Ich möchte gerne die richtige Motorleistung berechnen, um ein mechaniches Gerät anzutreiben. Früher befand sich an dem Gerät eine Riemenscheibe von ganz früher. Momentan betreibe ich das Gerät mit einer Handkurbel, aber an der Geräteantriebswelle ist eine Nut für eine Passfeder vorhanden, an die ich auch eine Normkeilriemenscheibe dranmachen kann. Jetzt geht es um die Frage, wie groß muss die Leistung eines Motors sein bzw. das benötigte Antriebsmoment. Wie könne man das bestimmen - normal ist das Moment das Kreuzprodukt von Kraft und Weg - ich selber kann es ja betreiben, aber ich kann schlecht meine angewendete Kraft bestimmen, ich bin zwar sehr stark und darum kann ich das Gerät antreiben, aber wie könnte man es exakter bestimmen? Wäre es eine Idee, einfach Gewichte an ein Seil an den Hebelarm dranzuhängen und wenn die Masse so groß ist, dass das Mindestingangsetzegewicht erreicht ist, dann kann ich darüber die Kraft und im weiteren Schritt das benötigte Moment bestimmen? Und dann mach ich einfach noch einen Faktor von 1,5 bis 2,0 dazu, um etwaige Reibungen und andere Verluste auszugleichen? Theoretisch - wenn man die Möglichkeit hätte, könnte man ja auch einen Drehmomentschlüssel an die Welle dranmachen, um so besser abschätzen zu können, wie man das benötigte Drehmoment bestimmen kann, oder? jedoch ist dies etwas zu kompliziert. Gibt es vielleicht ein Standardverfahren zur Lösung eines solchen Problems?
Öhrstedtbase schrieb: > Gibt es vielleicht ein Standardverfahren zur Lösung eines solchen > Problems? Ja, das Standardverfahren ist genau das, was Du beschreibst: Zuerst ermitteln, welches Drehmoment der Verbraucher benoetigt. WIchtig auch, welche Drehzahl. Dann gehst Du mit diesen Daten in die Kennlinie eines Motors um zu schauen, ob er passt! Wie Du das Mindestmoment ermittelst, ist Dur ueberlassen. Geht natuerlich ueber Hebel und Gewicht oder Drehmomentmesswelle...... aber das ist eben die einzige Moeglichkeit. Genauso, wie Du die Stromaufnahme eines elektrischen Geraetes wissen musst, um eine Spannungsversorgung zu dimensionieren, fuehrt kein Weg daran vorbei. Gruss Michael
ich weiß ja nicht wie schwer sich das Ding drehen lässt, aber mit einem kleinen Drehmomentschlüssel könnte man vielleicht was rausfinden
compressed schrieb: > ich weiß ja nicht wie schwer sich das Ding drehen lässt, aber mit einem > > kleinen Drehmomentschlüssel könnte man vielleicht was rausfinden das problem liegt eher daran, dass ich mit dem drehmomentschlüssel nicht die welle drehen kann, ich müsste dann wahrscheinlich eine Nuss in die Welle reinschlagen, damit ich den Drehmomentschlüssel dort ansetzen kann, damit er dort Halt bekommt, ohne die Welle zu zerstören, dass meinte ich mit kompliziert. Und ich hab gedacht, die Leistung des Motors berechnet man so: Ich muss die gewünsche Drehzahl meiner Antriebswelle wissen, sagen wir z.B. mal 10 Umdrehungen min^-1, dann ist die benötigte Leistung P_benötigt = 2pi * 10 U/min * 1min/60s * M M sei z.B. 3000Nm, also P_benötigt = 3100,4 Nm/s ~ 3,1 kW Und ich dachte, so ein einfacher Motor mit 230 Volt hat 1440 Umdrehungen in der Minute als Standard und nen Wirkungsgrad z.B. 0,8, also müsste doch das Nenndrehmoment des Motors folgendermassen sein: P_Motor = P_benötigt/Wirkungsgrad = 3,1kW/0,8 = 3,875kW M_Motor = P_Motor / (2pi * 1440 min^-1 * 1min/60s) = 0,0257kNm ~ 25,7 Nm Und die Riemenscheiben müssen so ausgelegt werden, dass durch die gewählten Durchmesser die gewünschte Wellendrehzahl der Welle am Gerät erreicht wird, also wenn der Wellendurchmesser am Motor z.B. 10mm wäre, dann wäre Übersetzung = M_Motor / M_Maschine = 3000 Nm/25,7 Nm = 116,73 Ü = d_2/d_1 ---> d_2 = Ü*d_1 = 10mm * 116,73 = 116,73mm Also wäre Durchmesser d_2 = 117 mm Ist diese Rechnung so theoretisch richtig?
> P_Motor = P_benötigt/Wirkungsgrad = 3,1kW/0,8 = 3,875kW
Die Motorleistung auf dem Typschild ist üblicherweise die an der Welle
abgegebene Leistung, also wäre hier:
P_Motor = P_benötigt = 3,1 kW
Öhrstedtbase schrieb: > Und die Riemenscheiben müssen so ausgelegt werden, dass durch die > gewählten Durchmesser die gewünschte Wellendrehzahl der Welle am Gerät > erreicht wird, also wenn der Wellendurchmesser am Motor z.B. 10mm wäre, > dann wäre > > Übersetzung = M_Motor / M_Maschine = 3000 Nm/25,7 Nm = 116,73 > Ü = d_2/d_1 ---> d_2 = Ü*d_1 = 10mm * 116,73 = 116,73mm > > Also wäre Durchmesser d_2 = 117 mm > > Ist diese Rechnung so theoretisch richtig? Ein paar Anmerkungen dazu: -Es gibt keinen 3,1kW Motor - 3kW sind ein Standardwert. -Die Welle eines 3kW Motors ist mit Sicherheit dicker als 10mm. -Zuerst solltest Du Dir eine passende Riemenscheibe für den Motor beschaffen Stichwort "Taperlock Buchse" -Von 1500 1/min auf 10 1/min ist ziemlich viel -Besser ein 8-poliger Motor(750 1/min)
Öhrstedtbase schrieb: >>> Momentan betreibe ich das Gerät mit einer Handkurbel Wie lange? Gibt das Muskelkater? Da werden kaum mehr als 200 Watt zusammenkommen... >>> Momentan betreibe ich das Gerät mit einer Handkurbel >> P_Motor = P_benötigt/Wirkungsgrad = 3,1kW/0,8 = 3,875kW Scheint mir sehr überdimensioniert zu sein... :-o
Es sollte doch einfach erstmal ein Rechenbeispiel sein. Natürlich leiste ich keine 3KW Energiemenge am Stück, aufm Radergometer hörts leider bei 500 Watt auf, aber ich will ja auch keine Tour De Franse fahren.
Öhrstedtbase schrieb: > P_benötigt = 2pi * 10 U/min * 1min/60s * M > > M sei z.B. 3000Nm, also P_benötigt = 3100,4 Nm/s ~ 3,1 kW Da stimmt was nicht. 3000Nm sind mit einer 50cm langen Kurbel 600kg. So eine Kraft kannst du normalerweise nicht aufbringen.
Alexander Schmidt schrieb: > Da stimmt was nicht. > > > > 3000Nm sind mit einer 50cm langen Kurbel 600kg. So eine Kraft kannst du > > normalerweise nicht aufbringen. Ich habe doch geschrieben, es handelt sich um ein Rechenexempel, die tatsächliche Kurbel hat einen Durchmesser von etwa 600mm, das daran zu befestigende Gewicht habe ich noch nicht ermittelt, weil ich noch keine Zeit dazu hatte, das geht erst am Wchenende.
Ohrstedtbase schrieb: >> 3000Nm sind mit einer 50cm langen Kurbel 600kg. So eine Kraft kannst du >> normalerweise nicht aufbringen. > > die tatsächliche Kurbel hat einen Durchmesser von etwa 600mm, Dann sind es "nur noch" 500kg.
Alexander Schmidt schrieb: > Ohrstedtbase schrieb: >>> 3000Nm sind mit einer 50cm langen Kurbel 600kg. So eine Kraft kannst du >>> normalerweise nicht aufbringen. >> >> die tatsächliche Kurbel hat einen Durchmesser von etwa 600mm, > > Dann sind es "nur noch" 500kg. He, das ist ein Beispiel, jetzt haengt euch doch nicht daran auf das sie(?) den richtigen Weg mit der richtigen Frage beschreitet. Sie hat doch genau die richtige Loesung, eigentlich braucht man garnicht zu antworten, aber das geht ja auch nich... ;o)) bye uwe
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