Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 12V Bleiakku an Autobatterie laden, möglich?


von Aabbyy22 (Gast)


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wir haben hier ein Gerät. soll vom Auto mit 12V versorgt werden. alle 
Teile in dem Gerät können mit 9-16V versorgt werden. das Gerät soll noch 
eine Zeit lang anbleiben, wenn im Auto mal keine Spannung da ist.

können wir jetzt da einen 12V-Bleiakku reinhängen?

was würde mit dem Laden passieren?
es dürfte kein Strom vom dem Akku zum Auto zurückfließen. Eine Diode 
würde zuviel Spannung abziehen. könnten wir 2 Antiparallel geschaltete 
Mosfets benutzen, um den Akku abzuschalten, wenn die Spannung im Auto 
niedriger ist?

Das Problem ist, um den einen Mosfet zu schalten, bräuchten wir dann 
eine Spannung höher als die Versorgungsspannung. oder halt eben einen 
Mosfet ohne eingebaute Substrat-Diode.

Wie macht man das in so einem Fall? Reicht, wenn man mit dem Auto fährt, 
die Spannung von der Lichtmaschine aus, um den 2. Akku zu laden, oder 
wird die Spannung von der Lichtmaschine so stark durch die Autobatterie 
begrenzt, daß man niemals den 2. 12V Akku direkt neben der Autobatterie 
geladen kriegt, ohne das Probleme auftreten?

Wie würdet ihr in so einem Fall den Akku laden? was würdet ihr bei 
Einsatz eine Spannungswandler machen, um dem Problem zu entrinnen, daß 
man eigentlich gleichzeitig einen Stepup und Stepdown Regler bräuchte.

würdet ihr dann 3x 6V Bleiakkus nehmen oder einen einzelnen 6V Bleiakku 
und dann die Spannung für das Gerät passend machen?

von Philipp (Gast)


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Je nach stromverbrauch könnten auch NIMH ode LIPO zellen die bessere 
wahl sein, die brachen dann sowas wie eine Ladeschaltung. der Bleiakku 
braucht auch mindestens eine strombegrenzung. es hat da mal jemand was 
erfunden vor einigen jahrzehnten, nannte sich relais. lässt sich ganz 
einfach schalten. wenn der schlüsselschalter ja sowieso den strom 
trennt, wie sollte dann noch strom zurückfließen?

von O. D. (odbs)


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Ein kleiner Bleiakku hat wenig Sinn, wenn doch ohnehin ein großer 
vorhanden ist. Warum nicht die Schaltungen direkt von der Autobatterie 
versorgen, ggf. mit Tiefentladeschutz?

von Klaus W. (mfgkw)


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Ich habe bei mir einen zweiten Bleiakku im Auto, der letztlich
über die Lichtmaschine mitversorgt wird.

Dazu habe ich einen kleinen Steuerrechner, der wird über Dioden
sowohl von der einen als auch von der anden Batterie versorgt (es
reicht also eine, damit er läuft; nötig wäre es nicht, man
könnte ihn auch fest an die erste hängen).

Der misst jetzt über AD-Wandler die beiden Spannungen und
entscheidet:

1. ist die Spannung der Hauptbatterie unter 12.2 V, wird in
   keinem Fall mit der zweiten verbunden (sichert, daß das
   Auto gestartet werden kann)

2. Ist die erste über 12.2V, wird die zweite mit der ersten
   verbunden (jeweils über ein Relais):
   a) erstmal über einen starken PTC (vulgo ein Faden einer
   ausrangierten H4-Birne), damit bei einer zu großen
   Spannungsdifferenz zwischen den beiden Batterien
   kein zu großer Strom fließt
   b) Wenn die Differenz der beiden Batterien (also die
   Spannung am PTC) unter 0.2 V fällt, werden die beiden
   Batterien über ein weiteres Relais direkt verbunden.

Das Ganze natürlich mit etlichen Sicherungen dazwischen.

So läuft das bei mir seit etwa einem 3/4 Jahr gut.
Auto springt immer an, und wenn die erste Batterie genug
Saft hat und vor allem wenn der Motor läuft, wird die zweite
mit geladen. Sie bekommt im Fall 2b die volle Ladespannung.

von O. D. (odbs)


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> der Bleiakku braucht auch mindestens eine strombegrenzung.

Nö, die hat er in chemischer Form schon eingebaut. Eine "Dauerladung" 
bei 13,8 Volt (temperaturabhängig) ist völlig in Ordnung. Direkt aus dem 
Bordnetz geht es aber nicht, da die Lichtmaschine im "Schnellademodus" 
arbeitet, meist um 14,4 Volt (ebenfalls temperaturabhängig).

Wenn es unbedingt ein zusätzlicher Blei(gel)akku sein soll, wäre ein 
SEPIC-Wandler eine Möglichkeit, der dir konstante 13,8 Volt aus dem 
Bordnetz zur Verfügung stellt.

von Klaus W. (mfgkw)


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Ich habe neulich in der Metro einen Windschutzscheibenenteiser
gesehen (und vor ein paar Wochen ziemlich gleich auch als
Sonderangebot bei Edeka), der einen eigenen Akku hat und
zudem am Zigarettenazünder angeschlossen wird.
Aus seinem eigenem Akku (und über Tiefentladeschutz auch aus
der Autobatterie) kann er per Schaltuhr etwas warme Luft rumpusten.

Evtl. ist es einfacher, den zu mißbrauchen als so etwas neu zu bauen?

von U.R. Schmitt (Gast)


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Oliver Döring schrieb:
> da die Lichtmaschine im "Schnellademodus"
> arbeitet, meist um 14,4 Volt (ebenfalls temperaturabhängig).
>
> der dir konstante 13,8 Volt aus dem
> Bordnetz zur Verfügung stellt.

Dann kannst Du auch eine Diode in Reihe setzen, damit hast du den 
Rückflussschutz und eine um ca. 0,7V geringere Ladespannung.

von Andrew T. (marsufant)


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Aabbyy22 schrieb:
> es dürfte kein Strom vom dem Akku zum Auto zurückfließen.

Früher (tm) wurde sowas mit einem simplen Relais gelöst. Die Relaispule 
hing an Masse und Kl.15 -- nach Abstellen des Motors wird damit das 
Relais Stromlos und der Hilfsakku vom Bordnetz des Autos getrennt.

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