Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Lötkolben - Empfehlung !


von Stefan . (xin)


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Hallo,

nachdem ich die andauernden, immer wieder auf's Neue angestoßenen 
Threads bzgl. Lötstationen und den daraus entbrannten Grabenkämpfen 
mitverfolgt habe, möchte ich nun einmal eine Empfehlung aussprechen. Wir 
haben in unserer Fertigung bisher gern Ersa eingesetzt, jedoch sind uns 
die RDS80 zu minderwertig und die Analog 60 auf Dauer zu teuer und zu 
sperrig.
Glücklich geworden sind wir nun mit den LF-1600 von Reichelt, bei denen 
wir das doch etwas sehr steife Silikonkabel (3x0,75) gegen hochflexible 
Silikonleitung getauscht haben. Die LF-1600 haben einen sehr soliden 
Halter für den Lötkolben und eine Station (Metallgehäuse) mit einer sehr 
geringen Standfläche. Die Auf- und Nachheizzeit ist phantastisch, der 
Koblen ist angenehm klein, das Griffstück ist gummiert und wird auch 
nach Stunden nicht unangenehm warm.

Wir haben in den letzten Jahren diverse Stationen ausprobiert um von den 
Ersa weg zu kommen; in der LF-1600 haben wir nun unsere ebenbürtige 
Alternative gefunden. Wenn man die Kosten für Spitzen und die kleinere 
Stellfläche mit einbezieht, sind sie sogar die deutlich bessere Wahl - 
bei halbem Preis.

Bzgl. der Standzeit über die Jahre kann ich allerdings noch keine 
belastbare Aussage machen...


Stefan

von Erhardt (Gast)


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Kann ich bestätigen, Ersa und Weller setze ich auch nicht mehr ein. 
Teuer bezahlter china-schrott? Diverse innere Aufkleber mit "made in 
china", was soll man davon halten?

Die LF 1600 ist durchaus empfehlenswert.

von nashua (Gast)


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Jo, volle Zustimmung.
Wer nicht löten kann der kann es nun mal nicht, egal womit.
Alle Anderen haben nur mit diesem Elektronikgerümpel rumgemacht
und hatten nie was ungeregeltes in der Hand oder eine Flamme wo
man zeigen muß das man es kann.
Frag doch mal einen von diesen "Spielmaxen" ob sie einen Bleimantel
von einem 20KV Kabel von 1955 löten können, nein geht nicht weil
ohne Keramikspitze kann das nicht funktionieren.
Alles Idioten und Weicheier.

Genauso wie hier die Gurus reihenweise Feuchte im Schritt
verspühren wenn der Name Fluke bei DVMs fällt.
Billiger Plasteschrott mit schöner Oberfläche und nach
einer Unachtsamkeit oder Fehlbedienung Sondermüll.

Aber man will ja keine Alternativen zulassen, das ist so
und bleibt auch so, Großvater hat das auch schon vorgemacht.
Und wenn dann noch die VDE ins Spiel gebracht wird ist so
wie so alles aus, nichts ist besser oder schöner.
Für mich sind das alles Spinner.

Danke für den erfrischenden Beitrag.

von Löter vor dem Herrn (Gast)


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Ich kaufe mir den mal.....


Was für ein Silikonkabel hast Du da verwendet, wo kann ich das kaufen ??

Wie siehts mit den Standzeiten der Spitzen aus ??

Au alle Fälle sind die relativ preiswert.



Lötmaxe

von Stefan . (xin)


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Muss ich am Montag in der Firma mal schauen, ob ich da noch die Quelle 
finde. Im Lötkolben kommt man jedenfalls prima dran, in der LF-1600 ist 
der Stecker zwar ein wenig fummelig, geht aber auch - wir löten ja nicht 
das erste Mal ;) In der LF-369D hat man so ziemlich alles 
zusammengestrichen was möglich war: neben einem Plastikgehäuse und 
lediglich 45 Watt, nur einen Festanschluss vom Lötkolben in die Station; 
wenn man den Boden der Station aufschraubt, kommt man aber auch hier gut 
ran (fast schon besser als der fummelige Stecker).

Die Spitzen halten recht lange - möchte nicht sagen, dass die von Ersa 
länger halten würden. Positiv ist auch, dass die LF gleich mit den für 
bleifreies Löten vorteilhafteren Reinigungsspänen aus Messing geliefert 
wird - bei der Analog 60 liegt heute noch -Jahre nach RoHS- der blöde 
Schwamm bei und wenn man die Späne nachkauft, liegen die recht lust- und 
führungslos in der Station.

von El Patron B. (bastihh)


Angehängte Dateien:

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Mal kurz Nachgehakt:

Bei einem Bild von Reichelt, sieht man den eigentlichen Kolben. Dieser 
sieht mir verdächtig ähnlich nach dem Kolben meine Aoyue 968 aus.

Kannst du das bestätigen?

Anbei mal ein Bild meines Kolbens der besagten Anlage

von Stefan . (xin)


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@Erhardt

Made-in-China muss nicht automatisch einen gewährleistungspflichtigen 
Mangel darstellen; die LS50 und LS80 von ELV und deren diverse Derivate 
scheinen ja -mit Einschränkungen- brauchbar zu sein. Die LF-1600 kommt 
aus Taiwan und legt einfach an den richtigen Stellen einen deutlicheren 
Schwerpunkt auf Qualität und Ergonomie - nur das Kabel könnte man besser 
machen; aber das hält uns ja nicht auf, gelle :)

von Stefan . (xin)


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@Basti

Die Überwurfhülse und das Heizelement scheinen identisch zu sein. Der 
Kolben ist jedoch an der Grifffläche gummiert. Den hätte man vorne aber 
sicherlich auch etwas schlanker machen können...
Eine Auoye, mit Heissluft und anderem Gebimsel, haben wir im 
jugendlichen Leichtsinn auch mal gekauft. Es mag an der schrottigen 
Station gelegen haben, aber die Aouye habe ich Alles in Allem sehr 
negativ in Erinnerung - den Kolben mit PVC-Leitung eingeschlossen. Der 
Trafo brummte, das Gehäuse klapperte im Takt, die Pumpe war irre laut 
und wenn man das Licht (einige Leuchtstofflampen auf dem gleichen 
Stromkreis) ausgemacht hat, sprang regelmäßig die Vakuumpumpe an und 
lief dann die Nacht durch - geile EMV Verträglichkeit :)

Die Station haben wir vor mehr als einem Jahr entsorgt, daher ist meine 
Erinnerung etwas diffus.

[Nachtrag]
Die Überwurfmutter, die die Elektronik im Kolben fixiert, sieht 
ebenfalls anders aus. Nicht auszuschließen, dass es sich um den 
gleichen, aber modifizierten, Kolben handelt... oder um einen anderen 
Kolben mit den gleichen Zukaufteilen.
[/Nachtrag]

von Rainer Unsinn (Gast)


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In der Firma nutze ich die Weller WDS81, privat die ST-80A von Conrad. 
Rein von der Heizleistung kann ich keinen Unterschied feststellen, 
allerdings sind die Spitzen von Weller etwas besser / langlebiger. 
Trotzdem reicht die billige Station von Conrad für meine Bedürfnisse 
völlig aus. SMD läßt sich damit genauso gut löten wie ein 
HF-Blechgehäuse, die richtige Spitze vorausgesetzt.

von Andreas B. (Gast)


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Stefan Z. schrieb:
> Positiv ist auch, dass die LF gleich mit den für
> bleifreies Löten vorteilhafteren Reinigungsspänen aus Messing geliefert
> wird - bei der Analog 60 liegt heute noch -Jahre nach RoHS- der blöde
> Schwamm bei und wenn man die Späne nachkauft, liegen die recht lust- und
> führungslos in der Station.

Hab ich zwar selber nicht, aber die gibts doch auch komplett mit 
Aufnahme:

http://myvolt.de/index.php?cat=KAT23&product=P52063-AA

Sieht doch i.O. aus, oder?

von Stimmy (Gast)


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Ich habe eine Weller WHS40.
Pro:
- sehr handlicher Lötkolben
- Kabel recht dünn und sehr flexibel
- Griff wird auch nach langer Betriebszeit nicht heiß
- nach 10 Jahren (allerdings bei Privatgebrauch; ich löte so alle paar 
Tage mal was) war immer noch kein Kolbenwechsel nötig

Contra:
- nur 40 Watt, damit ist bleifreies Löten/Entlöten ein ziemliches 
Gewürge!
- ewig lange Auhheizzeit auf 400...450°C; und diese Temperatur braucht 
man bei dieser Station, um etwas dickere Drähte/Lötstellen zu verlöten.

von Stephan-Z (Gast)


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Ich sehe in diesen günstigen Lötstationen immer das Problem, dass man 
auch in paar Jahren noch Ersatzspitzen von dem Hersteller bekommt.
Bei ERSA und Weller ist das halt kein Problem.

Wie seht ihr das ?

von Andreas K. (derandi)


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Stefan Z. schrieb:
> die LS50 und LS80 von ELV und deren diverse Derivate
> scheinen ja -mit Einschränkungen- brauchbar zu sein.

Davon (LS50) haben wir in der Firma auch eine rumstehen. Mit Verlaub, 
aber die ist kacke.
Braucht eine Ewigkeit zum aufheizen, bringt keine Leistung in die Spitze 
und das Auto-Off-Feature funktioniert auch nur bei Schönwetter.
Damit zu löten macht keinen Spaß.

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