Hallo, Ich habe hier ne Menge flüssigen Stickstoff, und frage mich, ob man damit nicht irgendwelche lustigen Experimente mit elektronischen Bauteilen machen könnte. Habt Ihr Ideen? Was würdet Ihr machen? (Eins vornweg, nen Mikro reinzuwerfen wird lediglich zum Gehäusebruch führen)
Hi
>Ich würde Eiscreme machen.
Einfach Finger reinhalten. Dann erledigen sich solche Anfragen von
selbst.
MfG Spess
Hi
>Am besten den Kopp reinhalten- hilft!
Der scheint schon geschädigt zu sein. Also dürfte keine Veränderung
feststellbar sein.
MfG Spess
Wie wärs mit Supraleitern? Oder vllt. mal eine HighPower-LED reinhalten und schaun, bis zu welchem Strom man die bei der Kühlung betreiben kann.
Supraleiter dachte ich auch, geht aber nur mit Hochtemperatursupraleitern und die hab ich nicht. Die Eiscreme Idee hatten wir auch schon, hehe. Das geht gut. LED hatte ich auch im Kopf, aber Stickstoff kühlt nicht wirklich gut, nur sehr tief. Man kann da durchaus den Finger reinhalten! Nur eben nicht lange (ne Sekunde ist kein Problem). Wenn man nämlich was warmes da reinhält, bildet sich ein isolierender Gasmantel darum, der für eine Weile den richtig kalten flüssigen Stickstoff abhält. Daher kann man damit nahezu nicht irendeine große Leistung drucklos kühlen, nur eben irgendwas sehr kalt machen...
Viel kann man da wohl nicht mit machen. Lötstellen etc. gehen wegen der unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten leicht in die Brüche und so mancher Halbleiter wird nicht mehr oder zumindest nicht mehr gut funktionieren, weil die Ladungsträger "festfrieren".
Ein dankbares Versuchsobjekt wäre ein PowerMOSFET. Die funzen bei solchen Temperaturen noch gut und werden dann extrem niederohmig. Problem ist natürlich die Wirkungs aufs Gehäuse.
So viele blöde Antworten....echt ätzend. Bloss nicht mal die eingefahrenen Wege verlassen, jeder, der was anderes macht/machen will, ist sowieso bekloppt :-( Hab zwar im Moment auch keine Idee, trotzdem finde ich es gut, mal drüber nachzudenken. Es wird sich bestimmt was finden.
Ich find die idee gut ne High Power LED da reinzutauchen :) Wirkungsgrad steigt mit sinkender temperatur, nur keine ahnung ob die bei kanpp -200 grad noch funktioniert, ich wolltes schon immer mal ausprobieren aber bis jetzt hat sich die gelegenheit noch nicht ergeben. Wär schon interessant ne 3W LED mit 20W zu betreiben :P
Wie gesagt, das wird vermutlich nicht wirklich gehen... Leidenfrosteffekt! Evtl. mit Kühlkörper. Spritzt aber vermutlich wie Hulle.
So, ich habe mal eine normale 5 mm LED reingehauen. Die hat erstaunlicherweise nur ihre Wellenlänge um 20 nm nach grün verschoben (cyan-->grün), ist aber nicht heller geworden, beim gleichen Strom. Ich dachte immer LEDs sind effizienter bei kalten Temperaturen...
Naja die PC prozessoren bekommen sie auch runtergekühlt, und da wird die Leistungsdichte noch nen isschen höher liegen :) Kann schon sein, dass man einen Kühlkörper anbringen muss, aber einen versuch ists wert :D
kannst mal ne high power led reinhalten..stellt sich nen netter effekt ein..wirste dann sehen ;) p.s. danach ist das ding kaputt :D
nen Atmega uebertakten! Was bei PC prozzis hervorragend funzt sollte bei µCs ja auch gehen.
Mike Strangelove schrieb: > So, ich habe mal eine normale 5 mm LED reingehauen. Erstaunlich, wir haben das mal vor Jahren im Institut probiert und die LED ist einfach kaputt gegangen, es sah so aus, als ob die Bondingdrähte durch den Temperaturschock abgerissen sind. Hast Du irgendwas besonderes getan, langsam abgekühlt, oder so? Oder sind die LEDs einfach mittlerweile alle weltraumtauglich? Grüße, Stefan
Mike Strangelove schrieb: > So, ich habe mal eine normale 5 mm LED reingehauen. Die hat > erstaunlicherweise nur ihre Wellenlänge um 20 nm nach grün verschoben > (cyan-->grün), ist aber nicht heller geworden, beim gleichen Strom. Ich > dachte immer LEDs sind effizienter bei kalten Temperaturen... Siliziumhalbleiter werden bei niedrigeren Temperaturen (Richtung 0 Kelvin) zu Isolatoren! Bei LEDs (GaAs ect.) bin ich mir nicht sicher, ob das auch so ist. Bin aber der Meinung, das ist eine Merkmal aller Halbleiter.
Es sind die Fermiflaechen, welche einen P-N-Halbleiter ausmachen. Das besagt die thermische Population der Baender. Die Baender sind nun wegen der tieferen Temperatur nicht mehr gleich populiert, dh die Fermiflaechen verschwinden, der Halbleiter Effekt verschwindet. FET sind eine andere Geschichte, ein anderer Wirkungsmechanismus. Die sollten gehen. Das naechste Problem ist die Bonddraht kontaktierung. Basiert auf einer eutektischen Legierung gebildet aus Gold und Silizium. Wenn die Verbindung wegen thermischer Ausdehnung abreisst war's das dann auch.
In einer der letzten C'ts haben die auch mit Stickstoff nen Rechner runtergekühlt. Ziemlich hoher Aufwand für einen naja-Effekt. Man muss ja aufpassen das nix kondensiert und es dadurch zu Kurzschlüssen kommt. In der Molekularküche wird doch viel Stickstoff verwendet...kannst dir damit ja irgendwelche netten Sachen "kochen" :D
Grundsätzlich lassen sich damit alle Effekte beachten die Temperaturabhängig sind, z.B. elektronenmobilität in Halbleitern, besetzung des Leitungsbandes usw. Tesa klebt noch nachdem er gekühlt wurde, manche Billigprodukte nicht mehr! Aus Bier kann man angeblich gutes Eis machen. Aber FET's sind ganz lustige Spielobjekte!
GaAs zeigt unter extremer Abkühlung sonderbare Effekte. Wenn man eine grüne GaAs-LED mit einer Konstantstromquelle betreibt, wird man bemerken, dass beim Eintauchen in flüssigen Stickstoff die Flusspannung der LED ansteigen wird (8-9 V). In diesem Zustand verkraften die LEDs bis zu 400 mA Strom, was gut 3-4 W entspricht. :) Die Spannungsänderung an der LED kann man detektieren und so Füllstandsanzeigen für Flüssigstickstoff bauen. Das gibt es bereits als Patent. Viel Spass beim Experimentieren! Sven
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