Hallo Leute, ich habe im Schaltplan eines zig-tausendfach verkauften großen Schaltnetzteils (kanpp 1000 Watt, Maas 9600) den folgenden Gate-Treiber für eine Halbbrücke gefunden (sowohl für die Low-Side als auch für die High-Side). Er bietet den Vorteil der galvanischen Trennung zwischen Treiber-Ansteuerung und Hochspannung, was beim Einsatz eines Treiber-ICs ja nicht der Fall ist (zumindest braucht man nochmal +15V DC auf der Hochspannungsseite). Was haltet ihr von dem Treiber? Funktionieren wird er ja, da er in Serie produziert wird. Wie sollte ich den Übertrager dimensionieren? Durch die Z-Diode droht dem Gate ja erstmal kein Schaden, also würde ich mindestens 1:2 aufwärts bauen, so dass durch den 30V-Impuls der Kondensator und die Gate-Kapazität schnell geladen werden. Dürfte der Treiber (evtl. mit kleinerem Kondensator) auch für hohe Frequenzen (> 500 kHz) geeignet sein? Ich denke über den Bau einer SSTC nach. Edit: Das Eingangssignal links ist nicht eingezeichnet. Das gehört natürlich an die verbundenen Basen. Viele Grüße Martin
Nix 30V, du willst das Gate mit 10V beschicken, also ca. 10V, nicht über 15, die Z-Diode ist ein Schutz (auch gegen kapazitiv eingekoppelten Spannungsanstieg über Coss) aber kein Spannungsregler. Was ich an der Schaltung etwas übel finde ist daß die NEGATIVE Halbwelle des Trafos voll durch BEIDE Basis-Emitter/Basis-Kollektor-Strecken des Transistors fliessen, ohne daß sie zum schnelleren Ausraümen des Gate genutzt werden würde.
Martin B. schrieb: > so dass durch den 30V-Impuls der > Kondensator und die Gate-Kapazität schnell geladen werden. 30V-Impuls aufs Gate? Hast du dich gefragt, welcher Mosfet das mitmachen würde? Ein Glück hat MaWin schon aufgeklärt.
MaWin schrieb: > Was ich an der Schaltung etwas übel finde ist daß die NEGATIVE Halbwelle > des Trafos voll durch BEIDE Basis-Emitter/Basis-Kollektor-Strecken des > Transistors fliessen, ohne daß sie zum schnelleren Ausraümen des Gate > genutzt werden würde. Warum ist das Übel, MaWin? Ist doch wurscht wenns nicht zum schnellen Ausräumen des Gates genutzt wird. Schaden tuts doch nicht, oder?
Michael schrieb: > 30V-Impuls aufs Gate? Hast du dich gefragt, welcher Mosfet das mitmachen > würde? Ein Glück hat MaWin schon aufgeklärt. Keine Sorge, ich kenne die maximale Gatespannung auch so. Ich ging nur davon aus, dass die Zenerdiode die "überschüssige" Spannung gut ableiten würde. Und dass durch die zu hohe Spannung der Schaltvorgang deutlich schneller erfolgen dürfte, als wenn man am Übertrager nur die gewünschte Endspannung abgreift. Speziell für sehr hohe Schaltfrequenzen > 500kHz, wo wirklich kaum Zeit bleibt, das Gate aufzuladen.
@ MaWin (Gast) >Was ich an der Schaltung etwas übel finde ist daß die NEGATIVE Halbwelle >des Trafos voll durch BEIDE Basis-Emitter/Basis-Kollektor-Strecken des >Transistors fliessen, ohne daß sie zum schnelleren Ausraümen des Gate >genutzt werden würde. Nöö, bei der negativen Halbwelle arbeitet der Transitor als Emitterfolger und saugt das Gate leer. Passt schon. MfG Falk
> Nöö, bei der negativen Halbwelle arbeitet der Transitor als > Emitterfolger und saugt das Gate leer. Passt schon. Bis 0V über 10 Ohm, aber die reinkommende Spannung von unter 0V wird nicht genutzt.
Sehe ich schon ein, was ihr da schreibt... Irgendwelche konkreten Verbesserungsvorschläge? :-) Ich habe als Amateur immer etwas Angst, in einer fertigen Schaltung rumzuändern, die ein gut bezahlter Ingenieur mal entworfen hat.
Sorgen machen, würde ich mir eher um die Primärwicklung des Treibertrafos, die bekommt nämlich einen schönen Gleichspannungsanteil. Glaube, da müsste ein Kondensator vor. mfG ingo
@ MaWin (Gast) >> Emitterfolger und saugt das Gate leer. Passt schon. >Bis 0V über 10 Ohm, aber die reinkommende Spannung von unter 0V wird >nicht genutzt. Doch, die Sekundärspannung ist ja auch negativ, ja nach Tastverhältnis, das Ja der Mittelwert immer Null ist.
Ingo Wendler schrieb: > Sorgen machen, würde ich mir eher um die Primärwicklung des > Treibertrafos, die bekommt nämlich einen schönen Gleichspannungsanteil. > Glaube, da müsste ein Kondensator vor. > mfG ingo Stimmt, guter Punkt. Der Primärteil ist nicht 1:1 wie im Original-Schaltplan wiedergegeben (dort ist die Ansteuerung Halbbrücken-Gegentaktmäßig). Also sollte ich entweder den Kern so groß machen, dass er trotz Gleichspannungsanteil nicht in die Sättigung geht, oder nen Kondensator in Reihe zur Wicklung.
> Doch, die Sekundärspannung ist ja auch negativ
Ja eben,
doch der negative Anteil wird kurzgeschlossen.
Naja, das ist nur nicht schön aber sonst störts nicht. Was mich viel mehr stört ist wenns da wirklich 30V Impulse gibt bekommt doch die Z-Diode Spass, oder? Ich mein, 15V schließt sie kurz und begrenzt wird der Strom doch nur durch den 5 Ohm-Widerstand. Da dürfte einiges an Strom verheizt werden. Halte ich persönlich jetzt doch für erheblich übler als die Tatsache, dass die negative Halbwelle nur nicht genutzt wird.
Das mit den 30V-Impulsen war ja auch nur so ne (offensichtlich nicht so tolle) Idee von mir. Wenn man den Übertrager 1:1 wickelt, so dass da hinten knapp 15V rauskommen, dürfte es kein Problem sein, da die kurzen Spannungsspitzen beim Einschalten den Kondensator ja nicht so weit aufladen. Aus dem "kommerziellen" Schaltplan geht leider nicht das Windungsverhältnis des Übertragers hervor. Nach euren Anmerkungen wird es aber bestimmt so um die 1:1 sein, oder?
MaWin schrieb: > Ja eben, > doch der negative Anteil wird kurzgeschlossen. Wo wird die denn kurzgeschlossen? Die wird über die BC-Diode mit dem 100 Ohm Widerstand belastet, aber einen Kurzschluss kann ich da nirgends erkennen.
Kurzgeschlossen im Sinne von so belastet damit er nicht zum Gate durchkommt. Dabei macht es Gates nichts, auch mit -20V lerrgeräumt zu werden.
Auch, wenn es nur ein weiteres funktionierendes Beispiel ist, hier eine ähnliche Gatesteuerung Der Vollbrücke aus einem Schweißinverter. Primär sieht es ähnlich wie im Bild von Martin B. aus, nur daß je 2 BC3277+ BC337 parallelgeschaltet sind. Die Trafos sind exakt im Verhältnis 1:1 gewickelt. Habe gerade noch mal nachgemessen mit Sinusgenerator+Oszi: Primär 3,32V 25kHz ergaben auf jeder der beiden Sekundärwicklungen auch 3,32V. Der Schweißinverter läuft normalerweise mit 100kHz, ob sowas auch über 500kHz mitmacht, kann ich nicht beurteilen. ulf.
Martin B. schrieb: > Stimmt, guter Punkt. Der Primärteil ist nicht 1:1 wie im > Original-Schaltplan wiedergegeben (dort ist die Ansteuerung > Halbbrücken-Gegentaktmäßig). Also sollte ich entweder den Kern so groß > machen, dass er trotz Gleichspannungsanteil nicht in die Sättigung geht, > oder nen Kondensator in Reihe zur Wicklung. Nicht entweder ein großer Kern... sondern unbedingt ein Kondensator. Ohne Kondensator brennt Dir entweder der Trafo oder die Treiberstufe durch. Die Treiberschaltung läßt keine Entmagnetisierung des Kernes zu. Der Trafostrom wird also mit jeder Periode unaufhaltsam steigen, bis irgendein Bauteil raucht. Ab hier findest Du viele Treiberschaltungen mit und ohne Trafo: http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap5/Kapitel5.html Jörg
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