Bisher war ich der Meinung, dass der gemessene Messwert eines A/D-Wandlers u. a. proportional seiner Referenzspannung ist. Bei meinen Messungen am ADS1255 zum Rauschen suchte ich eine konstante "rauschfreie" Spannungsquelle. Dabei dachte ich u. a. an die Referenzspannungsquelle, die am ADS1255 angeschlossen ist. Wenn der Wandlereingang an seine Referenzspannungsquelle angeschlossen wird, sehe ich einen Temperaturgang von ca. 8 Einheiten also 3 Bit bei einer Gesamtauflösung von 23 Bit bei Zimmertemperaturen von 19° bis 23°C. Bitte keine Diskussion, wozu 23 Bit Auflösung. Welcher Gedankenfehler könnte vorliegen? MfG
Wolfgang-G schrieb: > Welcher Gedankenfehler könnte vorliegen? Die Referenzspannung und die Eingangsspannung werden bei Deinem Wandler nicht gleichzeitig erfaßt, also geht das Rauschen der Referenz mit ein. Bei einer guten Referenz hast Du so etwa 20-21 rauschfreie Bits. Gruß Anja
@ Anja (Gast) >Die Referenzspannung und die Eingangsspannung werden bei Deinem Wandler >nicht gleichzeitig erfaßt, also geht das Rauschen der Referenz mit ein. Der OP redet aber von einer thermischen Drift, nicht Rauschen. MfG Falk
Falk Brunner schrieb: > Der OP redet aber von einer thermischen Drift, nicht Rauschen. Ok, da gibt es aber nicht nur die Thermospannung sondern beim ADS1255 auch noch die Gain Drift von 0,8ppm/K also typisch rund 13 counts / Kelvin. Gruß Anja
>auch noch die Gain Drift von 0,8ppm/K also typisch rund 13 counts / >Kelvin. Danke für den Hinweis. Es musste ja eine Erklärung dafür geben. Diese leuchtet mir ein. Noch eine Frage: Wie ist Gain Drift definiert? Die Verstärkung ist auf 1 eingestellt. Hätte ein A/D-Wandler ohne Verstärkungseinstellung vielleicht nicht diese Probleme? Thermospannung würde ich ausschließen, da die gesamte Schaltung rel. klein ist und dadurch kaum Temperaturunterschiede auftreten. MfG
Wolfgang-G schrieb: > Noch eine Frage: Wie ist Gain Drift definiert? Die Verstärkung ist auf 1 > eingestellt. Als temperaturabhängige Abweichung vom gewählten Verstärkungsfaktor. > Hätte ein A/D-Wandler ohne Verstärkungseinstellung vielleicht nicht > diese Probleme? Wenn ich mir den LTC2400 (single ended Wandler) anschaue: 0.01ppm/K "Full scale drift" könnte man das vermuten. Es gibt jedoch von LTC auch Wandler mit Verstärkungseinstellung und 0.1ppm/K als auch andere differentielle Wandler ohne Verstärkungseinstellung ebenfalls mit 0.1ppm/K. Also scheint der Unterschied eher zwischen single ended und differentiell zu liegen. Von da her scheint der ADS hier nicht besonders gut optimiert zu sein. Gruß Anja
Wolfgang-G schrieb: > Thermospannung würde ich ausschließen, da die gesamte Schaltung rel. > klein ist und dadurch kaum Temperaturunterschiede auftreten. 2 Grad Temperaturunterschied hat man schnell auf der Leiterplatte. Da reichen wenige Milliwatt an Leistung. Lötzinn und Kupfer ergeben 3uV/K Thermospannung. Kupfer und Kovar (Anschlußbeine von ICs im Metallgehäuse) haben 40uV/K. http://cds.linear.com/docs/Application%20Note/an86f.pdf Hast Du wirklich alle Thermoelemente paarweise designed und so angeordnet daß sie gleiche Temperatur haben und frei von Luftbewegungen sind? Gruß Anja
Sehr aufschlussreicher Artikel. Unter Beachtung der im Artikel aufgeführten Fehlermöglichkeiten sehe ich meine "Konstruktion" unter einem anderen Blickwinkel. Insbesondere die wirklich paarweise Anordnung von Lötstellen wurde nicht als wichtig gesehen. Aber wenn es tatsächlich bei der möglichen Auflösung um die letzten Bits geht, muss man sich schon besondere Gedanken machen. Deshalb nochmals vielen Dank für die Hinweise. MfG
Hinzukommen u.U. - noch das nicht lineare Verhalten, falls die Buffer im AD-Wandler an sind und die Eingangsspannung > AVDD - 2.0 V ist. - die Fehler die durch die relativ niedrige Eingangsimpedanz (drift) des AD-Wandlers auftreten (die Referenz muss diese und die Referenzeingänge des Wandlers treiben können) u.U. kann aber auch schon die interne Offset-/Verstärkungskalibrierung diese Fehler ausgleichen.
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