Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Mikrocontroller und Elektroniker für Geräte und Systeme


von Tobias D. (tobimoby)


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Moin mikrocontroller Community

Aktuell bin ich auf einer Berufsschule und mach mein Realschulabschluss 
nach, mit den Schwerpunkt Elektrotechnik. Nächstes Jahr fange ich eine 
Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme an.

Der Elektroniker für Geräte und Systeme beschäftigt sich ja unter 
anderen auch mit Mikrocontroller.
Jetzt meine Frage, ist es vorgegeben was für ein Mikrocontroller das 
sein wird und was für eine Programmiersprache verwendet wird?
Und wie vertieft wird das Thema Mikrocontroller? Projekt bespiele wären 
nicht schlecht was ein Elektroniker für Geräte und Systeme können 
müsste.

Mfg TobiMoby

von Alexander H (Gast)


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das hängt davon ab, was deine Firma macht und ob die überhaupt mit 
Mikrocontrollern zu tun hat, ich bin jetzt im dritten Lehrjahr und hab 
nur in der Schule und zu Hause mit Mikrocontrollern gearbeitet. In der 
Schule wars ein schwuler kleiner PIC, zu hause nehm ich Atmel und nen 
dsPIC her.


Im Ausbildungsplan ist nicht genau festgelegt mit welchen Mitteln du 
ausgebildet werden musst, es wird nur gesagt, dass etwas in der Richtung 
gemacht werden muss.

von Leo .. (-headtrick-)


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Als Elektroniker wirste kaum eine Stelle bekommen in dem du
Programme schreiben sollst. Das überlässt man den Ingenieuren
weil man da auch optmistisch sein kann das das Projekt fertig wird.
Einem Elektroniker dürfte da so einiges fehlen. Selbst wenn du
das leisten könntest wird kaum ein Arbeitgeber dir diese Fähigkeit
abkaufen wenn man dir nicht die Gelegenheit gibt es unter Beweis
zu stellen. Erfahrungsgemäß passiert das selten weil man mit dir
meist andere Pläne hat. Nichtsdestotrotz kannst du ja Glück haben
und einen Arbeitgeber finden der ein Talent bei dir sieht und es
fördert, aber da musst du dann schon außergewöhnlich sein.

von Kai B. (kaib) Benutzerseite


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Also wir haben zum glück damals auf der Berufsschule mit AVRs 
angefangen.
2Lehrjahr war ASM und dann im 3. Lehrjahr C

Mitlerweile bin ich in der Entwicklung tätig und entwerfe 
kleinsteuerungen und schreibe Software ab und zu gehts mal zu nem Kunde. 
Ansich großteil Bürotätigkeit.

Aber mein Chef hat wären meiner Ausbildung schon gemerkt das ich 
vollblut elektroniker bin, hab öfters zu Demonstrationszwecken Displays 
in Betrieb genommen und so.

von Leo .. (-headtrick-)


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@ Kai B.
Ist es der gleiche Betrieb wie in der Lehre?
Dann haste wohl das Glück das dein Chef das beurteilen konnte
das du das kannst. Wenn es ein andere Firma wäre könnte das ganz
anders aussehen und du würdest nur Geräte bauen, nicht entwickeln.

von Jan (Gast)


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Also ich bin noch als Kommunikatiosnelektroniker ausgebildet worden, das 
war einer der Berufe den es vor den Elektronikern für Geräte und Systeme 
gab.
In meinem Lehrbetrieb wurde gute alte Technik von uns gewartet, da haben 
wir mit Programmierung nichts zu tun gehabt.

In der Berufsschule gab es irgendein 8051 Derivat, ich glaube so ein 
Phillips Teil war das. Programmiert wurde in ASM.

In einer der Firmen in denen ich gearbeitet habe, habe ich mal eine 
Mikrokontrollerschaltung, entwickelt, programmiert und gebaut. War da 
eigentlich Servicetechniker, aber es wurde sowas gebraucht, wir hatten 
keine Entwickler und ich hab gesagt ich kanns.

Also mit Glück kanns was werden, aber bestimmt nicht wenn du als 
Elektroniker in der Fertigung oder in der Reparatur eines 
Riesenunternehmens beschäftigt bist. Must entweder als Labortechniker 
arbeiten, oder eine Firma erwischen die flexibel ist (was in Zeiten von 
ISO 9001 wohl immer schwerer wird).

Ich muß allerdings dazu sagen, ich bin zwar "nur" Facharbeiter, aber 
habe was Schulabschluß, Fremdsprachen und Arbeitszeugnisse angeht ganz 
gute Referenzen. Deswegen arbeite ich jetzt zum Beispiel auf einer für 
Techniker ausgeschriebenen Stelle.

Gruß, Jan

von Tobias D. (tobimoby)


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Vielen Danke für die vielen Antworten!
Also heißt es für mich "Abwarten und Tee(Kaffee) Trinken" ^^

Da ich mich sowieso mit Mikrocontroller beschäftigen möchte, habe ich 
mich mal umgeschaut und das "AVR Butterfly" ins Auge gefasst.
Taugt das Ding was für den Anfang? Dazu suche ich noch ein gutes Buch 
für die Programmiersprache C .
Dazu muss man sagen das ich C# einigermaßen drauf habe.

Mfg TobiMoby

von Leo .. (-headtrick-)


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Ich würde auch mal den Fokus auf den STk 500 oder 600 oder
den AVR-Dragon ins Auge fassen, hab aber keine Erfahrung damit.

von der bachelor der bald master sein wird (Gast)


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als buch kann ich dir

AVR - Hardware und C-Programmierung in der Praxis

von Florian Schäffer empfehlen.

Das geht für den Anfänger sehr gut, da alles mit Beispielen belegt wird 
und der Stoff nicht allzu tief rein geht

von Paul (Gast)


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Unsere Azubis werken mit den PIC 16F84 rum. Mehr kann man es nicht 
nennen: Datenblatt durchlesen, das vom Lehrer ausgedachte Kleinprogramm 
durchlesen. Verstehen wird nie abgefragt. In der Prüfung muß ein PIC mit 
einem fertigen HEX-File bespielt werden und in den Standard-19-Zoll 
Karteneinschub gesteckt werden. Die Ausbildung befähigt also niemals zu 
einer eigenständigen Programmiertätigkeit, wenn man sich nicht privat 
zusätzlich damit auseinandersetzt.

Auch ist es später recht schwer als Elektroniker in der Firmwarebranche 
unterzukommen. Der Standardanspruch ist dort Ingenieur oder 
Informatiker.

Also wenn Du dort arbeiten willst, mache (Fach)abi und gehe studieren.

von Sepp (Gast)


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Gott sei Dank ist der 16F84 Geschichte, in der letzten Zwischenprüfung 
wurden Einschübe mit dem 16F887 gefertigt. Zum Thema ob das "Wissen" 
(Bei uns haben die Lehrer beim Erklären ablesen müssen, Fehlersuche 
haben wir gemacht) welches in der Berufsschule vermittelt wird, 
angewendet werden kann: Bei uns gibt es ein paar Leute die als 
Facharbeiter auch eigene Schaltungen+Programme einbringen, um die 
Fertigung voranzubringen. (Steuerung der Beleuchtung beim Mikroskop, 
Simple Prozessüberwachung)
Qualitätsmanagement lässt grüßen. Von daher wäre es falsch sich einreden 
zu lassen das ein Studium die einzige Möglichkeit ist um kreativ zu 
sein. In erster Linie zählt Eigeninitiative. 50% machen eh FOS oder den 
Techniker.

von Paul (Gast)


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>Gott sei Dank ist der 16F84 Geschichte, in der letzten Zwischenprüfung
>wurden Einschübe mit dem 16F887 gefertigt.

Welch ein Fortschritt: Wird nun das Programm in den 16F887 geladen, 
nicht mehr in den 16F84. In Grunde hat sich der Lerneffekt nicht 
verändert. Hier zählt nur Eigeninitiative, weil selbst manche 
Berufsschul-Lehrer noch nie einen µC real bearbeitet haben.

von lucky (Gast)


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Hab selbst EGS gelernt. Wir hatten den pic 8051. Das ganze ist total 
Simpel. Ein bisschen "Programmieren" wenn man es so nennen mag. Ein 
Programmablaufplan erstellen, ist auch nicht wirklich schwer. Du darfst 
dich dabei nur nicht zu sehr verkopfen. Damit mein ich beim 
Programmablaufplan nicht zu sehr in die Tiefe denken. Ansonsten gibt die 
IHK ja durchaus vor was gelernt werden muss. Dürfte mit Sicherheit auch 
irgendwo auf deren Seite geschrieben sein. Kann sein, dass es da bereits 
wieder Änderungen angeht was den PIC betrifft.
Betrieblich habe ich übrigens nichts, absolut gar nichts mit 
Programmieren oder einem PIC zutun gehabt. Was ein bisschen schade ist, 
denn in der BS schafft man mit so vielen Leuten in der Klasse nicht so 
viel (immer Teamarbeiten) zum anderem muss man es zu Hause nach lernen. 
Das wird dann wieder schnell trocken, außer man hat das Material zu 
Hause zur Hand.
Arbeitstechnisch hat man nach der Lehre mit wesentlich stumpfsinnigeren 
Sachen zu tun wie man in der Lehre gelernt hat. Der ein oder andere wird 
natürlich Glück haben und eine Stelle bekommen in der man das gelernte 
aus der Lehre auch umsetzten kann, aber letztlich geht da nicht viel 
ohne eine Weiterbildung.

von Atmi (Gast)


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lucky schrieb:
> Wir hatten den pic 8051

Ich glaube, du verwechselst da etwas.

von Paul (Gast)


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Der 8051 wird deshalb oft genommen, weil dieses Urgestein das einzige 
ist, was die Berufsschullehrer vor 100 Jahren mal entfernt selber 
begriffen hatten. Seitdem hat sich in ihrer Schulwelt wenig getan. Aber 
es ist auch egal. Solange man stumpfsinning vorgegebene Programme in 
einen µC lädt und es dann "programmieren" nennt, ist der Lerneffekt über 
Programmiermodelle, Adressierungsarten, µ-Engine oder Algorithmik gleich 
0. Die IHK will den Azubis hier Wissen vorgaukeln, was die Lehrer oft 
selbst nicht haben.

von lucky (Gast)


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Paul schrieb:
> em hat sich in ihrer Schulwelt wenig getan. Aber
> es ist auch egal. Solange man stumpfsinning vorgegebene Prog

und was?

von lucky (Gast)


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sorry sollte an Atmi gehen

von Heinz (Gast)


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Mann, was für Primaten sich hier tummeln.
Ein PIC 8051, ein schwuler PIC ... Ohje, armes Deutschland.

Wahrscheinlich sollte man alle Ingenieure abschaffen und das die Jungs 
machen lassen. Prost.

von lucky (Gast)


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endlich einer der es erkannt hat. Jetzt führen wir in der Schule noch 
das Fach Googlen ein und fertig sind wir.

von Chriss (Gast)


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Habe morgen meine Abschlussprüfung zum EGS.

Wir haben in der Schule hauptsächlich mit dem PIC16F84 / PIC16F88 
gearbeitet und in Assembler programmiert. Der 16F84 kam bis jetzt auch 
immer in den Abschlussprüfungen der EGS vor. Dieses Lehrjahr (ich) habe 
zum ersten mal das Vergnügen in der Prüfung mit dem PIC16F887 zu 
arbeiten. Dieser Controller wird dann wohl auch ab jetzt in der Schule 
durchgenommen (bei uns natürlich noch nicht -.- ). Programmiersprache 
Assembler bleibt.

Auf der Arbeit hatte ich totale Freiheit über Controller und 
Programmiersprache. Habe Anfangs den 16F84 mit Assebler programmiert bin 
dann aber sehr schnell auf auf Cypress und Atmels Controller 
umgestiegen. Habe mitlerweile mit Attiny2313, Atmega8, 32, 64, 1280 usw 
gearbeitet. Meine Programmiersprache ist im Moment C und das wird sich 
auch nicht mehr so bald ändern.

Ich hoffe ich konnte helfen und es wurde noch nicht alles geschrieben 
(habe mir nicht alles durchgelesen sorry)

Chriss

von lucky (Gast)


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wie gut du es hast. Ich war in einem der ersten Lehrjahre zum EGS, da 
hatte noch keiner Ahnung wie was ablaufen wird. Vor allem unser Betrieb, 
der hat bis vor ein paar Jahren noch das gelehrt was man vor 40 Jahren 
gemacht hat^^
Sogar Trafo selber wickeln war dabei. lol

von Chriss (Gast)


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in meinem betrieb gibts nur im ersten jahr die typische ausbildung 
danach wird einem gesagt "mach was mit µCs und guck dass du möglichst 
viel mitbekommst". anfangs dachte ich das wird nie was aber ich muss 
sagen das hat gut geklappt. Teil 1 hab ich mit 96% bestanden :) jetzt 
hab ich schiss vor morgen... Jetzt kommen Fragen zum neuen PIC. Mal 
schauen wir wissen auch alle nicht so genau was auf uns zukommt.

von lucky (Gast)


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sind doch immer noch viel Pal-Aufgaben in den Prüfungen. Einfach 
auswendig lernen, da hast du schon ein Brocken auf der sicheren Seite. 
Die Fragen, die schriftlich beantwortet werden müssen, sind meiner 
Erfahrung nach nicht so schwer. Konnte mir mal ein Bild von den letzten 
Theorieprüfungen machen. Allerdings macht man sich auch nicht so viel 
Druck wenn man den Stempel schon hat.

von Chriss (Gast)


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ja die Prüfungen sind bis jetzt wirklich von Jahr zu Jahr einfacher 
geworden.. Aber evtl sind jetzt auch Fragen zu dem neuen PIC drin... 
naja sehen wir ja morgen.

von Jens P. (Gast)


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Is halt unterschiedlich. An meiner Berufsschule damals gabs für uns ITSE 
gar keine µController, für die SysInf gabs dann PIC 16Fxxx.

Jetzt auf der Fachschule ging mit 80535 los, um mal alles in Assembler 
"per Handschlag" kennen zu lernen. Weiter gehts auf dem gleichen System 
mit C, und irgendwann kommt dann ein Cortex M3, um auch mal was aus 
diesem Jahrtausend gesehen zu haben.

Ich muss sagen, um einen Überblick zu bekommen ist ein 8-Bitter in 
Assembler schon ne ganz vernünftige Sache. Man lernt halt mal die 
Arbeitsweise so eines Systems wirklich kennen und kann sich dann später 
vl. mal eher vorstellen was man da in der Hochsprache so fabriziert.

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