Früher gab es mal so Zerhackerpatronen. So eine Art rückgekoppeltes Relais das um die 60..300Hz schwingt. Ich meine jetzt aber nicht die 6V Zerhackerpatrone aus dem Auto, zur Anodenspannungsgewinnung für die Röhren, sondern für Meßtechnik-Anwendungen. Gibt es sowas heute noch, oder was würde man nehmen, um eine Spannung im Nanovoltbereich zu zerhacken?
Hast du eine externe Steuerspannung? Zerhacker mit Relais sind ja Selbstversorger... Wenn ja, dann einfach einen niederohmigen Mosfet. Mit freundlichen Grüßen, Valentin Buck
Sowas verstärkt man direkt .-)) Lies mal AN124 sowie die "circuit collection" bei www.linear.com. So ab 45nV sind da einige Beispiele aufgeführt.
Andrew Taylor schrieb: > "circuit collection" bei www.linear.com. AN124 habe ich gerade ausgedruckt, danke, danke danke :-) Welchen Beitrag aus der circuit collection meinst du?
Was wuerde man heute nehmen... Es geht um einen Lock-in Amplifier. Mechanische Schalter bringen die Frequenz nicht. Zudem geht der kontakt kaputt. Das einzige was man als mechanischen Schalter nehmen kann ist ein goldplattierter Relais-Kontakt. Quecksilber ginge auch ist aber nicht mehr RoHS konform. Heute verwendet man Analogschalter. Irgendwelche zB ein DG401, oder etwas Spezialisiertes, ein AD630, oder eine Gilbert Zelle, MC1496, oder so.
Nota bene: Normale Relaiskonstruktionen, die für ein paar Ampere Last gedacht sind, verlassen sich darauf dass die verwendeten Ströme und Spannungen dünne Oxidschichten und Kontaminationen kurzerhand wegbrennen/durchschlagen. Deshalb die notwendige Goldplattierung und evtl Doppelkontakte. (Suchstichwort "dry switching")
So eine Schaltung kenne ich aus dem HP 419A DC Nullvoltmeter. Da sind zwei Neonröhren mit einem Photowiderstand drin. DC wird mit ~170 Hz zerhackt und anschließend wieder in DC überführt. Moderne Entsprechung: keine Ahnung
Hallo, mal eine dumme Frage: wie misst man Nanovolt? Und wenn man etwas misst, könnte es dann nicht sein, dass Effekte wie beim Thermoelement die Messung verfälschen? Gruss Klaus.
>, um eine Spannung im Nanovoltbereich zu zerhacken?
Was denn konkret?
Kai Klaas
>Hallo, mal eine dumme Frage: wie misst man Nanovolt?
Indem man sie zerhackt, als Wechselspannung verstaerkt und dann wieder
gleichrichtet.
Netter Versuch schrieb: >>Hallo, mal eine dumme Frage: wie misst man Nanovolt? > > Indem man sie zerhackt, als Wechselspannung verstaerkt und dann wieder SYNCHRON > gleichrichtet. Oder halt unter lock-in amplifier mal schauen .-))
Bei diesen kleinen Spannungen (bei mir waren Ströme im untersten pA-Bereich aufzulösen) habe ich mit Zero-Drift-Op-Amps sehr gute Erfahrungen gemaccht, schon vor 20 Jahren. Die Op-Amps von heute sind deutlich besser. Vielleicht ist das auch ein Lösungsansatz für dein Problem. Die Zero-Drift-Op-Amps machen auch nichts anderes: Eingangssignal zerhacken, AC-Verstärkung, gleichrichten. Natürlich hat ein mechanischer Schalter seine Vorteile: der macht "echt" auf und "zu".
>Die Zero-Drift-Op-Amps machen auch nichts anderes: Eingangssignal >zerhacken, AC-Verstärkung, gleichrichten. Jain! Die ersten dieser Art arbeiteten tatsächlich so und hatten eine sehr geringe Bandbreite. Heutzutage wird bei einem 'normalen' OPV nur die Offsetspannung zerhackt und auf 0.0nV ausgeregelt. Damit bleibt die Bandbreite des OPV erhalten. So schön, so gut. Dennoch ist beim Schaltungsaufbau das Rauschen durch die Zerhackerfrequenz zu beachten.
Der Unterschied zwischen einem Lock-in und einem ZeroDrift ist der Einbezug des Experimentes. Der Lock-in bedingt, dass der ganze Prozess gechoppt wird, nicht bloss das Signal. Dafuer ist man mit einem Lock-in den Thermo Offset los, den ein Zerodrift mitverstaerkt, dh nicht wegbringt.
Netter Versuch schrieb: > Der Unterschied zwischen einem Lock-in und einem ZeroDrift ist der > Einbezug des Experimentes. Der Lock-in bedingt, dass der ganze Prozess > gechoppt wird, nicht bloss das Signal. Dafuer ist man mit einem Lock-in > den Thermo Offset los, den ein Zerodrift mitverstaerkt, dh nicht > wegbringt. Spricht eigentlich was dagegen, als Schaltelement diese kleinen Reed-Relais von Meder wie das SIL05-1A72-71L zu nehmen und mit der Schaltfrequenz auf z.B 0,5 Hz runterzugehen? Als zu erwartende Lebensdauer werden 200 * 10^6 Zyklen angegeben. Das sind dann 12,68 Jahre bei 0,5Hz Schaltfrequenz.
>z.B 0,5 Hz runterzugehen?
Kommst Du aus Baden oder muß bei Dir aus religiösen Gründen alles so
langsam ablaufen?
Nimm das Relais und mache Musik damit!
Meßtechniker schrieb: > Spricht eigentlich was dagegen, als Schaltelement diese kleinen > > Reed-Relais von Meder wie das SIL05-1A72-71L zu nehmen Ja. Das Übersprechen ist hier um Größenordnungen über Deiner Meßspannung. 0.5Hz machen Sinn -- wenn Du Jahre auf die Messung warten willst .-) Also kurz: eher nicht.
Andrew Taylor schrieb: > Meßtechniker schrieb: >> Spricht eigentlich was dagegen, als Schaltelement diese kleinen >> >> Reed-Relais von Meder wie das SIL05-1A72-71L zu nehmen > > > > Ja. Das Übersprechen ist hier um Größenordnungen über Deiner > Meßspannung. Was ist das für ein Übersprechen? Kapazitiv oder Induktiv?
Die Schaltspitzen koppeln als picoCoulomb und ergeben nanoVoltSekunden spitzen auf dem Signal
>Spricht eigentlich was dagegen, als Schaltelement diese kleinen >Reed-Relais von Meder wie das SIL05-1A72-71L zu nehmen und mit der >Schaltfrequenz auf z.B 0,5 Hz runterzugehen? Ja, das 1/f Rauschen der nachgeschalteten Elektronik, das bei so tiefen Frequenzen besonders stark ist. Eine zweistellige oder besser noch dreistellige Frequenz ist anzustreben, aber nicht gerade 50Hz oder ein Vielfaches davon. Du hast immer noch nicht gesagt, was du eigentlich machen willst... Kai Klaas
>Kommst Du aus Baden oder muß bei Dir aus religiösen Gründen alles so >langsam ablaufen? Oops, ich komme auch aus Baden... Kai Klaas
mal nur ganz blöd gefragt: wie unterscheidet sich für dich denn überhaupt ein nanoVolt signal von dem ganzen "müll" oder rauschen der sich durch deinen aufbau ergibt? du kommst da ja fast in das quantenrauschen....
frager schrieb: > du kommst da ja fast in das quantenrauschen.... Nein, dafür sind die Pikovoltverstärker notwendig. Nanovolt ist dagegen Kinderkram .-)
uuups war ich da mit meiner frage eine potenz zu hoch? trotz allem gilt mein ansatz weiter! (GRUMPF) zumindest bei der basis-fragstellung.
>wie unterscheidet sich für dich denn überhaupt ein nanoVolt signal von >dem ganzen "müll" oder rauschen der sich durch deinen aufbau ergibt? Weil man weiß wonach man sucht, Lock-In-Verstärker
Wenn man wirklich nanovolts Gleichspannung messen will, muß man ziehmlich auf ungewollte Thermospannungen achten. Entsprechend sollte man die Leistungsaufnahme im Eingangsteil wenn möglich klein halten um eine konstante Temperatur zu erhalten. Wenn man am parasitären Thermoeffekten etwa 1 µV/K hat, kommt es dann schon auf mK an.
>Wenn man wirklich nanovolts Gleichspannung messen will, muß man ziehmlich auf
ungewollte Thermospannungen achten.
Die kriegt man weg indem man thermostatisiert.
>Die kriegt man weg indem man thermostatisiert.
Oder auf Massiv-Kupfer setzt...
Kai Klaas
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