Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Anonyme Bewerbungen


von me (Gast)


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"Um in Bewerbungsverfahren Chancengleichheit zu gewährleisten und sicher 
zu stellen, dass niemandem etwa wegen seiner Herkunft oder seines 
Geschlechts die Einladung zu einem persönlichen Gespräch verwehrt wird, 
enthalten anonyme Bewerbungen kein Foto. Außerdem wird auf den Namen des 
Bewerbers sowie Angaben über Alter, Geschlecht, Familienstand und 
Herkunft verzichtet. "

http://www.stern.de/tv/sterntv/gleiche-chance-fuer-alle-was-anonyme-bewerbungen-bringen-sollen-1627343.html

von Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)


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me schrieb:
> "Um in Bewerbungsverfahren Chancengleichheit zu gewährleisten und sicher
> zu stellen, dass niemandem etwa wegen seiner Herkunft oder seines
> Geschlechts die Einladung zu einem persönlichen Gespräch verwehrt wird,
> enthalten anonyme Bewerbungen kein Foto. Außerdem wird auf den Namen des
> Bewerbers sowie Angaben über Alter, Geschlecht, Familienstand und
> Herkunft verzichtet. "
>
> 
http://www.stern.de/tv/sterntv/gleiche-chance-fuer-alle-was-anonyme-bewerbungen-bringen-sollen-1627343.html

Desto mehr kommts dann auf die äußere Form an denk ich mal. Da wird dann 
schon um einiges mehr drauf geachtet, da ja die Eyecatcher wegfallen...

von David (Gast)


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son blödsinn... wenn jemand keine türken anstellen will, wird er auch 
bei einemn anonymen bewerbungsverfahren keine türken anstellen...
sind die bewerber so schwach dass sie sich selbst verheimlichen 
müssen...

von Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)


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David schrieb:
> son blödsinn... wenn jemand keine türken anstellen will, wird er auch
> bei einemn anonymen bewerbungsverfahren keine türken anstellen...
> sind die bewerber so schwach dass sie sich selbst verheimlichen
> müssen...

Naja so überlegt man sich als Personaler vielleicht doch mal, nachdem 
man ja die Vita durchgelesen hat, ob man das weiterhin als 
Ausschlusskriterium sieht.
Ansonsten würde man sich ja nichtmal die Qualifikationen ansehen sondern 
die Bewerbung gleich auf den Stapel "Absage" legen...

von Leo .. (-headtrick-)


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Find ich auch Quatsch weil der Bewerber nichts davon hat. Besser wäre
es wenn die beworbenen Unternehmen zur Transparenz gezwungen wären.
Ein Allheilmittel wäre das aber dann auch nicht, zumal die Firmen sich
dann irgend welche Lügen einfallen lassen würden.


Klaus(Gast), wenn du was mitteilen willst, bleib beim Thema
oder halt die Kla... Gebashe interessiert sowieso niemanden.

von Peter (Gast)


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Erzähle das mal den Einstellern und den Diensleistern. Die lesen ja 
nicht einmal die Vita, sondern lassen jeden persönlich antanzen. Für 
30min Gespräch musst Du dann den ganzen Tag opfern, nur um zu erfahren, 
daß die Firma ja mit ganz anderen FPGAs arbeitet, als man kennt und 
damit ja garnicht geeignet ist.

Leider war das vorher ja nicht zu klären. Man hätte ja dazu 10min 
investieren und die Vita lesen müssen.

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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Das ist insofern Unsinn das die Informationen relevant sind:

Alter je nach Aufgabe - einen 27jährigen würde ich nicht zum Teamleiter 
machen und einem 60jährigen keine komplexe Modellierung abverlangen, 
wenn er nicht gerade Mathematiker ist.

Geschlecht müsste eigentlich egal sein.
In England hat man teilweise 5 Toilettenarten:
- male
- female
- handicapped
- transformer
- pregnant

Herkunft - ist bei notwendigen Sprachskills ein Unterschied - ich kann 
nicht Leute zum Kunden schicken die nicht deutsch/englisch sprechen 
können.
(Und Chinesen werden bei uns z.B. nicht mal als Praktikanten 
eingestellt)

Familienstand - sollte heute egal sein.

Foto - relevant wenn einer aussieht wie ein Monster oder ein Kleinkind.

Religion - Moslems werden auch nicht eingestellt - die verheimlichen das 
meist auch nicht.

politische Einstellung - nur schwierig wenn sich Linke nicht mit Rechten 
vertragen

Sexuelle Orientierung - nur in Spezialfällen wichtig

Warum die Leute zum reisen zwingen die man dann doch nicht nimmt?

von P. S. (Gast)


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Juri Parallelowitsch schrieb:

> Alter je nach Aufgabe - einen 27jährigen würde ich nicht zum Teamleiter
> machen und einem 60jährigen keine komplexe Modellierung abverlangen,
> wenn er nicht gerade Mathematiker ist.

Genau wegen Leuten wie dir kommen die Politiker auf diese unsinnigen 
Ideen. Am Ende bringt das natuerlich trotzdem nichts - wer aufgrund von 
Vorurteilen bestimmte Leute ablehnt, tut das auch im 
Vorstellungsgespraech.

von Leo .. (-headtrick-)


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Diskriminierung, wo man hinsieht, manchmal wie im Mittelalter.

von Ich (Gast)


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Was soll dann in den Lebenslauf?

Wenn ich 1995 mein Diplom gebaut habe, kann ich keine 25 mehr sein.
Wenn ich XX meinen Wehrdienst geleistet habe kann ich keine Frau sein 
(ausgenommen Schanipp)
Nur weil einer Müller heisst, muss er/sie die deutsche Sprache nicht 
beherrschen.
Weil einer Nylinsky (Name frei erfunden) heisst, muss er/sie Probleme 
mit der deutschen Sprache haben.

Das Bewerberfoto, OK, ein Vertreter für Haarpflegemittel sollte noch 
Haare auf dem Kopf haben. Absichtlich schlechte Fotos reinsetzen klappt 
dann auch nicht.
http://www.consumerismcommentary.com/wp-content/uploads/2006/05/bill-gates-young.jpg

Politische Ausrichtung; Außer bei der Bundeswehr, hat mich keiner nach 
meiner politischen Ausrichtung gefragt und da nur ob ich rechts-links 
radikal bin.

Religion: danach wurde ich nie gefragt.

Familienstand: Als lediger ist man meist flexibler, obwohl manch Ehemann 
ist auch froh, wenn er beruflich weg muss :-).

Spätestens beim Vorstellungsgespräch sieht der Gegenüber, was er vorher 
nicht sehen konnte, Alter, Geschlecht, Aussehen.

Die völlig anonyme Bewerbungen klappt nur sehr eingeschränkt, bei denen 
das Bewerberspektrum eingeschränkt ist.

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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Peter Stegemann schrieb:
> Genau wegen Leuten wie dir kommen die Politiker auf diese unsinnigen
> Ideen.

Ja und die denken wie immer zu kurz.

Das Problem der Diskrimminierung (der Unterscheidung) wird man in einem 
profitorientiertem System nicht lösen können.

Reden wir doch mal Tacheles!

Für den Unternehmer ist nur eine einzige Frage relevant: Was kann der 
Mitarbeiter leisten?

Die Unsinnigkeit des AGG offenbart sich wenn man über den Kern des 
Problems nachdenkt. Es ist nicht verboten Mitarbeiter aufgrund 
unterschiedlicher Leistung zu diskrimminieren - also z.B. 
Leistungsprämien auszuzahlen.

Worauf aber beruht die Leistung eines Mitarbeiters?

- Erfahrung (Alter)
- IQ (Noten)
- persönliches Wohlbefinden (viele Dinge)
- Genetik (zufällig)

Ich darf also Mitarbeiter diskrimminieren die genetisch schwache 
Rückenmuskeln haben und daher nur 5 h auf einem Stuhl sitzen können.

Ich darf Mitarbeiter diskrimminieren die dumm sind und eben nur 
Routineaufgaben machen können.

Ich darf Mitarbeiter diskrimminieren die faul sind weil sie persönliche 
Probleme haben - genetisch bedingte Drogensucht z.B. Alkohol

Ich darf Mitarbeiter diskrimminieren die weit anreisen jeden Tag und 
nicht viel leisten weil sie immer müde sind.

Ich darf Mitarbeiter diskrimminieren ... unendlich ...


Leute die Diskrimminierung beruht nicht auf dem was ihr dafür haltet!

von Karl Kannsnet (Gast)


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Zitat aus Eröffnungspost:

> Außerdem wird auf den Namen des Bewerbers sowie Angaben über Alter,...

Joa, also wenn man keinen Namen angibt, braucht man sich nicht zu 
wundern, wenn man keine Rückmeldungen (positive wie negative) von den 
Firmen bekommt...;-)

von Inglisch-Spoker (Gast)


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>In England hat man teilweise 5 Toilettenarten:
>- male
>- female
>- handicapped
>- transformer
>- pregnant

Cool, Trafos sind halt auch nur Menschen ...

Aber warum eine extra Toilette für Schwangere?

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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Inglisch-Spoker schrieb:
> Aber warum eine extra Toilette für Schwangere?

Das hat was mir der Lebenswirklichkeit in England zu tun.

Ich musste dringend auf Toilette und bin nach germanischer Art zur 
Toilette gerannt und wollte die Tür aufreißen um das Problem zu lösen.
Tür war zu und ein älterer Herr sprach mich an: Sir! We are in a Q!

In England steht man vor Toiletten Schlange und wartet bis man dran ist 
- das eben will man Schwangeren nicht zumuten - daher Extratoiletten.

von Inglisch-Spoker (Gast)


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> In England steht man vor Toiletten Schlange und wartet bis man dran ist
> - das eben will man Schwangeren nicht zumuten - daher Extratoiletten.

Aha, danke, Juri, für die Aufklärung!

Naja, die sind halt schon was Extras, da drüben auf Ihrer Insel...
Da sieht man mal wieder, wie man mit Überdenken überkommener Traditionen 
viel Geld und Aufwand sparen könnte!
Ich frag mich gerade, ob das Anstehen vor dem Toilettengang nicht öfters 
mal "in die Hose geht"...;-)

von Leo .. (-headtrick-)


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@Juri

>wird man in einem profitorientiertem System nicht lösen können.
Doch, indem man den Profiteur zwingt andere am Profit teilhaben
zu lassen und für einen Gleichgewicht beider Interessen sorgt.

>Was kann der Mitarbeiter leisten?
Vergiss nicht, was dich das kosten wird?
(Frage, welche Frage ist vorrangiger)?

>also z.B. Leistungsprämien auszuzahlen.
Na ja, im Ingenieurbereich ist Leistungsfähigkeit ohnehin nicht so
messbar wie in der Produktion oder dem Vertrieb wo man Vergleiche
anstellen kann.
>Worauf aber beruht die Leistung eines Mitarbeiters?
Auf gleichen guten Ergebnissen in gleicher Zeit, oder?

>Ich darf also Mitarbeiter diskrimminieren die genetisch schwache
>Rückenmuskeln haben und daher nur 5 h auf einem Stuhl sitzen können.
Du darfst überhaupt keinen diskriminieren, weil das gegen den 
Gleichbehandlungsgrundsatz verstößt. Leider wird das kaum durchgesetzt
und wäre für den einen oder anderen Unternehmer auch das Ende.
Daher sind die Grenzen fließend.
In einer Solidargemeinschaft müssen eben die Leistungsstarken auch die
Leistungsschwachen tragen, auch wenn das gegen jeden kapitalitischen
Grundgedanken ist.
Leider überlässt man das dem Staat, weil der Unternehmer damit
vollkommen überfordert wäre.
Konsequent wäre es aber, wenn jeder im Wohlstand leben würde.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Das ungefaehre Alter kann man sich doch durch die Berufserfahrung 
zusammenreimen...

Und wie schon gesagt, Firmen die einen Tuerken nach dem Gespraech wegen 
seiner Nationalitaet nach Hause schicken, haetten halt erst gar nicht 
eingeladen... Fuer den Kandidaten kommt es aufs Gleiche herraus...

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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Leo ... schrieb:
> In einer Solidargemeinschaft müssen eben die Leistungsstarken auch die
> Leistungsschwachen tragen, auch wenn das gegen jeden kapitalitischen
> Grundgedanken ist.

Genau.

In der Konsequenz wäre eine Abschaffung jeder Diskrimminierung nur in 
einem weltweitem Kommunismus zu verwirklichen.

Jetzt können wir hier im Forum einen neuen Thread aufmachen: Abstimmung:

A - Entmachtung der Banken, also Verstaatlichung und Abschaffung des 
freien Unternehmertums - Abschaffung von Privateigentum über 1 Million - 
mehr kann kein Mensch erarbeiten - es muss also anderen weggenommen 
worden sein.
Kommunismus  - alle sind gleich und jeder kann ordentlich leben - 
arbeiten geht nur wer Bock drauf hat und zahlt für alle Schmarotzer mit.

B - Wer nicht leistet kommt unter die Brücke oder darf dich weghängen.
Wer leistet, darf ordentlich leben.

Ich wette 80 % stimmen für B.
Daran scheitert immer jeder Kommunismus.

In keinem System kannst du den Höchstleistern vermitteln dass sie die 
Schmarotzer ordentlich bezahlen sollen - das ist menschlich unmöglich.

Daher hat der Kapitalismus endgültig über den Sozialismus gesiegt.

von Franz (Gast)


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Leo , dein Hinweis auf die Solidargemeinschaft fördert geradezu das 
Schmarotzertum und diverse unzählige weltfremde Looser.
Und es gibt eigentl. keinen kapitalistischen Grundgedanken, sondern nur 
den, zurück zum Gesetz der Natur, bei immer enger werdenden Arbeits- und 
damit Verdienstverhältnissen.
Nur der Stärkere überlebt oder kommt entsprechend vorwärst, oder wer 
will schon lauter minderwertigen Müll konsumieren oder sich von 
"Abfällen" ernähren?
Ethik sollten sich auch die angewöhnen, welche mit ihrer Lebens- und 
Leistungseinstellung nicht mehr gefragt sind.
Oder ebend damit versuchen etwas sinnvolles zu schaffen.

von Franz (Gast)


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Juri, es gab eigentlich keinen echten Sozialismus, das sollte auch dir 
klar sein.
Denn dort wurde ganz wesentl. nach den gleichen kapital. Methoden wie 
heute gewirtschaftet.
Nur daß der Erlös weiter in die breiten Massen gestreut wurde.
Sich aber dennoch einige ganz passabel besser entlohnten als den Rest 
der Schaffenden.
Und selbst im jetzigen Kapitalismus findet man massenhaft die gleichen 
Seilschaften und Methoden wie damals im realen Sozialismus: 
Fetternwirtschaft, Klüngelei, Subventionen bis zum Erbrechen (DB),... 
etc. pp.

von Leo .. (-headtrick-)


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>Daher hat der Kapitalismus endgültig über den Sozialismus gesiegt.
Diese Sieg ist nur auf Zeit und wird sich letztendlich selbst aufzehren
bzw. irgendwann kollabieren. Die Konsequenzen hat es in der Geschichte
schon öfters gegeben. Es wiederholt sich nur. Hoffen wir, das es beim 
nächsten mal ohne Krieg abgeht.

>In keinem System kannst du den Höchstleistern vermitteln dass sie die
>Schmarotzer ordentlich bezahlen sollen - das ist menschlich unmöglich.
Doch, durch Gesetze oder vereinfacht ausgedrückt, durch Gewerkschaften.
Früher bestand das Land aus vielen kleinen Einzelgemeinschaften, wie
heute die klein- und mittelständischen Betriebe. Durch verschiedene
Einflüsse wurden daraus mal Fürstentümer, später kleine Königreiche,
die sich irgendwann mal zu einem Land oder Staat vereinigten. Das
ganze war in etwa wie eine Evolution und muss sich weiterentwickeln
oder es wird stagnieren und sich wohl möglich selbst auslöschen.
Es geht ohnehin nicht an, das die Einkommensmillionäre geschont
werden, während die breite Masse Schwierigkeiten hat für den eignen
Lebensunterhalt zu sorgen.

Warum eigentlich Kommunismus,Sozialismus oder Kapitalismus?
Warum nicht alle Tugenden aus allen Systemen sinnvoll kombinieren?

von thisamplifierisloud (Gast)


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Wieviel Dummfug muss man eigentlich noch ertragen ...

von Leo .. (-headtrick-)


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