Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeitgeber gibt Infos über mich weiter


von F. (Gast)


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Ich arbeite bei einem Dienstleister und habe mich bei einer anderen 
Firma beworben, die Ingenieure sucht und verleiht. Diese hat mir auch 
einen Auftrag in Aussicht gestellt, genauer, es war geplant, daß ich ab 
1. Jan für die arbeite. Top Endkunde, sehr gutes Gehalt.

Problem: Mein bisheriger AG weis davon noch nichts, bekam aber davon 
zufällig Wind: Er hat selber jemanden für ein ähnliches Projekt gesucht, 
das ich gerade bearbeite und nicht machen kann, weil ich ja meines 
bearbeite und dann einen Bekannten gefragt, ob er jemanden kennt. Dieser 
Bekannte ist nun genau ein Vertriebler meines potenziellen neuen AG. Der 
hat mich natürlich prompt genannt, ohne zu wissen, daß ich dort arbeite.

Mein AG hat ihm nun haarklein erzählt, dass ich bei ihm arbeite, was ich 
mache, was Vor- und Nachteile von mir sind. Irgendwie ärgert mich das 
total!

Darf der das überhaupt?

Eigentlich muss doch ein AG Datenschutz beachten, oder?

Ich kann ja auch nicht irgendwo anrufen, um zu erfragen, ob Herr Müller 
oder Herr Meier bei denen arbeitet und bekomme alles erzählt.

von F. (Gast)


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Um nochmals das Problem auf den Punkt zu bringen: Ich hatte mich 
beworben, weil mein Dienstleister noch nichts anzubieten hatte, denn das 
Projekt geht zu Ende.

Die Sache ging dann innerhalb von 3 Tagen durch, sodass noch nichts 
entschieden war. Weder hatte ich einen 100% Entschluss gefasst, noch war 
die Zeit reif gewesen, meinen AG zu informieren. Der hätte ja auch einen 
guten Kunden anschleppen können.

Nun sieht es so aus, als ob ich mit aller Gewalt weg will.

von Purzel H. (hacky)


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Aha. Was macht man da ? Geruecht streuen, das Gehalt sei an der unteren 
Grenze...

von Gästchen (Gast)


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Klar darf er das nicht, bei den Nachteilen/Vorteilen über die Person 
hätte jeder Petzer schlechte Karten vor Gericht, bloß wird Datenschutz 
in Deutschland kaum beachtet, hier wird alles gemacht was Kohle bringt. 
Die Zeitarbeitsfirmen streuen die Daten in einem großen Netzwerk und 
verkaufen sie gegenseitig einander bzw. das Handeln gegen geltendes 
Gesetz ist ihre wichtige Einnahmequelle.

Es gibt keinen Dateschutz in Deutschland sondern nur Datenhandel.
Bannanenrepublik halt.

von Leo .. (-headtrick-)


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Für solche Fälle gibts ja auch Sperrvermerke, aber ich halte es
für ziemlich bedenklich das du ohnehin Namentlich erwähnt wurdest.
Anonym kann dein Dienstleister mit deinem Profil werben, ansonsten
kann er für finanzielle Nachteile die dir entstehen, haftbar gemacht
werden. Deswegen wollen ja auch einige Politiker die anonyme Bewerbung
einführen damit solche Geschichten nicht mehr möglich sind.
Ganz besonders prekär ist, das Dienstleister überhaupt nichts über
deren Kundschaft offen legen. Wenn es um Sachen oder Dienstleistungen
geht, sind Betriebsgeheimnisse ja völlig o.k., aber wenn es um Rechte
von Menschen geht, ganz gewiss nicht. Das ist nur eine Steigerung von 
Arbeitnehmernachteilen gegenüber wie die vor 20 Jahren waren.

von Oli. (Gast)


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Ich würde mal die lieben Kunden über die Machenschaften der 
Dienstleister unterrichten.

von wurst (Gast)


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Man muss hier schon unterscheiden, was hier unter "Datenschutz" gemeint 
ist. Selbstverständlich dürfen keine Adressdaten, Gehalt etc. 
rausgegeben werden. Es ist selbstverständlich völlig legitim zu fragen, 
wie der neue Mitarbeiter in seiner alten Firma so gearbeitet hat.

von G. Hollerich (Gast)


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Darf man dann als Arbeitnehmer den neuen Firmen auch erzählen, wie in 
der alten Firma "so gearbeitet" wurde, was der Chef so taugt etc.?

von Jadeclaw (Gast)


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G. Hollerich schrieb:
> Darf man dann als Arbeitnehmer den neuen Firmen auch erzählen, wie in
> der alten Firma "so gearbeitet" wurde, was der Chef so taugt etc.?

Ist nicht zu empfehlen, denn das hinterläßt einen schlechten Eindruck 
beim neuen Arbeitgeber. Der geht davon aus, daß du dann später auch über 
ihn schlecht redest.

Gruß
Jadeclaw

von Leo .. (-headtrick-)


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>Es ist selbstverständlich völlig legitim zu fragen,
>wie der neue Mitarbeiter in seiner alten Firma so gearbeitet hat.

Von wegen, erlaubt ist nur das ein neuer Arbeitgeber sich bestätigen
lassen kann von wann bis wann man wo und als was beschäftigt war,
mehr nicht.
Alles was dann darüber hinaus geht kann den Straftatbestand übler
Nachrede nach sich ziehen wenn heraus kommt das der alte Arbeitgeber 
gelästert hat. Bekommt man deshalb den Job nicht könnte Schadenersatz
fällig werden. Ich würde diese Unsitte als ein Hauptproblem in D
ansehen. Gäbe es keine Arbeitszeugnisse, gäbe es dieses Problem nicht.

von Alex R. (Gast)


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@ F.
Ich möchte dich an dieser Stelle nicht beleidigen, aber eigentlich bist 
du selbst schuld. Es ist ziemlich naiv zu glauben, dass irgend eine 
Sklavenfirma
auch nur anssatzweise sich um irgendwelche Datenschutzphrasen gedanken 
macht, geschweige denn diese einhält...

"Gästchen" hat es oben eigentlich schon auf den Punkt gebracht...

außerdem, >ein Bekannter von deinem jetzigen AG von einer anderen 
Sklavenfirma< , da kommt bei mir sofort die Frage hoch: Woher kennen die 
sich denn???

von Leo .. (-headtrick-)


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>Woher kennen die sich denn???
Auf der Ebene gibts doch genug Seilschaften.

von Wilhelm F. (Gast)


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Leo ... schrieb:

>Auf der Ebene gibts doch genug Seilschaften.

Ich erfuhr so ein Ding mal von einem Bekannten, KFz-Schlosser, der sich 
in der Mittagspause jobmäßig bei der nahen Konkurrenz umschaute.

Schon als er aus der Pause zurück war, fragte ihn der Chef, was er dort 
machen wollte. Die höheren Herren hatten wohl zwischenzeitlich ein 
nettes Telefonat. Der Pöbel will doch in Schach gehalten werden.

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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Wenn man die Verbindungen hat, werden sie genutzt.

Da bewirbt sich einer vom Mitbewerber und man ruft einfach seine 
Kontaktperson an und fragt: XY-was ist das für ein Typ?

Und da gibt es immer genau zwei Antworten: Top, geht weil zu groß 
geworden.
Oder: Niete, kannst du für einfache Arbeiten verwenden (Doku schreiben, 
Recherche und sowas..).

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