Ich habe parallel zu einem Dimmer ein RC-Glied mit 100 Ohm und einem 1µF 400V MKS4 Kondensator geschaltet. Dadurch kann ich auch induktive Lasten wie 230V~ Lüfter dimmen. Das funktioniert bis jetzt ganz gut. Leider summt der MKS4 Kondensator. Kann ich das Summen mit einem anderen Kondensatortyp abstellen? Im Dimmer selber summt auch etwas. Ist das die Ringkerndrossel? Läßt sich das abstellen?
Ganz wichtig: Der Kondensator muss unbedingt für Direktschaltung ans Stromnetz zugelassen sein ! Ein bisschen "Summen" kann schon auftreten ( ich habe vergessen, wie dieser Effekt heisst ). Bei der Ringkerndrossel gibt es etwas analoges, hier heisst das "Magnetostriktion". Auch die ist prinzipiell immer gegeben, die Stärke hängt vom Werkstoff und von der magnetischen Aussteuerung ab. Eine weitere Möglichkeit ist ein ganz leichtes Vibrieren der Wicklung, wenn sie nicht ganz fest gewickelt ist.
U. B. schrieb: > Ganz wichtig: > Der Kondensator muss unbedingt für Direktschaltung ans Stromnetz > zugelassen sein ! Also ein X2-Kondensator. Ich hoffe nur, der summt nicht!
>Ein bisschen "Summen" kann schon auftreten ( ich habe vergessen, wie >dieser Effekt heisst ). Das sind ganz einfach mechanische Schwingungen, weil die metallischen Beläge der Folien im elektrischen Wechselfeld Kräfte erfahren, die den Kondensator rythmisch mehr oder weniger stark zusammenziehen. Kai Klaas
Kai Klaas schrieb: > Das sind ganz einfach mechanische Schwingungen, weil die metallischen > Beläge der Folien im elektrischen Wechselfeld Kräfte erfahren, die den > Kondensator rythmisch mehr oder weniger stark zusammenziehen. Klingt vernünftig. Kann mir jemand sagen, bei welchen Kondensatoren das mehr oder weniger ausgeprägt ist?
Graue Maus schrieb: > Kann mir jemand sagen, bei welchen Kondensatoren das mehr oder weniger > ausgeprägt ist? Bei keramischen Kondensatoren ist das mehr ausgeprägt: die kannst du sogar als Lautsprecher nehmen... :-o
@ Lothar Miller (lkmiller) Benutzerseite >> Kann mir jemand sagen, bei welchen Kondensatoren das mehr oder weniger >> ausgeprägt ist? >Bei keramischen Kondensatoren ist das mehr ausgeprägt: >die kannst du sogar als Lautsprecher nehmen... :-o Stimmt so nicht. Es sind die polaren Dielektrika wie PET, X7R etc., welche Feldstärkeschwankungen in Vibrationen umwandeln und umgekehrt. Die gibt es als Keramik oder auch Folie. Unpolare Dielektrika wie Polypropylen, COG und NP0 machen solche Gehäuse so gut wie nicht. MFG Falk
Falk Brunner schrieb: > Unpolare Dielektrika wie > Polypropylen, COG und NP0 machen solche Gehäuse so gut wie nicht. Kann ich also von Reichelt den MKP-10-630 1,0µ :: WIMA, Folienkondensator, Impulsfest nehmen? Darf der an 230V~ oder als RC-Glied mit 47 Ohm parallel zum Dimmer?
Kai Klaas schrieb: > Nur ein X-Kondensator darf so ans Netz gehängt werden! Gibt es den leise X-Kondensatoren?
> Nur ein X-Kondensator darf so ans Netz gehängt werden!
Hmm, gilt denn das auch bei dem RC-Glied mit 100 Ohm in Reihe?
>Hmm, gilt denn das auch bei dem RC-Glied mit 100 Ohm in Reihe?
Ja, selbstverständlich!
Kai Klaas
Welche Spannungsfestigkeit sollten diese X2 Kondensatoren haben? Die Wima-Typen bei Reichelt sind 275V Typen die anderen X2 nur 250V und kosten in der 1µF Ausführung nur 1/4tel.
Thomas O. schrieb: > die anderen X2 nur 250V und > kosten in der 1µF Ausführung nur 1/4tel. Finde ich jetzt nicht, hast du eine Nummer? Nochmal an alle: Ich suche so Kondensatoren die nicht summen und die ich (als RC-Glied) parallel zum Dimmer schalten darf. Natürlich könnte ich den Dimmer wenn er dann summt zigfach schalldämmen, aber ich will eben, das es per se nicht summt.
Bei den X2-Typen ist die angegebene Spannung der Nennspannung entsprechend. Ein 250V Typ reicht also. Welcher von den mehr oder weniger nicht summt, weiß ich auch nicht. Das wirst du probieren müssen. Ergebnisse sind immer willkommen. Oder die Anwendungsberatung der Hersteller abklappern.
>Ich suche so Kondensatoren die nicht summen und die ich (als RC-Glied) >parallel zum Dimmer schalten darf. Fertige RC-Netzwerke kann man übrigens auch kaufen. RS, beispielsweise, hat sie. 1µF, ist das nicht etwas viel für einen normalen Dimmer? Gewöhnlich nimmt man deutlich kleinere Werte. 47R + 47nF ist eine gängige Kombination. Kai Klaas
Kai Klaas schrieb: > 1µF, ist das nicht etwas viel für einen normalen Dimmer? Gewöhnlich > nimmt man deutlich kleinere Werte. 47R + 47nF ist eine gängige > Kombination. Es ist so, das ich mit dem RC-Glied nicht etwa entstören will, sondern das RC-Glied dient dazu, das ich eine Induktive Last (3 parallel geschaltete Lüfter) dimmen kann. Durch das zur Last parallel liegende RC-Glied (fälschlicherweise habe ich anfangs geschrieben parallel zum Dimmer) sieht der Dimmer die Last mehr in Richtung Wirklast (kapazitiv) verschoben. Ich kann das hier in Kürze und ohne Wandtafel nicht gut erklären, wer sich ein bischen mit Wechselstrom auskennt, wird wissen was gemeint ist. Ich hatte mit einem 5µF MP-Kondensator angefangen und dann einen 1µF MKS4-Kondensator probiert. Auf alle Fälle funktioniert es sehr gut, nur das Kondensator-summen ist mir aufgefallen.
@Graue Maus (Gast) >Es ist so, das ich mit dem RC-Glied nicht etwa entstören will, sondern >das RC-Glied dient dazu, das ich eine Induktive Last (3 parallel >geschaltete Lüfter) dimmen kann. Klingt etwas abentdteuerlich. >Ich kann das hier in Kürze und ohne Wandtafel nicht gut erklären, wer >sich ein bischen mit Wechselstrom auskennt, wird wissen was gemeint ist. Ein Bild sagt mehr als taudend Worte. >Auf alle Fälle funktioniert es sehr gut, nur das Kondensator-summen ist >mir aufgefallen. Naja, irgendwie kommt mir das suspekt vor. Man kann nicht ohne weiteres einen Kondensator zur Blindstromkompensation von induktiven Verbrauchern einsetzen und dann per Phasenanschnitt dimmen. Kompensation beruht auf reinen Sinusspannungen und Strömen, ein Dimmer mit seinen massiven Oberwellen ist da was ganz anderes. MfG Falk
>Naja, irgendwie kommt mir das suspekt vor.
Das sehe ich genau so. Graue Maus, du kannst nicht einfach nur nach
Gefühl da irgend einen Kapazitätswert reinwürgen. Da gibt es noch
Flankensteilheiten, Zündspannungen, Phasendrehungen, Einschaltströme,
etc. zu berücksichtigen, alles Dinge, die genau zusammen passen müssen.
Wahrscheinlich deutet dein ominöses Brummen sogar auf einen Fehler hin,
der dringend abgestellt gehört??
Kai Klaas
Kai Klaas schrieb: > du kannst nicht einfach nur nach > Gefühl da irgend einen Kapazitätswert reinwürgen. Da gibt es noch > Flankensteilheiten, Zündspannungen, Phasendrehungen, Einschaltströme, > etc. zu berücksichtigen, alles Dinge, die genau zusammen passen müssen. Hört sich an wie das Thema einer Diplomarbeit oder sogar einer Doktorarbeit ;-) > Wahrscheinlich deutet dein ominöses Brummen sogar auf einen Fehler hin, > der dringend abgestellt gehört?? Es geht ja, ist dauerbetriebsfest (bis jetzt), nichts schmorrt, nix stinkt. Die Kurvenformen von Strom und Spannung sehen gut aus. Mit dem Dimmer + RC-Glied kann ich die Lüfterdrehzahl steuern von leichtem Lüftchen bis zum schweren Orkan :-) Es ist nur ein relativ leises Summen, wo man es zuerst nicht erwarten würde, nämlich der MKS4 Kondensator. Ich habe das Wort summen gewählt weil es ein helles Oberwellenhaltiges Summen ist, kein tieffrequentes Brummen. Da ich bisher immer die Kondensatoren genommen habe, die im Lager vorhanden sind, habe ich mich jetzt interressiert, was es da sonst noch so gibt, und diesen Thread gestartet. Vieleicht kann mir ja jemand etwas zu lesen empfehlen zum Thema "Wann benutze ich welchen Kondensator"
Vielleicht hast du ne Möglichkeit die Oberwellen dir anzusehen. Z.B. akustisch mit einem Mikro in den PC aufgenommen. Ich denke, das fliessen irgendwelche kurze Stromspitzen. Wenns der Kondi ist, sollte mechanisches bedämpfen auch den Ton verändern. Oder das ganze mal in LTspice kippen.
>Hört sich an wie das Thema einer Diplomarbeit oder sogar einer >Doktorarbeit ;-) Nein, nein, so schwierig ist das nicht. Du darfst nur nicht nach Gefühl auswählen, sondern nach richtigen Kritierien, sonst raucht es irgend wann. Wann immer du mit Netzspannung in Berührung kommst, mußt du richtig aufpasssen. Da hängt schließlich ein ganzes Elektrizitätswerk an deinem Dimmer und Etliche können zu Schaden kommen... >Vieleicht kann mir ja jemand etwas zu lesen empfehlen zum Thema "Wann >benutze ich welchen Kondensator" Alles was am Netz hängt, ist mindestens ein X-Kondensator. Manchmal ist sogar ein Y-Kondensator einzusetzen. Google mal ein wenig nach "X-Kondensator" und "Y-Kondensator". Geh auch mal in die Herstellerseiten von diesen Caps. Wenn es darum geht, wie groß dieser Kondensator sein soll, dann spielt der Triac im Dimmer eine wichtige Rolle. Ein Blick ins Datenblatt des Triacs kann hilfreich sein. Oder du googelst ein wenig nach dem Triac Typ in deinem Dimmer und gibst vielleicht zusätzlich noch "Dimmer" in die Suchmaske ein. Du kannst auch noch "Schaltung" oder ähnliches dazupacken, dann wirst du innert kurzer Zeit etliche Seiten finden, die die Größe des Kondensators thematisieren. Mache einfach das, was wir anderen alle auch machen: Erarbeite dir den richtigen Wert. Das macht Spaß und du lernst was... Kai Klaas
>MKS4 Kondensator summt
Dan ist das je ein Summenstromwandler! Er verwandelt den Strom in ein
Summen.
Flücht
Paul
"Alles was am Netz hängt, ist mindestens ein X-Kondensator. Manchmal ist sogar ein Y-Kondensator einzusetzen." So allgemein ist das aber auch nicht korrekt. Wenn ich mir z.B. mal eine Energiesparlampe ansehe, geht das vom Brückengleichrichter direkt auf den Elko und von dort weiter zu anderen Bauteilen. Hier ist also mitnichten ein X-Kondensator bei Netzspannung vorgeschrieben.
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