Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeitgeber wechseln und zwei Optionen!


von Kerl (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe ein kleines Problem und zerbreche mir schon seit Tagen den Kopf 
darüber. Das geht soweit, dass ich schon Schlafstörungen habe.

Ich bin Einsteiger (Dipl.-Ing.) und befinde mich seit kurzem in einem 
Arbeitsverhältnis bei Firma A. Der Job war die einzige Option nach dem 
Studium. Von allen anderen kamen Absagen. Da mir die Stelle jedoch 
absolut keinen Spaß macht und das Arbeitsklima auch nicht so gut ist, 
möchte ich so schnell wie möglich wechseln. Nun hatte ich das große 
Glück, dass mich fast zeitgleich zwei der anderen Unternehmen (Firma B 
und C) angerufen haben, ob ich nicht doch noch dort arbeiten möchte. Man 
dürfe nun wieder einstellen. Firma B würde ich in jedem Fall der Firma C 
vorziehen! Meine Kündigungsfrist bei Firma A beträgt 4 Wochen zur 
Monatsmitte bzw. zum Monatsende. Wie soll ich mich verhalten, wenn Firma 
C jedoch schneller reagiert als Firma B und ich mich dort auch schneller 
entscheiden muss? Erstmal unterschreiben und dann einfach nicht 
hingehen, weil Firma B mir später den ersehnten Vertrag zukommen lässt? 
Soll ich im Vorstellungsgespräch bei B erwähnen, dass ich noch eine 
andere Option habe, jedoch in jedem Fall dort anfangen möchte? Kann ich 
mir bei Firma C noch weitere Bedenkzeit erbitten? Soll ich das Risiko 
eingehen und zum Monatsende kündigen, sodass ich ab dem 01.12. frei bin?

Vielleicht habt ihr ein paar nützliche Tipps für mich!

Viele Grüße

von Dennis (Gast)


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Hast du Probleme....

von dagger (Gast)


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Kerl schrieb:
> Wie soll ich mich verhalten, wenn Firma
> C jedoch schneller reagiert als Firma B und ich mich dort auch schneller
> entscheiden muss?
Anständig, sage ab oder zu, vielleicht holst du ein wenig Bedenkzeit 
heraus. Bei zu langem hinhalten springt Firma C sowieso ab.

> Erstmal unterschreiben und dann einfach nicht
> hingehen, weil Firma B mir später den ersehnten Vertrag zukommen lässt?
Nein. Sowas macht man nicht.

> Soll ich im Vorstellungsgespräch bei B erwähnen, dass ich noch eine
> andere Option habe, jedoch in jedem Fall dort anfangen möchte?
Nein!!! So was ist dem Gegenüber sowieso klar.

> Kann ich
> mir bei Firma C noch weitere Bedenkzeit erbitten?
Erbitten kannst du alles, ob du es bekommst ist was anderes. 1-2 Wochen 
sind oft möglich.

> Soll ich das Risiko
> eingehen und zum Monatsende kündigen, sodass ich ab dem 01.12. frei bin?
Nein!!! Es ist üblich sich aus einer Anstellung heraus zu bewerben. 
Wenn du, wie ich, gekündigt worden bist, hast du schonmal einen richtig 
fetten Makel.

Ein paar grundsätzliche Dinge zu deinem Problem, was eigentlich eher ein 
pokern ist.
Du hast vorher Probleme gehabt einen Job zu bekommen, du weißt also, 
dass einem die Jobs nicht hinterher laufen (trotz angeblichem 
Fachkräftemangels). Also besinn dich, und falls es bei B oder C klappt, 
freue dich über den besseren Job.

von Kerl (Gast)


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Hallo dagger,

vielen Dank für deinen Rat!

Bei Firma C würde ich nicht so gern arbeiten wie bei B. Daher hoffe ich, 
dass man mir bei C ein wenig mehr zeitlichen Spielraum gewährt. Dadurch 
kann ich auf Firma B warten. Wenn C allerdings bis zum Monatsende eine 
Entscheidung will und B bis dahin keine Rückmeldung gegeben hat, dann 
muss ich handeln. Entweder man gewährt mir dann bei C noch eine Woche 
oder ich habe ein größeres Problem. Kündigen muss ich dann bei meinem 
jetigen Arbeitgeber ja auch noch. Wenn ich das nicht tue, bin ich erst 
ab Januar verfügbar.

Ich hoffe einfach, dass man sich bei B schnell entscheidet und mir 
schneller eine Rückmeldung gibt als C. Dann wäre ja alles in Butter.

Das Haupt-Problem ist, dass sich die Kündigung und die beiden Zusagen 
gegenseitig bedingen und beeinflussen!

@Dennis: Sorry, aber die Situation macht mir schon ein wenig Sorgen. Du 
musst dich an der Diskussion nicht beteiligen, wenn es dir zu blöd ist.


Gruß

von dimpflmoser (Gast)


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Hallo,

egal ob Du Dich für B oder C entscheidest, Du solltest bei A erst 
kündigen wenn Du von B oder C einen schriftlichen Arbeitsvertrag hast.
Der Arbeitsvertrag als solches gibt Dir zwar auch keine Garantie, da 
beide Seiten diesen in der Probezeit ohne Angabe von Gründen fristlos 
kündigen können.
Es passiert jedoch immer mal wieder, insbesondere in großen Betrieben, 
dass Kandidaten eine mündliche Zusage gemacht wird, die Einstellung aber 
an formalen Hürden hängt. Der Arbeitsvertrag stellt zumindest klar, dass 
die formalen Hürden alle umschifft sind.

Bis Du bei A noch in der Probezeit (innerhalb der ersten 6 Monate)? 
Falls ja musst Du dort auch keine Kündigungsfrist beachten.

Die neuen Arbeitgeber B oder C werden auch verstehen, dass Du die Stelle 
bei A nicht kündigen wirst bevor sie Dir keinen schriftlichen Vertrag 
vorlegen und sich deshalb Dein Start bei ihnen verzögert je länger sie 
mit dem Vertrag warten. Wenn sie wirklich an Dir interessiert sind 
werden sie auch auf Dich warten, falls sie nicht warten ist es 
vielleicht besser, dass Du gar nicht anfängst.

Eventuell lässt Dich A ja auch früher aus dem Vertrag raus. Du hast ja 
bestimmt noch Urlaub und eventuell Überstunden.

Naja ob B oder C, da ist eine gute Antwort schwer zu finden. Natürlich 
könntest Du bei C zunächst auf Zeit spielen, ich würde ihnen von B 
nichts sagen, aber es gibt ja noch diverse Möglichkeiten den Prozess zu 
verzögern. Selbst wenn Du bei C unterschreibst und dort anfängst kannst 
Du innerhalb der Probezeit sofort wieder Kündigen falls B sich doch noch 
meldet. Natürlich machst Du Dir bei C dadurch keine Freunde und es ist 
nicht die feine englische Art, da musst Du Dir selbst drüber klar werden 
wie Du damit umgehen möchtest.

Bye
Wachtmeister Dimpflmoser

von Ing. (Gast)


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Hallo Kerl,

sag bei B zu und warte auf den Vertrag. Der Arbeitsbeginn muss dann halt 
Tag x + Kündigungsfrist sein. Wenn Du den neuen Arbeitsvertag hast, dann 
kündige bei Deinem derzeitigen AG.
Ganz hab ich das Problem noch nicht verstanden.... neue AG wissen dass 
man Kündigungsfrist hat, und fragen nach dem möglichen 'Starttermin'.
Und da Du ja quasi 2 Zusagen hast, könntest Du auch 'einfach so' 
kündigen.
-wenn Du 1 od. 2 Monate finanziell überbrücken kannst-

von Kerl (Gast)


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dimpflmoser schrieb:
> Hallo,
>
> egal ob Du Dich für B oder C entscheidest, Du solltest bei A erst
> kündigen wenn Du von B oder C einen schriftlichen Arbeitsvertrag hast.
> Der Arbeitsvertrag als solches gibt Dir zwar auch keine Garantie, da
> beide Seiten diesen in der Probezeit ohne Angabe von Gründen fristlos
> kündigen können.

Ok, dann warte ich bis ich die Arbeitsverträge habe.

> Es passiert jedoch immer mal wieder, insbesondere in großen Betrieben,
> dass Kandidaten eine mündliche Zusage gemacht wird, die Einstellung aber
> an formalen Hürden hängt. Der Arbeitsvertrag stellt zumindest klar, dass
> die formalen Hürden alle umschifft sind.

Habe ich auch schon gehört. Also

> Bis Du bei A noch in der Probezeit (innerhalb der ersten 6 Monate)?
> Falls ja musst Du dort auch keine Kündigungsfrist beachten.

Ja, bin ich. Noch 4 Monate Probezeit mit 4-wöchiger Kündigungsfrist laut 
Vertrag. Also muss ich auf jeden Fall mindestens 4 Wochen warten bis ich 
woanders anfangen kann.

> Eventuell lässt Dich A ja auch früher aus dem Vertrag raus. Du hast ja
> bestimmt noch Urlaub und eventuell Überstunden.

Urlaubsanspruch habe ich noch 8 Tage (also fast zwei Wochen). 
Währenddessen darf ich trotzdem kein anderes Arbeitsverhältnis eingehen, 
da ich ja offiziell noch bei A bin, wenn auch im Urlaub.

> Die neuen Arbeitgeber B oder C werden auch verstehen, dass Du die Stelle
> bei A nicht kündigen wirst bevor sie Dir keinen schriftlichen Vertrag
> vorlegen und sich deshalb Dein Start bei ihnen verzögert je länger sie
> mit dem Vertrag warten. Wenn sie wirklich an Dir interessiert sind
> werden sie auch auf Dich warten, falls sie nicht warten ist es
> vielleicht besser, dass Du gar nicht anfängst.

Ich hoffe ja, dass man mir entgegenkommt und insbesondere bei B die 
Verträge schnell auf dem Tisch liegen! :-(

> Naja ob B oder C, da ist eine gute Antwort schwer zu finden. Natürlich
> könntest Du bei C zunächst auf Zeit spielen, ich würde ihnen von B
> nichts sagen, aber es gibt ja noch diverse Möglichkeiten den Prozess zu
> verzögern. Selbst wenn Du bei C unterschreibst und dort anfängst kannst
> Du innerhalb der Probezeit sofort wieder Kündigen falls B sich doch noch
> meldet. Natürlich machst Du Dir bei C dadurch keine Freunde und es ist
> nicht die feine englische Art, da musst Du Dir selbst drüber klar werden
> wie Du damit umgehen möchtest.

Dann verzögert sich aber die Zusage für B noch mehr.
Komliziertes Szenario und eine riskante Sache, sofern B davon erfährt, 
dass ich zwischenzeitlich 4 Wochen bei C unterschrieben habe. Aber 
eigentlich dürfte das keinen Unterschied machen.

Also: Angenommen, ich muss mich bis Monatsende Oktober für C 
entscheiden, während B noch Zeit für die Zusendung des Vertrages 
braucht. Dann kündige ich zum Monatsende Oktober fristgerecht und fange 
offiziell ab dem 01.12.2010 bei C an (der November ist ja die 
Kündigungsfrist). In der Zwischenzeit meldet sich B und möchte, dass ich 
dort ebenfalls ab Dezember anfangen soll. Dann kann ich B sagen, dass 
ich erst ab dem 01.01.2011 anfangen kann und gleich am ersten Tag bei C 
wieder kündigen?

Gruß

von dimpflmoser (Gast)


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Hi,

Ing. schrieb:
> Und da Du ja quasi 2 Zusagen hast, könntest Du auch 'einfach so'
> kündigen.

die Zeugen helfen da leider auch nichts, je nach dem wie groß die Firma 
ist kommt die Zusage eventuell vom direkten fachlichen Vorgesetzten, der 
dann von anderer Stelle zurück gepfiffen werden kann.

Ohne einen schriftlichen Vertrag kann man sich heute im wirtschaftlichen 
Umfeld leider nur noch auf sehr wenig verlassen.
Selbst wenn die zwei Zeugen dazu führen, dass er sich einen Vertrag 
einklagen könnte würde das beklagte Unternehmen mit ziemlicher 
Sicherheit die Probezeit dazu nutzen ihn wieder fristlos zu kündigen.

Aber ich will den Teufel nicht an die Wand malen nur hervorheben, dass 
ein einem professionellen Umfeld akzeptiert wird, dass Arbeitsverträge 
nur dann belastbar sind wenn sie schriftlich sind und ohne das man von 
keinem Kandidaten die Kündigung einer bestehenden Stelle erwartet.

Tschüss
Wachtmeister Dimpflmoser

von Kerl (Gast)


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Ing. schrieb:
> Hallo Kerl,
>
> sag bei B zu und warte auf den Vertrag. Der Arbeitsbeginn muss dann halt
> Tag x + Kündigungsfrist sein. Wenn Du den neuen Arbeitsvertag hast, dann
> kündige bei Deinem derzeitigen AG.

Das wäre der Idealfall. Allerdings könnte Firma C schneller sein und mir 
eine kürzere Frist zur Entscheidung auferlegen. Und genau da liegt das 
Problem. B ziehe ich in jedem Fall vor. Fest steht aber auch, dass ich 
unbedingt wechseln muss, weil mir die Arbeit bei A mittlerweile 
gesundheitlich zusetzt.

> Ganz hab ich das Problem noch nicht verstanden.... neue AG wissen dass
> man Kündigungsfrist hat, und fragen nach dem möglichen 'Starttermin'.
> Und da Du ja quasi 2 Zusagen hast, könntest Du auch 'einfach so'
> kündigen.
> -wenn Du 1 od. 2 Monate finanziell überbrücken kannst-

Die Überlegung gab es auch. Eigentlich unwahrscheinlich...aber was ist, 
wenn sowohl B als auch C doch wieder absagen? Dann stehe ich mit leeren 
Händen da.

Gruß

von Legwurst (Gast)


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Einfach bei B anrufen, am besten bei deinem neuen fachlichen 
Vorgesetzten, und ihm die Lage offen erklären. Dieser wird dir relativ 
schnell die Info geben, falls kein Interesse mehr besteht.

Solltest du dennoch von B "hingehalten" werden, würde ich nicht bei C 
zusagen, sondern bei A bleiben und lieber etwas Zeit aufwenden um etwas 
vergleichbares wie B zu suchen.

von Axel L. (axel_5)


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Wenn Du lieber zu C willst, ruf doch da einfach an, und erkläre denen, 
dass Du gerne bei denen anfangen würdest, aber auch noch ein Angebot von 
B hast, welches Du nicht absagen kannst, solange die nicht geantwortet 
haben.

Ich würde dabei sehr deutlich machen, dass es nicht darum geht, mehr 
Geld rauszuschlagen, sondern dass Du schlicht in einem Dilemma bist, 
wenn die sich nicht rühren.

Wenn die Verständniss haben, werden die sich um eine schnellere 
Bearbeitung bemühen.

Wenn die kein Verständniss haben, gehe halt gleich zu B. Dann hättest Du 
da nicht anfangen wollen.

Gruss
Axel

von Ing. (Gast)


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Kerl schrieb:
> Die Überlegung gab es auch. Eigentlich unwahrscheinlich...aber was ist,
> wenn sowohl B als auch C doch wieder absagen? Dann stehe ich mit leeren
> Händen da.

...dann suchst Du nach D. Aber die Wahrscheindlichkeit dass beide 
absagen is doch eher gering, wenn beide auf Dich zugegangen sind.
No Risk no Veränderung. ;)

von Kerl (Gast)


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Hallo nochmal,

also das Vorstellungsgespräch bei C lief bereits am Freitag. Dort möchte 
man mich zu einem zweiten Gespräch einladen welches in ca. einer Woche 
stattfinden soll. Danach soll dann die Entscheidung für oder gegen mich 
fallen. Anscheinend gibt es noch andere Bewerber, weil die Stelle auch 
offiziell ausgeschrieben wurde. Man fragte mich auch, wann ich anfangen 
kann und ich sagte "frühestens Dezember". Das hat man jetzt als 
Starttermin notiert. Dazu muss man mir allerdings in den nächsten zwei 
Wochen auch den Vertrag zukommen lassen. Ist das nicht ein wenig 
unrealistisch?

Das Gespräch mit Firma B findet diese Woche noch statt. Ich muss jetzt 
darauf hoffen, dass man dort nicht so lange für die Vertragserstellung 
benötigt oder zumindest schneller ist als Firma C! Auf jeden Fall wird 
das ne ganz enge Nummer!

von Kerl (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Wenn Du lieber zu C willst, ruf doch da einfach an, und erkläre denen,
> dass Du gerne bei denen anfangen würdest, aber auch noch ein Angebot von
> B hast, welches Du nicht absagen kannst, solange die nicht geantwortet
> haben.
>
> Ich würde dabei sehr deutlich machen, dass es nicht darum geht, mehr
> Geld rauszuschlagen, sondern dass Du schlicht in einem Dilemma bist,
> wenn die sich nicht rühren.

Meinst du nicht, dass ich es mir dadurch mit Firma B evtl. verscherzen 
könnte?

Es ist aber in diesem Fall wirklich so wie du es geschrieben hast!



Gruß

von Ing. (Gast)


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Kerl schrieb:
> Dazu muss man mir allerdings in den nächsten zwei
> Wochen auch den Vertrag zukommen lassen. Ist das nicht ein wenig
> unrealistisch?

Nein. Wenn eine Firma Dich haben will und alles klar ist, sind 2 Wochen 
kein Problem - zumindest bei größeren Firmen.

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