Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gehaltsvorstellung in Bewerbung


von Klaus (Gast)


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Moin!

Wie sollte man das am besten mit dem Gehaltswunsch in der Bewerbung 
handhaben?

Am besten nur rein schreiben, wenn es von der Firma verlangt wird?

Und wieviel sollte man quasi als Verhandlungsspielraum auf seine 
tatsächliche Erwartung drauflegen?

von Mike H. (-scotty-)


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Gar nicht, weil du dadurch ja nur Nachteile hast und auf das Niveau
einer Ware reduziert wirst. Wenn die Firma nicht mal jemanden zum
Vorstellungsgespräch einlädt ist die Firma auch nichts wert und
was ich wert bin brauchen die dann auch nicht zu wissen bevor man
sich nicht ein Bild gemacht hat. Wenn du deine Würde geringer
einschätzt als deinen Wert dann mach es, aber beklage dich dann nicht.

von Klaus (Gast)


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Und hat noch jemand realistische Meinungen dazu? ;-)

von Henrik (Gast)


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Es macht schon Sinn, sein Gehaltsvorstellung in die Bewerbung zu 
schreiben. Eine Spanne würde ich dabei nicht angeben.

Wenn dir jemand die gleiche Ware für etwas teurer oder auch billiger 
anbietet, würde man doch immer den billigeren Preis zahlen, oder? Die 
Angabe einer Spanne macht keinen Sinn.

Und wenn das mit der Gehaltsvorstellung nicht passt, wirst du nicht 
eingeladen. Oder würdest du wegen des netten Gesprächs auf diverse 
Tausend Euro verzichten? Oder würde der AG wegen des netten Gesprächs 
diverse Tausend Euro mehr ausgeben? Ich glaube nicht...

Die Gehaltsvorstellung müsste auch um min. 10k auseinander gehen, um so 
ein Gespräch auszuschließen, denke ich...

von Olli (Gast)


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Wenn keine Angabe verlangt wird, macht man üblicherweise auch keine. 
Klärt sich dann eh im Gespräch.

Als Spielraum würde ich so 10% nach oben wählen, sofern das Wunschgehalt 
halbwegs realistisch angelegt ist. Sonst katapultiert man sich vllt. 
eher ins Aus.

von Joachim B. (jojo84)


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Ich kenn das so wie Olli: wenns verlangt ist natürlich angeben, wenn 
nicht, dann bitte weglassen.

Keine Spanne angeben, sonst könntest du dich gleich mit der unteren 
grenze bewerben.
Gib an, was du wirklich haben willst (+einige Prozent). Da weißt, daß 
deine Arbeiten den Betrag Wert ist, dann solltest du auch keine 
Hemmungen haben das anzugeben und bei einem Gespräch zu vertreten.
Ich hatte es angegeben. Beim Gespräch heiß es dann nur kurz "Ihre 
Gehaltsvorstellungen sind ja soweit ok..." und damit war das Thema 
gegessen :)

Gruß

von 803 (Gast)


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Was hat das bitte mit Würde und nichts wert sein usw. zu tun? Diese 
Aussage halte ich für ziemlich engstirnig. Sorry.

Die Angabe muss sicherlich nicht unbedingt sein aber hat den Vorteil für 
beide Seiten das man vorab weiß in welchem Rahmen man sich bewegt. 
Nichts ist sinnloser als ein Vorstellungsgespräch, welches aufgrund von 
zu weit auseinander driftender Gehaltsvorstellungen von vorn herein 
bereits zum scheitern verurteilt ist.
Zusammen mit deinem persönlichen Profil vermittelst du dem Unternehmen 
damit ausserdem deine eigene Wertvorstellung. Ob das ins Bild der Firma 
passt ist deren Entscheidung und eine Vorauswahl anhand dessen durchaus 
legitim. Hier von Ware in abwertender Form zu sprechen muss jeder selber 
wissen, fakt ist, letztlich verkaufst du halt nun einmal deine 
Qualifikation und deine Arbeitskraft.

von Klaus (Gast)


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Ich wäre euch dankbar, wenn wir hier nicht irgendwelche 
Idealvorstellungen von gefrusteten Bewerbern diskutieren, sondern eine 
realistische Sicht auf den harten Bewerbungsalltag.

Und wenn man auf die ausdrückliche Aufforderung in der 
Stellenausschreibung trotzdem keinen Gehaltswunsch angibt, kann das wohl 
kaum meine Chancen erhöhen.

Aber zumindest scheint die Meinung einheitlich zu sein, dass ohne 
Aufforderung die Angabe nicht in die Bewerbung kommt.

Und +10% als Verhandlungspuffer ist angemessen?

von Billy (Gast)


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Also, wenn die Firma einen Gehaltswunsch fodert, dann solltest du dem in 
dem Bewerbungsschreiben nachgehen. Ansonsten kommt es nicht mit rein. 
Keine Spanne angeben. Vorher informieren, was in der Position 
realistisch ist und den Betrag reinschreiben z.B. ist die Firma in der 
IG Metall. Beim Vorstellungsgespräch, sofern sie darauf eingehen den 
Betrag von den Gegebenheiten abhängig machen, sprich Stundenwoche, 
Urlaubsgeld etc.

von Joachim B. (jojo84)


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> Ich wäre euch dankbar, wenn wir hier nicht irgendwelche
> Idealvorstellungen von gefrusteten Bewerbern diskutieren, sondern eine
> realistische Sicht auf den harten Bewerbungsalltag.
hab ich doch :) . Ich bin eingestellt worden

> Und wenn man auf die ausdrückliche Aufforderung in der
> Stellenausschreibung trotzdem keinen Gehaltswunsch angibt, kann das wohl
> kaum meine Chancen erhöhen.
Wenn es gefordert wird solltest du es hinschreiben. Sonst wäre es nicht 
gefordert.

> Und +10% als Verhandlungspuffer ist angemessen?
Pauschal kannst du das schlecht sagen. Ich hatte mir angeschaut, wo das 
durchschnittliche Gehalt liegt. Das hab ich dann angegeben. In meinem 
Kopf hab ich mir überlegt, daß ich auch für xxx Euro weniger arbeiten 
würde. Das waren dann so 8% weniger. Das war dann aber auch das, wo 
ich nicht von runter gegangen wäre. Weil das war eben meine unterste 
Grenze. Das mußt du aber selbst wissen :)

Gruß

von Reiner (Gast)


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Wenn Zuckerle sagt, er hätte 30 Jahre Berufserfahrung und gibt nie eine 
Gehaltsvorstellung an, dann glaube ich ihm das. Mit 30 Jahren BE und 
vielleicht noch seltenem Spezialwissen fällt man wahrscheinlich durch 
einige "Tarif-Raster". Als relativ frischer Ingenieur mit keiner oder 
wenig BE hat man jedoch in der Regel keinen großen Hebel, um einen 
individuell ausgearbeiteten Vertrag aushandeln zu können.

Ich schreibe meine Gehaltsvorstellungen nur ins Anschreiben, wenn es 
ausdrücklich gewünscht wird. "Meine Gehaltsvorstellungen betragen x 
€/a." Dabei gehe ich von einer 40 h-Woche und 28 Tage Urlaub aus und 
schlage einen Verhandlungspuffer oben drauf. Das hat bis jetzt ganz gut 
geklappt. Werden keine Gehaltsvorstellungen gewünscht schreibe ich auch 
keine rein. Da die Frage aber im Vorstellungsgespräch eh kommt, ist man 
schnell wieder bei einem Satz wie: "Hängt von natürlich von den 
Konditionen ab, aber bei 40h/Woche halte ich Summe x für angemessen." 
Gedanken dadrüber muss man sich in jedem Fall machen. Da erst nach den 
genauen Konditionen zu fragen, halte ich für wenig zielführend und macht 
in meinen Augen einen wenig selbstbewussten Eindruck.

von Marx.W (Gast)


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Klaus schrieb:
> Moin!
>
>
>
> Wie sollte man das am besten mit dem Gehaltswunsch in der Bewerbung
>
> handhaben?
a)
Da kann man nur dann konkrete Zahlen nennen, wenn auch die geforderte 
Leistung (z.B. Wochenarbeitszeit) klar in der Stellenausschreibung 
genannt ist. Ferner muß auch in der Stellenausschreibung klar 
ersichtlich sein welche zusätzlichen Leistungen geboten werden!

>
>
>Am besten nur rein schreiben, wenn es von der Firma verlangt wird?
>
b)
Ja! Aber nur wenn die Bedingungen unter a) gegeben sind!
>
> Und wieviel sollte man quasi als Verhandlungsspielraum auf seine
>
> tatsächliche Erwartung drauflegen?

c)

0%, denn wer zuhoch pokert, ist beim Vorstellungsgespräch schnell aussen 
vor!

von Ulli (Gast)


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Hallo Klaus,

wenn es gefordert wird, dann rein schreiben.
€/Jahr (brutto natürlich)
Eventuell dazu schreiben, dass der Wert gilt für: 40h/Woche, x Tage 
Urlaub.

Was mit Überstunden passiert erfährt man dann im Gespräch (bei mir: Ich 
kann wählen, wieviel ÜStd pro Monat (circa !) ich gerne machen möchte. 
Ausserdem ob die ÜStd ausbezahlt oder abgefeiert werden sollen.
Alles was am Monatsende über 75 Std hinausgeht, wird automatisch 
monatlich ausbezahlt. Wenn ich das nicht möchte, dann muss ich nur 
Bescheid geben.
Das kam aber noch nie vor, wer braucht schon mehr als 75 ÜStd auf dem 
Stundenkonto ?

Natürlich kein "von xx,xx bis yy,yy" rein schreiben.

Das was als Gehaltsvorstellung drin steht, das gilt auch. Verhandelt 
habe ich noch nie.
Es mag Situationen geben, da würde ein Arbeitssuchender für fast jedes 
Gehalt arbeiten. Doch was nutzt einer Firma ein Arbeitnehmer, der sich 
jeden Tag betrogen fühlt ?

Gruss
Ulli

von Mike H. (-scotty-)


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Was für fantastische Ansichten hier doch vertreten werden.
Je mehr Ansprüche der Arbeitgeber stellt um so eher scheint
es jemand zu geben der dem nachgibt. Ob soundso viel von einem
fiktiven Gehalt zu verlangen, hat doch nur Aussicht wenn die
Rahmenbedingungen stimmen und die kennt doch meist der Bewerber
gar nicht. Das ist ja schon ein Unterschied ob man in München,
Wuppertal, Kiel oder Dresden wohnt. Na macht man so weiter.
Irgendwann verlangen die Arbeitgeber noch den Erstgebohrenen
wenn ihr euch das bieten lässt.

von Reiner (Gast)


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Marx.W schrieb:
>> Wie sollte man das am besten mit dem Gehaltswunsch in der Bewerbung
>>
>> handhaben?
> a)
> Da kann man nur dann konkrete Zahlen nennen, wenn auch die geforderte
> Leistung (z.B. Wochenarbeitszeit) klar in der Stellenausschreibung
> genannt ist. Ferner muß auch in der Stellenausschreibung klar
> ersichtlich sein welche zusätzlichen Leistungen geboten werden!

Mir ist in den letzten Jahren nicht eine Stellenausschreibung unter 
gekommen in der das alles genannt wurde. Hast Du Beispiele?

von Detlev T. (detlevt)


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Wenn es von der Firma nicht ausdrücklich verlangt wird, nichts dazu 
schreiben.

Wenn es verlangt wird, wird es schwierig. Ich tendiere dazu, das 
trotzdem nicht hinein zu schreiben, denn ein guter Verkäufer nennt den 
Preis erst am Schluss. ;-) Ich habe mich kürzlich bei einer Firma 
beworben, wo es verlangt wurde. Ich habe nichts dazu geschrieben, die 
haben mich trotzdem eingeladen, gestern war Vorstellungsgespräch - und 
am nächsten 1. fange ich dort an. :-D

Dabei handelt es sich um ein mittelständisches Unternehmen (~170 
Mitarbeiter). Bei einem Großunternehmen, wo die Gefahr besteht, dass 
eine studentische Hilfskraft o.ä. zuvor die vielen Bewerbungen nach der 
Einhaltung formaler Kriterien vorsortiert, würde ich dann wohl doch eher 
wieder zu einer Angabe raten.

Die Forderung muss natürlich zur Branche, Stelle und vor allem zur 
Person passen.

von Marx.W (Gast)


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Reiner schrieb:
> Mir ist in den letzten Jahren nicht eine Stellenausschreibung unter
>
> gekommen in der das alles genannt wurde. Hast Du Beispiele?


Mir auch nicht!
Aber da man oft unter Angabe der Gehaltsvorstellung in der 
Stellenausschreibung gefragt wird, kann man mit so einem Satz wie:
"Zu der Höhe des Gehaltes möchte ich hier noch nicht Stellung nehmen, 
da ich die genauen Vertragsumstände nicht kenne, wie zum Beispiel die 
Dauer der wöchentlichen  Arbeitszeit  und/ oder andere 
Zusatzleistungen. Allerdings gehe ich davon aus, dass in der Summe aller 
Entgeltkomponenten den Aufgabenumfang entspricht."

Sich alle Türen öffenhalten, und nicht schon wegen der Gehaltsforderung 
nicht zu einen Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden!

von 803 (Gast)


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naja, für mich klingt der letzte Satz völlig überflüssig. Versteht sich 
doch von selbst.

von hajo (Gast)


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Marx.W schrieb:
> "Zu der Höhe des Gehaltes möchte ich hier noch nicht Stellung nehmen,
> da ich die genauen Vertragsumstände nicht kenne, wie zum Beispiel die
> Dauer der wöchentlichen  Arbeitszeit  und/ oder andere
> Zusatzleistungen. Allerdings gehe ich davon aus, dass in der Summe aller
> Entgeltkomponenten den Aufgabenumfang entspricht."

als personaler würde mir die galle hochkommen, bei so einer 
umständlichen, ungelenken und dahingeschwurbelten formulierung, die den 
leser offensichtlich für bescheuert erklären möchte.

sag einfach ne zahl und deute verhandlungsspielraum an, oder ruf mal an 
und klär das vorher ab.

von Reiner (Gast)


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Marx.W schrieb:
> Aber da man oft unter Angabe der Gehaltsvorstellung in der
> Stellenausschreibung gefragt wird, kann man mit so einem Satz wie:
> "Zu der Höhe des Gehaltes möchte ich hier noch nicht Stellung nehmen,
> da ich die genauen Vertragsumstände nicht kenne, wie zum Beispiel die
> Dauer der wöchentlichen  Arbeitszeit  und/ oder andere
> Zusatzleistungen. Allerdings gehe ich davon aus, dass in der Summe aller
> Entgeltkomponenten den Aufgabenumfang entspricht."

Ich möchte jetzt nicht flamen, aber warst Du mit so einer Bewerbung 
schon mal erfolgreich? Für mich persönlich (rein subjektiv) kommt das 
viel zu kleinteilig rüber. Wenn man AT-Verträge mal ausklammert, ist 
eine Wochenarbeitszeit von 40h Standard. Urlaubsanspruch bewegt sich 
auch immer in den gleichen Dimensionen. Was soll denn da noch kommen, 
was einen echten Einfluss auf Deine Gehaltsvorstellungen hat?
Dienstwagen, ok. Was noch?

Alles andere weichen Faktoren gehen mir persönlich ziemlich am Hintern 
vorbei. Ich finde Geld toll.

von Mike H. (-scotty-)


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Wer Stolz hat, der wird auch erst mal hören wollen was das
Unternehmen zu bieten hat, nicht nur Gehalt, sondern auch
wie gut der Arbeitsplatz ausgestattet ist, was da so für
Persönlichkeiten arbeiten und obs Aufstiegsmöglichkeiten
gibt.
Auch sollte man besonderes Augenmerk haben ob es auch
genug Arbeit gibt die auch über die Probezeit hinweg geht.
Da bin ich nämlich schon ein paar mal auf die Schnauze
geflogen weil einem da keinen reinen Wein eingeschenkt wurde.
Es gibt nämlich Firmen die weder auf Leih- noch Zeitarbeit
zurück greifen sondern einfach eine unbefristete Beschäftigung
vortäuschen und dann zur Unzeit in der Probezeit kündigen.
Wenn man aufpasst und mal nach dem fragt der den Arbeitsplatz
vorher hatte könnte man durch einen Versprecher vielleicht
schnell dahinter kommen.

von Ich (Gast)


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@Reiner

Weiche Faktoren, zB.: Fort- und Weiterbildungskonzepte des Unternehmens, 
bei vielen steht sowas nur auf der Homepage.
Reise- und Fahrtkosten sind auch oft wichtig, manche Regelungen sind ein 
Witz.
Ein Urlaubsanspruch von 24 Tagen/6-Tage-Woche sind auch nicht prickelnd.

Bei der Bewerbung gebe ich aber nur ein Jahresbrutto an.
Ob das Jahresbrutto für eine 35- oder 45Stundenwoche gilt, läßt sich 
verhandeln.

von Reiner (Gast)


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Ich schrieb:
> Weiche Faktoren, zB.: Fort- und Weiterbildungskonzepte des Unternehmens,
> bei vielen steht sowas nur auf der Homepage.
> Reise- und Fahrtkosten sind auch oft wichtig, manche Regelungen sind ein
> Witz.
> [...]
> Ob das Jahresbrutto für eine 35- oder 45Stundenwoche gilt, läßt sich
> verhandeln.

Bezogen auf eine 40h-Woche ergibt das eine Verhandlungsspanne von 25%. 
Dadrüber zu verhandeln ist also in Ordnung, aber über die paar Prozent 
die durch Faktoren begründet sind, die in der Regel nicht im 
Arbeitsvertrag drin stehen sondern mit dem Betriebsrat bzw. den 
Gewerkschaften vereinbart werden nicht? Weiterbildungen stehen zudem 
meist unter dem Vorbehalt dass es der Firma gut geht und dass das 
Tagesgeschäft es zu lässt. Und bei den Reisekosten wird doch zu erst 
gespart, wenn es mal etwas knapp wird.
Das ist mir persönlich alles zu weich. Bares ziehe ich warmen Worten bei 
weitem vor.

Ich möchte hier nicht missionieren, aber das ist mir alles etwas zu 
akademisch. Ich kenne den Wert meiner Arbeit und habe auch keine 
Schmerzen damit offen aufzutreten. Sollten die gegenseitigen 
Vorstellungen in diesem Punkt nicht deckungsgleich sein, dann ist es mir 
lieber eine schriftliche Absage zu kassieren als enttäuscht nach einem 
Vorstellungsgespräch, auf das ich mich intensiv vorbereitet habe, wieder 
nach Hause zu fahren. Nie wieder 2h Vorstellungsgespräch nur um am Ende 
festzustellen, dass man 10.000€/a auseinander liegt. Ausserdem liegt mir 
dieses duckmäuserische "ja, kommt drauf an...", um sich möglichst alle 
Optionen offen zu halten, einfach nicht.

von Dibbeling (Gast)


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Ich habe es nicht reingeschrieben obwohl im ausschreibungstext drin 
stand man möge dies bitte tun. bin zum vorstellungsgespräch geladen 
worden. zum zweiten auch. nun hab ich ein jobangebot. meine 
gehaltsforderungen im gespräch waren auch ein wenig zu optimistisch. hat 
mir keiner krumm genommen. bezahlung trotzdem sehr gut.

p.s. ist mein erster job nach der uni.

von Ich (Gast)


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Ich gehe von 40h/Woche an, darauf beziehe ich mein Jahresbrutto.
Sollte das Jahresbrutto für 35h/Woche akzeptabel sein um so besser, bei 
45h und mehr pro Woche werde ich mich dazu äußern.

Die wollen eine Gehaltsvorstellung, also bekommen die eine (Punkt).

Dienstleister, die ohne eine Angabe zu Einsatzort und Aufgabengebiet 
eine Gehaltsvorstellung wollen bekommen ein von-bis nach Einstellungsort 
und Aufgabengebiet. Also xxx1 - xxx2€/a + Unterkunft vor Ort.

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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Besser ist es die Frage zurückzustellen.

Ich bin ein Einzelner der sicher eine Vorstellung von seinem Marktwert 
hat. Diesen hat man im Kopf z.B. 50k nach VDI als normaler Ing.

Wenn man nach dem Gehaltswunsch fragt, will man dich über den Tisch 
ziehen.

Gegenfrage: Was bieten Sie?

Eine Organisation macht ein Angebot und damit eine Bewertung wie man 
dich einschätzt. Schätzt man dich völlig falsch ein, wird dir der Job 
keinen Spass machen. Ich empfehle die 10 % Regel - mit maximal 10% 
(MINUS) kannst du rein gehen, für weniger nicht.

Ich hab im letzen Gespräch gesagt: Mein Marktwert liegt bei 80k - was 
zahlen Sie? Antwort war 65k. Hab ich gesagt danke für das Gespräch, ist 
zuwenig - bei 72k wäre ich eingestiegen.

Konsequente Anwendung der 10 % Regel.

von Ich (Gast)


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Wenn eine Gehaltsvorstellung gefragt ist, sollte man zumindest bei einer 
großen Firma seine Vorstellung mit angeben, sonst ist man raus aus dem 
Rennen.

Der Personalentscheider sieht nur die nach Vorgaben gefilterten 
Bewerbungen.
Im Zweifel ist, deine @Juri Parallelowitsch, Bewerbung nicht, egal wie 
toll, passend.

Mein Marktwert schätze ich bei 80.000 €/a ein, reicht doch als 
Gehaltsvorstellung aus.

Wenn ich nur 40.000€/a fordere, traue ich mir nichts zu, bei 100.000€/a 
bin ich zu übermütig (Standort und Aufgabenabhängig).

von Marx.W (Gast)


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hajo schrieb:
> sag einfach ne zahl und deute verhandlungsspielraum an, oder ruf mal an
>
> und klär das vorher ab.

So so da ruftste mal an und schwupps sagen die dir am Telefon einfach 
alles! Bei einen solchen Laden braucht man keine Schadsoftware mehr 
installieren, da sitz der Schadwurm schon an der Leitung!

Ziel jeder Stellenausschreibung   bei der man  die Gehaltsforderung 
nennen soll, Ist es doch diejenigen auszusortieren, die nur  einfach 
Geldgeil sind und so ziemlich alles treiben wollen, um noch irgendwo 
irgendwie irgendwas abzwacken zukönnen.
(Spesenabrechnung frisieren,  privat PKW mit Firmenkarte betanken etc.)

von hajo (Gast)


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Marx.W schrieb:
> hajo schrieb:
>> sag einfach ne zahl und deute verhandlungsspielraum an, oder ruf mal an
>>
>> und klär das vorher ab.
>
> So so da ruftste mal an und schwupps sagen die dir am Telefon einfach
> alles!

meistens ja. wa spricht dagegen mal eben die freundliche 
personalerin/sekretäring zu fragen, was denn so die übliche 
wochenarbeitszeit ist?

> Ziel jeder Stellenausschreibung   bei der man  die Gehaltsforderung
> nennen soll, Ist es doch diejenigen auszusortieren, die nur  einfach
> Geldgeil sind und so ziemlich alles treiben wollen, um noch irgendwo
> irgendwie irgendwas abzwacken zukönnen.
> (Spesenabrechnung frisieren,  privat PKW mit Firmenkarte betanken etc.)

glaube ich nicht. nur weil jemand seinen (wenn angemessenen) marktwert 
kennt, muss er kein ebtrüger sein. manchmal wollen sich auch einfach 
beide seiten viel zeit ersparen.

von Marx.W (Gast)


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Reiner schrieb:
> Ich möchte jetzt nicht flamen, aber warst Du mit so einer Bewerbung
>
> schon mal erfolgreich?

Mehrmals! Denn die Firmen wollen keine geldgeilen Maulhelden!
Wenn hier ein paar Herrschaften mit Mondgehältern glauben sich ihre 
Job-changen selbst in den Graben hauen zu müssen, so kann ich nur über 
solche Zeitgenossen lachen!

Reiner schrieb:
> Alles andere weichen Faktoren gehen mir persönlich ziemlich am Hintern
>
> vorbei. Ich finde Geld toll.

Einstellungssache, aber dann würde ich dir raten ganz einfach einen Job 
bei Blackwater und co. zu suchen. Hilfsweise geeignet ist auch so was 
wie Krones und Kollegen!
Oder doch gleich ein Ausbildung an einer Sparkassenakademie genießen, 
oder für den Besten Kumpel unseres Bundespräsidenten Lebensvers. an 80 
jährige Rentner verhökern, da machste richtig Kohle!

von Mike H. (-scotty-)


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was bei dieser Diskussion noch gar nicht angesprochen wurde,
selbst wenn man so mutig(oder dumm) ist dem Informationsbegehren
des Arbeitgebers nachzugeben, wenn die Absage eintrudelt und
man noch nicht mal eingeladen wurde, woran lag es? An den 
Gehaltsvorstellungen drängt sich dann ja auf, aber deswegen
immer weiter runter gehen? Ne, da möchte ich erst mal wissen
ob der Arbeitgeber einen fachlich akzeptiert, schon, damit
ich meine berufliche Bildung weiter planen kann. Und da
haperts am wechselseitigen Informationsaustausch ganz gewaltig.

von Klaus (Gast)


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Marx.W schrieb:
> Denn die Firmen wollen keine geldgeilen Maulhelden!
> Wenn hier ein paar Herrschaften mit Mondgehältern glauben sich ihre
> Job-changen selbst in den Graben hauen zu müssen, so kann ich nur über
> solche Zeitgenossen lachen!

Wie gesagt: Ich möchte hier keinen missionieren. Ich kann durch meine 
Arbeitszeugnisse und Referenzen nachweisen, dass ich kein Maulheld bin. 
Wenn ich bei meiner jetzigen Firma x€/a verdiene, spricht in meinen 
Augen nichts dagegen für einen Firmenwechsel x+y% zu verlangen. Für 
weniger als x€ würde ich nämlich nicht wechseln. Entfernung, 
Lebensqualität in einer anderen Region u.ä. kann man ja mit einem 
Korrekturfaktor in die Rechnung einfließen lassen.

Die weichen Faktoren kann man erst bewerten, wenn man eine Zeitlang in 
der Firma gearbeitet hat. Ist ja häufig so, dass sich nachher alles 
anders herausstellt als man es sich vorgestellt hat. Bei Firmen von 
denen ich weiß, dass das Arbeitsklima schlecht ist oder man bei den 
Reisekosten über den Tisch gezogen wird, bewerbe ich mich gar nicht 
erst.

lach Du man weiter. Ich bin damit bisher sehr gut gefahren.

von Ich (Gast)


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Wenn sich ein vielgereister erfolgreicher Ingenieur auf eine leitende 
Position bewirbt, einigt man sich auf ein Gehalt 
(Grundgehalt+Spesen+...).
Es geht da sicher nicht um, ob nun 55.000€/a oder eher 60.000€/a.
Wenn Zuckerle sich irgendwo bewirbt, geht das sicher auch ohne 
Gehaltsvorstellung.

Normalo-Ingenieure und Fachkräfte müssen sich eben einschätzen.

von Mike H. (-scotty-)


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>Normalo-Ingenieure und Fachkräfte müssen sich eben einschätzen.
Wo ist der Unterschied?

von dagger (Gast)


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Klaus schrieb:
> Wie sollte man das am besten mit dem Gehaltswunsch in der Bewerbung
> handhaben?
Laut Heiko Mell sollte man den Gehaltswunsch mit angeben, die 
Unternehmen wollen halt wissen, was du kostest.

von Purzel H. (hacky)


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Die Leute haben noch nicht mitbekommen, dass man die Leistung dem Lohn 
anpassen kann. Fuer weniger Lohn gibt's dann auch reduzierte Leistung.

von Mike H. (-scotty-)


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>...wollen halt wissen, was du kostest.
Und wirst dann vom aktiven Einstellungsprozeß ausgeklammert.

>Die Leute haben noch nicht mitbekommen, dass man die Leistung dem Lohn
>anpassen kann. Fuer weniger Lohn gibt's dann auch reduzierte Leistung.

Na, wenn die da man nicht den längeren Hebel haben?

Ich hab das mal gehabt das man mir dann schrieb:
"Man könnte sich auf Grund wirtschaftlicher Beweglichkeit
mich nicht leisten". Gehaltsangebot von mir war Ortsüblich.
Die hätten ja ein Gegenangebot machen können, also verhandeln
können, aber das hatte man wohl nicht nötig.
Heute suchen die anscheinend händeringend und mache mittlerweile
ein Riesenbogen um die Firma. Dumm gelaufen?

von Klaus (Gast)


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Mike Hammer schrieb:
>>...wollen halt wissen, was du kostest.
> Und wirst dann vom aktiven Einstellungsprozeß ausgeklammert.

Richtig! Und genau das ist doch Sinn der Sache - im Sinne beider Seiten.

Was bringt mir der coolste Jobangebot wenn ich folgendes Gespräch mit 
meiner Frau führen müsste:
[Polemik]
Hey, Schatz. Ich habe meinen Traumjob gefunden. Die haben mir ein super 
Arbeitsklima und regelmäßige Weiterbildungen versprochen. Auch die 
Reisekosten wollen die vernünftig vergüten. Ist zwar alles wie üblich 
unter Vorbehalt, aber vielleicht stehen die ja wirklich zu ihrem Wort. 
Okay, wir müssten dafür umziehen und Du müsstest Deinen Job aufgeben. 
Alternativ dazu könnte ich auch pendeln und ich würde Dich und die 
Kinder nur am Wochenende sehen. In jedem Fall müssten wir uns finanziell 
etwas einschränken. Urlaub wird eh überbewertet und das mit dem 
Musikunterricht für die Kinder ist nur 'ne Modeerscheinung. Und zu 
Studienzeiten kamen wir ja auch mit einer 35qm Wohnung klar."
[/Polemik]

Ich bin für meine Frau vom Süden in den Norden (nach ganz oben) gezogen 
und habe mich bei den Gehaltsvorstellung stets am Süddeutschen Niveau 
orientiert - und habe trotzdem Einladungen zu Vorstellungsgesprächen 
bekommen. Das wurde dann im Vorstellungsgespräch offen angesprochen und 
ausgehandelt. Auch Personaler können im Kontext denken ;-)

Klar, wenn man auf Hartz IV ist und in der Blechhütte haust, mag die 
Sache natürlich etwas anders aussehen.

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