Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Praktikum beim Leihsklaven Dienstleister?


von Mike (Gast)


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Hallo,

studiere im 4ten Semester Maschbau und muss im Frühjahr ein Semester 
Praktikum machen, jedenfalls hab ich jetzt nen Praktikantenvertrag von 
Bertrandt vor mir liegen und weiß nicht wirklich ob ich ihn 
unterschreiben soll.
Die Stelle wäre als "CAD Knecht" für Autoindustrie. (Plastikteile in 
Catia erstellen usw.)

4 Tage/Woche bei insgesamt 32 Stunden (ein Tag/Woche ist uni), 450 Euro 
Brutto, 30 min Anfahrt, in einer wirtschaftlich starken Region.

was ich mich jetzt frage ist, ob ich das machen soll. 450 Euro sind 
schon n Drecksgehalt, 32 Stunden klingen auch nicht grad prickelnd.
Das ich da viel lernen kann ist gut - ob das aber der Bereich ist in dem 
ich später auch Arbeiten will ist eine andere Sache -komme her aus der 
Informatik/Regelungstechnik Ecke, dazu kommt noch meine größte 
Befürchtung, dass mir Bertrandt den Lebenslauf versaut, weil sich 
Leihsklavenfirmen nie gut im Lebenslauf machen?
oder kann man es als Sprungbrett zu Bmw, Daimler, Audi sehen?

ist es als gut anzusehen wenn man bei B. sein Praxissemester gemacht 
hat?

alternativen zu B. müsste ich mir wohl "hart erarbeiten", also wieder 
viel Zeit in Bewerbungen stecken und ne längere Anfahrt zur 
Arbeitsstelle wäre wohl auch wahrscheinlich. Praktikum soll im Feb 2011 
anfangen, heißt ich hab noch 4 Wochen Zeit dann wirds richtig eng.

kurz: wie mans macht - macht mans falsch, aber was wäre in dieser 
Situation richtig?

über ein Feedback wäre ich sehr dankbar.

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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Mike schrieb:
> alternativen zu B. müsste ich mir wohl "hart erarbeiten", also wieder
> viel Zeit in Bewerbungen stecken

Ach was: E-Mail
Betreff: Praktikumsanfrage Student

An 100 Firmen in deiner Nähe
nach einer Woche anrufen bzw. auf Feedback antworten und Rosinen 
rauspicken.

Keine Bezahlung fordern.

Ich würde (und habe) in der gleichen Situation minimalen Aufwand 
betrieben.

Letztlich ist es völlig egal was du machst - kannst auch ein Praktikum 
bei Firma XY 100 m von dir entfernt machen - Kommunikationsskills 
bekommst du überall.

von justme (Gast)


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Mike schrieb:
> oder kann man es als Sprungbrett zu Bmw, Daimler, Audi sehen?

Forget it, genau das gibt es nur ganz selten. Versuche Leihfirmen am 
besten zu vermeiden.

Geh direkt zum QEM (z.B. Daimler) oder Zulieferer (z.B. Bosch), dann 
hast du einen prima Einstieg dort. Die schreiben genug Stellen aus, da 
solltest du nur mal bei www.jobrobot.de schauen.In so einen Laden zu 
kommen dürfte bei einer sauberen, persoenlichen Bewerbung keinerlei 
Probleme darstellen, ich habs ja auch geschafft ;-)  Frag vielleicht mal 
einen Professor ob er einen Team- bzw. Abteilungsleiter kennt, Vitamin B 
hilft da gewaltig viel.

In der Stuttgarter Gegend ist in der Regel eine 35h Woche bei 650€ 
angesetzt. Mit der Außnahme von Philips Medizintechnik, die zahlen 
wesentlich mehr.

von justme (Gast)


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Ah, da faellt mir noch was ein.

Oftmals wird bei der Ausschreibung der Praxissemesterstelle ein 
Ansprechpartner direkt in der Abteilung genannt. Versuch diejenige 
Person anzurufen/mailen und biete an, deine Bewerbungsunterlagen direkt 
hinzuschicken. Damit sparst du dir diese laestigen 
Online-Bewerbungsformulare (bzw. brauchst sie spaeter nur noch pro forma 
ausfuellen, damit der Prozess in der Personalabteilung zur Einstellung 
durchgeführt werden kann)

von Student (Gast)


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Frag mal lieber beim Praktikantenamt deiner Uni ob du überhaupt bei 
einem Dienstleister deine Praktika ableisten darfst. Die Richtlinien in 
Aachen sind da z.B. ganz eindeutig: KEINE Dienstleister!

Am Ende war der ganze Schwachsinn umsonst und du darfst nochmal ran...

von Mike (Gast)


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erstmal danke für eure Antworten,
ja Bertrandt ist bei uns sogar recht gut angesehen (Ingolstadt, zitat 
"machen alles für die Audi"), bzw haben die hier in der region einen 
nicht sooo schlechten ruf wie im inet. kann aber auch täuschen...

wäre es n Mittelständler/Zulieferer ect. wäre die Stelle auch nicht 
schlecht, also auf jedenfall besser als bei Bmw Exceltabellen ab zu 
tippen...

@Juri, also für lau arbeiten gehen mach ich nicht, eine Motivation für 
nen Job brauch ich nicht, aber ein Gehalt schon.
@justme, danke für den tollen Link, der spart wirklich Arbeit. Die Sache 
mit dem direkt anschreiben hab ich mir auch schon gedacht, aber kann das 
nicht als "Faulheit" negativ ausgelegt werden?!

von Wilhelm F. (Gast)


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Mike schrieb:

>@Juri, also für lau arbeiten gehen mach ich nicht, eine
>Motivation für nen Job brauch ich nicht, aber ein Gehalt
>schon.

Das hast du wohl falsch verstanden. Der Juri sendete wohl blind 
Streubomben Bewerbungen an alle AG in der Gegend, und suchte sich die 
besten heraus.

Stichwort: Rosinen raus picken. Was wer bietet, ergibt sich immer aus 
weiteren Gesprächen.

von Name (Gast)


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Wie kann man eigentlich Bertrandt hier so schlecht abstempeln?
Von wegen Sklavenhändler, du hast dir hier eindeutig zu viele 
Forenbeiträge gelesen.
Wenn ich schon lese "versaut mir meinen Lebenslauf".
Sei froh wenn du von denen eine Stelle bekommen hast und mecker nicht 
über 450€. Dafür, dass du nicht produktiv bist und mal eben nach dem 4. 
Semester noch garnix kannst, solltest du das Geld dankend annehmen.
Und überhaupt kommst du durch deinen ersten Post sehr überheblich rüber. 
Komm wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.

von justme (Gast)


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Mike schrieb:
> @justme, danke für den tollen Link, der spart wirklich Arbeit. Die Sache
> mit dem direkt anschreiben hab ich mir auch schon gedacht, aber kann das
> nicht als "Faulheit" negativ ausgelegt werden?!

Also ich persoenlich hab es teilweise lieber wenn man mir eine E-Mail 
schreibt, denn die lese ich, wenn ich wirklich Zeit habe. Anrufen ist 
allerdings auch kein Problem, man kann ja ganz zurueckhaltend und 
hoeflich fragen "ob die Stelle noch vakant ist" und wenn ja - "kann ich 
Ihnen mal meine Bewerbung zukommen lassen?". Wenn du dich über die 
offizielle Bewerbungsplattformen der OEMs bewirbst, kann es sein, dass 
dich irgendein demotivierter Praktikant einfach wegklickt oder die 
entsprechende Führungskraft keine Lust hat, sich die Leute anzuschaun. 
Die direkte Methode hat(te) bei mir bis dato 100% Erfolg (1 Anruf = 1 
Praxissemester, 1 Anruf = 1 Abschlussarbeit, ...)

Zu jobrobot.de - Ja die Seite nimmt einem viel Arbeit ab. Einmal alle 
bestehenden Eintraege durchschauen, dann einen EMail-Notifier setzen, 
welche einem alle aktuellen Ausschreibungen bei Eintragung zuschickt.

In diesem Sinne - Viel Erfolg

von Wilhelm F. (Gast)


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@Name:

Wie übel. Igitt. Du solltest dir hier im Forum mal angewöhnen, Leute mit 
Namen anzusprechen, wenn du antwortest. Das ist durchaus üblich, eine 
gute Sitte.

Und so abwertend, aber in jedem Satzdetail, wirklich, baah, pfui, die 
Anwärter haben schon so einiges im Leben geleistet.

von Mike (Gast)


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"Von wegen Sklavenhändler, du hast dir hier eindeutig zu viele
Forenbeiträge gelesen."

Jup, das ist es. Es gibt hier nen x Seiten langen Thread wie schlecht 
das Unternehmen ist und im gesamten inet werden Dienstleister ohne 
Ausnahme madig geredet und da wäre man schön blöd wenn man da blind 
anfängt oder?

und wie produktiv ich bin kannst du gar nicht beurteilen, also wenn du 
auch was produktives Beizutragen hast tu das, ansonsten geh weg.

aber eins noch, eine Funfrage: Falls du Akademiker bist und 
Pflichtpraktias absolviert hast, welches würdest du nehmen, dass für 450 
Euro oder das für 750 Euro? Das blöde an der Sache ist, dass die 
niedriglohn Stelle zuerst angeboten wurde und ob überhaupt ein 750 Euro 
Stelle möglich wäre weist du nicht? Hmn.... da kann man mal nen Thread 
aufmachen und sich von berufserfahrenen Leuten beraten lassen und ja ich 
hab schon im 4ten Semester genug Ingenieurstolz um zu sagen, dass ich 
nicht händeringend jedes Angebot annehme.

von EIn Wisser (Gast)


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Meine persönliche Meinung:

es gibt genug Firmen die ordentlich bezahlen, wo du warst lernst und du 
Spaß haben kannst.

Such dir lieber was gescheites und lass dir dazu Zeit anstatt 6 Monate 
deines Lebens zu vergeuden.

Frag deine Kommilitonen die vor dir Praktikanten waren welche Erfahrung 
sie/wo gemacht haben und ob sie für dich einen Kontakt herstellen.

Es ist dein Leben mach das  beste draus!

von EIn Wisser (Gast)


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Ein Student im 4. Semster kann sehr wohl was!!!

Und kann deshalb der Firma einen positiven Nutzen bringen.
Ich kenne firmen da reicht das Wissen bis zum 2. semster aus um 98% der 
täglichen Arbeit zu machen.

von hans (Gast)


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mach ein praktikum wo du was lernst udn suchd as nicht nach geld oder 
arbeitszeit aus da verschewendest nur deine zeit reich wirst du übetrall 
nicht

von Klaus (Gast)


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hans schrieb:
> mach ein praktikum wo du was lernst udn suchd as nicht nach geld oder
> arbeitszeit aus da verschewendest nur deine zeit reich wirst du übetrall
> nicht

Und du solltest mal ein Praktikum bei einem Deutschlehrer machen, da 
lernst du was!

von Mike (Gast)


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Hallo,

wollt mich mal zurück melden, erstmal an alle ein dickes Danke, die mir 
vom Dienstleister abgeraten haben. Habe jetzt eine Stelle bei einem 
großen Zulieferer in einer interessanten Abteilung die ideal zu meinem 
Studiengang passt, verdiene gut 300 Euro mehr und kann Freitags 3 
Stunden früher nach Hause gehen. Jedenfalls hat sich das Weitersuchen 
gelohnt und kann es jedem nur Empfehlen die Finger vom Dienstleister zu 
lassen.

Zum Arbeitsaufwand: habe mich jetzt bei insgesamt ca 13 Firmen beworben, 
Bertrandt war die Zweite und war eine Zusage, habe 4 Absagen kassiert 
und die 11 Bewerbung ist jetzt der neue Job. 3 Bewerbungen von OEMs 
stehen noch aus die was werden könnten, aber die brauchen zu lang. Von 
den restlichen Firmen hab ich nix mehr gehört.

von Gute Frage (Gast)


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Mike schrieb:
> und kann es jedem nur Empfehlen die Finger vom Dienstleister zu
> lassen.

Du darfst sowas nicht sagen. Manche haben halt Schwierigkeiten, 
überhaupt eine Stelle zu kriegen. Zumindest hattest du eine Stelle, und 
die Firma hat dir was angeboten. Ohne sogar dort zu arbeiten, wie 
beurteilst du einfach so dass sie ein Drecksladen sind. Sie bezahlen ja 
zu wenig, aber wenn die Aufgabestellung sehr gut ist, damit lernt man 
richtig viel. Ein Praktikum bei einem Dienstleister keineswegs deinen 
Lebenslauf, sondern es geht nur darum was du da gemacht hast. Sei nicht 
so theatralisch.

von Mike (Gast)


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ja klar, lieber beim Dienstleister Arbeiten anstatt zu Harzen. Ich 
wollte damit ausdrücken, dass es sich lohnt weiter zu Suchen, wenn man 
nicht die Wahl hat kann sicher auch beim Dienstleister glücklich werden, 
da gehört ja immer mehr dazu als nur das Gehalt.

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