Hallo zusammen, ich habe bei einer Fehlersuche festgestellt, dass ein Spannungsregler etwas Probleme macht. Ich hatte die Ausgangsspannung im Vorfeld schon vermessen und für gut befunden. Nun mit exakterer Messtechnik musste ich aber feststellen, dass die Ausgangsspannung alles andere als ideal ist (siehe Anhang). Der Verlauf sieht meinem Verständnis nach ganz danach aus, dass die Ausgangskapazitäten nahezu wirkungslos sind bzw. zu klein bemessen. Aber 2x 330uF sind verlötet... mit entsprechend kleinem ESR. Ich verwende einen LTC3736, der 1,5V und 1,8V erzeugen soll. Die 1,5V zeigen einen ähnlichen Verlauf, hier ist aber der Ripple nebensächlich. Die 1,8V brauche ich hingegen für einen ADC und somit ist die Qualität schon entscheidend. Den Stromlaufplan habe ich ebenfalls im Anhang abgelegt. Der Regler arbeitet mit ca. 700kHz und ist für den continuous mode konfiguriert, was laut Datenblatt für einen niedrigeren Ripple sorgen soll. Über das Layout mache ich mir erstmal weniger Gedanken, denn bei einem solchen Verlauf muss doch etwas grundlegendes falsch sein, oder etwa nicht? Das Layout hat vielleicht kleine Schwächen, aber grobe Schnitzer schließe ich eigentlich aus. Wenn gewünscht, kann ich das aber auch nochmal zeigen. Ich wäre für ein paar Hinweise zur Ermittlung des Fehlers sehr dankbar :) MfG Andi
Andreas B. schrieb: > Über das Layout mache ich mir erstmal weniger Gedanken Das wäre jetzt aber mein erster Ansatzpunkt. Denn wenn z.B. der Feedbackpfad ungünstig liegt, hagelt es dir die ganze Regelung zusammen... Zeig doch mal dein Layout.
Andreas B. schrieb: > Aber > 2x 330uF sind verlötet... mit entsprechend kleinem ESR. Datenblatt ? ca. 0.03 Ohm würden den Ripple bereits erklären..
Hallo Andreas, ich würde auch auf die Ladeelkos tippen. Reichelt hat da inzwischen sehr gute Elkos. http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=89766;PROVID=2402 Laut Datenblatt hat ein 330uF-Elko mit 6,3V 20 mOhm. Wenn ich mal rechne, 2,9A Dauerstrom = 5,8A Spitze-Spitze. Bei 20mOhm wären das 116mV Spitze-Spitze. Bei zwei Elkos je 330uF parallel kommst Du auf 58mV Spitze-Spitze. Der 470uf-Typ liegt bei 12mOhm. Mit zwei parallelen kommst Du auf 35mV Spitze-Spitze. Den hat Reichelt ebenfalls. Bei Schaltnetzteilen ist jedoch auch ein vernünftiges Layout massgeblich. Gruss Klaus.
Im Grunde ist das vollkommen normales Verhalten. Da es eh ein Schaltregler von Linear ist: Installier Dir LTSpice und klick Dir ein Modell Deines Reglers zusammen. Und dann betrachte mal die Spannungen und Ströme Deines Entwurfs. Der Strom durch die Induktivität schwankt in jedem Schaltzyklus um etwa 1.4A. Bei einer Auslegung der Schaltung für 2.9A Ausgangsstrom ist das eine ganze Menge Ripple. Und die will durch einen ausreichend niedrigen ESR an den Ausgangskondis geglättet werden. Das Datenblatt des LTC3736 schreibt hierzu ja auch (sinngemäß): Die Größe der Ausgangskondensatoren wird durch den benötigten ESR bestimmt. Dort sind auch Formeln zu dem Thema angegeben. Die benötigten niedrigen Werte für den ESR wirst Du nur mit keramischen Kondensatoren bei vernünftiger Größe hinbekommen. Andere Möglichkeit: Wesentlich größeres L für niedrigeren Ripplestrom je Schaltzyklus (unter Verlust dynamischer Regelgeschwindigkeit). Dieses IC ist für Schaltregler möglichst kleiner Bauform mit möglichst kleinen Komponenten gedacht - an die störungsarme Versorgung empfindlicher Analogschaltungen hat da erst mal keiner gedacht. Daher sind die Schaltungsvorschläge meist mit sehr kleinen Induktivitäten. Außerdem zeigt das Oszibild noch eine subharmonische Schwingung, eventuell liegt da mit der Regelung noch was im Argen.
Failed by design: Die Idee, einen ADC aus einem 2,9A Schaltregler zu speisen solltest Du vlt überdenken. Spendier dem ADC nen eigenen linearen Regler aus den 5V, dürfte ja nur paar mA ziehen. Wenns denn so drauf ankommt. Der Ripple ist so nicht ungewöhnlich.
> Spendier dem ADC nen eigenen linearen Regler aus den 5V, dürfte ja nur > paar mA ziehen. Wenns denn so drauf ankommt. > > Der Ripple ist so nicht ungewöhnlich. Hier stimme ich Sven in allen Punkten zu. 100mV Rippel finde ich durchaus normal für einen Schaltregler. Wenn Du weniger Rippel brauchst, schalte noch schnelle, kleine, keramische C´s parallel zu Deinen Elko´s. Die sind mit dem ESR und dem ESL nicht in der Lage, den Ripple komplett zu dämpfen. Zumal 0,7MHz nicht von Pappe sind. Ansonsten hilft Dir nur ein nachgeschalteter, analoger Regler für den ADC oder ein extra Siebglied aus L und C extra für den ADC
> Wenn Du weniger Rippel brauchst, schalte noch schnelle, kleine, > keramische C´s parallel zu Deinen Elko´s. Mich wuerde ja mal eher interessieren aufgrund welcher Rechnung der OP auf 2x330uF gekommen ist. Bei einem 700kHz Regler wuerde ich eher was in der Gegend von 10-20uF erwarten und die kann man dann als Keramik wirklich sehr dicht und mit sehr perfektem Layout an das IC pappen. > Ansonsten hilft Dir nur ein nachgeschalteter, analoger Regler > für den ADC oder Hast du das schonmal probiert? ICh wuerde erwarten das die 700kHz einfach durch den Regler gehen. > ein extra Siebglied aus L und C extra für den ADC Das ist da schon die bessere Loesung. Vorausgesetzt das Layout ist so gut das die Stoerung nicht sowieso ueber Masse ueberall hinkommen. Oh..und wenn die Schaltung wirklich 700uF am Ausgang braucht, ob dann wohl 22uF am Eingang reichen? Olaf
Mir kommen die 1,5µH für die Spule bei 700kHz etwas zu klein geraten. Ich verwende hier einen LT3503 mit 2.2MHz der hat eine 2.2µH Spule.... Ansonsten mit Kerkos im 10µF Bereich versuchen oder gleich einen Linearregler verwenden, der nur den ADC Versorgt und sonst nichts! Dann klappts auch mit dem CCD Sensor
Hallo zusammen und vielen Dank für die vielen hilfreichen und kritischen Antworten. >Failed by design: Die Idee, einen ADC aus einem 2,9A Schaltregler zu >speisen solltest Du vlt überdenken. Das Problem ist folgendes. Es ist mein erstes Hardware Projekt dieser Ausmaße, da ich noch im Studium bin und gerade Diplom schreibe.... Im System selber arbeitet noch DDR2 Speicher, der auch mit 1,8V betrieben wird. Dafür war die Spannung auch gedacht und wird dafür auch noch genutzt. Nun mußte ich in der Mitte des Projektes wegen Abkündigung meines ursprünglichen ADCs einen neuen einsetzen und habe mich dann gefreut "Mensch 1,8V hast ja schon". Da war dann die Freude über weniger Arbeit größer als der kritische Blick. Das passiert mir nun nicht nochmal :) Deswegen die durchaus massive Gestaltung in Sachen Ausgangsstrom. >Bei zwei Elkos je 330uF parallel kommst Du auf 58mV Spitze-Spitze. Bei den Elkos habt ihr natürlich vollkommen recht, ich hatte zwar auf einen niedrigen ESR von ca. 35mOhm geachtet, aber war nicht davon ausgegangen, dass das jetzt noch zu viel ist. Zumal ja DDR2 Speicher in der Hinsicht recht genügsam ist, in Vergleich zu einem ADC. Aber klar, wenn man das Datenblatt mit diesem Wissen nochmal liest, ist es eindeutig. Das Problem sind wohl die Glättungskondensatoren. Ich habe mir soeben diese Cs in BFD bestellt: http://de.rs-online.com/web/search/searchBrowseAction.html?method=searchProducts&searchTerm=147-601&x=0&y=0 10mOhm ESR und damit sollte ich auf 29mV kommen, wieder zwei parallel geschaltet. Zumal die 2,9A wirklich incl Reserve sind. Unter realen Bedingungen und wenn viel auf dem RAM gemacht wird, benötige ich Peaks von ca. 1,5A. Aber die auch nur kurzzeitig. Weniger Strom, weniger ripple current, kleinere ripple voltage, korrekt? Das der ripple current so eine entscheidene Rolle in Verbindung mit dem voltage ripple und dem ESR spielt, war mir ansatzweise schon klar, aber erst durch die Rechnung von Klaus Ra. ist es mir wirklich bewußt geworden. >Mich wuerde ja mal eher interessieren aufgrund welcher Rechnung >der OP auf 2x330uF gekommen ist. DDR2 Speicher, für die war und ist der Regler ja gedacht, hat die Angewohnheit, sehr schnell und viel Strom zu ziehen. Gerade beim booten und unter Last schwankt die Stromaufnahme doch recht erheblich. Die Spule ist mit 1,5uH nicht gerade groß, kann also nicht Unmengen an Energie speichern. Viel größer wäre nicht gegangen, weil wegen des hohen Stromes dann die geometrischen Ausmaße zu heftig geworden wären. Also habe ich die Ausgangskapazitäten erhöht, um dem DDR2 Speicher jederzeit genug Strom liefern zu können. Ich denke der Ansatz ist nicht grundverkehrt, oder? >ein extra Siebglied aus L und C extra für den ADC Rein interesse halber: Wie berechnet man so ein Siebglied genau. Grenzfrequenz des LC-Tiefpasses ist klar (1/(2*pi*sqrt(L*C)) mit Rv entsprechend sqrt(2)*XL oder XC, nur welche Frequenz setze ich dann an? Möglichst weit unten, wie es eben die Bauteilgrößen zulassen, oder gibt es da eine Faustformel, wenn ich nun 300kHz/700kHz sieben will. Vielen Dank an alle für die ausführliche Hilfe! MfG Andi
Gerade für VREF eines ADC solltest Du einen Präzision-Spannungsregler nehmen und nicht die Spannung aus dem Schaltregler. Schau dich doch mal bei http://www.maxim-ic.com/products/references/ um, die haben da einiges im Angebot. Und Du bekommst meist 2 Samples umsonst.
Ich würde ausrechnen um wieviel dB der Ripple gedämpft werden soll. Dann ein Blick auf die Dämpfung des LC Tiefpasses 6 dB/Oktave bzw. 20 dB/Dekade. Danach wählt man die Grenzfrequenz. Möglichst klein, aber nur so klein wie nötig, da die Spulen sonst zu groß werden.
> 10mOhm ESR und damit sollte ich auf 29mV kommen, wieder zwei parallel > geschaltet. Aber ueberleg dich auch wieviel Millimeter Layout selbst wieder 10mOhm entsprechen und was dies fuer dein Layout bedeutet. > DDR2 Speicher, für die war und ist der Regler ja gedacht, hat die > Angewohnheit, sehr schnell und viel Strom zu ziehen. Das du grundsaetzlich etwas mehr Strom braeuchtest war mir schon klar. Es wunderte mich nur das deine Kondensatoren so gross sein muessen. Die Werte die du verwendest habe ich sonst bei Schaltreglern die bei 50kHz rumzappeln. > Wie berechnet man so ein Siebglied genau. So wie es der Hersteller im Datenblatt oder der Applikation angibt. Man kann das zwar sicher auch nach der reinen Lehre machen. Und deine Impulstechnikvorlesung ist noch nicht so lange her wie meine. :-P Allerdings arbeitet dein Schaltregler in Bereichen wo man viele Dinge eben nicht mehr so vernachlaessigen kann. Zum Beispiel eben nicht mehr den Widerstand der Zuleitung. Oder gar ihre Induktivitaet. Und ein fetter Kondensator mit dicken langen Beinen der allein schon wegen seines Durchmessers weiter weg von deinen Schaltransistoren ist, ist vermutlich schon deshalb viel schlechter als ein kleiner SMD Kondensator. Oder der Einschaltsprung. Ich gehe nicht davon aus das deine Transistoren unendlich schnell einschalten. Und kuck dir bitte unbedingt nochmal die Qualitaet deiner Eingangsspannung an. Es kann sein das dein Regler da auch Stoerungen raushaut. Ausserdem mach das Massekabel an deinem Tastkopf so kurz wie irgend moeglich! Sonst siehst du hinterher Stoerungen die du garnicht auf deiner Spannung hast sondern von deiner Schaltung abgestrahlt werden. Ansonsten gilt natuerlich wenn man eine sehr saubere Spannung fuer einen AD-wandler braucht dann erzeugt man die eigenstaendig und linear. Die paar mA wird man wohl verkraften koennen. Es ist schon schlimm genug wenn du dann deine Stoerungen aus dem Digitalteil vom Analogteil fernhalten musst, da muss man sich das Leben nicht unnoetig erschweren. Erst recht nicht wenn es eine Diplomarbeit ist die irgendwann fertig sein soll. Ausserdem kann man doch bereits alleine ueber das "warum" der extra spannungserzeugung eine Halbe Seite in der Arbeit rausschinden und den Prof beeindrucken. :-D olaf
usuru schrieb: > Gerade für VREF eines ADC solltest Du einen Präzision-Spannungsregler > nehmen und nicht die Spannung aus dem Schaltregler. Schau dich doch mal > bei http://www.maxim-ic.com/products/references/ um, die haben da > einiges im Angebot. Und Du bekommst meist 2 Samples umsonst. Ich denke das Wort Referenzspannung ist hier etwas fehl am Platze... sorry. Es geht um die Versorgungsspannung des Analogen Teils des ADC. Die Refs werden intern generiert und müssen nur extern mit ein paar Cs entstört werden. Der ADC braucht ca. 100mA auf der 1,8V Schiene... das kann dann keine Referenz mehr bereitstellen. > Ich würde ausrechnen um wieviel dB der Ripple gedämpft werden soll. > Dann ein Blick auf die Dämpfung des LC Tiefpasses 6 dB/Oktave bzw. 20 > dB/Dekade. Danach wählt man die Grenzfrequenz. > Möglichst klein, aber nur so klein wie nötig, da die Spulen sonst zu > groß werden. Im Idealfall sollte die Grenzfrequenz 0 sein und die Dämpfung unendlich groß.. .logisch :D Übersehe ich da jetzt einen Fakt, dass die Spulen nicht zu groß werden dürfen? Oder sind hier lediglich geometrische Maße, die man bedenken sollte? Die 1,8V für den ADC sollten in Sachen Regelgeschwindigkeit nicht allzu kritisch sein. Eine Spule in Reihe bedeutet ja immer eine langsamere Ausregelzeit, aber wenn keine schnellen Stromanstiege zu erwarten sind, sollte das kein Hindernis sein, die größt mögliche Spule und den größt möglichen C zu nehmen, die auf Board passt, oder? Vielen Dank :)
Andreas B. schrieb: > Ich habe mir soeben diese Cs in BFD bestellt: > http://de.rs-online.com/web/search/searchBrowseAct... > 10mOhm ESR und damit sollte ich auf 29mV kommen, wieder zwei parallel > geschaltet. Zumal die 2,9A wirklich incl Reserve sind. Unter realen > Bedingungen und wenn viel auf dem RAM gemacht wird, benötige ich Peaks > von ca. 1,5A. Aber die auch nur kurzzeitig. Weniger Strom, weniger > ripple current, kleinere ripple voltage, korrekt? Warum hast Du keine keramischen Ausgangskondensatoren in Betracht gezogen? Sie haben nochmal einen Bruchteil an ESR und können den Schaltripple viel besser filtern. Vergleichsweise kleine Kapazitätswerte (zB 22µF) reichen hier aus. Um die Lastsprünge des DDR abzufangen, kannst Du zusätzlich die Elkos drin lassen. > DDR2 Speicher, für die war und ist der Regler ja gedacht, hat die > Angewohnheit, sehr schnell und viel Strom zu ziehen. Gerade beim booten > und unter Last schwankt die Stromaufnahme doch recht erheblich. Die > Spule ist mit 1,5uH nicht gerade groß, kann also nicht Unmengen an > Energie speichern. Viel größer wäre nicht gegangen, weil wegen des hohen > Stromes dann die geometrischen Ausmaße zu heftig geworden wären. Genau umgekehrt ist's richtig. Die Induktivität eines Step-Down hilft Dir nicht, bei einem Lastsprung die Ausgangsspannung stabil zu halten. Im Gegenteil, eine große Induktivität sorgt dafür, dass der Regler den Ausgangsstrom nur langsam hochfahren kann. Im idealisierten Schaltwandler ist eine Induktivität eine Konstantstromquelle. Der Regler stellt den Strom nun so ein, dass die Ausgangsspannung einen bestimmten Wert hält. Ändert sich die Last, muss der Strom durch die Induktivität angepasst werden - und das dauert um so länger, je größer die Induktivität ist. Eine große Induktivität hilft Dir dagegen, den Stromripple klein zu halten.
Olaf schrieb: > Ausserdem mach das Massekabel an deinem Tastkopf so kurz wie irgend > moeglich! Sonst siehst du hinterher Stoerungen die du garnicht auf > deiner Spannung hast sondern von deiner Schaltung abgestrahlt werden. Die Erfahrung habe ich schon hinter mir. Deswegen habe ich auf meinen Prof solange eingeredet, bis zwei aktive Messleitungen bestellt wurden. Damit habe ich schon weit bessere Messungen durchführen können und die sind dafür ausgelegt, die Masseleitungen nur so kurz wie nötig zu machen. Nicht wie die Standard-12cm-Kroko-Masse-Klemmen. Ich werde mein Layout auch nochmal betrachten und die Leiterwege in meine Betrachtungen einbeziehen. Ein sehr guter Hinweis! > Ausserdem kann man doch bereits alleine ueber das "warum" der > extra spannungserzeugung eine Halbe Seite in der Arbeit rausschinden und > den Prof beeindrucken. :-D Ich glaube die Seitenanzahl ist das kleinste Problem. Ich denke das ist eine Anforderung bei einer Diplomarbeit... nicht 100 Seiten schreiben können, sondern sich auf 100 Seiten beschränken können. Denn bisher könnte ich ein ganzes Buch über meinen Entwicklungsprozess schreiben. Vielen Dank :)
Florian V. schrieb: > Warum hast Du keine keramischen Ausgangskondensatoren in Betracht > gezogen? Sie haben nochmal einen Bruchteil an ESR und können den > Schaltripple viel besser filtern. Werde ich gleich nachschauen was es da gibt und werde noch welche bestellen. Schaden kann es nicht zum experimentieren... Nur meist wird bei keramischen kein ESR im Datenblatt angegeben... oder kann man davon ausgehen, dass er einfach "extrem klein" ist? Danke!
Andreas B. schrieb: > Im Idealfall sollte die Grenzfrequenz 0 sein und die Dämpfung unendlich > groß.. .logisch :D > Übersehe ich da jetzt einen Fakt, dass die Spulen nicht zu groß werden > dürfen? Oder sind hier lediglich geometrische Maße, die man bedenken > sollte? > Die 1,8V für den ADC sollten in Sachen Regelgeschwindigkeit nicht allzu > kritisch sein. Eine Spule in Reihe bedeutet ja immer eine langsamere > Ausregelzeit, aber wenn keine schnellen Stromanstiege zu erwarten sind, > sollte das kein Hindernis sein, die größt mögliche Spule und den größt > möglichen C zu nehmen, die auf Board passt, oder? Wenn die 1,8V nur Vanalog für den ADC sind, ist die Ausregelzeit egal. Wenn der ADC komplett aus den 1,8V versorgt wird, dann sollte man möglichst viel C hinter das L hängen. Btw, eine unendlich große Spule hat nicht nur ein Platzproblem. Es wär doof wenn die Schaltung ohne Versorgung weiterarbeitet, nur weil die Spule treibt... Es heißt häufig Vref(ADC V analog) < VCC +0,3V (Betriebsspannung digital). Auch ein Grund die Spule nicht zu über-dimensionieren.
http://www.avx.com/docs/techinfo/DC-DCConverterCapBenchmark.pdf lesen! Btw, ein keramischer C kann auch zu wenig ESR haben! Dann schwingt Dein System unschön... Ich hatte auch mal einen Regler, wo ich dem Cout einen R in Reihe schalten musste, da der Regler einen minimalen Ripple benötigte um überhaupt zu arbeiten.
Du hast wie schon erwähnt SHOs. Das macht ein Ausgangsfilter unwirksam, denn die SHOs kommen durch. Gib eine Slope Compensation dazu und/oder mach mal den Pol deines Reglers etwas niediger um den SHO peak zu drücken. Die größe von L ist immer ein kopromiss. Je größer um so kleiner der Ripple um so schlechter die Regelsungsdynamik. Bei current mode Regelung ist die Induktivität eine Spannungsgregelte Stromquelle die den Ausgangs C und die Last speist. (der Pol durch L und C existiert nicht mehr). Diese Stromquelle kann aber nur endlich schnell ihren Strom ändern (ein L eben). MFG
Fralla schrieb: > Du hast wie schon erwähnt SHOs. Das macht ein Ausgangsfilter unwirksam, > denn die SHOs kommen durch. Gib eine Slope Compensation dazu und/oder > mach mal den Pol deines Reglers etwas niediger um den SHO peak zu > drücken. Hallo, ehrlich gesagt verstehe ich irgendwie nur Bahnhof bei dieser Antwort. Was sind SHOs? Was ist eine Slope Compensation und wie kann ich die verwirklichen? Welchen Pol soll ich niedriger machen? Für ein paar aufklärende Worte wäre ich sehr dankbar! Mfg Andi PS: Danke Yoschka für das Dokument, sieht interessant und tiefgründig aus, werde ich mir direkt durcharbeiten.
Andreas B. schrieb: > Olaf schrieb: >> Ausserdem mach das Massekabel an deinem Tastkopf so kurz wie irgend >> moeglich! Sonst siehst du hinterher Stoerungen die du garnicht auf >> deiner Spannung hast sondern von deiner Schaltung abgestrahlt werden. > Die Erfahrung habe ich schon hinter mir. Deswegen habe ich auf meinen > Prof solange eingeredet, bis zwei aktive Messleitungen bestellt wurden. > Damit habe ich schon weit bessere Messungen durchführen können und die > sind dafür ausgelegt, die Masseleitungen nur so kurz wie nötig zu > machen. Nicht wie die Standard-12cm-Kroko-Masse-Klemmen. Naja, für 700k...
>Was sind SHOs?
Subharmonische Oszilationen, die durch die Current Mode regelung
entstehen (->Googeln).
In der Übertragungsfunktionen sieht man einen peak im Bereich der unter
der Schaltfrequenz (meist fs/2). Abjilfe ist die Slope Compensation.
Dabei wird die Oszilator rampe der Stromsignal zugemischt, oder der
threshold des Stromcomparator abgesenkt. Dies führt zu einer dämpfung
des peaks welcher die SHO verursacht.
Slope Kompensation wurde oft durch einen Transistor gemacht welcher die
Oszilatorrampe auf den Isense mischt (zb bei UC384x). Bei modernen
Reglern kann dies durch einen Widerstand gemacht werden. zb in Serie zu
Isense Eingang. Bei deinen weis ich es nicht -> Datenblatt.
R48 und C38 bilden eine Nullstelle, welche die Phase im Bereich des
Nulldurchganges anhebt. C37 bildet eine Pollstelle welche den
Amplitudengang wider runterholt (ohne danach folgende peaks zu dämpfen)
aber die Phase wieder um -90° dreht.
Google nach "Buck transfer function".
MFG
Hallo zusammen, ich habe mich jetzt dazu durchgerungen, hinter einen 3,3V Schaltregler (500kHz) noch einen LDO zu setzen, um die Spannung für den ADC sauberer zu halten. Quasi den Analogteil getrennt von der DDR2 Spannung halten. Gewählt habe ich diesen hier: http://de.farnell.com/linear-technology/lt1761es5-1-8-trmpbf/ldo-reg-100ma-ln-1-8v-tsot23-5/dp/1663775 Nun ist das Problem bei diesen Teilen, dass der Output ripple nur bis 100kHz garantiert wird. Ein Diagramm auf Seite 11 rechts unten im Datenblatt (gibts auf der farnell Seite) zeigt die dB auch bei höheren Frequenzen. Nun möchte ich ja die 500kHz wegbekommen. Da habe ich noch um die 30dB Dämpfung. Ist da dieser LDO ratsam, oder gibt es andere, die mit diesen hohen Frequenzen besser umgehen können? Im Datenblatt steht etwas von 100mA bei 300mV Drop... heißt das, dass ich bei 1,5V drop maximal 20mA zur Verfügung habe? Vielen Dank!
Andreas B. schrieb: > Im Datenblatt steht etwas von 100mA bei 300mV Drop... heißt das, dass > ich bei 1,5V drop maximal 20mA zur Verfügung habe? Nein eher nicht: Die Angabe soll zeigen, wieviel "LowDrop" -> also Spannungsabfall an dem Regler passieren. Die Spannung von 300mV entspricht dem Spannungsabfall am Innenwiderstand des Reglers für den Betriebsfall 100mA. Für Dich relevant wird die maximale Verlustleistung sein, da Du eine wesentlich größere Spannungsdifferenz hast. Du brauchst keinen LowDrop Regler. Im Datenblatt auf Seite 17 ist eine Beispielrechnung für die Temperaturerhöhung aufgrund der Verlustleistung. Da Du nicht geschrieben hast wieviel Strom Du benötigst kann ich Dir auch nicht sagen, ob der Chip reicht oder nicht. Vermutlich eher nicht. Verbesserung der Spannungsqualität: Die Messung des Spannungsripple am "Ausgang" eines DC/DC-Wandlers ist immer mit Vorsicht zu genießen. Es hängt zum Beispiel davon ab, welchen Massepunkt Du als Bezug für die Messung (bzw. für deine Schaltung) nimmst. Durch lange Leitungsführung innerhalb des Hochstrompfades bekommst Du erheblich parasitäre Induktivitäten an denen insbesondere die hochfrequenten Spannungen abfallen. Ich frage mich, ob in deinem Fall nicht die Nachfilterung mit einem oder mehreren LC-Filter nicht helfen würde. Schnappt Dir mal LTSpice oder ein Simulationsprogramm Deiner Wahl, setze eine Rechteckspannungsquelle und den LC-Ausgangsfilter (MIT PARASITÄREN ELEMENTEN) an und ermittle den Spannungsripple. In einer separaten Simulation mit einer AC-Quelle baust Du aus Ls und Cs ein TP-Filter auf, dessen Frequenzgang Du simulieren und optimieren kannst (mit deiner Last am Ausgang). Anschließen kannst Du das dann zusammenbauen und auf die Quelle anwenden.
Hallo, ich habe gerade die Kondensatoren tauschen können und der Ripple ist auf ca. 20mV gefallen. Ich habe nun zwei Tantals vom Typ T530D337M006ATE010 drin, die je 10mOhm ESR haben. Also war das wirklich das Problem der ganzen Sache. Ein weiterer 22uF MLCC brachte keine weitere Verbesserung. Nach meinen bisherigen Messungen hat diese Maßnahme ausgereicht, um das Niveau eines Labornetzteils zu bekommen und damit bin ich erstmal zufireden :) Vielen Dank an alle Helfenden, Andi
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