Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frage zur Laufzeit von if else


von d007mi (Gast)


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Hallo,

besteht ein Unterschied zwischen dem Konstrukt_A:
1
if(x)
2
   y=1;;
3
else
4
   y=0;

und dem Konstrukt_B:
1
if(x)
2
   y=1;
3
if(!x)
4
   y=0;

?


x kann 0 oder 1 sein ...
Ich denke bei Konstrukt_B dauert die Ausführung immer gleich lang.
Wie ist es bei Konstrukt_A? Wird erst if(x) abgefragt und else nur 
abgefragt wenn bei der if-Abfrage FALSE rausgekommen ist? Ergeben sich 
bei Konstrukt_A also unterschiedliche Laufzeiten(Taktzyklen), je nach 
dem ob x 0 oder 1 ist?


Ich hoffe diese Frage ist nicht zu trivial ;)
Gruß
d007mi

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das hängt vom Compiler ab. Und kann leicht von Dir selbst überprüft 
werden - sieh Dir einfach den vom Compiler erzeugten Assemblercode an.

von Klaus W. (mfgkw)


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Bei der zweiten Variante ist die Laufzeit immer etwas länger
als bei der ersten, wenn der Compiler nicht merkt, daß man
es optimieren kann.
Bei beiden Varianten ist die Zeit aber unabhängig von x.

Zudem ist die erste Variante alleine deshalb besser, weil sie
klarer ausdrückt, was los ist (für den menschlichen Leser).

von Chris (Gast)


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Bei bestimmten uC sowie Compilern bringt das den 
schlankesten/schnellsten code:

 y = 0;
 if (x) y = 1; // oder auch y++ - als Speziealfall hier, geht teilweise 
noch schneller, bzw lässt weitere optimierungen des Compilers zu.

von P. S. (Gast)


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Und vergleiche auch noch

if(x)
   y=0;
else
   y=1;

mit, gerade mit dem avr-gcc habe ich schon die lustigsten Erfahrungen 
gemacht.

von Klaus W. (mfgkw)


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d007mi schrieb:
> x kann 0 oder 1 sein ...

y=x;

von Maxx (Gast)


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Die beiden Dinge sind semantisch nicht äquivalent. Was bringt da der 
Laufzeitvergleich?

Zu Ersterem gibt es allerdings noch die Alternativen einer Case oder 
einer bedingten Zuweisung ala y=x?0:1;

von Klaus W. (mfgkw)


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Maxx schrieb:
> Zu Ersterem gibt es allerdings noch die Alternativen einer Case oder
> einer bedingten Zuweisung ala y=x?0:1;

Lt. OP genau andersrum:y=x?1:0;

Oder halt gleich y=x...

von Maxx (Gast)


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ok, hatte bei Peter kurz gespinnst statt im orginal.

x=y funktioniert nur, wenn sichergestellt ist, dass x=0/1 ist. Ist x 
anderswertig, so ist die Zuweisung ebenfalls wieder nicht aquivalent.

Deswegen bringt der Vergleich hier nichts. Ist z.B. x volatil Kann im OP 
Bsp 2 der Fall auftreten, dass y nie zugewiesen wird. Es kommt massiv 
auf die Rahmenbedingungen an. Und wenn die klar sind, sollte der 
flotteste Weg eigentlich bei einer solchen Problematik trivial sein.

von Klaus W. (mfgkw)


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Maxx schrieb:
> x=y funktioniert nur, wenn sichergestellt ist, dass x=0/1 ist. Ist x
> anderswertig, so ist die Zuweisung ebenfalls wieder nicht aquivalent.

d007mi schrieb:
> x kann 0 oder 1 sein ...

von Maxx (Gast)


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gnah verdreht ... es ist zu spät. muss ins bettschen ;-)

von Klaus W. (mfgkw)


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Maxx schrieb:
> x=y funktioniert nur, wenn sichergestellt ist, dass x=0/1 ist. Ist x
> anderswertig, so ist die Zuweisung ebenfalls wieder nicht aquivalent.

Wäre es das nicht, könnte man schreiben y=x!=0; oder y=!!x;

von Peter D. (peda)


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Am schnellsten wäre auf dem AVR:
1
y = 0;
2
if(x)
3
   y=1;
weil dann teure Sprünge eingespart würden:
1
  ldi r25, 0
2
  cpse r24, r1  ; R1 = zero register
3
  ldi r25, 1


Leider ist der AVR-GCC aber sehr eigensinnig, er mach dies und Deine 
beiden Varianten immer zu if/else:
1
  cpse r24, r1  ; R1 = zero register
2
  rjmp m1
3
  ldi r25, 0
4
  rjmp m2
5
m1:
6
  ldi r25, 1
7
m2:


Peter

von Semikoln (Gast)


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> if(x)
>    y=1;;
> else
>    y=0;
Läßt sich das überhaupt compilieren?

von Klaus W. (mfgkw)


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nein, ein Semikolon muß weg - wahlweise das erste oder das zweite.

von Semikoln (Gast)


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Klaus Wachtler schrieb:
> nein, ein Semikolon muß weg

Ach, geht doch ;-)))

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