Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Bachelorarbeit in EN o. DE


von Janni (Gast)


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Hey, was meint ihr, sollte ich meine anstehende Bachelorarbeit 
(Informatik) auf Deutsch oder Englisch verfassen? Hab' Themenvorschläge 
bekommen, wo ich aussuchen muss, in welcher Sprache ich das machen 
möchte. Wo die Vor- / Nachteile liegen, wurde mir aber nicht gesagt.
Also im Prinzip Schnuppe?

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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Wenn du im Englischen schlechter bist als im Deutschen (was 
wahrscheinlich ist) dann wäre der Mehraufwand ein Nachteil. Ansonsten 
ist das eher kein Entscheidungskriterium und zudem recht unwichtig.
Ausserdem musst du dir noch sicher sein das die Leute die es lesen 
sollen das dann auch ohne Wörterbuch können. Standard ist eigentlich nur 
das Abstract auf Englisch (zusätzlich).

von D. I. (Gast)


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Auch wenn man kein Englischmuttersprachler ist finde, lässt sich ein 
technisches Thema in englisch meist einfacher beschreiben als im 
Deutschen, wo man nicht sollten zu aberwitzigen Wortkonstrukten greifen 
muss wenn man konsistent bleiben will und keinen Denglisch-Matsch 
produzieren will.
Hast du vor weiter an der Uni was zu machen, werden Papers etc. auch nur 
auf englisch verfasst in der Regel.

von Diplomand (Gast)


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IMMER

von Atmi (Gast)


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Wenn du's packst - Englisch.

Dann kannst du dir die Bachelorarbeit als Englischnachweis für den 
Master-Studiengang anrechnen lassen. Sparste dir 170€ fürn TOEFL-Test.

von madler (Gast)


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Das ist aber sicher nicht an jeder Uni so!

von Atmi (Gast)


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madler schrieb:
> Das ist aber sicher nicht an jeder Uni so!

Setzt etwas Gespraechsbereitschaft mit dem Zulassungsamt voraus. Das ist 
natuerlich kein offizieller Weg, meistens haben sie jedenfalls 
Einsicht und erlassen die Prüfung.

Der TOEFL-Test sollte allerdings im Rahmen des Machbaren liegen, da 
einheitlich grob um die 80 von 120 Punkten gefordert werden.

von Gastino G. (gastino)


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Das sprachliche Niveau solcher in Englisch verfassten Arbeiten ist bei 
Nicht-Muttersprachlern dem Anlass und dem Inhalt häufig nicht mal 
ansatzweise angemessen. Es bildet sich zwar fast jeder ein, Englisch 
ganz gut zu können, aber für Muttersprachler wirken diese Texte dann 
sehr oft seltsam und befremdlich.

Wenn nicht unbedingt gefordert, würde ich solche Arbeiten immer in 
Deutsch (und zwar in einem ordentlichen Deutsch**!) abfassen. Das ist 
für die angepeilte Zielgruppe in Deutschland deutlich angenehmer zu 
lesen und dürfte für den Großteil der Absolventen noch immer (leider) 
genügend Herausforderung sein.

**Insbesondere die häufige Verwendung irgendeiner Form von "werden" 
wirkt nicht sehr professionell!

von Atmi (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> **Insbesondere die häufige Verwendung irgendeiner Form von "werden"
> wirkt nicht sehr professionell!

Hatte schon die Aufgabe, Papers über ein Internationales 
Studenten-Satelliten-Projekt zu lesen (kleiner Würfel der ein paar 
Wochen/Monate/Jahre um die Erde schwirrt und Daten sendet).

Jeder zweite Satz war 'due lack of time' 'ran out of time' 'no time' 
'couldn't test because there was no time left'. Nach der zehnten Seite 
mit 2er Satzabstand hab ich das Ding dann weg gelegt. Hätte man das Wort 
'time' rot hervorgehoben, waere die ganze Veröffentlichung ein bntes 
Schachbrett geworden.

Auch wenn man Englisch nicht perfekt kann, der Wille um ein gutes 
Ergebnis als auch eine entsprechende Struktur zu präsentieren, liest man 
doch meist immer heraus.

von yannik (Gast)


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Zumal das mit den guten englisch absoluter quatsch ist!
Viel Briten (und anhang) fluchen zB über die inder die ganz neue 
wortstellungen etc kreieren. (Die Inder sehen sich selbst auch als engl. 
sprecher und gehen recht selbst bewust mit ihren akzent und 
formuliereungen um!)

von Floh (Gast)


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Du solltest Englisch genauer spezifizieren:
Amerikanisches Englisch
Indische Englisch
Südostasiatisches Englisch
Brittisches Englisch
Schulenglisch
...
:-)

von yannik (Gast)


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m.E. ist Oxford spelling der defaco standard.
Wobei ich bisher mehr Kontakt mit Oz,und Kanada.

". Oxford spelling is also used in academic publications; the 
London-based scientific journal Nature uses it, for example. British 
dictionaries generally give -ize variants first.

The Oxford spelling is the de facto spelling standard used in style 
guides of international organizations that belong to the UN System, for 
example the World Health Organization, the International Labour 
Organization and UNESCO. UN treaties and declarations, such as the 
Universal Declaration of Human Rights follow Oxford spelling. "


http://en.wikipedia.org/wiki/Oxford_English

von Tüdelü (Gast)


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Ohne dass es einen besonderen Grund gibt, würde ich es eher nicht 
machen. Ich habe meine Masterarbeit auf Englisch verfasst, weil sie auch 
mit Auslandsaufenthalt verbunden war und (rein theoretisch) eine 
englischsprachige Leserschaft haben hätte können (realistischerweise 
liest so ein Werk ja eh keine Sau). Ich habs hauptsächlich auch zur 
Übung gemacht und um zu sehen, ob ich das hinkriege.

Es ist schon ein deutlicher Zusatzaufwand und ich persönlich war öfters 
etwas genervt von meiner eingeschränkten Ausdrucksvariabilität.

von Tüdelü (Gast)


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Achso..die meisten Arbeiten, die von Nichtmuttersprachlern verfasst 
werden, werden in "The International Language of Broken English" 
geschrieben. ;)

von Gastino G. (gastino)


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Tüdelü schrieb:
> Achso..die meisten Arbeiten, die von Nichtmuttersprachlern verfasst
> werden, werden in "The International Language of Broken English"
> geschrieben. ;)

Meistens ist es sogar eher so was wie "The international language of 
'something like English'". :D

von bob (Gast)


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Ich fühle mich nicht besonders Klasse in Englisch, habe es aber trotzdem 
gemacht. Ich habe nicht das Gefühl, irgendeinen Mehraufwand gehabt zu 
haben - ausser vielleicht mal ins Wörterbuch zu schauen.

Drei Aspekte haben mir aber sehr geholfen:
1. Ich habe seit zwei Jahren praktisch alle Skripts auf Englisch. So 
bekommt man einiges an Vokabular und Sprachgefühl für einen technischen 
Text.
2. Ich musste nur einen Bericht bzw. eine Dokumentation über eine von 
mir geschriebene Software abgeben. Das ist natürlich einfacher als 
seitenweise Literaturrecherchen oder Untersuchungen beschreiben zu 
müssen.
3. Ich habe mit meinem Betreuer vereinbart, dass die Sprache nicht in 
die Bewertung einfliessen wird. Zusätzlich hat er meine Arbeit vor dem 
Druck auf sprachliche Fehler durchgecheckt.

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