Hallo liebe Gemeinde! Seit längerem quält mich die Frage was mich in meinem Beruf weiterbringt. Folgende Situation: Ich bin 29 habe Frau, Kind und div. finanzielle Verpflichtungen (Wohneigentum), habe seit Mitte des Jahres meinen staatlich geprüften Techniker (E-Technik) in der Tasche (über DAA-Technikum Fernstudium) und habe auch eine Anstellung als Techniker. So weit so gut sollte man meinen aber es ist so, dass ich mich recht unterfordert fühle in meinem jetzigen Beruf. Ich arbeite in einem Testlabor und führe Messungen (von EMV bis hin zu Umweltsimulationen) durch. Mir ist aber klar, dass ich das nicht bis zur Rente machen möchte, weil es mir etwas zu anspruchslos ist. (Trotzdem besser als das, was ich vor dem Techniker gemacht habe) Es war mir schon bei meinem Fernlehrgang klar, dass es noch nicht das Ende der Fahnenstange sein kann mit meinem Techniker. Ich bin da eigentlich, ohne besonders viel Zeit zu investieren (Frau und Kind wollen ja auch etwas von mir haben) durchmarschiert mit der Note 2,1. im Prinzip finde ich meinen momentanen Job recht spannend nur die Firma verdirbt mir den Brei. Mein Vorgesetzter möchte alle Zügel bei sich behalten und weist mich immer selbst ein und professionell wirkt das auch nicht. Ich komme mir eben vor wie ein Azubi, werde nie auf Schulung geschickt usw. Elektronikentwicklung ist schon seit längerem ein Hobby von mir und mit dem Techniker habe ich auch Einstieg bei den Microcontrollern gefunden und gefallen am Programmieren gefunden. Möglichkeiten habe ich schon einige überlegt: - Vertiefung und Spezialisierung im Bereich Messtechnik / Entwicklungsbegleitende Hardwaretests - Studium E-Technik auf Bachelor bei der Wilhelm Büchner Hochschule (Vertiefung und später Einstig in die Entwicklung / bessere Aufstiegschancen) - Studium Informatik an der Fernuni Hagen und Focus auf embedded Programmierung legen Zusammengefasst: - Vertiefung Messtechnik / Hardwaretests Gibt es hier Zertifizierungen Kurse Lehrgänge die ich belegen könnte? Vorteil: Es wäre vermutlich schneller als ein Studium und hätte direkt Nutzen in meiner jetzigen Position mit evtl. Förderung durch den AG Nachteil: Immer noch Techniker - Studium E-Technik Vollzeitstudium fällt aus wg. Frau Kind Haus Ein Fernstudium an einer HS stelle ich mir wesentlich schwerer vor als der DAA-Kindergarten aber mit 300€ / Mon schon recht teuer, aber genau mein Themenbereich - Studium Informatik Genauso das Informatikstudium. Es wird denke ich trockener sein als das E-Technik Studium aber es ist deutlich günstiger (ca. 150 € / Semester) und der Themenbereich geht auch nicht ganz vorbei an mir (Embedded, PCs allgemein sind mein Hobby seit fast 20 Jahren) Vorteil von den Studiengänge: Ich hab dann einen HS-Abschluss Nachteil: Sehr lange dauer und ein hartes Stück Brot zum knabbern Nun meine Frage: Was würdet Ihr mir empfehlen? Gibt es Zertifizierungen für Hardwaretests / Messtechnik (ähnlich ISTQB für Software) Oder ist nur ein HS-Abschluss das wahre? Gibt es vielleicht auch eine Fernuni wie die in Hagen, die zu solch einem Preis Studiengänge anbietet? Nicht so wie die Wilhelm Büchner HS. Genug geschrieben und schon mal Danke für Tipps!
Kann nicht viel dazu sagen, aber: Von dem Gedanken, dass ein Informatikstudium trockener wäre als ein E-Technikstudium musst du dich glaub ich verabschieden :)
Evtl. erst mal Job wechseln? Wie es scheint, hast du dort (wegen deinem Vorgesetzten) fachlich keine Entwicklungsmöglichkeiten. Ein Studium ist vom Schwierigkeitsgrad eine völlig andere Liga als ein Techniker. Gut möglich, dass du da überhaupt nicht mehr durchmarschierst, sondern 4 Abende die Woche und einen Tag am Wochenende voll am büffeln bist. Und zwar trockene Materie. Du hast also 5 Jahre kaum die Möglichkeit, im Beruf selbst voranzukommen.
Abhaken! Mit 30 lernt man nicht mehr so gut und noch einen Ingenieur auf dem zweiten Bildungsweg kann keiner gebrauchen! Schau Dir mal die Anfängerzahlen an: Es gibt bald eine Absolventenschwämme. Spare Dir die Zeit und sieh zu, dass Du noch ein Stück vorankommst.
Ich habe nach dem Informatik-Techniker (Vollzeit) noch E-Technik auf FH studiert (Vollzeit). Bin seit kurzem fertig und im Arbeitsleben. Ich hab mich davor (vor dem Techniker) auch unterfordert gefühlt und das ist nun behoben, da ich jetzt stark gefordert bin. Ich würde sagen ohne E-Technik-Studium ists schwer wirklich fordernde Jobs zu bekommen. Liegt aber nicht an der Qualifikation sondern am Wunsch der Arbeitgeber nur Hochschulabgänger in solche Positionen zu setzen. Ich denke auch, dass du schon recht alt bist für ein Studium, ist aber nicht zu alt, vor allem nicht wenn du FH studierst. Da gibts immer ein paar Ältere. Naja Teilzeitstudium wird ein harter Brocken. Bei mir wars jedenfalls so, dass Studium nicht nur ein bisschen schwerer war als Techniker. Da lagen bei mir Welten dazwischen. Techniker war bei mir der Abschluss nahe 1,0; Studium war der Abschluss bisschen besser als 2,0 und ich habe mich gewundert wie ich das geschafft habe, weil ich vom Gefühl her wesentlich schlechter war im Studium :-)
Bildverarbeiter schrieb: > Abhaken! Mit 30 lernt man nicht mehr so gut und noch einen Ingenieur auf > dem zweiten Bildungsweg kann keiner gebrauchen! Schau Dir mal die > Anfängerzahlen an: Es gibt bald eine Absolventenschwämme. Nur wenige Anfänger werden zu Absolventen. Auch im 2. Bildungsweg kann man erfolgreich sein. Gegen ein Studium ist Abitur nur spielerei. Wer nicht dranbleibt und lernt, wird es nicht schaffen.
>Abhaken! Mit 30 lernt man nicht mehr so gut
Man sollte nicht von sich auf andere schließen oder aber vorgefertigte
Personalermeinung nachquatschen. Schau mal an, wann die meisten den
Leistungs-Zenit in der Karriere haben. Sicher nicht mit 30.
PS.: Wenn Du mit einer rätselhaften Erkrankung zum Arzt gehst, wer
sollte Dich lieber behandeln, bzw. wessen Diagnose traust Du mehr?
[] 27jährige Arzt
[] 57jährige Arzt?
@Thomas, @Fragender: >Auch im 2. Bildungsweg kann man erfolgreich sein. Ja. Ich begann mein Studium erst mit 35, und machte 13 Semester, habe also etwas verlängert. Alles, weil mir die bisherige Arbeit nach Jahren bis zum Erbrechen monoton wurde. Einfach nur die Stelle wechseln, und woanders auf ähnlichem Niveau arbeiten, wollte ich auch nicht. Denn dann geht die Chose irgendwann wieder los. Im Studium geht nicht immer alles wie am Schnürchen, wie geplant, das sollte man auch überlegen. Zumal der Stoff zum Teil erheblich knochentrocken und gelegentlich richtig schwierig ist, z.B. in den Aussiebfächern. Jedenfalls wurde ich genau deswegen aber schon zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, und neugierig gefragt. Meinen ersten mehrjährigen Job nach dem Studium habe ich auch hinter mir. Die Krise hatte dann aber die Arbeitslosigkeit gebracht. Und um die 50 wird es dann extrem. Im Schnitt hat es sich für mich wirtschaftlich nicht gerechnet, ganz im Gegenteil. Das einzige was blieb ist ein Stück gute Bildung. Ganz im Ernst, ich würde es nicht nochmal so machen, aber, vorbei ist vorbei, man kann nicht nochmal neu beginnen... Nicht, daß ich den Techniker jetzt entwerten möchte: Aber, was du jetzt machst, hast du im Studium als eines von 20 Nebenfächern, grob gesagt. Ich schätze mal, daß dir früher oder später deine Frau an den Hals springt. Hab sowas ähnliches auch erlebt, aber die lernte mich erst mittendrin kennen, wußte es also. Paul schrieb: >[] 27jährige Arzt >[] 57jährige Arzt? [] 75jährige Arzt? [] 92jährige Politiker?
>Paul schrieb: >>[] 27jährige Arzt >>[] 57jährige Arzt? >[] 75jährige Arzt? >[] 92jährige Politiker? Prinzip nicht verstanden. Jder Mensch hat eine Lebenskurve. Bis zum Zenit geht es bergauf (mit der Kraft, dem Geist, der Lernfähigkeit). Mit 92 ist der Zenit lange überschritten. PS.: Warum bekommen Ärzte nur eine Kassenzulassung bis 68?
Wenn du es dir zutraust vom Zeitaufwand her dann versuch dich am Bachelor. Abbrechen kannst du immernoch. Wenn von vornherein weißt, dass es eher schlecht aussieht dann wäre es vielleicht geschickter dich anderes weiterzubilden und Zusatzqualifikationen erwerben. Die Firma kannst du natürlich auch erstmal wechseln um einen Schritt zu machen, denn auch als Bachelor ist es fraglich ob dein Chef dich danach besser behandelt.
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