Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Signal als Störung auf Spannungsversorgung draufmodulieren


von Micha M. (grooves1)


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Hallo all,

ich suche eine Schaltung mit der man ein Störsignal 
(Sinus,Dreieck,Rechteck) auf eine 3.3V Betriebsspannung drauf modulieren 
kann. Das Störsignal sollte von einigen Hz bis 2 MHz gehen, mit max. 200 
mV auf die 3.3V.
Damit soll ein Prüfling an der 3.3V auf Störfestigkeit auf der 
Betriebsspannung untersucht werden.
Die 3.3V muß ca. 1.5 A liefern.
Einen Störgenerator, einstellbar per SPI in Frequenz, Signalart und 
-pegel, hab ich schon.
Wie krieg ich aber diese Störung eingekoppelt, die 3.3V ist als 
Betriebsspannung natürlich sehr niederohmig, kapazitiv geht das nicht.
evtl. mit n Übertrager, der muß aber ziemlich hochohmig sein, damit das 
Signal vom Störgenerator nicht zusammenbricht.

Für jede Idee dankbar,
Micha

von Christian (Gast)


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Per Übertrager? Da sind natürlich Grenzen gesetzt bzgl. unterer 
Grenzfrequenz.. Aber ich könnte mir vorstellen, dass ein Übertrager, 
dessen Primärseite am Störgenerator und dessen Sekundärseite in Reihe 
zur Betriebsspannung liegt, zumindest einen Versuch wert ist..

Grüße
Christian

von -Gast XIV (Gast)


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Micha Menz schrieb:
> Wie krieg ich aber diese Störung eingekoppelt,

Gar nicht, wie willst du ein Rechtecksignal kapazitiv oder Induktiv 
"einkoppeln"?

Deine Schaltung hat halt ne Stromversorgung 3.3V Ausgangsspannung 1,5A 
und einen Hub von 200mV

Sie muss bei 2Mhz niederohmig genug sein um die Kapazitäten des 
Prüflings (hier unbekannt) umzuladen.

Wenn du das ganze "einkoppelst" musst du die die Regelwirkung und den 
Innebwiderstand der Stromversorgung zusätzlich wegdrücken, macht das 
Sinn?

Das geht Richtung Endstufe für ein Funkgerät.

von Peter R. (gelb)


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Für die niedrigen Frequenzen könntest du den Regler des Speisenetzteils 
direkt modulieren.

Bei Mittleren und hohen Frequenzen gehört das Netzteil mit Spulen 
entkoppelt. Dein Störgenerator braucht aber ordentlich Dampf, da er ja 
periodisch die 1,5A Last selbst aufbringen muss.

In der Praxis gibt es für normgerechte (und reproduzierbare)  Messungen 
im EMV-Bereich (EN 61000-4-x) diverse kommerzielle Koppel- und 
Einspeisegeräte für Surge- oder Burstbeanspruchung.

Da hat es wenig Sinn, sich was eigenes auszudenken.

Grüße, Peter

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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> Damit soll ein Prüfling an der 3.3V auf Störfestigkeit auf der
> Betriebsspannung untersucht werden.


Hallo Micha,

wenn Du schon genau weisst, was eingekoppelt werden soll, dass gibt es 
wahrscheinlich eine NORM, die bestimmt, was Du messen musst.

Das sind so Dinger wie ISO 7637 o. ä.

In diesen Normen steht ueblicherweise genau drin, WIE die Einkoplung zu 
erfolgen hat, denn mit der steht und faellt die Aussagefaehigkeit der 
Messung.

Solche Netzwerke gibt es - wie Peter schreibt - schon fertig, meist in 
den SToergeneratoren schon eingebaut - oder Du bastelst das 
extern.....2MHz ist ja eigentlich noch Gleichstrom. (Wir messen bis 
3GHz)

Gruss

Michael

von Harald (Gast)


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Einige Hz sind mit folgendem Ansatz schwer realisierbar, aber ich habe 
das schon gemacht, indem ich eine Induktivität in die Plus-Leitung vom 
Netzteil eingebaut habe, dann hinter der Spule (zur Schaltung hin) 
kapazitiv das Störsignal einspeisen. Die Spule und der Kondensator 
sollten jeweils an den aktuellen Frequenzbereich angepasst werden.

Durch die Spule wird die Spannungsversorgung HF-mäßig hochohmig, daher 
kann man danach kapazitiv ein Störsignal aufmodulieren. Vielen mag 
dieser Ansatz zu banal vorkommen, im umgekehrten Sinn funktionieren auch 
Phantomspeisungen für Antennenverstärker.

von Klaus D. (kolisson)


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Nennt sich sowas nicht Amplitudenmodulation ?


Gruss Klaus

von Franz (Gast)


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Ohne Ringmodulator - glaube ich eher nicht! Sieht im Endeffekt vllt. so 
ähnlich als Störsignal aus.

von Senf-dazu-geber (Gast)


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Moin zusammen,

die Frage muss ja sein - welche Erkenntnis gewinnt man aus der 
gebastelten Störanlage?
Gerade beim Sinus wird es nicht gelingen, wirklich nur diese eine 
Sinus-Frequenz zu erzeugen - bei den anderen Wellenformen wird es auch 
nicht sauber gelingen.
Welche Frequenzanteile / welche Transienten verursachen im Fehlerfall 
tatsächlich das Problem?
Welche Anstiegszeiten schafft der Rechteckgenerator?

Außerdem wird hier ein 200mV Ripple erzeugt - je nach dem, wo der 
Prüfling später eingesetzt wird, können aber weitere Störgrößen 
hinzukommen. Burstgeneratoren (Motoren mit Bürsten) liefern im 
kV-Bereich Noise, die beispielsweise über Koppelzangen auf die Leitung 
gelegt werden kann.

Wenn aber die 200mV tatsächlich die maximal auftretende Störung 
darstellt .. ok.

von Micha M. (grooves1)


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Hallo all,

besten Dank für alle Hinweise, ein paar Bemerkungen zur näheren 
Erläuterung:
das Board soll so eine Art Testboard für ein Transceiver-Modul werden,
also einige Funktions- und Transmit/Receivetests automatisch ablaufen 
lassen.
Die Spezifikation des Moduls besagt auch, das es fehlerfrei bis +-100Vm 
Ripple bei 2 MHz auf 3V3 laufen soll, ob Sinus/Rechteck/Dreieck ist 
eigentlich egal, kann auch ein Frequenzgemisch sein.
Wir wollen einfach eine Möglichkeit haben intern eine Vorselektierung 
der, teilweise auch aus China angelieferten, Module vorzunehmen.
In der Zielapplikation wird auch niemals -+100mV Ripple sein, es geht 
einfach darum zu sehen ob Module damit klarkommen und wieviel Spielraum 
man hat. Es ist also keine offizielle Zertifizierung nach EN xxx, 
gefordert.

Direkte Modulation des POLs (ein kleines 3A Schaltregler Modul) hab ich 
schon versucht, aber die Filter scheinen ziemlich gut zu sein, da tut 
sich nichts am Ausgang, soll ja eigentlich auch so sein, :-)

Christian:
Mit Übertrager werd ich mal versuchen, hab bloß keinen gefunden der n 
bischen mehr Ohm primär hat, bei ein paar mOhm bricht meine 
Störgenerator zusammen

Harald:
das wär auch mal n Versuch wert, mit welchen uH/mH von der Spule hast Du 
da gearbeitet ?

Danke nochmals an alle für die Hilfe,
Micha

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