Hallo Darf man Atmel Mikrocontroller mit der Hand anfassen oder kann man sie damit zerstören? Bei ICs ist dies ja teilweise der Fall. Wie sieht es mit dem Max 232 aus? Bin grad bei der Fehlersuche deshalb frag ich :)
ich habe bis jetzt alle mit Atmel und Max232 mit der Hand angefasst, wie wahrscheinlichkeit das er dadurch beschädigt wird ist gerantiert kleiner als das du woanders ein Fehler gemacht hast.
Du kannst alle solche Bauteile durch Berührung zerstören. Aber wenn es dich tröstet - das könnte auch passieren, wenn du sie statt mit den Händen, mit den Füßen "anfasst".
slw schrieb: > wenn Du geerdet bist, kannst anfassen was Du willst. ...und zerstörst das von einer statisch geladenen Stelle aufgenommene Bauteil. Der floatende Körper ist am sichersten. Nur wie hinbekommen? :)
Ja, aber meistens knallen die Schutzdioden raus. Dann hast hübsche kleine Krater auf dem DIE. Funktionsmäßig merkt man das erst sehr spät... Empfehlung: Kauf Dir Gummischuhe und lauf damit über Spiegelglatte Kunststoffböden.
dazu muß Bauteil el. geladen sein und zwar richtig geladen. Wir sprechen hier von losen Bauteilen?! Ich habe noch nie vom Ic gewischt bekommen wie auch, umgekehrt schon. Der menschliche Körper bietet genug Oberfläche, um Ladung zu tragen.
> Wie sieht es mit dem Max 232 aus? der wird relativ robust sein. Wenn du nicht grad mit links die Karthäuser-Katze streichelst und mit rechts die Beinchen vom IC, sollte da eigentlich nix passieren. > Bin grad bei der Fehlersuche deshalb frag ich :) Was ist der Fehler, wie sieht die Schaltung aus etc. Meine Glaskugel ist grade beschlagen, ich seh nix.
Harald schrieb: > Kauf Dir Gummischuhe und lauf damit über > Spiegelglatte Kunststoffböden Sinnvoller wäre es in eine ESD-Arbeitsunterlage und ein ESD-Armband das Geld zu investieren, außerdem wäre es auch Preiswerter. Gummihandschuhe mit einer entsprechenden Spannungsfestigkeit sind nicht gerade preiswert.
Andi schrieb: > Darf man Atmel Mikrocontroller mit der Hand anfassen oder kann man sie > damit zerstören? Habe ich noch nicht geschafft und im Winter funkt es schonmal heftig, wenn man über den Teppich läuft und den IC anfaßt. Allerdings benutze ich nur Atmel 8051 und AVR. Ob die Atmel ARM9, ARM11 usw. dahingehend empfindlicher sind, weiß ich nicht. Peter
Normalerweise kann ja nichts passieren, da die AVR-Kontroller sowieso Flash-Speicher haben. Da gehoert ein Blitz zum guten Ton. ;-) MfG Paul
Wegstaben Verbuchsler schrieb: > Wenn du nicht grad mit links die > Karthäuser-Katze streichelst unkritisch sind gedünstete (nicht gekocht!)
dazu hab ich auch mal 2 Fragen. 1. Mein Vater hat gemeint, bevor man im PC rumsteckt und so, einmal die Heitzung anfassen zum entladen, da diese ja geerdet ist. Ist das nur "Augenwäscherei" oder bringt das auch was? 2. Wenn man Beispielsweise gegenüber Erdung mit 1000V geladen ist, weiß das doch ansich der Chip nicht, oder? Wenn das IC nicht auf der Platine ist und somit nirgends ein definierten Pegel hat, dürfte dem doch eine Berührung nicht jucken oder hab ich da einen Denkfehler. Genauso wenn man eine LED hat und an die Anode 20kV legt, ohne Pegel an der Kathode interessiert das die LED doch wenig.
ich schrieb: > 1. Mein Vater hat gemeint, bevor man im PC rumsteckt und so, einmal die > Heitzung anfassen zum entladen, da diese ja geerdet ist. Ist das nur > "Augenwäscherei" oder bringt das auch was? Der PC is geerdet, du nicht. Wenn du also Ladung an dir oder deiner Kleidung hast, wird sie über den PC abfließen. Es reicht völlig, das (geerdete) Gehäuse zu berühren, bevor du ans Mainboard fummelst. > 2. Wenn man Beispielsweise gegenüber Erdung mit 1000V geladen ist, weiß > das doch ansich der Chip nicht, oder? Wenn das IC nicht auf der Platine Weiß er nicht, solange er in der Luft hängt. Hängt er in einer geerdeten Schaltung, kann Ladung über ihn zur Erdung fließen und ihn zerstören.
>Mein Vater hat gemeint, bevor man im PC rumsteckt und so, einmal die >Heitzung anfassen zum entladen, da diese ja geerdet ist. Ist das nur >"Augenwäscherei" oder bringt das auch was? Naja, wenn die Heizung angestrichen oder lackiert ist, dann bringt das gar nix.
> Der PC is geerdet, du nicht.
Wenn er eingesteckt ist, ja.
beides ist richtig heizung anfassen ist schon mal nicht schlecht, wenn sie daneben ist. Es ist halt Ersatz für ESD Band. Nicht gut ist allerdings, wenn Du nach Anfassen auf dem Stühl hin und her rutschst oder dich anderweitig auflädst. Dann war der Weg zur Heizung wohl umsonst. Strom fließt bei unterschiedlicher Spannung. Ist dein Teil lose, so ist die wahrscheinliche Entladung geringer.
Die einzigen, die von der Elektrostatik-Hysterie profitieren, sind die Anbieter von Antistatikmaterial. Wie mit einer Wünschelrute läuft so einer mit seiner Feldmühle durch die Firma und entdeckt "gefährliche" Felder mit vielen Kilovolt pro Meter. Dass da erst mal auch Energie dahinterstecken muß, um Schäden zu bewirken, wird großzügig verschwiegen. Wenn der Boden nicht gerade mit sehr gut isolierendem Material ausgelegt ist, entsteht ausreichend Reibungselektrizität höchstens im tiefen Winter, wenn auch noch sehr trockene Raumluft dazukommt. Baumwollbekleidung oder ähnliche Naturfaser enthält ausreichend leitfähigen Schweiß, Kunstfaser ist kritischer. Die Isolierstoffe müssen in der triboelektrischen Reihe weit auseinander liegen, dann entsteht die meiste Reibungselektrizität, das schon genannte Katzenfell ist in der englischen Wikipedia aufgelistet: http://en.wikipedia.org/wiki/Triboelectric_effect
Michael H. schrieb: > Weiß er nicht, solange er in der Luft hängt. Hängt er in einer geerdeten > Schaltung, kann Ladung über ihn zur Erdung fließen und ihn zerstören. Mein Hintergedanke dabei ist, wenn ich eine Platine entwickel und löte, setze ich danach die ICs einfach mit Hand ein, ohne Erdung etc. Da aber der IC mit nichts verbunden ist und erst beim Berühren vom Sockel Kontakt zur Platine hat (die aber auch kein Massebezug hat), sollte dabei doch nichts passieren.
Woher kommen denn deine ICs? Schweben die dir zu oder liegen die auf dem Tisch/auf der Erde?
Mike schrieb: > Woher kommen denn deine ICs? Schweben die dir zu oder liegen die auf dem > Tisch/auf der Erde? Na klar schweben die. Hab mir ein großes, manipulierbares Gravitationsfeld an meinen Tisch gebaut, womit ich dann die Bauteile bewegen kann. Ist das bei euch anders? Meine ICs kommen erst mit der Post, dann über einen Karton und/oder meine Hände auf den Tisch und von da mit der Hand aus der Packung in den Sockel. Und genau an dem Punkt ist ja nur meine Hand am IC. Michael H. schrieb: > Weiß er nicht, solange er in der Luft hängt. Hängt er in einer geerdeten > Schaltung, kann Ladung über ihn zur Erdung fließen und ihn zerstören. Da das IC weder beim Weg von der Packung in den Sockel, noch beim Eingestecktem Zustand im Sockel Massekontakt hat, sollte es ja gehen (was nebenbei auch meine Frage war). Eventuell geladene Elkos speichern ja ansich auch nur eine gewisse Spannung, die aber Potentialfrei ist.
Bei Hochvolt-MOS-Technik war das noch ein Problem, heutige CMOS-Technik und auch die AVRs sind da inzwischen recht robust. Dass man vor dem Berühren irgendwelcher Signalpins erstmal die Masse berührt, sollte wohl eine Selbstverständlichkeit sein. ...
Hallo, bei ESD-Ereignissen spielen 2 Modelvorstellungen eine wesentliche Rolle. Modell 1: Human Body Model (HBM) Modell 2: Charged Device Model (CDM) Model 1: Es wird davon ausgegangen, dass sich der Mensch aufläd (wie auch immer) und sich bei Berührung am Bauteil entläd. Hierbei ist es unerheblich, ob das Bauteil geerdet ist oder nicht, es kommt auf den Potentialunterschied an. Und der Mensch greift meist mit Daumen (4 Pins links) und Zeigefinger(3 Pins rechts), da kann es schon einen Potentialunterschied geben. (Hornhaut auf dem Zeigefinger, weil man sich immer am Kopf kratzt). Der Mensch kann sich bis etwa 30kV aufladen. Für ein nicht optimiertes Halbleiterbauteil (IC) können 100V schon den Tod bedeuten. Der Mensch merkt einen Entladung erst ab 3kV (Spannungsfeste Zeitgenossen mit Hornhaut merken auch erst bei 10kV etwas...) Die Halbleiter werden meist für 2kV HBM optimiert. Ziel der Halbleiterindustrie: Fertige Bausteine, die in einer ESD-sicheren Arbeitsumgebung nicht an ESD sterben. Also bitte vor anfassen der Bauteile entladen( und nicht mehr bewegen), bzw. über ein ESD-Armband, permanent erden. Das ESD Armband bzw, die Leitung hat einen Widerstand von 1MegOhm. Wieso? Wegen dem CDM. Beim CDM Model wird davon ausgegangen, dass sich ein Bauteil aufläd (weil es aus der Verpackung rutscht oder zu nah an einem Trafo lag oder ....). Packt der ungeschützte Mensch jetzt an das Bauteil entäd es sich nun am Menschen und löst die Fahrkarte in den Siliziumhimmel. Ist der Mensch geschützt verläuft die Entladung weniger agressiv und das Bauteil überlebt die Entladung. Das Bauteil entläd sich auch wenn sein Gegenpart eine Platine ist, muss nicht geerdet sein, potentialunterschied sollte reichen. ESD Schäden müssen nicht immer gleich total Ausfälle sein. Es kann auch sein, dass die Funktion des Halbleiters nur eingeschränkt ist. Für weitere bzw. detailliertere Infos empfehle ich: googelt mal nach ESD HBM und ESD CDM bzw nach der ESDA. Gruß ESDesaster
> viel Schwarzmalerei... Mag sein. Es wurde hier schon mal erwähnt, daß die Spannungen nicht alles sind. Es kommt auch auf die dahinter stehenden Ladungsmengen bzw. die umgesetzten Energien an. Wenn man jetzt eine entsprechend ungünstige Umgebung hat (Schuhe, Boden, ...) ist es durchaus möglich, so ein Bauteil zu zerstören. Ich habe das aber in Jahren nicht geschafft, deshalb kümmere ich mich um ESD beim Basteln einfach nicht. Andererseits habe ich 220V auch schon deutlich gespürt, dabei hatte ich allerdings keinen AVR am Finger. Und wenn, dann wäre der mir da auch egal gewesen :-)
Klaus Wachtler schrieb: >> Wenn du nicht grad mit links die >> Karthäuser-Katze streichelst > > unkritisch sind gedünstete (nicht gekocht!) Alf???
Einige alte Bauteile sind sehr ESD gefärdet gewesen. Die heutige technik hält da mehr aus. Das Risiko ist dank ESD Verpackungen sehr gering. So kann sich keine Ladungsdifferenz im IC bilden. Wenn du das Ding dann nur mit einer Hand anfässt passiert soweit auch nichts. Dennoch kommt es immer mal vor, das man selber (inkl.IC) und die Leiterbahnen, bzw der Lötkoben, mehr oder weniger Ladungsträger enthalten. Somit fließt natürlich ein Strom zwischen dir, den berührenden Pins an deinem Finger durch den IC über die berührenden Pins an den Lötkolben/Leiterbahn oder was auch immer. Von daher einfach alles Erden, was mit dem IC in Berührung kommt. Ein ESD Armband ist wirklich nicht teuer. An den Masseanschluss des Kötkolbens anschließen, genauso wie die Platine, etc.
A. K. schrieb: > Alf??? nein. http://mfgkw.dyndns.org/Paul_Panzer_-_Lecker_Katzchen.mp3 (Lösche ich in einer Stunde wieder)
Nach Lektüre dieses Threads wollte ich mal messen, wie hoch eigentlich mein Widerstand zur Erde ist, wenn ich einfach so auf dem Boden stehe, weil ich immer noch nicht ganz verstehe, wieso ich eigentlich einen gezuckelt bekomme, wenn ich auf Gummisohlen stehend eine Phase-Leitung berühre. Um eine Beschädigung meines Multimeters bzw. eine Verfäschung der Messung auszuschließen, habe ich erst mal gemessen, ob nicht ein AC-Potential zwischen mir und Erde vorhanden ist. Also 20V AC Messbereich, eine Messleitung an den Schuko und die andere zwischen die Finger. Rund 13 V habe ich da gemessen. Als ich aufgestanden bin, waren es dann 6 V. Mein Knie war gerade in der Nähe einer Leitung gewesen. Also Hand an die Wand über dem Lichtschalter. Diesmal 14 V. Ich konnte dann das Kabel in der Wand mit Handauflegen verfolgen. Leitungssuche ohne Leitungssucher. :) Ich denke mal, dass das Ergebnis einer solchen Messung stark vom Eingangswiderstand des Messgerätes abhängt. Am Oszi wird mir mit Teiler (10 MOhm) 5 V SS angezeigt, ohne Teiler (1 MOhm) etwa 1,5 V SS.
Die Schäden durch ESD müssen nicht gleich sichtbar sein. Das können auch kleine Veränderrungen im Leckstrom oder ähnlichen sein. Bei Digital ICs ist das in der Regel nicht so kritisch. Bei hochwertigen analogen ICs können ein paar pA mehr an Leckstrom aber schon zu viel sein. Ein ESD Armband ist nun wirklich nicht so teuer. Ein weiterer Tipp ist es auch die Luftfeuchte ( >50%) zu achten - dadurch steigt die Leitfähigkeit von Oberflächen. Als Unterlage für den Arbeitsplatz sollte man auch nicht gerade eine Plexiglas platte oder was ähnliches haben. Auch das andere extrem einer geerdeten Metallfläche ist nicht gut - da kann die Ladung zu schnell abfließen. Rohes Holz, ohne Lack ist z.B. ein günstiges Material das genügend Leitfähigkeit hat, um Statische Ladungen langsam abzuleiten. Bei einem losen IC fließt bei der Berührung nur relativ wenig Strom, weil das IC selber einfach nicht viel Kapazität hat - es ist also relativ schnell auf dem selben Potential wie derjenige der es anfasst. Problematisch ist es erst wenn das IC von 2 Seiten angefaßt wird, z.B. wenn man das IC an jemanden weiterreicht, oder auf eine gut leitende Fläche legt.
Philipp Klostermann schrieb: > Also Hand an die Wand über dem Lichtschalter. Diesmal 14 V. Du bist also in der Nähe einer Phase. Die führt Wechselspannung, die symmetrisch um 0V herum liegen sollte. Wie auch immer geht davon etwas auf dich über. Das führt bei dir zu einer eindeutigen Spannung über 0 V. Ich will jetzt deine Messung nicht anzweifeln, aber: hast du eine Diode verschluckt, oder wie geht das? :-)
Sorry, hatte an der Stelle vergessen, "AC" hinter "14 V" zu schreiben. Ich hatte das Multimeter natürlich auf Wechselspannungsmessung geschaltet.
stimmt, bei den 20V steht es ja auch. Ich muß doch mal besser lesen lernen :-(
So kleine Blackouts passieren doch jedem mal. Ich habe hier auch schon mal etwas abgeschickt, und dachte später: "Äh, nee." :D
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.