Hi. Ich hatte viele Jahre lang eine Richtfunkstrecke. Ich habe verschiedene Technologien mitgemacht. Angefangen mit einer echten Selbstbaulösung auf 433 MHz ISM. Das lief mit einigen 10 kbit/s (Etwa 30-50 kbit/s Nutzdatenrate) Packet Radio Technik aus dem Amateurfunk. Danach bin ich 2002 auf 802.11b Wlan umgestiegen. Etwa 2004 kam das Upgrade auf 802.11g mit Linksys WRT54G Damit gingen dann etwa 10 bis 15 Mbit/s Nutzdatenrate. Die Strecke hat schon öfter mal Reparaturen und Ersatzhardware benötigt. Die hat außerdem relativ viel Wartungsaufwand bedeutet. Insgesamt über die Jahre ist da schon einiges an Zeit und Geld draufgegangen. Der Grund: DSL war bei uns lange Zeit gar nicht verfügbar. Ab etwa 2005 konnte man DSL in der langsamsten Variante mit Warteliste beantragen. Ich habe nie DSL bekommen. Selbst heute hinkt das DSL der aktuellen Technik noch meilenweit hinterher. Mittlerweile geht offiziell DSL 6000, mit einer effektiven Geschwindigkeit von ca 3 mbit/s. UMTS gibts an meinem Heimatort auch erst seit einigen Monaten. Kabel Deutschland baute hier allerdings sehr früh Internet über TV-Kabelnetz aus. Ich bin dort quasi seit der ersten Stunde Kunde. Das war etwa 2006. Ich bin viele Jahre lang über die Funkstrecke online gegangen, später als ich dann Kabel Deutschland hatte, blieb die Funkstrecke als Backup (KD hatte anfangs hier oft Ausfälle und technische Probleme). Schließlich hat der andere seinen 2 Mbit/s DSL Zugang abgemeldet und wir haben über meinen KD Anschluss Internetsharing gemacht. 2009 bin ich beruflich weg. Die Funkstrecke lief vorerst weiter. Als dann die erste Störung auftrat, und keiner für die Wartung da war, wurde die Strecke abgeschaltet und der andere hat sich wieder einen eigenen Internetzugang genommen. Ich habe die Funkstrecke irgendwann mal notdürftig repariert, sie brachte dann noch ca 2 Mbit/s, und wurde eigentlich nur noch sporadisch mal verwendet, wenn ich mal für ein paar Tage Zuhause war. Mittlerweile ist die Hardware wieder kaputt, da sie nur noch sporadisch eingeschaltet war, gabs einen Feuchtigkeitsschaden. Bei der Dachsanierung wurde schließlich auch noch das Netzwerkkabel abgeschnitten, und der Wlan Kram hängt jetzt oben ohne Anschluss. Ab Ende dieses Jahres gehts wieder zurück nach Hause. Jetzt stellt sich die Frage: Repariere ich die Strecke nochmal, bzw baue sie mit 5,6 GHz Wlan auf dem neuesten technischen Stand neu auf und betreibe dann Internetsharing? Oder nehme ich mir einen Kabel Deutschland Internetzugang? Für den Preis, den mich die Instandsetzung oder gar ein Neuaufbau kosten würde, kann ich mir 1-2 Jahre Kabel Deutschland Internet holen. Rechne ich noch meinen Wartungsaufwand, und meine Zeit, wird sich die Strecke niemals wieder amortisieren, da ja immer mal wieder Störungen oder Defekte auftreten. Das telefonieren können wir heutzutage auch kostenlos über VOIP machen. Gibt ja mittlerweile genug Anbieter mit kostenlosen VOIP Gesprächen. Und für den privaten Datentransfer können wir VPN nutzen, das hat mittlerweile jeder "Billigrouter". Falls wir überhaupt ein VPN machen würden, und nicht einfach eMail, SFTP oder sowas nutzen würden. 2 Mbit/s Kabel D Upload VS 10-15 Mbit/s RiFu ist zwar schon ein Unterschied, aber so viele Daten übertragen wir jetzt auch nicht, dass es sich unbedingt lohnt. Und ansonsten kann man sich auch einfach mit USB Festplatte zum Datenaustausch treffen, ist ja Ortsintern. Für den Wiederaufbau würde sprechen: Eine eigene Verbindung ohne einen externen Dienstleister (Provider), die schnell genug für IPTV und exzessiven Dateitransfer/gemeinsamer Fileserver ist. Sowie weniger Geld, was an den Provider geht, sondern "in der Familie" bleibt (wenn auch teilweise in Form von Hardware) Was würdet ihr machen?
Mit billiger Standardhardware funktioniert sowas nicht auf Dauer, das hast du ja selbst gemerkt. Vernünftige Geräte für den Outdoor-Einsatz kosten halt ein paar Scheinchen mehr. Geeignet sind bspw. die Lancom OAP-54, da bist du pro Endpunkt mit ca. 700,-€ dabei.
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