Hi, ich wollte mir seit langem eine "Labor-Spülmaschine" bauen, mit der ich z. B. auch alte dreckige Platinen waschen kann; oder dreckige Laborgefäße; oder was einem so in den Sinn kommt (es findet sich bestimmt genug)... Die Maschine soll in der Lage sein, mit Flüssigkeiten wie Spiritus, Elektroreiniger, Azeton etc. und normalem Spülwasser spülen zu können. Angesteuert werden soll das ganze von einem Mikrocontroller. Man könnte das dann so handhaben, dass man am Computer oder besser am Gerät selbst individuelle Waschzyklen programmieren kann, also z. B. erst Elektroreiniger bei 50 °C, dann Spiritus kalt, Spülwasser bei 60 °C und dann klares Wasser und Dampf-Trocknen oder so. Damit man zusehen kann, soll Licht hinein und die Front oder die ganze Spülkammer aus Glas (eigentlich besser Plexiglas, aber das löst sich im Spiritus auf). Die benötigten Teile wie Ventile, Umwälzpumpe usw. wollte ich zum Teil aus einer alten Spülmaschine ausbauen. Jetzt habe ich durch Zufall eine kleine Spülmaschine bekommen (halb so hoch wie normal, nur ein Rotor unten) und wollte mir diese vllt einfach umbauen. Leider war meine Internetrecherche zu ähnlichen Projekten erfolglos und ich wollte mal in die Runde fragen, ob ihr sowas schonmal irgendwo gelesen habt; oder ob ihr spezielle Tipps habt, die mir helfen könnten. Wie gefährlich schätzt ihr das ein, mit brennbaren Flüssigkeiten zu spülen? Vielen Dank für euer Interesse, glimmlaempchen
Vollkommen bescheuerte Idee. Informier Dich mal über die Brennbarkeit von Aceton. Wenn da was leckt- dann gute Nacht.
Aceton in einem Geschirrspüler? Dein Vorhaben ist grob fahrlässig und würde mit Sicherheit zu einer Katastrophe führen. Wenn du dir die halbe Hauswand wegsprengen willst, kannst du das machen. Wenn dir aber dein Leben und das deiner Nachbarn etwas wert ist, vergiss diesen Blödsinn ganz schnell.
S. B. schrieb: > Die Maschine soll in der Lage sein, mit Flüssigkeiten wie Spiritus, > Elektroreiniger, Azeton etc. und normalem Spülwasser spülen zu können. Schon daran gedacht, wie du die Chemikalien aus dem Abwasser wieder ausfiltern willst?
Frisch bestückte Leiterplatten lassen sich tatsächlich in modifizierten Geschirrspülmaschinen waschen, allerdings werden hier keine Lösungsmittel, sondern andere spezielle Reinigungsmittel auf Wasserbasis verwendet, die auch noch abwasserverträglich sind. Was in dem Zeug genau drin ist, kann ich nicht sagen, aber das sollten die Vertreiber entsprechender Leiterplattenwaschmaschinen können. Lösungsmittel, gar brennbare, kommen überhaupt nicht ins Spiel. Die Modifikation besteht im wesentlichen in einer Filteranlage für das zugeführte Wasser, die Verunreinigungen entfernt, und einem Ionentauscher, da das übliche Leitungswasser entschieden zu kalkhaltig ist. Mehr aufwendiges Programm, µC-Steuerung o.ä. ist gar nicht erforderlich.
Miele hatte Anfang der 90er mal ein System veröffentlicht. Ob das noch existent ist, weiß ich nicht. Auf die Schnelle hab ich den hier gegoogelt: http://www.benetec.ch/d/electronic/rg.php
Offenbar liegt hier ein Kommunikationsproblem vor. :P Zum Einen weiß ich bestens bescheid über die Eigenschaften der genannten Flüssigkeiten, zum anderen waren das lediglich Beispiele. Zur Information: Es gibt solche Labor-Spülmaschinen im professionellen Bereich sogar zu kaufen. Was ich hier suche, sind Infos, um so etwas selbst zu bauen. > Schon daran gedacht, wie du die Chemikalien aus dem Abwasser wieder > ausfiltern willst? Die Lösungsmittel werden selbstverständlich nicht in den Abfluss gepumt, sondern zurück in den Tank. Die kann man ja etliche Male wiederverwenden. Leiterplatten waren auch nur ein Beispiel, aber der Link ist wirklich Interessant. Danke rufus und -headtrick- für die beiden einzigen sinnvollen Beiträge.
S. B. schrieb: >ich wollte mir seit langem eine "Labor-Spülmaschine" bauen, >mit der ich z. B. auch alte dreckige Platinen waschen kann; Aus meiner Zeit bei der Post (heute Telekom) hab ich noch in Erinnerung, daß es in den Vermittlungsstellen Bäder mit destilliertem Wasser und Ultraschallreinigung gab. Und zwar in jedem solcher Betriebsräume, wenigstens in Großstädten. Als Größenordnung, hab ich da noch was in der Art eines Schuhkartons in Erinnerung, wobei die Materialien aber Kunststoffe waren. Die mechanischen angeschlissenen Teile waren auch schmutzig und etwas verölt. Nach einem festen Wartungsplan, wurden zyklisch Maschinenteile ausgebaut, gereinigt, und für den Wiedereinbau aufbereitet. Und die alte mechanische Technik, hatte doch auch reibungslos funktioniert. Da sollte man lieber nach solchen Dingen suchen, oder?
>Zum Einen weiß ich bestens bescheid über die Eigenschaften der genannten >Flüssigkeiten, Das tust du nicht. Du schriebst: >Die Maschine soll in der Lage sein, mit Flüssigkeiten wie Spiritus, >Elektroreiniger, Azeton etc. und normalem Spülwasser spülen zu können. >Jetzt habe ich durch Zufall eine kleine Spülmaschine bekommen (halb so >hoch wie normal, nur ein Rotor unten) und wollte mir diese vllt einfach >umbauen. Eine Standard-Spülmaschine ist weder Aceton-fest (sämtliche Dichtungen, viele Kunststoffteile werden aufgelöst oder brüchig) noch Ex-geschützt. Was du da gebaut hättest, wäre eine Brandbombe gewesen, die früher oder später deine ganze Wohnung abgefackelt hätte. >Zur Information: Es gibt solche Labor-Spülmaschinen im professionellen >Bereich sogar zu kaufen. Die spülen aber sicher nicht mit Aceton im Hauptwaschgang.
>deine ganze Wohnung
Der TO hat aber nie behauptet das er das in der Wohnung betreiben
will, sondern meinte ein Labor.
Prinzipiell ist es natürlich klar das man brennbare Lösungsmittel
nicht in den üblichen Spülmaschinen nutzen kann. Ich weiß wovon
ich schreibe, da ich zufälligerweise gerade hier zwei Geräte
in der Mache habe, um die zu reparieren. Da bekommt man dann schnell
einen Einblick von der Technik.
Wenn man so was selbst bauen will, muss man ganz anders ansetzen.
Dann kommen nur Edelstahl (V4A) und Messing als Materialien infrage,
und die entsprechenden Maschinen und Techniken für die Bearbeitung
muss man dann auch vorhalten. Eine existierende Maschine könnte
vielleicht umgebaut werden wenn man wenigstens eine Pumpe aus Edelstahl
einbaut und dafür sorgt das es weder zu Funken oder Überhitzungen kommen
kann, aber so vertraut bin ich mit dem Ex-Schutz nicht.
Wäre dann immer noch ein Restrisiko.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Aus meiner Zeit bei der Post (heute Telekom) hab ich noch in Erinnerung, > daß es in den Vermittlungsstellen Bäder mit destilliertem Wasser und > Ultraschallreinigung gab. Habe auch schon davon gehört, damit wurden dann die ganzen (Heb-)Drehwähler gereinigt. Ultraschallreinigung hatte ich mir anfangs auch überlegt, aber ich mag die Idee mit der Spülmaschine lieber ^^, ist auch viel interessanter zu basteln. Andreas H. schrieb: > Eine Standard-Spülmaschine ist weder Aceton-fest (sämtliche Dichtungen, > viele Kunststoffteile werden aufgelöst oder brüchig) noch Ex-geschützt. Soweit ich weiß sind fast alle Dichtungen azetonfest, PE und Teflon ja sowieso, bei den übrigen Kunststoffenteilen muss man das eben ausprobieren und ggf. austauschen. PMMA scheidet ja schon beim Ethanol aus. Was meinst du denn mit Ex-Schutz? Du gehst ja sicher nicht davon aus, dass Spülmaschinen luftdicht sind, das wär ja sehr unpraktisch. ^^ Mal ganz abgesehen davon darfst du gerne aufhören, dich am Azeton aufzuhängen - um für ein wenig Redundanz zu sorgen: Das war ein Beispiel. Leo ... schrieb: > Der TO hat aber nie behauptet das er das in der Wohnung betreiben > will, sondern meinte ein Labor. Naja mein Labor ist allerdings auch im Haus. Ein Abzug für Dämpfe wäre zumindest machbar. Ich mache die Tage mal ein paar Bilder von der Maschine, die Spülkammer ist aus Edelstahl. Leo ... schrieb: > und dafür sorgt das es weder zu Funken oder Überhitzungen kommen > kann, aber so vertraut bin ich mit dem Ex-Schutz nicht. Die Elektronik will ich nach Möglichkeit bei 5 V laufen lassen, die Umwälzpumpe braucht aber die volle Netzspannung, genau wie die Heizung.
>Soweit ich weiß sind fast alle Dichtungen azetonfest Dann weißt du falsch. Die Wellendichtringe an der Pumpe beispielsweise und die meisten anderen Dichtungen sind bei normalen Geschirrspülern aus NBR, dieser Werkstoff ist für Aceton ungeeignet. http://www.ckd-dichtungstechnik.de/download/medienbestaendigkeit.pdf >Was meinst du denn mit Ex-Schutz? Wenn du nicht mal weißt, was dieses Wort bedeutet, dann solltest du dich schon gar nicht an ein solches Projekt wagen. http://de.wikipedia.org/wiki/Explosionsschutz >Mal ganz abgesehen davon darfst du gerne aufhören, dich am Azeton >aufzuhängen - um für ein wenig Redundanz zu sorgen: Das war ein >Beispiel. Schon alleine die Tatsache, dass du sowas auch nur "beispielsweise" in Betracht zieht, zeugt von völligem Fehlen der nötigen Sachkenntnis. Brennbare Flüssigkeiten mit derart niedrigem Flammpunkt wie Aceton oder Spiritus haben in Geschirrspülern nichts zu suchen. Sowas zu bauen wäre grobe Fahrlässigkeit und Gemeingefährdung. Wenn du unbedingt Leiterplatten in einem Geschirrspüler reinigen willst, dann tu' das, aber bitte nur mit Reinigungsmitteln auf Wasserbasis.
http://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/haushalt-kuechengeraete-gastronomie/privileg-compakt-geschirrspueler-untertisch-toplader-20877074?adId=20877074 Heizung deaktivieren, mit Äthanol, Propanolgemisch betreiben, funzt wunderbar. Abwasserschlach darf natürlich nicht am Kanal angeschlossen sein. Und grossen Aufkleber Achtung Feuergefahr nicht vergessen ;-)
Mal ganz ehrlich, Leute: Eine mit Azeton abgewaschene Platine wird wohl kaum ein Büro oder Labor in die Luft sprengen. Es sei denn, man betreibt die Maschine mit ein paar Litern solch eines Mediums. Ich hab das ja weiter oben gar nicht so direkt wahr genommen, aber nach wiederholtem lesen scheint das tatsächlich so beabsichtigt zu sein. Ich würde das Ultraschall-Modell in Angriff nehmen. Es gab auch schon mal exzellente Haushaltswaschmaschinen, die ganz ohne Waschmittel sauberer waschen, als übliche Maschinen mit Chemie. Leider nur exzellent funktionierende Prototypen, die Patente wurden gleich von Waschmittelkonzernen eingesackt, so eine schöne Maschine sieht man so schnell (in diesem Leben) nicht wieder. Soviel zum Thema Fortschritt, und was noch alles innovatives entwickelt werden muß, allseitig durch juristische Mauern begrenzt.
Andreas H. schrieb: > http://www.ckd-dichtungstechnik.de/download/medienbestaendigkeit.pdf Na also, endlich mal eine hilfreiche Zeile von dir! Deine restliche Meinung kennen wir ja inzwischen, darauf gehe ich nicht mehr ein ... Peter L. schrieb: > http://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/haushalt-kuechengeraete-gastronomie/privileg-compakt-geschirrspueler-untertisch-toplader-20877074?adId=20877074 > > Heizung deaktivieren, mit Äthanol, Propanolgemisch betreiben, funzt > wunderbar. Gutes Angebot, aber ich habe ja schon eine Maschine, auch in der Größe, aber Frontlader. Ich denke 1-Butanol würde sich noch besser eignen, gerade um unpolare Stoffe besser zu lösen. Und lässt sich ebenfalls mit Ethanol wieder wegwaschen, und dieses dann mit Wasser. Hast du dir sowas etwa schonmal gebaut? Wilhelm Ferkes schrieb: > Es sei denn, man betreibt die Maschine mit ein paar Litern solch eines > Mediums. Das ist nicht vorgesehen. Man braucht lediglich eine gewisse Mindestmenge. Ich bin von der Spülmaschinenvariante leider nicht mehr abzubringen, auch wenn für manche Fälle ein Ultraschallbad besser wäre. Immerhin habe ich die Maschine geschenkt bekommen und als Bastler muss man dann natürlich ran. :P
Ich habe sowas im Einsatz, umbauen (bis auf Heizung und Abwasserpumpe abschliessen) habe ich nichts müssen. Toploader finde ich halt sicherer, da die schweren Dämpfe eher in der Maschine bleiben. Durch das Rundpumpen erwärmt sich die Lösung leicht, sollte halt nicht mehr als 30° werden. Die Maschine steht detwas erhöht, damit man die (verbrauchte) Lösung über den Abwasserschlauch in einen Kanister laufen lassen kann. Die Platinen bleiben 10min drinnen.
Ich denke, wenn jamand weiss, was 1-Butanol ist, dann weis er auch das es brennbar ist, wie z. B. auch Benzin, Farbverdünner, Nagellackentferner, Lederspray, Haarspray usw....die Welt ist ja so gefährlich! Durch den höheren Flammpunkt ist 1-Butanol auch sicherer, mir ist es allerdings zu "ölig" und darum mische ich es mit Ethanol.
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