Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Beschriftung auf Trafo (aus USV)


von Chriiiii (Gast)


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Moin

da ich für ein Netzteil einen Trafo (min. 120-150VA) benötige habe ich 
mal eine USV ohne Verwendung aufgeschraubt und mir den Trafo angeschaut.

Bild: http://dl.dropbox.com/u/32032/trafo_kl.JPG
(Selbes wie im Anhang)

Wisst ihr was mir die Beschriftungen sagen?

Ist an meiner prinzipiellen Überlegung etwas falsch den USV Trafo 
"umzudrehen" und ans Netz zu hängen? Aus dem Gefühöl denke ich der 
dürfte über die 150VA Leistung nur lachen.

Guß
Christoph

von penguin (Gast)


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Kannst Du selbst machen. Die Kernabmaße sind in Tabellen zu finden 
zuzüglich ihres Leistungsübertragungsvermögen in VA. Ob es elektrisch 
passt, mußt Du ausprobieren. Ich denke, dass die Akkus in der USV über 
diesen Trafo an 230V geladen werden, müsste also passen. Im übrigen 
kennst Du doch die Leistung der USV. Googeln nach: "Transformator 
dimensionieren"

von Chriiiii (Gast)


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Ja die Leistung der USV kenne ich, 1000VA. Steht auch eher ausser Frage 
dass er 150VA schafft ;-)


Was ich nur nicht weiß ist was Teile der Beschriftung heißen
"Class 180" habe ich hier gefunden:
http://forums.mikeholt.com/showthread.php?t=118738

Ich eroffe mir daraus die Belegung der 230V Seite zu bekommen. Die 4 
Kabel sind alle leitend Verbunden. Wahrscheinlich müsstebn die 230V 
zwischen Weiß und Blau angelegt werden. Nur kann ich mit meinem 
Einfachen Multimeter die Spulenwiderstände nicht mehr korrekt messen.

Könnte natürlich auch sein dass es 2*115V in Reihe sind. Nur dann müsste 
man noch wissen wierum in Reihe (gleichphasig?). Ich habe ein Forun 
gefunden die den gleichen Trafo mit 110V betreiben. Nur kommen mir da zu 
viele "vielleicht" vor ;-)

Siehe auch hier, wenns interessiert:
http://www.dutchforce.com/~eforum/index.php?s=a651640fe6fa538284919cb5de996590&showtopic=22432

von Tom R. (rengi)


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Ich hab fast den gleichen hier rumstehen, zumindest optisch (Leistung 
glaub ich 8xxVA)
Bezeichnung leicht anders:
430-7103.5
...
E154515 LEI-49/28
Mess doch bitte nochmal nach, sollten wirklich alle Primäranschlüsse 
untereinander verbindung haben ist dein Trafo vermutlich hinüber.

Bei mir hat die "Primärseite" eine 230V Wicklung (WS/SW) und eine 
getrennte 26V(GE/BL). Die 26V Wicklung dient zum laden der Akkus. Die 
"Sekundärseite" dient nur bei Netzausfall und liefert nur 14,5V (muss ja 
auch wegen Û, Verluste...)
Alle Spannungen im Leerlauf.

von Chriiiii (Gast)


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Moin

Ich habe mal durchgemessen:

WS zu SW : 2.0 Ohm
WS zu GE : 2.1 Ohm
WS zu BL : 2.3 Ohm

SW zu GE : 0.3 Ohm
SW zu BL : 0.4 Ohm

GE zu BL : 0.2 Ohm

Wobei die gemessenen Werte vermutlich stark fehlerbehaftet sind. (10€ 
Multimeter).

Verstehe ich dich jetzt Richtig: "Primär" ist WS,SW mit 230V und auf 
selber Seite angebacht ist ein Sekundärabgriff mit 26V ?
Und das mit den 14.5V müsste doch umgedreht sein? Also bei Netzausfall 
liefert der Trafo 230V wegen den angelegten 14.5V.

Wobei 14.5V eh etwas wenig sind... ich bräuchte 20-30V Sekundär.

Ich bin nicht der Trafo-Fachmann, aber kann es sich Primärseitg nicht 
auch um einen Spannungsteiler handeln? Mit meinen gemessenen Werten 
wären es dann im Bereich 209+21V bis 200+30V (+/- einigen V wegen 
problematischer Messung der niedrigen Widerstände). Das könnten dann 
auch die beschriebenen 26V sein.


Mann früher hätte ich das Ding einfach ans Netz gehängt, heute denke ich 
immer Tagelang drüber nach ;-)

von Andrew T. (marsufant)


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Chriiiii schrieb:
> Mann früher hätte ich das Ding einfach ans Netz gehängt,


Du kannst es heute genaus machen. Jeder Elektriker arbeitet so .-)

>  heute denke ich
>
> immer Tagelang drüber nach ;-)

Deshalb sind die Chinesen schnell fertig. ;)


Deine obigen Mess- Werte sehen in der OBEREN Dreiergruppe vernünftig 
aus, mein Tip: diese WS und BL an 230 V.

die übrigen SW, BL etc. tauchen mehrfach auf - das solltest du anders 
markieren (z.B. BL1, SW2, etc.)

von Chriiiii (Gast)


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Das hätte ich auch noch dazuschreiben können:

Ich habe nur die "Primärseite" gemessen. (Die Seite mit den 4 Kabeln) 
und dann "jeder mit jedem" (aber jeweils nur in eine Richtung weil ich - 
dreist wie ich nun einmal bin - behaupte der Widerstand SW-WS ist gleich 
WS-SW). Deswegen 6 Messungen und mehrfach die selben Farben.


Primär zu Sekundär hat natürlich keinen Kurzschluss. (Wäre 
prinzipbedingt auch etwas doof).


WS-BL an 230V war ja von anfang an meine Vermutung. Nur vermuten ist 
halt nicht gleich wissen.
Naja man kann ja auch zu so unchristlichen Zeiten schon eine Sicherung 
zerschiessen.

von Chriiiii (Gast)


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Klasse Tasse ...


Primär ~230V ---- Sekundär
WS-BL --- 18Vpp   (leichtes Brummen)
WS-GE --- 18Vpp   (leichtes Brummen)
WS-SW --- 22Vpp   (stärkeres Brummen)

Gemessen im Leerlauf


Was mach ich jetzt? In den Schrank stellen und Trafo mit Datenblatt 
kaufen?

von Andrew T. (marsufant)


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ja, genau das was Du zuletzt schreibst.

von Chriiiii (Gast)


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Gut... Schade aber trotzdem danke.
Ab in den "Dinge die zu schade zum wegwerfen aber eigentlich unnütz 
sind"-Schrank.

Ich dachte ich kann mir mit ein paar Leistungstransitoren etc. für ein 
paar Euro ein simples Linearnetzteil (0-4A) aufbauen... aber wenn allein 
der Trafo 50€ aufwärts kostet sind ja 150-200€ für ein einkanal 
Marken-Labornetzteil schon fast geschenkt.

von Andrew T. (marsufant)


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von Mathias (Gast)


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Nimm ein paar 12V 21W Glühlampen vom KFZ Bereich und Klemme die als Last 
an den Trafo.

Dann kannst du die Spannung und den Strom messen und die entnommenen 
Leistung ausrechnen.

Wenn du deine Wunschleistung erreicht hast lässt du das Teil einfach mal 
1 - 2 Std. unter BEOBACHTUNG laufen.
Wenn er Heis wird -> schlecht, wenn nicht -> gut.

Als nächsten Schritt kannst du ja auch mal messen wie die Spannung 
zusammenbricht, wenn du den Trafo vom Leerlauf mit deiner Wunschleistung 
belastest.

Wenn sich der Spannungseinbruch in Grenzen hält spricht nix gegen diesen 
Trafo.

MFG
Mathias

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Da der Trafo ja noch eingebaut ist, kannst Du doch die Drähte verfolgen, 
wo sie angeschlossen sind und somit auch die Verbindung zur Netzbuchse. 
Schaltbild von den Trafoanschlüssen selber erstellen, dann geht es 
leichter.

von oszi40 (Gast)


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Chriiiii schrieb:
> Was mach ich jetzt? In den Schrank stellen und Trafo

z.B. Drahtstärke messen und ins Tabellenbuch sehen wie belastbar die 
Wicklung und der Kern sein könntE.

von Chriiiii (Gast)


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Der Trafo hängt beidseitig an einer Platine und es ist nicht 
offensichtlich welche Leitung an 230V hängt. Durchpiepsen der Anschlüsse 
bringt auch keine klarheit, das Signal verläuft sich irgendwo zwischen 
Relais und ähnlichem ;-)

Soweit scheint der Trafo ja zu funktionieren, nur knapp 18Vpp bzw. 
12Veff sind zu wenig. Und das wieder hochtransformiere ist doch etwas 
albern. Außerdem kann man in dem Bereich für DC auch auf die guten 
PC-Netzteile zurückgreifen.

@Andrew Taylor
Die Idee mit den Kleinanzeigen ist gut. Ebay habe ich schon geschaut, 
die Kleinanzeigen vergesse ich aber immer wieder. Hab sogar was in der 
Nähe gefunden :-)

von Löwe (Gast)


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Moin,

das Gerät sieht mir verdächtig nach einer APC USV aus.

Vor einiger Zeit habe ich mal den Netzeingang von so einer Kiste 
durchgepiepst, ich schreibe mal aus der Erinngerung wie das ausgesehen 
hat.

Von dem Kaltgerätestecker gehen zwei Drähte auf die Platine (genauer 
gesagt über einen Mate-N-Lock Stecker, gibts bei Reichelt und ist sehr 
praktisch).

Dann folgt ein Filter, eine Sammlung aus 1-2 Varistoren, Kondensatoren 
und einer Entstörspule (zwei Spulen auf einem Kern).

Danach ging es auf ein Relais, das den Trafo zweipolig(?) vom Netz 
getrennt hat.

Suche dir mal dieses Relais und überbrücke das Teil. Dann müsstest du 
eigentlich messen können, welche Wicklung am Netz hängt.

Eigentlich ist der Netzeingang bzw. die komplette Umschalterei nicht so 
wahnsinnig komplex aufgebaut, einen Schaltplan kann man dort noch gut 
aufnehmen.
Die Leiterplatte ist doppelseitig, mit einem dünnen Edding kannst du dir 
auf einer Seite die Verbindungen und Bauteile von der Rückseite 
einzeichnen.

Über dem Trafo "hängt" kopfüber von der Platine der Kühlkörper mit dem 
Mosfets herunter, der über einen großen (und lauten) Lüfter gekühlt 
wird.
Ich würde bald behaupten, dass bei voller Belastung der Trafo auch 
gekühlt werden muss, im Gerät lag er mit im Luftstrom.

Zumindest die 1500VA Version arbeitet mit einem 24V Bleiakku, das wäre 
ein guter Anhaltspunkt für die zu erwartende Ausgangsspannung.

Wenn das kein APC-Gerät ist, bitte alles wieder vergessen ;)

von GB (Gast)


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Tom R. schrieb:
> E154515

Diese Nummer ist die UL-File-Nummer, die kann man auf der Homepage der 
UL nachschlagen und bekaommt dann heraus, dass der Transformator von
LEADER ELECTRONICS INC ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Von den APC-USVs gibt's Schaltpläne im Netz.  Die sind zwar nur
von den kleinen BackUPSen, aber die Platine, die die verbauen,
ist die gleiche wie bei den SmartUPSen, es ist nur ggf. weniger an
Elektronik bestückt.  Ich habe diese Schaltpläne benutzt, um
seinerzeit meine SmartUPS 1400 zu reparieren (und selbst in der
sind nur jeweils 4 der 5 möglichen FETs pro Brückenzweig
bestückt).

Die Beschaltung der 230-V-Seite sieht man in diesen Schaltplänen
ganz gut.  Die zusätzliche Wicklung ist entweder irgendeine
Kompensationswicklung (schließlich schaffen die es, einen besseren
Sinus am Ausgang zu liefern als mein EVU :), oder aber sie dient
einer primitiven Laderegelung oder sowas.  Der Kram wird mit Relais
geschaltet.

Und ja, der Trafo dient natürlich auch dazu, die 24-V-Akkus da drin
zu laden.  Falls du die Ladegleichrichter suchst und nicht findest,
dann überleg' dir mal, wie die Brücken-FETs aufgebaut sind. ;-)
Stichwort: Substratdiode ...

von Andrew T. (marsufant)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Die zusätzliche Wicklung ist entweder irgendeine
>
> Kompensationswicklung (schließlich schaffen die es, einen besseren
>
> Sinus am Ausgang zu liefern als mein EVU :),


Die zusätzliche Wicklung ist tatsächlich Teil eines LC-Resonanzkreises.

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