Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Das zweite Vorstellungsgespräch


von Klaus (Gast)


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Hallo allerseits!

Ich habe einen Brief bekommen von einer Firma bekommen, dass ich das 
erste Vorstellungsgespräch positiv überstanden habe und bin zu einer 
zweiten Runde eingeladen.

Wie ist denn so die gängige Praxis in der zweiten Runde? Werden das im 
Prinzip die gleichen Fragen nochmal gestellt (bzw. ähnliche Fragen, also 
die selben Themen nochmal angeschnitten)? Oder geht es dann nochmal so 
richtig ins Detail?

Sitzen da als Gesprächspartner üblicherweise die selben Leute nochmal?

Und wie ist meistens das weitere Vorgehen? Nach dem ersten Gespräch 
meldet sich die Firma ja meist innerhalb von x Tagen und teilt ihre 
Entscheidung mit. Läuft das beim zweiten Gespräch auch so? Oder gibts 
direkt im Anschluss schon ne Entscheidung?

Danke für eure Hinweise, die mir nächste Woche sicherlich nützlich sein 
werden!

von Archie F. (archie)


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>Werden das im Prinzip die gleichen Fragen nochmal gestellt
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass im ersten Gespräch die Firma einen als 
Persönlichkeit kennenlernen möchte und im zweiten Gespräch das fachliche 
abgefragt wird, aber auch recht oberflächlich. Du kannst davon ausgehen, 
dass du die Stelle so gut wie in der Tasche hast, bloß nicht nervös 
werden! Wünsche dir viel Erfolg.

von Leo .. (-headtrick-)


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Möglich, für alles was du dir da vorstellst. Ist ja nicht genormt.
Manche sind ehrlich und manche führen was im Schilde. Muss man sehen.
Ich weiß ja nicht was ihr schon besprochen habt, aber jetzt sollte
mal von der Firma ein konkretes Angebot, dich einstellen zu wollen,
kommen, das auch eine Perspektive bietet. Eine Willenserklärung
kurzfristig von denen würde ich schon erwarten, ansonsten kann
man weiter suchen.
Wenn die einen Vertrag zur Unterschrift vor Ort anbieten, ablehnen
und zur Prüfung mitnehmen verlangen. Wird das verweigert, denen
eiskalt den Rücken kehren weil die dann unseriös sind. Manche sind
maßlos arrogant und bevormunden Bewerber mit solchen unnötigen
Aktionen denn der Sinn des 1.Vorstellungsgesprächs ist das
gegenseitige Kennenlernen und beschnuppern mit Klärung vertraglicher 
Rahmenbedingungen. Sollte man alles mit etwas Vorsicht und Skepsis
begegnen. Ist aber nur meine persönliche Meinung.

Gewöhnlich würde ich erst die Abklärung fachlicher Eignung
und beim zweiten Termin den Spießrutengang durch die Belegschaft
ob der Bewerber da Anklang findet, erwarten. Ja, sowas gibts.

von Archie F. (archie)


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Ach ja, ich habe fast vergessen zu sagen, im Gespräch kann der 
potentielle Arbeitgeber probieren deinen Gehaltswunsch drastisch (ca. -4 
bis -x Tausend €) nach unten zu drücken. Sei nicht gleich beleidigt, 
dass ist eine strategische Vorgehensweise, um zu prüfen, ob du von 
deinen Fähigkeiten überzeugt bist oder nicht. In der Regel solltest du 
dich schon um ein paar Tausend runter handeln lassen, das würde deine 
Kompromissbereitschaft zeigen, aber nicht weniger. Damit würdest du 
zeigen, dass du um jeden Preis um den Job kämpfst, was dir nicht zu Gute 
kommt.

von Hans (Gast)


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Du solltest auf jeden Fall damit rechnen, am Ende einen Vertrag zur 
Unterschrift vorgelegt zu bekommen. Dann heißt es: sorgfältig in Ruhe 
durchlesen und dann unterschreiben, wenn Du den Job haben willst. Lass 
Dich nicht dadurch verunsichern, dass die Gesprächspartner dabei sitzen, 
wenn Du durchliest. Nimm die Zeit, die Du brauchst.

von Hans (Gast)


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Normalerweise werden mehrere (oft auch nur 2) zum ersten Gespräch 
eingeladen. Nur einer von diesen wird dann zum zweiten Gespräch 
eingeladen. Du bist also der beste von denen, die zum ersten Gespräch da 
waren. Man will, dass Du Deinen guten Eindruck aus dem ersten Gespräch 
bestätigst.

von Phil (Gast)


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Bei mir

Erstes Gespräch:
- mit zukünftigem Chef

Zweites Gespräch:
- mit zukünftigem Chef
- Personalerin
- zukünftiger Chef-Chef

Es waren immer Gespräche a la was hast du wann wie wo warum gemacht... 
Fachlich so gut wie nix.

von redeye (Gast)


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Hallo,
bei mei war die Reihenfolge so:

Erstes Gespräch:
- Abteilungsleiter
- Gruppenleiter

Zweites Gespräch:
- Abteilungsleiter
- zukünftigem Chef

Es wurden vom Chef meist die selben Fragen getellt wie beim Gepräch 
davor. Schön war dass niemals so dümmliche Fragen gestellt wurden wie: 
"was würden sie sagen sind ihre Schwächen" oder so.
Ich hatte das Gefühl dass ich den Job schon in der Tasche hatte und der 
Chef mich auch nur mal persöhnlich kennenlernen wollte.
(SO wars dann auch letztendlich :))
Das Gespräch war auch deutlich kürzer.

Ein zweites Gespräch ist in meinen Augen ein gutes Zeichen, da man 
schonmal von sehr vielen Mitbewerbern "ausgesiebt" wurde.
Dennoch ist es ein wenig nervig, denn wenn der Fachkräftemangel so 
weiter geht gibt es in Zukunft vielleicht sogar 3 Gespräche. ;)

von 2,71828183 (Gast)


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Phil schrieb:
> Erstes Gespräch:
> - mit zukünftigem Chef
>
> Zweites Gespräch:
> - mit zukünftigem Chef
> - Personalerin
> - zukünftiger Chef-Chef

Ich hatte nach meinem Studium 3 zweite Gespräche (einmal Mittelstand und 
zwei mal Konzern) und so sah es im Prinzip jedes mal aus. In der ersten 
Runde war allerdings jedes mal ein Personaler dabei. Beim Mittelständler 
hatte ich es gleich mit dem Personalchef zu tun. Bei den Konzernen hat 
das erste Gespräch ein irgendein Scherge aus der Personalabteilung 
geführt. Beim zweiten Gesprächen dann dessen Chef.

Der potentielle Chef-Chef will einen natürlich auch noch mal kennen 
lernen, also liefen meine zweiten Gespräche fast genauso ab wie das 
erste. Lebenslauf erläutern, Diplomarbeit erklären, ab und an stellt 
sich mal einer dumm, um zu testen wie man kritische Situationen 
reagiert, das übliche halt. Mein jetziger AG hat mir im ersten Gespräch 
eine Fallstudie gegeben in der es weniger um echte Ingenieurleistung 
ging, sondern eher dadrum, wo man sich die notwendige Informationen für 
das Projekt herholt, auf welcher Basis man Designentscheidungen trifft 
und wie man die Kosten einschätzt. Ging also mehr um die 
Strukturiertheit der Gedankengänge und die Fähigkeit Zusammenhänge zu 
erkennen. Die wollten halt keinen Bastler. Im zweiten Gespräch gab es 
dann eine größere Aufgabe mit mehr Nebenbedingungen.
Es kam also nie was neues oder überraschendes dran.

Das Heft in der Hand hielt jedes mal der Chef-Chef. Chef und Personaler 
fanden im Gespräch nur am Rande statt. Ich habe mir gedacht, dass der 
Chef schon von mir überzeugt ist, sonst wäre ich nicht in den Recall 
gekommen, also habe ich voll auf den Chef-Chef konzentriert und ab und 
an mal Bezug auf der erste Gespräch genommen. Anschließend habe ich bei 
den Konzernen innerhalb weniger Tage per Telefon ein konkretes Angebot 
erhalten, der Mittelständler hat sich über eine Woche Zeit gelassen (und 
ging deswegen auch leer aus: Eintritt zum nächsten ersten in einer 
fremden Stadt fordern, aber selber bis Monatsmitte rumtrödeln fand ich 
nicht so toll). Vertragsmuster kam dann per Mail und nach meiner 
Zustimmung noch mal per Post zum Unterschreiben.

Ich hoffe, ich konnte helfen.

von 2,71828183 (Gast)


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redeye schrieb:
> Schön war dass niemals so dümmliche Fragen gestellt wurden wie:
> "was würden sie sagen sind ihre Schwächen" oder so.

Ein bisschen OT, aber:
Mir ging es genauso. Bei Firmen die auf diese Art von Fragen verzichtet 
hatten, liefen meine Vorstellungsgespräche wesentlich besser ab. Lieber 
ein paar kantige Fragen zu mir oder meinem Lebenslauf an denen ich ein 
echtes Interesse an meiner Person feststellen kann, als diese dümmlichen 
Fragen zu denen man sich zu Hause eine gute Antwort ausdenkt um sie dann 
auf Kommando auswendig runter zu spulen.

von simsim (Gast)


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@2,71828183:

Hast du dich jedes mal initiativ beworben, oder waren dies 
ausgeschriebene Stellen?

von 2,71828183 (Gast)


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simsim schrieb:
> Hast du dich jedes mal initiativ beworben, oder waren dies
> ausgeschriebene Stellen?

Ich habe mich nur auf ausgeschriebene Stellen beworben.

von Mario (Gast)


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Hans schrieb:
> Du solltest auf jeden Fall damit rechnen, am Ende einen Vertrag zur
> Unterschrift vorgelegt zu bekommen.

Wer macht denn sowas? Das dürfte nur in extremen Ausnahmefällen 
vorkommen.

Schließlich wollen sich alleine schon die Teilnehmer des zweiten 
Gesprächs nochmal privat über den Bewerber unterhalten.

von Leo .. (-headtrick-)


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@redeye (Gast)
>Dennoch ist es ein wenig nervig, denn wenn der Fachkräftemangel so
>weiter geht gibt es in Zukunft vielleicht sogar 3 Gespräche. ;)

Ich würde eher sagen, dann nur noch ein Gespräch, gleich mit
Vorlage eines Vertrags, weil die Firma es sich dann nicht mehr
leisten kann, das der Bewerber sonst bei anderen Firmen unter
kommt, bloß weil man gezaudert hat. Die Zeiten dürften dann
vorbei sein. Wir werden sehen.

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