Ja, leider "war" - das Zeugs ist schon entfernt, also kann ich nur versuchen das zu beschreiben: Auf den Eingangs-ADCs eines älteren Agilent-54825 befanden sich vier wackelnde Kühlkörper, ein sicheres Befestigen duch Nachziehen bzw. -Spannen von Schrauben und Federn war nicht mehr möglich. Die KKs mussten also runter... Die ADCs sind Hybride auf einem Keramiksubstrat. Auf dessen Rückseite findet man eine ca. 10mm x 18mm vergoldete Fläche, auf die der Kühler mit einem einem ca. 3 mm hohen Alu-"Berg" in der Größe der Gold-Fläche aufgedrückt wird. Leider befinden sich innerhalb der Gold-Fläche einige "Punkte", die wie Durchkontaktierungen aussehen - daher muß der Wärmekontakt wohl elektrisch isoliert sein. Die wärmeleitende Isolierung war eine "merkwürdige", geschätzt 0,2 bis 0,3 mm Dicke Schicht aus einem weichen Material, daß sich etwas bröckelnd abreiben lies. Den Oberflächenwiderstand habe ich noch gemessen: 9 bis 10 MOhm über 4 bis 5 mm, also für den vermutlich vergleichsweise niederohmig aufgebauten ADC (500 MHz, 8Bit, 2GS/s) so gut wie nichtleitend. Über die 10 mm x 18mm Kontaktfläche und bei 0,2 bis 0,3 mm Dicke müssen geschätzte 5 bis 15 W des ADCs abgeführt werden. Die Fingerkühlkörper selbst sind ca. 4 x 8 x 1 cm groß, und werden unter einem sehr leichten Luftstrom normalerweise vielleicht 45°C warm. Das Material würde ich so beschreiben: Matt metallisch glänzend, etwas dunkler als Quecksilber. Gefühlsmäßig deutlich weicher als Blei. Beim Abrubbeln sah es mitunter so aus, als würde sich das Material schichtförmig abheben, ähnlich wie vielleicht Glimmer, zerbröselte aber dabei. Als Ersatz habe ich schon diverse moderne Materialien für diesen Zweck von Silikon über Kapton bis Aluminiumoxyd bestellt - mal sehen (also: Temperatur am Substrat messen) was sich am besten eignet. Aber neugierig wie ich nun 'mal bin: Hat irgendjemand Anhung, was das für ein "komisches" Zeugs gewesen sein könnte? Schon 'mal danke...
Wärmeleitpaste mit Silberzusatz?
Ich kenne 2 Arten, silbrig-metallisch wäre ArcticSilver, eine hochwertige Wärmeleitpaste mit besonders guter Wärmeleitfähigkeit. Paßt aber nicht zum Abrubbeleffekt. Es gibt aber Wärmeleitpads aus einer Art Silikonmaterial. Soetwas wäre für diesen Leistungsbereich normal. Diese Pads isolieren auch. Schmelzpads wie bei CPU-Kühlern verwendet, werden es sicherlich nicht sein, die Wärmeleistung ist zu gering. Gruß Jadeclaw.
Witzigerweise ist das legendäre "ArcticSilver" nichtleitend... Guck mal ins Datenblatt, das Zeug ist der Klassiker für PC-Übertakter.
Das mit dem " Abrubbelefekt " paßt. Meinen Werkstatt-PC muß ich mindestens 1x pro Jahr reinigen. ( Der Staub und die Sommerhitze setzen ihm die thermischen Grenzen. ) Also aufmachen, Kühlkörper runter, usw. Beim ersten Mal hatte ich auch dieses undefinierbare Zeug zwischen Prozessor und Kühlkörper. Eine eigentlich feste Masse, silbrig-grau, die ich abrubbeln konnte. Es waren die Reste der Wärmeleitpaste, die den Zustand von Pastös auf Fest geradeso am überschreiten war.
@ metallfunk (Gast) >Meinen Werkstatt-PC muß ich mindestens 1x pro Jahr reinigen. >( Der Staub und die Sommerhitze setzen ihm die thermischen Grenzen. ) >Also aufmachen, Kühlkörper runter, usw. Was machst du denn für komische Sachen? Gerade ind er Werkstatt braucht man doch keinen SuperBoliden. Und jedes Jahr Staub saugen oder gar Lüfter runter ist doch einfach nur nervig. Underclocking ist das Zauberwort. Massiv zu großen Lüfter drauf, der läuft dann leise. Und auch mit viel Dreck. Fettig. MFG Falk
Das Problem sind die feinen Lamellen des Kühlkörpers, die setzen sich mit Staub zu. Spätestens, wenn der Kühlventilator im Energiesparmodus auf Vollgas läuft, wird es Zeit für die nächste Reinigung. Und im Sommer habe ich schon 50 Grad Raumtemperatur, da wundere ich mich schon, daß das Gerät das mitmacht. Bis jetzt hat mein Rechner aber diese Staub- und Temperatur- exesse problemlos mitgemacht. ( Unser Staub ist leitfähig ! ) Irgendwann ist natürlich Schluss, deswegen putze ich ja. ( Die Ausbeute ist dann schon die berühmte "Handvoll" )
Mal schnell mit Druckluft ausblasen, sollte man lassen. Hier besteht die Gefahr, den Dreck auch in die Festplatte oder andere lebenswichtige Bauteile zu blasen !
@ metallfunk (Gast) >Hier besteht die Gefahr, den Dreck auch in die Festplatte oder >andere lebenswichtige Bauteile zu blasen ! Wenns bei euch wirklich so dreckig ist, würde ich die Kiste staubdicht abkleben mit Folie und Klebeband. Dann kommt vor den einzigen Lufteinlass ein ordentlicher Filter. Der muss dann nur noch gewechselt werden. Oder man macht Underclocking mit reiner Passivkühlung, ausser für die CPU ist das kein Problem. Und auch dafür gibt es eine Lösung. MfG Falk
metallfunk schrieb: > Mal schnell mit Druckluft ausblasen, sollte man lassen. Ist eigentlich die recht verbreitete Standardtechnik. Unter Wasser setzen ist wohl gesünder, wie? Saugen funktioniert bei engen Komponenten wie Kühlkörpern eher selten wirklich gut. Was man allerdings nicht sollte: durch den Lüfter blasen ohne diesen festhalten. Sieht zwar spassig aus, kann aber tatsächlich Schaden hervorrufen. > Hier besteht die Gefahr, den Dreck auch in die Festplatte oder > andere lebenswichtige Bauteile zu blasen ! CD/DVD/Band-Laufwerke ja, wobei die in solcher Umgebung keiner besonderen Aufforderung bedürfen. Die merken schon von selbst, dass Rauchen nix für sie ist und streiken rechtzeitig. Weil auch ohne Druckluft ein Teil des alltäglichen Drecks genau da durchzieht. Aber wie du ohne Einsatz von Gewalt Staub in den dafür empfindlichen Teil einer Festplatte reinkriegen willst, dass würde ich gern mal erfahren.
@ A. K. (prx) >Aber wie du ohne Einsatz von Gewalt Staub in den dafür empfindlichen >Teil einer Festplatte reinkriegen willst, dass würde ich gern mal >erfahren. Naja, er meint vielleicht eher leitfähigen Dreck (Graphitstaub im Metallbetrieb?) auf die Elektronik, die meist aussen offen liegt. Ok, dort ist meist nur robuster Digitalkram, aber bei den Frequenzen würde ich es nicht drauf ankommen lassen wollen ;-) MfG Falk
Druckluft mit 10- 15 Bar ist rohe Gewalt. Deswegen öffne ich meinen Werkstattrechner, bau den Kühlkörper ab und reinige den extern, anschließend wird er wieder eingebaut, ( mit frischer Wärmeleitpaste ) und gut ist das. Der Rest des Rechners wird vorsichtig mit dem Staubsauger vom Schmutz und den Spinnweben ( die gibt es wirklich ! ) befreit.
Falk Brunner schrieb: > Naja, er meint vielleicht eher leitfähigen Dreck (Graphitstaub im > > Metallbetrieb?) auf die Elektronik, die meist aussen offen liegt. Ok, > > dort ist meist nur robuster Digitalkram, aber bei den Frequenzen würde > > ich es nicht drauf ankommen lassen wollen ;-) Irgendwie ist jeder Staub im Metallbetrieb leitfähig. Ob das jetzt feinster Messingschleifstaub oder Zink- oder Stahl ist, ist dem Kurzschluß wurscht.
metallfunk schrieb: > Deswegen öffne ich meinen Werkstattrechner, bau den Kühlkörper ab > und reinige den extern, anschließend wird er wieder eingebaut, > ( mit frischer Wärmeleitpaste ) und gut ist das. Da Risiko, sich auf die Art den Rechner zu himmeln, halte ich für weitaus grösser als das Risiko vernünftig(!) eingesetzter Druckluft. Es wäre nicht die erste CPU, die aufgrund eines sehr anhänglichen Wärmeleitzeugs beim Versuch, sie vom ihrem Hut zu befreien, gleich noch den Haarschopf mit drangab. Und Intels aktuelle CPU-Sockel sind ausserdem keine USB-Stecker. Diese Sockel sind für sehr sparsamen Gebrauch optimiert, ein paarmal raus/rein und sie sind u.U. schon im Arsch. Ähnlich ergeht es gerne den Gumminippeln von AMDs ziemlich offenherzigen Athlons der K7-Generation.
A. K. Den CPU lass ich drin, mir geht es um den Kühler, der oben drauf sitzt. Da muss die Luftführung und Kühlung wieder stimmen, und das geht nur mit einer gründlichen Reinigung. Wie schon geschrieben, der PC meldet sich ja mit einem extremen Lüftergeräusch. Dann sollte man auch was tun.
Noch einmal zurück, zum ursprünglichen Thema: Vielleicht war das Galinstan. http://de.wikipedia.org/wiki/Galinstan mfg
info@ralf-pagel.de schrieb: > Vielleicht war das Galinstan. Glaub ich nicht, das Zeug ist lt. dem WP-Artikel el. leitfähig. frank
Das ofte Kühlkörper-runter-machen ist nicht gut. Wenn die Umgebung wirklich so extrem ist, nimm Silikonfett anstatt (falscher, da trocknender) Wärmeleitpaste.
Bezüglich der "Optik" kommt Galinstan dem schon nahe... ...oder einfacher. Gerade sehe ich auf meinen Knipex-Seitenschneider 70-160, polierter Stahl, nicht verchromt: DAS ist etwa die Farbe. Der Glanz lag so etwa in der Mitte zwischen den polierten und den unpolierten Stellen (den Gleitflächen links und rechs). "Mein Zeug" im Unterschied zu Actic Silver: Als Paste wird das zwar wie hier schon beschrieben wurde im Laufe der Zeit auch zäh und fest, aber ich kenne sie als deutlich dunkler und nicht annäherend so metallisch gänzend. Als Kleber wird das nach einiger Zeit viel härter, als "mein etwas", und erreicht auch nicht den Glanz. Und bis 100 MOhm konnte ich weder bei Artics Paste noch Kleber Durchgang messen. Hab ich vor Jahren mal getestet, um zu wissen, womit man rechnen muß, wann das neben der CPU landet... Zurück zu meinem komischen Zeugs: Solange ich nur darauf geblickt hatte, hätte ich geschworen, daß dies eine polierte Stelle des ansonsten schwarz eloxierten Kühlkörpers ist. Vom Glanz her hätte ich zwar mehr auf Stahl, als auf Alu getippt - aber dafür war das Teil in der Hand nicht schwer genug, und die Schere im Kopf verwarf diese Idee gleich. Daß das etwas aufgetragenes (auf die durchgehend schwarz eloxierte Oberfläche) und Weiches (Hausnummer: Kezenwachs bei Zimmertemperatur) war habe ich erst bemerkt, als ich mit dem Fingelnagel die Rauhigkeit der Oberfläche kontrollieren wollte. Das Scope ist Baujahr 1998. Gab's da überhaupt schon Arctic Silver? thomas
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