Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trafo Halb-/Vollbrücke?


von Stefan A. (Gast)


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Hallo!

Die Primärwindung eines Halbbrückentrafos dürfte doch bei sonst gleichen 
Rahmenbedingungen (Vdc, etc.) mit weniger Windungen auskommen als die 
eines Vollbrückentrafos, da ich eine geringere Spannung über der 
Primärwicklung habe?

Wenn ich mir http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/smps.html die 
Wicklungsdaten für eine Halbbrücke und eine Vollbrücke bei gleichen 
Eingangsgrößen ausrechnen lasse, ist der Trafo primärseitig jedesmal der 
gleiche, nur sekundärseitig anders (logisch, wegen 
Übersetzungsverhältnis zur Primärspannung).

Kann das jemand nachvollziehen oder habe ich einen Denkfehler?

von Johannes (Gast)


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> Kann das jemand nachvollziehen oder habe ich einen Denkfehler?

Das ist eine interessante Frage. Ich habs das mal getestet und verstehs 
auch nicht.
Wenn man auf "Hilfe" klickt, wird nur beschrieben, wie die 
Speicherdrossel und das Übersetzungsverhältnis berechnet werden. Wie man 
aber auf die absolute Windungszahl des Übertragers kommt, ist nicht 
beschrieben.

Die Windungszahl der Primärseite hängt eigentlich vom 
Spannungs-Zeit-Integral der Primärspannung ab, bei einem rechteckigen 
Spannungsverlauf also U*t. Und das ist bei der Halbbrückenschaltung nur 
halb so groß, also müsste auch die Windungszahl halb so groß sein. Auf 
der Sekundärseite dagegen sollte die Windungszahl gleich sein.

Interessant ist, dass der Drahtdurchmesser der Primärwicklung sehr wohl 
unterschiedlich berechnet wird zwischen Halb- und Vollbrücke; bei der 
Sekundärwicklung dagegen nicht.

Schreib doch mal direkt eine Mail an den Herrn Schmidt-Walter, 
möglicherweise hast Du tatsächlich einen Rechenfehler gefunden. 
Vielleicht bekommst Du ja eine Belohnung.

von Stefan A. (Gast)


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> Schreib doch mal direkt eine Mail an den Herrn Schmidt-Walter,
> möglicherweise hast Du tatsächlich einen Rechenfehler gefunden.
> Vielleicht bekommst Du ja eine Belohnung.

Schon gemacht. Als Belohnung hätte ich gerne die göttliche Erleuchtung 
über Trafos und Induktivitäten ;-)

von MaWin (Gast)


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Hmm, mit der Schmidt-Walter Halbbrücke
hatte schon mal jemand Probleme

Beitrag "High Power Boost Converter (12V zu ~30V, 8A)"

Ich war überzeugt, daß Schmidt-Walter schon
richtig rechnen können sollte.
Nun bist du der zweite mit Problemen.

von Stefan A. (Gast)


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> Ich war überzeugt, daß Schmidt-Walter schon
> richtig rechnen können sollte.

Ich auch, nur fand ich keinen Grund weshalb die Primärseite vom Trafo 
bei Halb- und Vollbrücke gleich aussieht. Über N=U*t/B*A konnte ich mir 
keinen Reim darauf machen.

von S. M. (smatlok)


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Stefan A. schrieb:
> Hallo!
>
> Die Primärwindung eines Halbbrückentrafos dürfte doch bei sonst gleichen
> Rahmenbedingungen (Vdc, etc.) mit weniger Windungen auskommen als die
> eines Vollbrückentrafos, da ich eine geringere Spannung über der
> Primärwicklung habe?

Jop, bei Halbbrücke/halber Primärspannung müsste N durch sqrt(2) geteilt 
sein um die halbe Hauptinduktivität zu erhalten was folglich den 
glecihen maximalen Fluss im Material hervorruft. Ausserdem wäre der 
Primärdraht dann 1/sqrt(2) lang und sqrt(2) dick, folglich wäre der 
Primärwiderstand halbiert und die RMS-Verluste durch den doppelten Strom 
wieder genauso groß wie bei Vollbrücke.

von Johannes (Gast)


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> Jop, bei Halbbrücke/halber Primärspannung müsste N durch sqrt(2) geteilt
> sein um die halbe Hauptinduktivität zu erhalten...

Eigentlich muss die Windungszahl durch 2 geteilt werden, der Fluss 
berechnet sich zu U*t/N bzw. I*L/N.

Die Spannung ist halb so groß, der Strom doppelt so groß, die 
Induktivität 1/4 und N die Hälfte, damit bleibt der Fluss gleich.

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