dieser elende Papierkram
> wäre.

Naja, sooo viel ist das am Anfang auch nicht.
Man sollte es nur nicht schleifen lassen - am besten einen fixen Termin 
in der Woche setzen, an dem man den Papierkrams erledigt.

> Wenn Du alleine bist wirst Du keine Zeit für Deine Projekte genau in dem
> Moment haben, wenn Du diese am nötigsten brauchst weil Du über Altpapier
> sitzt.

Das passiert nur, wenn man an "Schieberitis" leidet. Die Fristen sind 
klar und man hat wirklich genug Zeit. Eine EÜR ist wirklich kein Problem 
- sie wird es erst dann, wenn man sich die Forumlare erst zwei Tage vor 
Fristende überhaupt mal ansieht ;-)

> Eine stabile Gesundheit solltest Du auch haben, verkneife Dir Dich von
> einer privaten Krankenversicherung locken zu lassen. Das was Du sparst
> wenn Du jung bist, zahlst Du später doppelt wenn Dein Tarif geschlossen
> wurde...

Das ja - außerdem empfinde ich das Wechseln als asozial - ist aber eine 
andere Baustelle.

> Krank bist Du eh das letzte Mal gewesen als Du noch irgendwo angestellt
> warst.

Klar - aber die Motivation ist meist auch deutlich höher :-) Und man 
kann sich gegen eventuelle Krankheit ganz gut absichern.

> Du wirst Dir zusätzlich ein 2. wenn nicht gar  3. Standbein suchen
> müssen. Falls Du es doch machst, Empfehlung für den Geschäftsbereich auf
> dem Gewerbeschein: ...Handel mit Produkten anderer Firmen...
> Das wird akzeptiert und Du kannst auch an einer Fuhre Mist Geld
> verdienen.

Ja, das ist keine schlechte Idee.

> Kreditaufnahme zur Firmengründung ist ein NoNo, Dein alter Golf tut es
> erst mal noch ein paar Kilometer. Übernimm das Ding nicht in die 4ma, Du
> darfst Dir 30Cent/Km steuerfrei für die Fahrtkosten zahlen, für einen
> Gebrauchtwagen in der 4ma bezahlst Du 10% des Neuwertes mtl.  an das FA
> als geldwerten Vorteil.

Ähmmm, das stimmt so nicht.
Du versteuerst 1% (ein Prozent) des Bruttolistenpreises pro Monat. 
Dafür darfst Du den Wagen bis zu 50% privat nutzen - ohne sonstigen 
Papierkrams (Fahrtenbuch etc.). Gleichzeitig kannst Du alles bezgl. des 
Wagens steuerlich als Verlust geltend machen. Wenn Du keine ESt. zahlst 
(wie anfangs eigentlich immer), dann bleibt nur die Umsatzsteuer - 
günstiger kann man kaum privat fahren.

Man muss sich das mal genau für Deinen Einzelfall ausrechnen - hier z.B. 
hat sich das auf jeden Fall gelohnt.

> Du wirst Buklötze staunen wer auf einmal Alles auftaucht und berechtigt
> ist von Dir Geld für Nix einzusammeln, die IHK ist dabei nur der
> kleinste und bekannteste Kunde..

Am Anfang zahlt man auch da nichts oder nicht viel.

Wer kommt denn sonst noch und hält die Hand auf?

Chris D. (selbstständig mit Mitarbeiter)

von Bürovorsteher (Gast)


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Jetzt aber wieder Chris, unser Gesundbeter!
Na wenígstens einer, der Optimismus versprüht und nicht dauernd heulend 
in der Ecke sitzt.:-))

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bürovorsteher schrieb:
> Jetzt aber wieder Chris, unser Gesundbeter!

Nana ;-)

> Na wenígstens einer, der Optimismus versprüht und nicht dauernd heulend
> in der Ecke sitzt.:-))

Ich weiss, ich weiss - die Klage ist das Morgengebet des Unternehmers - 
aber man muss es ja nicht gleich die Anfänger lehren ;-)

Ernsthaft:
Wer schon bei solchen Kleinigkeiten die Flinte ins Korn wirft, der 
sollte es wirklich besser lassen. Ein Unternehmer muss Optimist sein.

Außer den 10 Euro für die Gewerbeanmeldung habe ich in den ersten beiden 
Jahren überhaupt keine Abgaben (weder IHK noch BG noch irgendwo), 
sondern nur USt. gezahlt.

Chris D.

von MaWin (Gast)


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> sondern nur USt. gezahlt.

Gerade die zahlen gute Unternehmen in der Gründungsphase doch nie,
sondern lassen sich im Gegenteil angeblich gezahlte Umsatzsteuer
für ANschaffungen (Material, Ausstattung etc.) vom Staat
erstatten und finanzieren sich so die ersten Monate.

von Gästle (Gast)


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Hi Chris,
schon GEZahlt?

von Matthias (Gast)


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Na ja, jetzt weiss ich wenigstens, dass es ein totgeborenes Kind wird. 
Schade, hatte mir erhofft, dass auf die Frage eingegangen wird. So 
bleibt mir nur die Hoffnung auf eine zündende Idee.

Danke an alle

Gruß Matthias

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
>> sondern nur USt. gezahlt.
>
> Gerade die zahlen gute Unternehmen in der Gründungsphase doch nie,
> sondern lassen sich im Gegenteil angeblich gezahlte Umsatzsteuer
> für ANschaffungen (Material, Ausstattung etc.) vom Staat
> erstatten und finanzieren sich so die ersten Monate.

Klar - man kann auch sämtliche Einkünfte verschweigen.

Nennt sich Steuerhinterziehung.

Ich konnte mir den Luxus leisten, am Jahresende immerhin einen gewissen 
Betrag als Umsatzsteuer abzuführen.

Man kann natürlich auch vom Angesparten leben - musste ich aber nicht 
:-)

@Gästle:
Nur das Autoradio angemeldet - das war's. Der Rest läuft im Büro per 
Internet.

Aber stimmt, die 5,xx Euro pro Monat hatte ich vergessen.

Bisher sind wir bei etwa über 60 Euro pro Jahr an "Handaufhaltern".

Chris D.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Ich frage mich nun, was die oben genannte Fangemeinde bewegt, was sie gerne 
haben möchte aber nicht so ohne weiteres bekommt.

War das deine Frage? Du hast sie dir aber selbst gestellt.
Antwort: Die Geräte baut sich die Fangemeinde aus Spaß an der Freude 
überwiegend selbst.
Was mich betrifft, was ich gerne haben möchte aber nicht so ohne 
weiteres bekomme - Geld.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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@Matthias:

Mal ehrlich: erwartest Du, dass andere sich für Dich den Kopf 
zerbrechen?

Mit einer wagen Aussage "ich möchte irgendwie so mit Bausätzen möglichst 
geschickt die Vorschriften umgehen - was könnte ich denn da so machen?" 
wird das nichts werden. Wenn Du jetzt schon andere fragen musst, fehlt 
Dir noch einiges an Vorbereitung und Entschlossenheit für die 
Selbstständigkeit.

Das ist nicht böse gemeint.

Setz Dich erstmal selbst hin und schreib genau auf, wo Du hinwillst und 
was Du einbringen kannst. Und dann fährst Du mal auf entsprechende 
Veranstaltungen oder machst Dich in Vereinen oder bei entsprechenden 
Modelleisenbahnern schlau.

Chris D.

von MaWin (Gast)


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> Klar - man kann auch sämtliche Einkünfte verschweigen.
> Nennt sich Steuerhinterziehung.

Unsinn.
Welches neue Unternehmen hat denn EINkünfte gleich zu Beginn ?

Da wird doch erst mal ausgegeben.

Und da kann, soll und muß man gleich die gezahlte Umsetzsteuer vom 
Finanzamt erstatten lassen.

Das bringt dann Geld in die Kasse.

So lange kein Gewinn anfällt, sondern dank kreativer Gegenrechnung nur 
Verluste anfallen (das gelingt selbst grossunternehmen, Siemens z.B. 
macht seit Jahrzehnten keinen Gewinn, sondern profitiert nur dank 
Staatsstubventionen), ist der Geldfluss vom Finanzamt zu dir umgedreht.

SÄMTLICHE Einkommensteuern die wir Privatpersonen entrichten gehen in 
voller Höhe direkt als Subvention an die Unternehmen. Da muß man doch 
von profitieren können...

von Gästle (Gast)


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Und dein PC? Das ist als ein "neuartiges Empfangsgerät" genauso wie ein 
Smartphone ebenfalls gebührenpflichtig, wenn du am selben Standort sonst 
nichts angemeldet hast. Das Autoradio geht extra!

Das beste: Wenn du dein privates Auto/ privaten PC gelegentlich 
geschäftlich nutzt wird die Gebühr 2x fällig.

Also aufpassen was man den Typen erzählt. Die Gebührenbeauftragte leben 
von einer Provision, damit ist ihr Interesse an einer neutralen Beratung 
gering.

Zurück zum Thema: Du wirst nach der Gründung noch viele Leute kennen 
lernen die nur das beste von dir haben wollen...
Die EAR auszutricksen wird nicht leicht, die Sache ist ziemlich 
wasserdicht.

Ob ein Modellbahner einen elektronischen Bausatz kauft weiß ich nicht so 
recht. Diese Herren sind meistens etwas betagter und konservativ. Da 
müsste es m.E. ein fertiges Modul sein, das nur einer Verkabelung 
bedarf.
Im Auto-Modellbau tummeln sich fast nur noch die Baugruppenmonteure. Die 
haben nicht den Nerv aus zusammengesuchten Bauteilen etwas einmaliges 
selbst zu entwickeln. Da wird ein fertiger "Bausatz" aus vormontierten 
Baugruppen gekauft, wo schon alles dabei ist. Im LKW oder 
Baumaschinensektor wird noch mehr gebastelt, da könnte was zu holen 
sein.

Wie wäre etwas mit Robotern oder irgendwelchen preiswerten autonomen 
(Funk-)Modulen die irgendwelche Parameter im Gewächshaus/Aquarium/... 
überwachen?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
>> Klar - man kann auch sämtliche Einkünfte verschweigen.
>> Nennt sich Steuerhinterziehung.
>
> Unsinn.
> Welches neue Unternehmen hat denn EINkünfte gleich zu Beginn ?

Jedes vernünftige.

> Da wird doch erst mal ausgegeben.

Das auch.

> Und da kann, soll und muß man gleich die gezahlte Umsetzsteuer vom
> Finanzamt erstatten lassen.

So isses.

> Das bringt dann Geld in die Kasse.

Aber natürlich nur das Geld, das man vorher ausgegeben hat - und auch 
davon nur die Vorsteuer.

Davon willst Du nicht wirklich leben.

> So lange kein Gewinn anfällt, sondern dank kreativer Gegenrechnung nur
> Verluste anfallen (das gelingt selbst grossunternehmen, Siemens z.B.
> macht seit Jahrzehnten keinen Gewinn, sondern profitiert nur dank
> Staatsstubventionen), ist der Geldfluss vom Finanzamt zu dir umgedreht.

Es geht hier aber nicht um Konzerne sondern um ein Einzelunternehmen.

Machst Du jahrelang nur Verluste, so wird Dir das FA Liebhaberei 
unterstellen.

Die sind nämlich nicht blöd.

Chris D.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gästle schrieb:
> Und dein PC? Das ist als ein "neuartiges Empfangsgerät" genauso wie ein
> Smartphone ebenfalls gebührenpflichtig, wenn du am selben Standort sonst
> nichts angemeldet hast. Das Autoradio geht extra!

Das ist falsch.

Das Autoradio wird dem entsprechenden Grundstück zugerechnet und dort 
sind, wenn bereits ein Empfangsgerät angemeldet wurde, alle anderen 
neuartigen Empfangsgeräte gebührenfrei.

> Das beste: Wenn du dein privates Auto/ privaten PC gelegentlich
> geschäftlich nutzt wird die Gebühr 2x fällig.

Noch ein Grund mehr, den Wagen geschäftlich laufen zu lassen.

> Also aufpassen was man den Typen erzählt. Die Gebührenbeauftragte leben
> von einer Provision, damit ist ihr Interesse an einer neutralen Beratung
> gering.

Wenn man sich an das hält, was die GEZ selbst verkündet, gibt es keine 
Probleme.

Chris D.

von Gästle (Gast)


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Hallo Chris,
die GEZ schreibt auf ihrer HP:

Wir haben in unserer Firma fünf PCs und einen Firmenwagen mit Autoradio. 
Welche Geräte müssen wir anmelden und dafür bezahlen?

Nur das Radio im Firmenwagen ist anmelde- und gebührenpflichtig. Für die 
PCs ist keine zusätzliche Rundfunkgebühr zu entrichten, wenn bereits 
(auf ein und demselben Grundstück) ein herkömmliches Rundfunkgerät 
angemeldet ist.

Das habe ich so verstanden, dass die Gebühr für das Autoradio und einen 
PC fällig ist.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ja, das ist (bewusst?) schwammig formuliert.

Es ist aber in der Tat so, dass das Fahrzeug einem Grundstück zugeordnet 
werden kann.

Edit:
Habs nochmal gesucht und gefunden :-)

http://www.gez.de/gebuehren/internet_pcs/

"Für Firmen, Selbständige und Behörden gilt: Ist in der Betriebsstätte 
oder im Büro weder ein Fahrzeug mit einem Autoradio noch sonst ein 
Rundfunkempfangsgerät angemeldet, so fällt für sämtliche Internet-PCs 
und UMTS-Handys, unabhängig von ihrer Anzahl, nur eine Gebühr in Höhe 
von 5,76 Euro monatlich an."

und weiter unten:

"Unternehmer, Gewerbetreibende oder Selbständige (z. B. Rechtsanwälte, 
Steuerberater, Ärzte) sowie gemeinnützige Einrichtungen, die bereits ein 
(Auto-)Radio- und/oder ein Fernsehgerät pro Standort angemeldet haben, 
sind von der Gebührenpflicht für neuartige Rundfunkgeräte nicht 
betroffen."

Chris D.

von MaWin (Gast)


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> Das Autoradio geht extra!

Nein. Und der PC kostet genau so viel. Er zahlt also passend.

> Davon willst Du nicht wirklich leben.

Oh, bei einem neu gegründeten Unternehemn, wo z.B. die 25000 EUR 
Stammkapital erst mal ausgegeben^Winvestiert werden, lässt sich davon 
einige Monate lang gut leben,

> Machst Du jahrelang nur Verluste, so wird Dir das FA Liebhaberei
> unterstellen.

Das geht seit einigen Jahren nicht mehr.
grosse Konzerne haben es mit ihrer Lobbymacht durchgesetzt,
daß ein Gewinn nicht notwendig ist, um als Unternehmen
behandelt zu werden.

von Manomann (Gast)


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WARNUNG ! Was hier an Halbwissen,Unwissen und Ganzfalschwissen verzapft 
wird geht auf keine Kuhhaut. Als Info- Quelle für Möchtegernselbständige 
gänzlich ungeeignet!

von Gästle (Gast)


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@Manoman: Und wie ist es nach deiner Meinung richtig?

von Nilp (Gast)


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>ich trage mich mit dem Gedanken, mich auf dem Gebiet der Elektronik
selbständig zu machen. Mir ist klar, dass es nicht zu technologielastig
sein darf und dann sind ja noch eine ganze Menge Gesetze zu beachten.


Eigentlich steht's ja schon zu Anfang. Mangelndes Wissen, mangelndes 
Interesse. Ich wuerd etwas wie MP3 Player fuer einen Euro einkaufen und 
fuer 30 Euro verkloppen ins Auge fassen.

von Nilp (Gast)


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Wenn man das in den Altersheimen macht, ist auch weniger wichtig, ob nun 
ein Ohrhoerer dabei ist oder nicht ...

:-)

von Sven (Gast)


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So kenne ich und hasse ich das Forum!!
Ich finde hier sollten etliche Leute mal irgendwie rausgeekelt werden.
Stellt hier einer eine Frage wird die oft gar nciht mehr beantwortet, 
nein es artet in Grundsatzdiskussionen aus!!
Leute haltet den Rand wenn ihr keinen Plan habt!!
Hier sollten nur leute drauf antworten die erfolgreich selbständig sind 
und es mehr doer weniger geschaft haben...
Was soll die Schwachsinnsdiskussion um  GEZ?!?!
Von der GEZ Gebühr mache ich doch keine Selbständigkeit abhängig!!
Und wenn ich tatsächlich so knapp kalkulieren muss dann hat man halt 
priavt einfach keinen Fernseher!! Sondern sieht bei der "Arbeit" !!!

Ich kenne genug die in diesem Bereich selbständig sind und 
erfolgreich!!!!!
Und eine Selbständigkeit in diesem bereich ist ganz automatisch eine 
Niesche egal wo!!!
Sei es im Modelbabereich  (Kapaziätäsmesser, Lipo Balancer etc pp) oder 
im hifi Bereich oder sonst wo!!


Hier tummeln sich offenbar nur gescheiterte Elektronik Studenten und 
meinen dann auch noch andere frustrieren zu müssen!!!

Ich kenne genug, die ohne Ausbildung in diesem bereich damit GEld 
verdienen!!

Und die vielen vielen Auflagen???
Es gibt haufenweise Sonderregelungen, Ausnahmegenemigungen etc pp..
Auch gibt es genug Möglichkeite auszubilden oder Ausbilderschein etc 
pp!!!
Es gibt so viele Arbeitslose, das die IHK alles versucht die in Lohnm 
und brot zu bringen!!
Auch selbständige Hobbybastler profitieren davon!
Desweiteren wird selbst bei vielen Auflagen, erstmal vieles geduldet und 
erst nach und nach vom Unternehmen gefordert!! Weil auch die Behörden 
nicht dumm sind und wissen das keine Firma aus dem nichts alls Auflagen 
erfüllen kann!!
(Hier habe ich z.B: eine  Lackiererei im Freundeskreis von der ich sowas 
konkret kenne!!)

von Mike H. (-scotty-)


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>Es gibt so viele Arbeitslose, das die IHK alles versucht die in Lohnm
>und brot zu bringen!!
Wo haste denn das her? Hab ich noch nie gehört das die IHK da
irgendwelche Aktivitäten hat ARBEITSLOSE unter zu bringen.
>Weil auch die Behörden nicht dumm sind und wissen das keine
>Firma aus dem nichts alls Auflagen erfüllen kann!!
Vielleicht nicht, aber verhalten tun die sich oft so.

Du trägst ganz schön auf und bist nicht mal der TO.
(Dem hätte ich deinem Frust zugestanden).

von Sven (Gast)


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>Es gibt so viele Arbeitslose, das die IHK alles versucht die in Lohnm
>und brot zu bringen!!
Wo haste denn das her? Hab ich noch nie gehört das die IHK da
irgendwelche Aktivitäten hat ARBEITSLOSE unter zu bringen.

Damit meine ich, das sie nicht versucht einem alles zu erschweren 
sondern schon den Weg in die selbständigkeit zu ermöglichen.
Die IHK ist FÜR EUCH DA!!! IHR Bezaht die schließlich mit eurem Geld!!
Wenn es ein problem gibt, Ruft ihr an und VORDERT hilfe von der IHK an, 
das ist nämlich ihre Aufgabe!

"Du trägst ganz schön auf und bist nicht mal der TO.
(Dem hätte ich deinem Frust zugestanden)."

Ich bin selber seit 15 Jahren selbständig und durfte mir diesen Blödsinn 
auch von vielen Seiten anhören und das meine Branche tot wäre etc pp

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