Hallo alle samt! Ich bin jetzt zwar nicht unbedingt im richtigen Forum aber ich hoffe, dass mir dennoch jemand helfen kann. Hab folgendes Problem: Ich brauch an einem Verbraucher KURZZEITIG einen Strom von ca. 100A bei einer Leistung von ca. 20kW in beide Richtungen. Dazu brauche ich einen Polwender, den ich mit einem Schütz realisieren will. Dieser Schütz sollte entweder zwei Wechselkontakte oder 2 Öffner und 2 Schließer besitzen. So wie im Bild. Mein Problem ist, dass ich so etwas nicht finde. Es gibt anscheinend nur Schütze in dieser Leistungsklasse, die 3 Schließer haben, um einen Motor zu schalten. Zwei Schütze mit 3 Schließer die gegeneinander geschaltet sind wäre eine Alternative. Allerdings viel zu teuer! Kennt jemand so einen Schütz, der passen würde? Bzw. andere Möglichkeiten? Realisierung mit IGBT-H-Brücke fällt weg... Grüße Markus
Es gibt spezielle fuer Kraene solche Umschaltschuetze. Aber die sind noch teurer und schwerer erhaeltlich als 2 Einzelschuetze. Ausserdem duerfen die dann nur ohne Last geschaltet werden wegen der Umschaltzeiten. Normalerweise wird das in der Industrie deshalb mit 2 Schuetzen gemacht. Bis 40A gibt es sowas von Schneider Electric http://www.ops-ecat.schneider-electric.com/cut.CatalogueRetrieverServlet/CatalogueRetrieverServlet?fct=get_element&env=publish&scp_id=Z000&lc=en&el_typ=product&cat_id=BU_POW_664_L3&maj_v=2&min_v=0&nod_id=0000000002&prd_id=LC1D2586BD&frm=pdf&pdf_frm=A4
Markus schrieb: > KURZZEITIG einen Strom von ca. 100A Wahrscheinlich braucht er 3 Schütze (noch einen zusätzlichen zum sprannungsfreien Schalten) sonst werden im Umschaltmoment seine Motoren zum Generator und es fließt ein noch höherer Strom als erwartet?
Markus schrieb: > Zwei Schütze mit 3 Schließer die gegeneinander geschaltet > sind wäre eine Alternative sind auch die einzige vernünftige Alternative, da sich sonst die Kontakte überschneiden und sich alles in Rauch auflöst. Axel
Der hier wäre gut: 3RT10 46-1AP04 von Siemens mit Hilfsschalterblock. Baugröße S3 Ie bei 400V: 95A Ie bei 690V: 120A Preis: 268,- Euro Aber leider nur für AC, du hast ja DC.
Wichtig: Ie bei 400V: 95A bei AC-2, AC-3, Tu bis 60° Ie bei 690V: 120A bei AC-1, Tu 40°
Hallo! Danke schon mal für eure Antworten! Es stimmt. Ich hab vergessen noch einen Schalter fürs Ein- und Ausschalten des Stromes hin zu malen. Der wird in Form eines LeistungsMOSFET oder IGBT in der Plus-Leitung sitzen. Natürlich kommt noch eine Freilaufdiode vor den Polwender. Der Polwender wird nur Leistungslos geschalten, sodass eigentlich keine Funken oder sonstiger Müll auf den Kontakten auftreten sollte. Ich hab mich dummerweise etwas geirrt ^^ - es können auch 300A auftreten. Power pur also! Da ich eigentlich nur Leistungslos schalte stellt sich die Frage, ob der Schütz für die gesamte Leistung ausgelegt sein muss. Kann es sein, dass die max. Leistung aufgrund der Funktenbildung begrenzt ist? Wenn dem so ist, könnte ich ja eigentlich anstatt eines 45kW Schütz einen (sagen wir mal) 20kW Schütz nehmen und pures Geld sparen! Die Kontakte müssten halt den Strom trotzdem aushalten. Obwohl er nur für ein paar hundert Millisekunden fließt. Oder ist das nicht ratsam? Das ganze soll irgendwann mal als Prototyp existieren. Es geht also nicht um Stückzahlen in Mio. Höhe. Grüße Markus
Wie lange und mit welcher Häufigkeit tritt denn genau welcher Strom auf? Der maximale Strom ist durch 2 Faktoren begrenzt. 1. Thermische Erwärmung des Relais. 2. Der Lichtbogen muss beim Abschalten unterbrochen werden. Zu 2. deswegen können Relais, welche mit DC funktionieren nur weniger Strom fließen lassen. Denn im Nulldurchgang wird der Lichtbogen nicht gelöscht. Wenn das Relais stromlos ein -und ausgeschaltet wird sollte Punkt 2 kein Problem sein. Also bleibt noch Punkt 1. Wenn nur für 100ms ein Strom durch das Relai fließt frage ich mich wofür so hohe Kaliber notwendig sind. Vielleicht reichen schon Relais für wesentlich niedrigere Dauerströme. Das Kupfer im Relai hat schließlich eine thermische Kapazität. Es dauert also, bis dies eine nennenswerte Temperatur erreicht. Noch zu beachten ist, dass beim Schalten von Strömen die Oxidschicht auf den Relaikontakten abgetragen wird. Bei einem stromlosen Schalten geschieht dies nicht mehr und dein Übgangswiderstand wird mit der Zeit immer größer.
wenn nur kurze zeit belastet wird kannst du auch ein 20 ampere schütz nehmen oder ein relay, wenn dich die widerstände nicht stören
Wenn's Gleichstrom sein soll mit der entsprechenden Power (und wahrscheinlich auch Spannung?), sollte man auf Profi-Geräte ausweichen, sonst brennt's schnell mal... Ein derartiger Wender wäre z.B. zu finden bei Vossloh Kiepe: http://www.vossloh-kiepe.com/service_komponenten/vkproduktordner.2009-02-10.5149940469/vkproduktordner.2008-05-20.9413829266/vkprodukt.2008-05-20.2031133439/vkprodukt_download Gruß, Jürgen
Hallo! Also schalten tu ich alle heiligen Zeiten zwei mal hintereinander (Abstand einige Sekunden). Am Tag vielleicht 20 mal. Okay das heißt, ich könnte theoretisch auf zwei kleinere Modelle ausweichen. Das dachte ich mir schon und das ist auch gut so. Wie klein es tatsächlich sein darf, wer ich vermutlich nur durch versuche feststellen können. Aber danke für eure Tipps! Das mit der Oxidschicht ist mir neu gewesen. Klingt aber logisch. Danke auch für den Profitip. Wusste gar nicht, das es so etwas gibt. In welcher Preisklasse bewegen wir und bei dem Gerät? Grüße Markus
Markus schrieb: > Wie klein > es tatsächlich sein darf, wer ich vermutlich nur durch versuche > feststellen können. Nicht unbedingt. Auf den Schuetzen ist eine Angabe ueber den Thermischen Dauerstrom. Der ist im allgemeinen groesser angegeben als die Schaltleistung.
Markus schrieb: > Da ich eigentlich nur Leistungslos schalte Das eigentlich lässt alle Alarmglocken schellen. Du solltest auf jeden Fall mit einer Zusatzschaltung sicherstellen, daß der Umschalter nur dann betätigt werden kann wenn DEFINITIV kein Strom mehr fliesst. Ansonsten vergisst jemand dein 'Eigentlich' nur ein mal, und je nach Art der Last gibts erheblichen Sach und evt. auch Personenschaden!
Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. AC-Schütze für das (Ab-)schalten von DC zu benutzen geht schief - da ist z.B. mal in Riga ein Oberleitungsbus abgebrannt weil der Lichtbogen munter weiterbrannte. Die Profi-Geräte liegen im Preisbereich oberhalb von 1 kEUR - also für den Hobby-Anwender keine Option. Gruß, Jürgen
Evtl. kannst Du ja das Schütz sebel bauen, in der Art wie es manche Hochstrombasteler aus der Tesla- und Cappabank-Fraktion machen: Ein Metalldreieck mit Druckluft zwischen zwei massive Kontakte drücken. Als Material wird gerne Messing verwendet. Funktioniert erstaunlich gut. Gruß ReinHerR
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