Ich würde gerne bei einem Bench Power Supply den Strom messen & per LCD ausgeben. Da es ein Doppelnetzteil ist muss "highside" gemessen werden, mit all den dazugehörigen Problemen. Ich überlege daher die Verwendung eines Hallsensors. Aus dem Datenblatt des ASC715 werde ich aber leider nicht ganz schlau. Es wird nicht so recht ersichtlich wie gut die zu erwartende Genauigkeit ist. Zwar steht dort was von 1,5% typischer Abweichung, aber bei welchem Strom? Die Rauschspannung (noise) ist bei der 20A-Variante mit 21mV angegeben. Der Sensor gibt ca. 180mV pro A aus. Ist das so zu interpretieren dass die Auflösung max. ca. 100mA beträgt (Noise geteilt durch 180mV)? Das wäre ja eine erbärmliche Auflösung und würde bedeuten dass man solche Sensoren für niedrige Ströme überhaupt nicht einsetzen kann.
Ja, die ACS rauschen ziemlich, die neueren etwas weniger. Es kommt jedoch sehr auf die gewünschte Bandbreite an. Wenn Du nur anzeigen willst, kannst Du die Filter großzügig dimensionieren oder ein Filter nachschalten. Dann geht es eigentlich recht gut. Die 1,%% bezeihen sich auf FullScale, also den maximalen Strom. Ist aber Achte auf gute Kühlung des ICs (breite Masseflächen rundrum, die die Wärme aus den stromführenden Pins "herausziehen"). In meiner Anwendung will ich den Ausgangsstrom einer Vollbrücke regeln, das sollte natürlich schnell gehen (schwache Filterung erforderlich), und da muss ich schon tief in die Trickkiste greifen. Von LEM gibt es auch schöne Hall-Wandler z.B. mit 0-5V-Ausgang.
Danke für die Antwort. Was sind denn die kleinsten Ströme die man mit so einer Filterung messen kann? Die 21mv Rauschspannung sind ja schon mit Filter...
Du musst das Datenblatt mal bis unten lesen. Da ist das Rauschen. vs. Filter Kondensator aufgetragen.
Das hab ich schon gelesen. Die Rauschspannung geht im Diagramm nicht unter 100mV. Oben steht aber dass sie mit Filter 21mV beträgt. Inwiefern beantwortet also dieses Diagramm meine Frage? Ich möchte wissen wieweit sich die Rauschspannung reduzieren lässt (zur Not auch mit externem Filter, d.h. RC und noch ein Impedanzwandler dahinter) und was der kleinste Strom ist den man noch messen kann. Eignen sich solche HS nur für Ströme im Ampere-Bereich oder kann man damit auch wenige Miliampere messen?
Es sind 100mA, nicht 100mV. Das ist schon über die Empfindlichkeit umgerechnet.
Hier mal als Bild extrahiert. Für einen x30A Typ entspricht 100mA etwa 13mV. Achso: Das Rauschen der neueren Allegro (SOIC8) Stromsensoren ist übrigens nicht wirklich besser. Klar, das rauschen ist bei einem bidirektionalem 20A Typen nur halb so groß, aber die Empfindlichkeit ebenfalls... Für wenige Milli Ampere ist es Quatsch Hall Sensoren zu nehmen. Da kann man besser mit einem Shunt (+Verstärker) arbeiten. Das hat (pauschal gesagt) weniger Noise. Problematisch wird es allerdings bei höheren Strömen (Ab ca. 10A) wo man den Shunt kühlen muss oder extrem verstärken muss. Da wird es dann schnell teuer, wenn es auf Low-Noise ankommt. Du musst selbst entscheiden ob Noise für dich ein Problem ist, bzw. ob es unerwünschte Auswirkungen hat.
>Es sind 100mA, nicht 100mV. Das ist schon über die Empfindlichkeit >umgerechnet. Danke für die Klarstellung! Das Bild ist dann wohl so zu interpretieren dass man mit noch größeren Kapazitäten nicht mehr wesentlich kleineres Rauschen als 100mA hinbekommt. Würde hier ein externer RC helfen? Für eine Anzeige des Stroms wäre die Verlangsamung ja unproblematisch... >Klar, das rauschen ist bei einem bidirektionalem 20A Typen nur halb so >groß, aber die Empfindlichkeit ebenfalls... Also mir kommt die Genauigkeit ziemlich bescheiden vor. Klar, man kann riesige Ströme nahezu verlustlos messen, aber für genauere Messungen kleiner Ströme (Ampermeter etc.) schalten so Hall Sensoren dann eher aus oder? Ich wüßt ja zu gerne eine einfache Lösung wie man Highside einen Strom mit wenig Bauteilen (und leicht erhältlich), wenig Abgleich und sowohl an positiven wie negativen Spannungen (Ausgang Doppelnetzteil!) messen kann. Ich dacht schon an einen linearen Optokoppler...
Hallo, ich suche auch eine Lösung um hohe Ströme zu messen. Ich muss hier an 12 Leitungen den Strom messen, teilweise fließen nur maximal 1A und teilweise bis 40A. Die Auflösung soll 14 Bit betragen. Der ACS715 x30A scheint ja dafür gemacht zu sein und sollte passen. Im Datenblatt steht: - ZeroCurrent Outputvoltage = 0.1 * Vcc Das heißt also es gibt einen Offset von 0.5V Electrical Output Voltage: -30mV / +30mV Was bedeutet das? Das könnten vielleicht die 1.5% Abweichung sein. Sind die ACS712/713/714/715 nicht so gut dafür geeignet wenn ich eine höhere Auflösung als 8 Bit benötige? Kann man das irgendwie kompensieren damit wenigstens 10 Bit möglich sind? Gibt es einen besseren Baustein mit dem man diese Ströme messen kann?
Mike J. schrieb: > Hallo, > ich suche auch eine Lösung um hohe Ströme zu messen. > > Ich muss hier an 12 Leitungen den Strom messen, teilweise fließen nur > maximal 1A und teilweise bis 40A. > Die Auflösung soll 14 Bit betragen. 40A mit 14 Bit, das macht ~2.5mA Auflösung. Das kriegste mit so einem Hall Sensor nicht hin. Vielleicht ein Sensor von LEM oder so. Oder eben ein Shunt mit Verstärker. Bei den Anforderungen wirst du aber mehr als ein paar Euro (die der ACS715 kostet) dafür ausgeben müssen. > Der ACS715 x30A scheint ja dafür gemacht zu sein und sollte passen. Wohl kaum, wenn du bis 40A messen möchtest... > Im Datenblatt steht: > - ZeroCurrent Outputvoltage = 0.1 * Vcc > Das heißt also es gibt einen Offset von 0.5V Ja. Und zirka 4V Signalhub. > Sind die ACS712/713/714/715 nicht so gut dafür geeignet wenn ich eine > höhere Auflösung als 8 Bit benötige? Lies diesen Thread und das Datenblatt und entscheide selbst. Da du eine Signalquelle hast, die mit Rauschen überlagert ist, bietet sich Oversampling an um die (effektive) Auflösung zu erhöhen. Allerdings sinkt dann die Bandbreite. Du kannst dann also nur langsam messen. > Gibt es einen besseren Baustein mit dem man diese Ströme messen kann? Äh, bestimmt. Zum Beispiel mit einem Shunt und einem Verstärker (Verdammt ich bin in einer Zeitschleife gefangen).
Simon K. schrieb: > Äh, bestimmt. Zum Beispiel mit einem Shunt und einem Verstärker > (Verdammt ich bin in einer Zeitschleife gefangen). :) Ich bin deinem Rat gefolgt. Als Shunt habe ich ein Stück Konstantandraht genommen. (0.6mm dick, 3mm von Pad zu Pad) Theoretisch müssten es 3mOhm sein, es sind aber ca. 5.23mOhm da das Lötzinn nicht bis ganz an den Rand des Pads reicht. Auf dem Bild: - eine Erhöhung des Stroms um 20mA lässt die Spannung um ca. 10.4mV ansteigen - der OpAmp erzeugt einen konstanten Offset von 87.1mV, das lässt sich wegrechnen - bei dieser Konfiguration kann ich maximal 3.2875A messen (bei 2.56V Vref des ADC) - mit 10 bit Auflösung sind das 3.21mA pro Stufe - bei den 20mA Schritten wich die Spannung bei 50% der Werte um +-0.1mV ab (10.4mV +-0.1mV) das wäre ein Fehler von +-0.192mA und bei 3% der Werte um bis zu +-0.3mV (10.4mV +-0.3mV) das wäre ein Fehler von +-0.576mA Das sieht alles recht gut aus. Wenn 6 dieser Drähte parallel verlegt werden(also in etwa 1 mOhm) würden bei einem Strom von 40A am Draht 1.6W an wärme verloren gehen. Ich werde wahrscheinlich ein ganzes Drahtstück durch die Bohrlöcher fädeln und so beide Seiten der Platine zur Kühlung nutzen und den Abstand auf 1mm verringern, dann sind das 0.25mOhm und die Heizleistung sinkt auf 0.4 Watt.
Mit welcher Bandbreite arbeitest du denn? Und wie sieht das Rauschen mit dem Operationsverstärker(Welcher?) aus
Ich bin gerade dabei Informationen zu sammeln, also welche Möglichkeiten existieren, welche Genauigkeit möglich ist, wie hoch die Kosten sind und zum Schluss wär noch interessant wie einfach eine solche Platine zu fertigen ist. Ich habe absichtlich den günstigsten OpAmp genutzt den ich finden konnte (LM358D) damit ich ein Beispiel für "billig" habe. Als nächstes werde ich das gleiche mit ein paar hochwertigen OpAmps machen und dann realisiere ich das mit zwei verschiedenen HAL-Sensoren (CSA-1V oder fhs 40-p sp600 und noch einem anderen LEM Sensor). Ich vergleiche die miteinander und verwende dann den Sensor der für der für das Projekt ausreichend gut ist. Simon K. schrieb: > Mit welcher Bandbreite arbeitest du denn? Also mir reichen 1kHz aus, es müssen also keine Strom-Peaks erkannt werden. Es wäre aber gut wenn ich schon etwas für eine höhere Bandbreite in der Hand habe im Falle meine Kommilitonen wieder mal in letzter Minute mit anderen Anforderung vor mir stehen.
Wen's interessiert: Habe mal mit dem ASC715 Hallsensor experimentiert und kann nun bestätigen dass er für niedrige Ströme ungeeignet ist. Hat schon einen Grund dass im Datenblatt das Diagramm VOut vs. sensed current nur den Bereich ab ca. 6A zeigt :) Der Hallsensor gibt unterhalb von 1A nichtmal eine steigende Spannung für steigenden Strom. Bei einer Erhöhung des Stroms von 0 auf 0.3A beispielsweise sinkt die Ausgangsspannung. Ab etwa 1A geht es dann wieder aufwärts wie es soll, auch der Offset ist minimal. Somit lässt er sich für Stromanzeigen nur bedingt einsetzten. Schade!
Diese Schaltung habe ich eben in Spice und auf dem Breadboard getestet und sie scheint vielversprechend. Gemessen wird Highside (der Tl081 verträgt eingangsseitig die positive Betriebsspannung), an Umess liegt eine spannung an die dem Strom in A entspricht. Im Gegensatz zu einer Beschaltung als Differenzenverstärker braucht es keinerlei teure Präzisionswiderstände. In der Originalschaltung wurde ein DMOS-Transistor verwendet aber ein oller BC549 oder BC337 tats genauso. In der gleichen Beschaltung sollte sich so auch ein Strom an einer negativen Spannung messen lassen, so z.B. die +/- Ausgänge eines Doppelnetzteils. Die Ausgangsspannung muss dann nur noch invertiert werden. Das probiere ich jetzt aus.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.