Heutzutage studieren viele mit Hilfe des Internets: Sie laden sich Hausaufgaben, Abiturprüfungen und Lösungen zu ihren Aufgaben herunter. Bringt es das? Wie soll ein junger Mensch lernen, sich Wissen druch Nachdenken zu beschaffen, durch Ausprobieren und Fehler in der Lage sein, sich zu verbessern, wenn alle die Theorie verfechten, "Hauptsache man weiss, wo es steht!"? Für Ingenineure ist das doch kontraproduktiv! Ein Mensch wird nur zum Ing, wenn er lernt, zu lernen und lernt, zu denken! Und: Wie soll jemand seine Grenzen erkennen? Viele laden nur runter und verstehen nichts mehr, mogeln sich nur durch und landen dann in der harten Realität, wo es nicht mehr hinhaut... ?
Oliver Wachter schrieb: > Und: Wie soll jemand seine Grenzen erkennen? Viele laden nur runter und > verstehen nichts mehr, mogeln sich nur durch und landen dann in der > harten Realität, wo es nicht mehr hinhaut... Wie soll das mit dem Durchmogeln denn funktionieren? In den Klausuren, die ich während des Studiums geschrieben habe, konnte ich mir jedenfalls keine Lösungen herunterladen.
Die Klausuren fragen nur einen Auschnitt des Wissens ab. Da kann man schon einiges auswendig lernen und 3mal probieren.
Oliver Wachter schrieb: > Die Klausuren fragen nur einen Auschnitt des Wissens ab. Da kann man > schon einiges auswendig lernen und 3mal probieren. Ja, und das geht ja erst seitdem es das Internet gibt, oder? Also durchmogeln/Bullemie-lernen war glaub ich schon immer möglich. Internet vereinfacht die Informationsbeschaffung, d.h. man muss weniger in die Bibliothek und Bücher wälzen und hat mehr Zeit für Parties. Wer darin etwas schlechtes sieht dem ist wohl nicht mehr zu helfen :)
Mir hilft das Internet sehr. Manche Mitschriften etwa werden direkt ins Netz geladen, so dass ich nicht selbst nur am Schreiben bin, sondern direkt mitdenken kann. Bei der Masse an Stoff finde ich das, wenn man mitschreiben muss, immer etwas schwer und hektisch. Auch etwaige Übungsblätter & Lösungen, sowie diverse organisatorische Ankündigungen und Informationen finden sich dort, es hat alles seine Ordnung und nichts kann verloren gehen. Für mich ein wahrer Segen.
Mit auswendig lernen ist bei technischen Studiengängen nicht viel geholfen. Wenn man die Zusammenhänge nicht verstanden hat, dann kann man noch so viele Aufgaben und Phrasen auswendig lernen, man fällt bei der nächsten Klausur auf jeden Fall durch. Dass man heutzutage fast alles aus dem Internet downloaden kann, wissen natürlich auch die Professoren und dementsprechend werden auch die Aufgaben und Anforderungen gestaltet.
hehe schrieb: > Manche Mitschriften etwa werden direkt ins > Netz geladen, so dass ich nicht selbst nur am Schreiben bin, sondern > direkt mitdenken kann. Bei der Masse an Stoff finde ich das, wenn man > mitschreiben muss, immer etwas schwer und hektisch. Ich konnte nie gleichzeitig mitschreiben und zuhören. Das hab ich schnell erkannt und nur die Überschriften mitgeschrieben und zugehört. So hab ich es verstanden, hatte aber keine Mitschrift der Vorlesung. Später dann die kompletten Mitschriften von den Mädels kopiert. Dann vor den Prüfungen hab ich den Mädels erklärt wie alles funktioniert. Eine perfekte Symbiose - hat gut funktioniert. Heute mit dem Internet ist alles viel Einfacher mit einem Problem: Ein Diplomand von mir präsentiert mir seine Arbeit mit entspechender Internetrecherche und ich musste ihm mitteilen das dort leider nur Unsinn in Wicki steht. Aber ich denke dennoch das man heute schneller lernen kann - man muss nur den Müll trennen können - was durchaus ein Problem ist. Es selbst zu lernen bedeutet immer noch den alten Weg zu gehen. Man findet ein Problem was ungelöst ist und beschäftigt sich mit allen Facetten des Problems bis auf die unterste Ebene (Quantenebene), liest Fachbücher (auch alte) und diskutiert das Thema mit Experten. Man muss viel nachdenken (Jahre) - ganz allein - das ist der Weg.
Oliver Wachter schrieb: > Heutzutage studieren viele mit Hilfe des Internets: Sie laden sich > Hausaufgaben, Abiturprüfungen und Lösungen zu ihren Aufgaben herunter. > > Bringt es das? Du darfst nicht alle Studenten und Schueler pauschalisieren. Ich koennte nicht ruhig schlafen, wenn ich einen Algorithmus anwenden müsste, den ich nicht vollständig verstanden habe. Ich WILL es ja lernen und muss es nicht.
Oliver Wachter schrieb: >Heutzutage studieren viele mit Hilfe des Internets: Sie laden >sich Hausaufgaben, Abiturprüfungen und Lösungen zu ihren >Aufgaben herunter. >Bringt es das? Das Zauberwort mit dem Internet und den gigantischen Informationsfluten heißt Micro-Learning. Dinge, die man auch nebenbei aufschnappt. Ich spüre es an mir selbst, es bereichert sogar mich noch enorm, bin Ü50. Die jungen Leute wissen heute mehr als wir vor 20 Jahren ohne Internet, keine Frage. Aber nur oberflächlich, wenn Grundlagen fehlen. Wie man allerdings Grundlagen in einen Menschen hinein bekommt, vielleicht sollte man seine Kinder nicht gleich den ganzen Tag vors Mickymaus-TV setzen, und sich lieber aktiv mit ihnen beschäftigen. Das kostet etwas Kreativität. Sie werden es aber bis ans Lebensende danken.
Also ich habe als Student gerne die Bibliothek aufgesucht und viele Bücher ausgelesen, wahrscheinlich ca. 300 innerhalb von knapp fünf Jahren. Ich hatte Kommilitonen, die nie in der Bibliothek waren und dementsprechende Studienleistungen zeigten. Skripten aus dem Netz, teilweise von anderen Hochschulen und Professoren, sind zwar auch ganz nett, können aber Bücher meiner Erfahrung nicht ersetzen, weil letztere einen ganz anderen Qualitätsanspruch haben. In Büchern schreiben Autoren für wildfremde Leute, während Vorlesungsskripten vor allem denen nützen, die auch an der Vorlesung teilnehmen. Wikipedia... darüber hat einer meiner Professoren immer gelacht, wenn einer der Studenten sagte, dass er sich mithilfe der Wikipedia auf die Prüfung vorbereitet hat. In der Wikipedia steht viel halb gegartes. Wikipedia sollte sich mehr auf Boulevard konzentrieren. Internet kann aber auch eine gute Quelle sein, gerade auch für historische Veröffentlichungen, z. B. von Dijsktra. Eine Gefahr sehe ich eher darin, dass Internet ein Zeitfresser ist, wenn man in vielen Foren aktiv ist und mehrere Nachrichtenportale konsultiert. Sollte sich der Spiegel entscheiden, nur einmal am Tag sein Internetangebot zu ändern, dann würde in deutschen Büros viel mehr gearbeitet.
Also fuer Mitschriften, Arbeitsmaterial usw sehe ich das Internet positiv... jedoch gibt es auch viel Muell und das kann fuer den Anfaenger ein Problem darstellen... Sehr kritisch sehe das Internet bei den Grundlagen... habe einigen Leuten Mathenachhilfe gegeben und musste feststellen das dort meistens die Grundlagen fehlten...
Oliver Wachter schrieb: > Die Klausuren fragen nur einen Auschnitt des Wissens ab. Da kann man > schon einiges auswendig lernen und 3mal probieren. Dreimal? Gab's dann bei uns nicht mehr. Die mündlichen Nachprüfungen wurden abgeschafft, d.h. man hatte einen schriftlichen Wiederholungsversuch. Danach höchstens noch Härtefallantrag.
Hallo, also für meine Studienkollegen und mich (Nachrichtentechniker) bringt das Internet ziemlich wenig. Zumindestens ist, wie einige hier schon schreiben, der Lerneffekt nicht vorhanden. Unsere Werkzeuge sind eher Skripte, alte Prüfungen, im Labor experimentieren und Matlab (mein liebstes Werkzeug :) ) Unsere Professoren haben die Angewohnheit, dass in den Prüfungen immer das abgefragt wird, die wir so in der Vorlesung nicht besprochen haben, aber mit den in den Vorlesungen besprochen Grundlagen lösbar sind. Deshalb hilft auswendig lernen nicht wirklich.
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