Hallo,
hab hier einen Haufen Elektrokrams von einer Betriebsauflösung geschenkt
bekommen.
Schön und gut. Das meiste ist schon etwas älter, aber noch
identifizierbar.
Nur bei den dargestellten Bauteilen bin ich mit meinem Latein am Ende.
Jemand 'ne Idee für was die gut sind?
Oder wie man's raus kriegt?
Das sind die Onboard Antennen für den Bundestrojaner.
Im Ernst, scheinen C's zu sein. Hast du einen Multimeter der die
Kapazität messen kann? Kannst einfach überprüfen.
ich würde bei den bunt beringten Dingern auf NTC's tippen. Wenn ich
richtig liege, sollten sich mit nem Ohmmeter im kOhm/MOhm-Bereich
Durchgänge messen lassen, die noch dazu temperaturabhängig sind (mal mit
Fingern erwärmen).
Peter S. schrieb:> Bunte Mischung, aus NTC PTC Varistoren und Kondensatoren.
Upps. Okay. Waren aus einer tüte. Kannst Du bitte etwas konkreter
werden? Was ist was?
Jedes Bauteil hat 2 Pins.
Die NTC/PTC identifizierst du mit:
Ohmmeter rann, kleinsten Messbereich suchen, indem sich ein Zahlenwert
ergibt.
Dann mit den Fingern ran und ev. ein bischen rubbeln. Verändert sich der
Ohmwert eindeutig und kräftig (also nicht nur ein paar Zehntelohm) dann
ist es ein PTC/NTC. Die Richtung in der sich der Wert verändert sagt dir
ob PTC oder NTC.
Als Widerstand haben PTC/NTC auch keine Polung.
Seid doch nicht so hilflos!
Was macht ein PTC/NTC? Was kann ich daher messen und wie?
Mir ist auch klar, wie ich rauskriege, ob NTC oder PTC. Bei Varistoren
bin ich mir schon wider unsicher.
Da ich aber keine Lust habe hier einen Messsaufbau mit Thermometer,
Heizung, Datenlogger,... aufzubauen, suche ich eher eine Dokumentation
oder Hinweise, was die verschiedenen Farben eigentlich genau bedeuten.
Dann kennt man auch neben dem Bauteil-Typ, auch den den TC, den
Maximalstrom etc.
Ist ja wahrscheinlich eine Wertcodierung wie bei bedrahteten
Widerständen. & vielleicht hat ja jemand noch in der Ausbildung etwas
von so Teilen mitgekriegt....
Thomas Kiss schrieb:> Verhältnis ?>> 5 Stunden suchen, testen - das Teil kostet 20 cent ?>> undefinierbare Teile = Müll ( sorry elktroschrott )
Richtig, genau das passiert, wenn mir nicht doch noch jemand mehr drüber
sagen kann. Kann doch eigentlich nicht sein, dass noch niemand über so
Teile gestolpert ist....
Also der große ist ein NTC im MOhm Bereich. Widerstandswert reagiert
aber auch sehr empfindlich auf Druck. Aber als Drucksensor wäre das eher
eine ungünstige Bauform...
;)
Die Widerstände könne von der Bauform her NTC,PTC oder VDR sein.
Davon ist nur NTC mit einem Vielfachmessgerät eindeutig messbar. Der
Widerstandwert ist je nach Anwendung einige Ohm
(Einschaltstrombegrenzer) bis einige hundert kOhm (Temperaturmessung,
Kompensation). Bei Raumtemperatur
kann man die Temperaturabhäbngigkeit durch Anfassen des Widerstandes gut
erkennen, denn die Abnahme von R ist zwischen 3% und 6% je Grad.
Eine matte, für hohe Temperatur geeignete Lackierung lässt auf PTC
schließen. Bei Raumtemperatur ist ihr Temperaturkoeffizient oft negativ,
erst bei der Curietemperatur wird er positiv mit bis zu 50% je Grad. Der
Curiepunkt und das Aufwärmverhalten spielt für die Anwendung eine
wesentliche Rolle, daher hat Aufbewahren keinen Sinn, wenn man die
konkrete Anwendung nicht kennt. (z.B. Thermosicherung, Entmagnetisierung
oder Füllstandssensor).
VDR's haben bei der kleinen Messspannung des Vielfachinstruments sehr
hohen Widerstand. Sie werden meist als symmetrischer Spannungsbegrenzer
bei Wechselspannung eingesetzt. Auch da hat das Aufbewahren nur dann
Sinn wenn man die konkrete Verwendung kennt.
Dem Aussehen nach - bis auf den rotbraunen vielleicht - sind das
typische NTCs. Der Hinweis von Peter R. auf die Curietemperatur bei PTCs
ist übrigens interessant. Aus solchen Beiträgen lernt man. Aus Beiträgen
wie dem des selbsternannten Grüblers eher nicht. Höchstens über die
Motivationsarmut mancher Menschen.
Peter R. schrieb:> Davon ist nur NTC mit einem Vielfachmessgerät eindeutig messbar.> Bei Raumtemperatur> kann man die Temperaturabhäbngigkeit durch Anfassen des Widerstandes gut> erkennen, denn die Abnahme von R ist zwischen 3% und 6% je Grad.>> Eine matte, für hohe Temperatur geeignete Lackierung lässt auf PTC> schließen. Bei Raumtemperatur ist ihr Temperaturkoeffizient oft negativ,> erst bei der Curietemperatur wird er positiv mit bis zu 50% je Grad. Der> Curiepunkt und das Aufwärmverhalten spielt für die Anwendung eine> wesentliche Rolle, daher hat Aufbewahren keinen Sinn, wenn man die> konkrete Anwendung nicht kennt. (z.B. Thermosicherung, Entmagnetisierung> oder Füllstandssensor).>> VDR's haben bei der kleinen Messspannung des Vielfachinstruments sehr> hohen Widerstand. Sie werden meist als symmetrischer Spannungsbegrenzer> bei Wechselspannung eingesetzt. Auch da hat das Aufbewahren nur dann> Sinn wenn man die konkrete Verwendung kennt.
Vielen Dank für die wervollen Hinweise. Wegen Leuten wie Dir lohnt sich
das Posten von Fragen in Foren nach wie vor. Schade, dass andere
Antworten weder helfen noch sachlich sind...
Sebastian schrieb:> Dem Aussehen nach - bis auf den rotbraunen vielleicht - sind das> typische NTCs. Der Hinweis von Peter R. auf die Curietemperatur bei PTCs> ist übrigens interessant. Aus solchen Beiträgen lernt man. Aus Beiträgen> wie dem des selbsternannten Grüblers eher nicht. Höchstens über die> Motivationsarmut mancher Menschen.
Kann ich nur zustimmen. Diese Bereitschaft alles gleich wegzuwerfen,
kann ich nicht immer nachvollziehen. Aber es ist halt heute modern. Das
wird sich aber bei knapper werdenden Resourcen irgendwann wieder ändern.
Hab gerade erlebt, wie eine Werkstatt mit Elektronik über die Mülltonne
"aufgeräumt" wurde.
Ergebnis: Anschließend hat Vieles gefehlt und musste teuer neu
eingekauft werden. Und da wurden OPs für 10€/Stk. weggeworfen, weil sie
nicht richtig einsortiert waren.
Gut, ob man Bauteile die ewig alt sind und nur ein paar cent Kosten
aufheben sollte, ist natürlich was anderes. NTCs und PTCs sind aber auch
nicht soooo billig, das man darüber gar nicht nachdenken kann. Immerhin
ist nicht jeder (schon) ein Großgeldverdiener.
Wenn wir schon dabei sind...
Hab die Teile aus einem Schaltnetzteil. Das es Kondensatoren sind, ist
klar. Aber was für ein Typ? Folie oder Keramik? Und mit welcher
Technologie? Ich meine es müssten Folienkondensatoren sein
Wenn Folie, worin besteht der Unterschied zu Folienkondensatoren im
Kunststoff-Gehäuse? Höhere Temperaturen?
Das Gehäuse, wenn man es so nennen will, dürfte einfach ein
Kunstharzüberzug sein, mglw. auch einfach billiger in der Herstellung im
Vergleich zu den im Spritzgussverfahren hergestellten, spekuliere ich
mal.
Ja, es handelt sich um Metallfilmkondensatoren.
Sind auf jeden Fall wesentlich kompakter, als die mit Spritzgussgehäuse.
Ich gehe davon aus, dass das bedeutet, dass das Gehäuse einen besseren
Wärmeübergang und daher auch eine höhere Wechselstrombelastbarkeit hat.
Ist aber nur eine Vermutung.
Sind aus Netzteilen, die auch mit Folienkondensatoren mit "klassischem"
Gehäuse bestückt waren. Daher vermute ich, dass nicht nur die Kosten
eine Rolle gespielt haben.
Und sie haben einen kleinen ESR.
Beides würde meine Vermutung bestätigen.
Nach nur zweieinhalb Jahren ist davon auszugehen, daß "Quizmaster"
jetzt beglückt aufatmen kann, den Computer abschaltet und endlich den
Müll runterbringen kann, was er bislang wegen der ungeklärten Sachlage
nicht konnte.