Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Tacho betreiben über Dynamo und Kondensator


von Sapple (Gast)


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Hallo liebe Elektronikbastler

Ich bin momentan noch Schüler, habe aber ein großes Interesse aber noch 
wenig Ahnung in Sachen Elektronik.
Meine Frage wäre daher, ob die Schaltung wie ich sie angehängt habe 
aufgehen könnte und vorallem, ob der Kondensator den Tacho auch länger 
betreiben könnte.

Die generelle Idee hinter der Schaltung war, einen großen Kondensator 
als Batterieersatz für meinen Tacho am Fahrrad zu benutzen, der den 
Kondensator während der Fahrt auflädt und dann im Stand weiterhin 
versorgt.

Ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen

Liebe Grüße
Sapple

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Was ist denn das für´n Tacho, der 100mA benötigt?

Prinzipiell geht die Schaltung, aber da keine Regelung drin ist, kann 
die Spannung unzulässig hochlaufen, wenn Du etwas schneller unterwegs 
bist. Ich würde die Gleichrichtung nach dem Dynamo machen, dort den 
GoldCap anbringen und danach einen Step-Down-Regler für die 3V 
anbringen. Ist aber alles nur Theorie...

von CISCO (Gast)


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Ja, das ist prinzipiell ein funktionierender Ansatz.

Goldcaps sind dafür bestens geeignet, achte auf die Polung.
Den negativen Zweig zeichnet man in der Regel unten und den positiven 
oben.

Du solltest einmal ausrechnen und auch mal messen, wie lange die Energie 
im Kondensator ausreicht um die 100 mA zur Verfügung zu stellen ;-).
Dein Physikbuch hilft Dir da sicher weiter !


Wenn Du es ausrechnen kannst wirst Du Ingenieur, wenn Du es messen 
kannst Pragmatiker /Techniker ;-)

LG

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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1.
Ein Tacho, welcher 0,3 Watt an Energie benötigt nur zur Anzeige der 
aktuellen Geschwindigkeit würde ich ganz schnell wegwerfen. Mein Tacho 
am Fahrrad kommt mit einer CR2032 Knopfzelle locker mal ein Jahr aus. 
Der Stromverbrauch von den Dingern ist so klein, da gibts noch nicht mal 
Worte für ;-) Da brauch ich auch nix zu puffern ...

2.
Die Spannungsabgabe von Fahrad-Dynamos kann innerhalb breiter Bereiche 
variieren (Je nach Drehzahl). Goldcaps sind bezüglich Überspannungen 
sehr empfindlich. Ohne irgendeine Schutzbeschaltung qualmt der dir mehr 
oder weniger sofort ab (schlägt durch)

3.
Welche Energiemenge willst du denn in einen Goldcap speichern bei 100 mA 
Stromentnahme, bzw. wie lange willst du denn da etwas zeitlich 
überbrücken? Mit der passenden Formel kannst du ausrechnen, daß du bei 
gängigen Goldcaps und bei deinem Stromverbrauch so irgendwas zwischen 
Mikro- und Millisekunden puffern könntest ;-)

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Die Spannungsabgabe von Fahrad-Dynamos kann innerhalb breiter Bereiche
> variieren (Je nach Drehzahl). Goldcaps sind bezüglich Überspannungen
> sehr empfindlich. Ohne irgendeine Schutzbeschaltung qualmt der dir mehr
> oder weniger sofort ab (schlägt durch)

Das ist insbesondere bei Nabendynamos der Fall. Wenn aber ständig eine 
Last am Goldcap hängt und eine Graetzbrücke mit knapp 2V Spannungsabfall 
davor liegt, ist ein 5.5V Goldcap recht sicher. Funktioniert in meinem 
Rücklicht seit 10 Jahren.

von Geschwindigkeitsnullanzeige (Gast)


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Was nutzt ein Tacho im Stillstand?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Der Tacho wird auch einen Kilometerzähler enthalten, dessen Stand soll 
aber auch im Stillstand erhalten bleiben ...

von Sapple (Gast)


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danke für die vielen Antworten :)

die 100 mAh dachte ich braucht der Tacho, weil auch die Knopfzelle die 
da drin ist 100 mAh bringt, aber da war wohl ein Denkfehler drin.

Spannungsreglung mit diesem Step-down-Wandler klingt interessant. Danke 
für den Tip :)

Das generelle Problem bei meinem Tacho ist, dass mir die Knopfzelle im 
Winter immer wegstirbt bei der Kälte und ad mein Nabendynamo sowieso 
immer mitläuft wollte ich mir da was zusammenbasteln.

Bringt denn ein vollaufgeladener Goldcap mit 0,47 F die selbe Power wie 
eine Knopfzelle?

von S. K. (nullgeist)


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Was meinst du mit "die selbe Power"?
Strom? locker
Kapazität? nein, bei weitem keine 100mAh

von Sapple (Gast)


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ja ich meinte Kapazität.
Also macht es eher keinen Sinn, die Batterie durch einen 
wiederaufladbaren Kondensator zu tauschen?

von Ich (Gast)


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Nein.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Strom ungleich Kapazität.
Milliampere ungleich Milliamperestunden.

von joBee (Gast)


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1F: Spannung bricht um 1V ein, wenn 1A für 1sec entnommen wird.

Wenn Du also 1V akzeptierst, dann entsprechen 0.47F: 470mAs = 
470mAh/3600s = ca 0.1mAh

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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ich würde folgendes machen:

vergess das mit Trafo und Schaltung.

Mache statt dessen folgendes Zweckentfremde einfach ein normales 
"elektronisches" FAhrad-Rücklicht mit den eingebauten Blinkdioden. Den 
Blink-Kram kannst du rauswerfen. Eingangs-panungsbeschaltung incl. 
Goldcap ist da schon drin, du bräuchtest "nur" de erzeugte Spannung 
abzugreifen und deinem Dynamo zuzuführen.

Allerdings befürchte ich, daß das eher mittelmäßig erfolgreicht ist, den 
Dynamo "extern" einzuspeisen, aufgrund von Undichtigkeiten der 
Kabelzuführung.

> Das generelle Problem bei meinem Tacho ist, dass mir die Knopfzelle
> im Winter immer wegstirbt bei der Kälte

hast du schon mal an eine hochwertige neue Knopfzelle gedacht? Welche 
nutzt du jetzt (Herstelelr / Modell)?

Lass dir da eher mal einen Kälteschutz einfallen (z.B. eine 
zigarettenschachtelgroße Styropur-isolierte Box mit Plexiglas-Deckel und 
Tacho-Heizung ;-)

von Detlev T. (detlevt)


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Ohne Regelung geht das schief. Ein Fahrraddynamo hat eine 
Nennspannung(!) von 6V. Das heißt aber nicht, dass da auch 6V 
herauskommen. Tatsächlich hat er den Charakter einer Strom- und nicht 
einer Spannungsquelle. Wenn die Last geringer wird (Birne brennt durch), 
steigt die Spannung stark an. Und der Tacho ist kaputt.

von hacker-tobi (Gast)


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Die Schaltung lässt mir als Radler und E-Techniker die Haare zu berge 
stehen ;)

1.) Der Dynamo ist eine STROMquelle, daher kann die Spannung eines 
unbelasteten Dynamos problemlos über 100 Volt erreichen. Daher gehört 
hier eine Spannungsbegrenzung (Z-Diode) mit rein.
Diese sollte mind. 5 Watt Leistung aufnehmen können, und muss 
entsprechend gekühlt werden.
Wegen der hohen möglichen Spannungen ist auch der Schaltregler keine 
Lösung.


2.) Du willst den Dynamo echt nutzen, um damit die -geschätzt- 
vielleicht 1 mA Strom für deinen Fahrradcomputer zu erzeugen?
Ich frage, weil du wegen der notwendigen Spannungsbegrenzung ungefähr 5 
Watt in Wärme umwandelst (wofür man bei gängigen Dynamos etwa 15-20 Watt 
ertreten muss), um ein Gerät zu versorgen, das vielleicht 0,01 Watt an 
Strom verbraucht.

Sorry für die Eigenwerbung, aber ich habe ein Standlichtsystem 
entwickelt, dass über einen internen Akku sowohl die Lichtanlage als 
auch externe Verbraucher betreieben kann. Dieser Akku wird über den 
Dynamo geladen.
Siehe www.bikebox-standlicht.de

Oder du kaufst dir ne vernünftige Knopfzelle ;)

gruß

tobi

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