Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was ist ein Buffered Ground?


von sowat (Gast)


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Hallo,

Ich habe einen Messverstärker für Millivoltsignale im Bereich von 1 Hz 
bis 20 kHz hier. Der hat einen Vorverstärker, den man an der Messquelle 
positioniert. Komischerweise hat der Vorverstärker mit dem 
Hauptverstärker die Verbindungen: Channel 1, Reference, +15V, -15V und 
Gnd. Am Eingang des Vorverstärkers aber gibt es 3 Eingänge: Channel 1, 
Reference und Buf Gnd. Was bitte ist dieser "Buffered Ground" im 
Gegensatz zum normalen Ground und wie wird er erzeugt. Warum ist nicht 
einfach die Gnd-Leitung durchgeschleift?

von Purzel H. (hacky)


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Es gibt Anwendungen, da ist der GND, dh die Bezugsspannung, hochohmig. 
Er muss natuerlich im Bereich der Speisung liegen. Anwendungen : 
biologische und chemische Systeme.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bei solchen Anwendungen geht es idR. darum, den Schirm der Messleitung 
aktiv auf das Potential des Messobjekts zu ziehen, damit sich z.B. 
Leitungskapazitäten nicht so sehr auswirken...
Das nennt sich auch "active shielding" oder "guarding"...
Google mal nach "guarding opamp" und du findest sowas wie dort auf Seite 
16:
http://www.ibiblio.org/kuphaldt/socratic/output/opamp3.pdf

von sowat (Gast)


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Oha, ich habe da etwas verwechselt. Nach erneutem Lesen der 
Bedienungsanleitung steht darin, dass der "Buffered Ground" 1x verstärkt 
würde, also nur impedanzgewandelt, um dann differentiell am 
Hauptverstärker genutzt zu werden.
Das würde aber bedeuten, dass aller Kontakt zum Messobjekt lediglich 
durch 3 Verstärkereingänge hergestellt würde. Wie geht das denn bitte, 
wenn es nirgendwo eine Verbindung zur wirklichen Masse des Verstärkers 
gibt, über die die Eingangsbiasströme abfließen können?

von Kai Klaas (Gast)


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"Reference" dürfte die eigentliche Signalmasse sein, also der 
Bezugspegel der Signalspannung. Diese kann floaten bezüglich allen 
anderen Massen, also bezüglich der Gehäusemasse, des Erdpotentials, des 
Kabelschirms, der Signalmasse, auf die der Hauptverstärker die 
Signalausgangsspannung bezieht, etc., etc. etc.

Was wie angeschlossen gehört, weiß nur der Hersteller alleine, und 
sollte eigentlich ganz genau in deiner Bedienungsanleitung stehen...

Kai Klaas

von sowat (Gast)


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Hallo,

Danke für Deinen Beitrag. Reference floatet, korrekt. Wird aber genauso 
verstärkt wie der Messkanal. Was mich wundert ist, wenn Reference 
floatet, Buffered Ground floatet und der Kanal auch floatet: was 
bestimmt dann das absolute Bezugspotential? Die Eingangswiderstände der 
Verstärker?
Man muss doch irgendeine Verbindung zum Messobjekt haben, um die 
Biasströme der ganzen Eingänge zur Masse des Verstärkers abzuleiten, 
oder sehe ich das falsch? Was passiert, wenn man Differenzverstärker 
offen lässt, sieht man ja ganz gut, wenn man eine National Instruments 
Karte auf "Differential" stellt und die Eingänge offen lässt- läuft 
einfach ins Rail bzw. zu einem Grenzwert.

von sowat (Gast)


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--> Der Hauptverstärker selbst ist über den PC mit der Erde der 
Steckdose verbunden. Es handelt sich also nicht um ein galvanisch 
getrenntes System!

von Иван S. (ivan)


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sowat schrieb:
> Danke für Deinen Beitrag. Reference floatet, korrekt. Wird aber genauso
> verstärkt wie der Messkanal. Was mich wundert ist, wenn Reference
> floatet, Buffered Ground floatet und der Kanal auch floatet: was
> bestimmt dann das absolute Bezugspotential?

Grundsätzlich immer und allgemeingültig Ref.!

> Man muss doch irgendeine Verbindung zum Messobjekt haben...

Hast Du, drei Mal.

Helle Helle Gül Gül, Iwan (nach einigen Bieren)

von Andrew T. (marsufant)


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sowat schrieb:
> Man muss doch irgendeine Verbindung zum Messobjekt haben

Name des Herstellers dieses Geräte und Typbezeichung des Gerätes: Mußt 
Du hier nicht nennen, also tu es NUR wenn Du ernsthafte Hilfe für die 
Beantwortung Deiner Fragen erwartest.

so what.

von Wolf (Gast)


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Lass dir das "Low Level Measurements" von KEITHLEY schicken, das steht 
das alles drin (Section 1).
Das ist die Adresse wie sie in der 5ten Auflage steht:
Keithley Instruments GmbH
Landsberger Strasse 65
82110 Germering

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wolf schrieb:
> Lass dir das "Low Level Measurements" von KEITHLEY schicken
Oder sieh dir die PDF-Version an:
http://www.helmar.com.pl/helmar/biblioteka/pdf/low_level_handbook.pdf

von Wolf (Gast)


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Danke Lothar,
die Seite in der 6th Edition ist sogar gleich geblieben... ab 1-32

von Kai Klaas (Gast)


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>Lass dir das "Low Level Measurements" von KEITHLEY schicken, das steht
>das alles drin (Section 1).

Ähm, wo schreibt denn der OP, daß sein Verstärker von Keithley ist??

>--> Der Hauptverstärker selbst ist über den PC mit der Erde der
>Steckdose verbunden. Es handelt sich also nicht um ein galvanisch
>getrenntes System!

Und was machst du, wenn du den Verstärker an ein nicht geerdetes Laptop 
anschließt??

Also, bitte nicht herumraten, sondern genau lesen, was in der 
Bedienungsanleitung steht.

Vielleicht erbarmst du dich ja unser und gibst uns einen Link zur 
Bedienungsanleitung...

Kai Klaas

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