Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Pendelfrage !


von Maik (Gast)


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Moin ,steh vor nem Problem. Bin in 3 Monaten fertiger M.Sc. 
Energietechnik. Hab 2 Jobangebote und weiss nicht so recht welches ich 
nehmen soll:

Firma 1:
Pendelweg 40km einfacher Weg
Junge Firma , gibt es erst seit ~4 Jahren
Energietechnik
Sind bis jetzt Marktführer in ihrem Bereich
etwa 20 Mitarbeiter

angebotenes Gehalt:
30000€/p.a., 40h Woche, 25 Tage Urlaub

Firma 2:
Pendelweg 109km einfacher Weg
Chemieindustrie
Firma selber ist einer der großen am Standort, >1000 Mitarbeiter

angebotenes Gehalt:
42000€/p.a., 40h Woche, 30 Tage Urlaub, Bezahlung nach Tarif


Bei Firma 2 schreibe ich meinen Master, und wohne auch am gleichen 
Standort. Allerdings ist das hier nen scheiss Kuhkaff wo schon gefühlt 
um 18 uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden. Fahre deswegen auch 
jedes Wochenende nach Hause (109km). Da wohnen kommt für mich definitiv 
nicht in Frage.

Was würdet ihr machen?

von Freddy (Gast)


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Hallo Maik,

ich habe damals auch überlegt was ich will. Ich hatte das Glück in einer 
20 Mann Bude nen Praxsissemester zu machen, danach die Diplomarbeit bei 
einem ganz großen.
Untergekommen bin ich danach im Mittelstand. Was ich aber damals 
mitgenommen habe, war, dass mir folgende Punkte klar wurden:
- Freiheiten in der Firma
- Möglichkeiten von erfahrenen Kollegen zu lernen
- Familienunternehmen/Inhabergeführt/Gesellschafter/Chef?

In den ersten 2-3 Jahren lernt man eigentlich noch. Erst danach wird man 
Geld für die Firma verdienen. Jetzt bin ich seit über 2 Jahren im Beruf 
und merke immer wieder, dass ich von den erfahrenen Kollegen lernen 
kann. Wenn man über die Probleme redet (was man häufig tun sollte) merkt 
man, dass genau diese Kollegene eine ganz andere Sichtweise haben und 
auch wenn sie einem nicht unbedingt immer weiter helfen, hat man meist 
das Problem von einer anderen Seite beleuchtet.

Ich denke man kann viele Argumente für und wieder finden, aber wenn ich 
mich nochmal direkt nach dem Studium entscheiden müsste, ich würde es 
immer mit dem Hintergrund tun, dass es eigentlich noch Lehrzeit ist. Das 
Umfeld, Familie, Freunde, Beziehung sind zwar auch wichtig, aber 
anderseits wenn Du ungebunden bist. Neue Stadt, neue Leute kennenlernen 
(vielleicht über einen Verein) und sich darauf einlassen - da lernt man 
menschlich auch mehr hinzu. Anderseits immer am Wochenende zu pendeln, 
irgendwann stellt man sich die Frage wo sein zu Hause ist. Und immer bei 
Mama und Papa im alten Zimmer zu pennen bringt es auf Dauer auch nicht.

Nach 2-3 Jahren denkt man neu drüber nach, bewirbt sich vielleicht 
irgendwo anders, aber spätestens nach 5 Jahren (Daumenregel) kannst Du 
Augen und Ohren nach nem neuen, interessanten Job an einem Ort Deiner 
Wahl suchen. Oder aber Dir ist dann Sicherheit wichtiger und willst in 
einen großen Laden mit allen Vor- und Nachteilen.

von Ich (Gast)


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109 km einfacher Weg zur Arbeit macht 40-50€/Tag Fahrtkosten mit dem PKW 
(dicker Daumen).

Deutlich mehr als 50km dauerhaft einfache Strecke mit dem PKW zur Arbeit 
ist zu weit. Bei einem Kuhkaff ist das mit ÖPNV sicher auch eher 
schlecht.
Es ist nicht immer Sommer.

Bei dem Gehaltsunterschied ist das schwierig.
Deine Freizeit verbringst du auf der Strasse, ich schätze mal mind. 3 
Stunden jeden Tag.

von oszi40 (Gast)


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>Firma 1:Pendelweg 40km einfacher Weg
>Firma 2: Nebenwohnung nötig
Mach Dir eine Tabelle und trage alle Vor- und Nachteile ein

Wenn Du schon Frau und Kind hast, wäre ich für F1,
wenn Du ein hohes Einstiegsgehalt brauchst, nimm F2.

von Wilhelm F. (Gast)


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Jede Sekunde, die man auf der Straße ist, verringert exakt um den 
gleichen Betrag auch den Feierabend. Von Fahrtkosten ganz zu schweigen.

Gegen ein Kuhkaff ist nichts einzuwenden, außer, man ist auf das Auto 
angewiesen. Immerhin 2/3 der Bundesbürger wohnen nicht in Städten und 
Ballungszentren.

von Mr. XY (Gast)


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Ich finde, jeden Tag 80 km pendeln auch nicht so prall. Von daher würde 
ich wahrscheinlich Angebot zwei nehmen.
Allerdings sollten mMn  andere Dinge, wie z.B. Betriebsklima, 
Perspektive,..., bei der Frage nach dem zukünftigen Arbeitsplatz 
wichtiger sein.
Wenn dir gar nichts wirklich zusagt such weiter.

von Paul Baumann (Gast)


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Ich frage Dich: Ging es Dir besser
wärest Du ein Kilometerfresser?

Statt auf der Piste lang mit 100 Sachen
könnt'st Du zu Haus' was And'res machen!

Verschleiß, frühes Aufstehen und der Sprit
Auch das zählt auf der Rechnung mit.

Du wirst es noch zu schätzen wissen
und Dein Kuhkaff schmerzlich missen...

Schiele nicht nach Münzen, Scheinen
-bleibe näher bei den Deinen!

In diesem Sinne
Paul

von Jens G. (jensig)


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Ja ja - der Paul. Immer gute Argumente auf Lager ;-)

Aber es kommt immer drauf an, was man als Kuhkaff bezeichnen will. Wenn 
da wirklich nur olle Bürger wohnen, dann isses vielleicht wirklich etwas 
öde.
Aber man muß ja nicht direkt dort einziehen, sondern kann vielleicht 
auch 10 oder 20km weiter sein Zuhause finden. Der Arbeitsanfahrtsweg ist 
dann sicherlich noch zu verschmerzen.
Bei F1 ist es sicherlich interessanter. Man sollte bloß keine Probleme 
damit haben, wenn  man da dann irgendwann mal rausfliegt, bzw. die Firma 
pleite ist.

von Dr. Peter Hartz (Gast)


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Also Alternative 1 ist von den Bedingungen für einen Master unter alle 
Kanone und der zugestandene Urlaub gerade 1 Tag über dem gesetzlichen 
Standard. In solchen kleinen Buden sind selbst später die 
Entwicklungsmöglichkeiten des Gehaltes sehr stark limitiert, es sei 
denn, das Unternehmen expandiert unverhofft explosionsartig - bei den 
heutigen Marktgegebenheiten aber eher auszuschließen.
Eindeutig Angebot 2. Und um die Firma müsste sich doch spätestens im 
Umkreis von 40 km eine größere Stadt befinden, wo nicht um 18 Uhr alles 
tot ist?
Zudem hat man während der Woche als Ingenieur eh wenig bis keine Zeit 
für Unternehmungen. Da reicht es auch noch, am Wochenende 109 km zu 
fahren, um nach Hause zu kommen.

von oszi40 (Gast)


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Dr. Peter Hartz schrieb:
>Da reicht es auch noch, am Wochenende 109 km zu fahren,
>um nach Hause zu kommen.

Ohne Familie ja, mit Familie wäre Umzug günstig. Sonst gibts auf lange 
Sicht Stress mit der Frau.

von maik (Gast)


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Also von der Pendelzeit her brauche ich 70min für die 109km (mit auto) 
es sind 50% Autobahn und 50% Landstraße. Denke auch das ich zu Firma 2 
tendieren werde, 500€ mehr netto, und dann kommt ja noch die 
Pendlerpauschale hinzu. Allerdings brauch ich dann wohl nen besseres 
Auto, das währen dann ja 50000km pro Jahr. Aber welches Auto, eigentlich 
kommt nur nen Diesel oder nen Benziner mit Erdgas/Autogas in Frage ... .

von lucky (Gast)


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Firma 1 klingt aber eigentlich auch verlockend. Das Gehalt ist natürlich 
schlecht, allerdings ist die Firma noch klein. Da sie bis jetzt 
Marktführer sind könnte man durchaus einen Expansion erwarten. Was dann 
wiederum bedeuteten würde, du steigst schneller ein Stück nach oben.

Was das Pendeln betrifft, 70min auf der Straße ist viel, sehr viel. 
Denke auch an den Herbst/Winter. Da kann es auch schnell mal sein, dass 
man 1,5h Stunden unterwegs ist...

Wenn du Firma zwei wählst würde ich einen Umzug zu der Firma in kauf 
nehmen. Allein schon die Kosten, die du fürs Pendeln brauchst. Da bist 
du ja dann schon fast wieder bei den 30 000€ von Firma zwei. Hast aber 
weniger Freizeit pro Tag, da du ja noch mindestens 2 Stunden 20 Min. 
(Hin+Rückweg) auf der Straße bist.

von Ochnö (Gast)


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Wenn sie jetzt, trotz Marktführerschaft, nur so ein lächerliches Gehalt 
zahlen - Warum denkst du dann das es mit der Zeit besser wird?

von lucky (Gast)


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ich denke du kannst dann bald mehr fordern. Du kannst sagen, "hey ich 
war ein Teil der dazu beigetragen hat". Du hast dem Betrieb weiter 
geholfen und eine höhere Position bedeutet sowieso mehr Geld. Zumindest 
kannst du mehr Geld fordern. Stellt sich dann natürlich die Frage ob die 
Firmenleitung mitzieht. Aber wenn sie noch recht klein ist, dann wissen 
die so oder so wie gut/schlecht du bist. Die 30 000 sind wohl nicht 
viel, das stimmt. Aber zum leben reicht es auch locker. Warum also nicht 
einfach mal ein Jahr dort hin und probieren. Bei so einer kleinen Firma 
merkst du bestimmt nach einem Jahr ob es aufwärts geht oder ob es nur 
vor sich hin läuft. Nach einem Jahr hast du auch "nur" 10 000€ Brutto 
verloren.
Rechne dir das mal auf
-neues Auto
-Benzinkosten
-Verschleißteile
-Eventuelle Kundendienste usw.
am Auto um, da bleibt nicht mehr so viel übrig. Dazu noch die lange Zeit 
auf der Straße, ob die ein paar Tausender wert ist?

Ich würde es einfach ein Jahr probieren, klappt es bleibst du und 
forderst mehr Gehalt. Wenn nicht dann einfach was neues suchen.

von Anton (Gast)


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Ich würde mich auch für Firma 2 entscheiden, wenn
dort der Master geschrieben wird hat man sich ja bereits
"beschnüffelt", das sehe ich als großen Vorteil.

Und "Kuhkaff"??
Bevor ich jeden Tag 109 km hinterm Steuer sitze,
kurve ich lieber 10..15min um hochgeklappte Gehsteige.

Ich kenne das Pendeln aus eigener Erfahrung, waren
aber nur ca 75..80km. Ob DB oder Auto, ist beides gleich
stressig, Vorteil DB: Da macht es nichts, wenn ich am Abend
sehr müde bin. (Weniger lustig beim Autofahren)

Und die Großstadt-Sehnucht sowie die "Ausgehwut" legen sich
in der Regel mit dem Alter.

Ein gutes Arbeitsumfeld ist wichtiger.
Und ich würde auch darauf achten daß im "gehbaren" Umkreis
meiner Wohnung die wichtigsten Einkaufsquellen vorhanden
sind, daran denkt man oft wenn es zu spät ist.

von anton (Gast)


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Bei einem Gehalt von 30000 bleibst Du immer billig. Auch bei einem 
Wechsel in eine andere Firma wirst Du als billig bewertet.
Falls nicht massive familiär Gründe dagegen sprechen, empfehle ich die 
Firma mit 42000 zu nehmen und wie schon erwähnt zumindest in die Nähe zu 
ziehen.

Von Marktführerschaft kanns Du Dir nicht sehr viel kaufen. 
Marktführerschaft muss auch nicht so bleiben und ist keine langfristige 
Perspektive, zumindest für den Arbeitnehmer.

von lucky (Gast)


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Firma zwei sehe ich aber nur MIT Umzug als akzeptabel an. Ansonsten 
nicht

von Leo .. (-headtrick-)


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>Was würdet ihr machen?
Firma 2, keine Frage. das Einkommen von 1 ist ohnehin zu gering.
Man kann sich auch ne Zweitbude mieten bei dem Einkommen.
Viel braucht man ja nicht und fährt dann am Wochenende oder
einmal im Monat heim. Heimat ist immer da wo man sich zu
Hause fühlt.
Außerdem macht sich eine große Firma besser im Lebenslauf.

von lucky (Gast)


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Sind das eigentlich schon die festen Konditionen oder ist da noch ein 
Spielraum zum Verhandeln?

von Karl (Gast)


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Ich würde zu F2 tendieren und wie schon vorgeschlagen die nächste 
größere Stadt im Umkreis suchen die nicht schon 18h alles dicht macht.

Warum?
- F1 ist zwar klein und hat durchaus Perspektiven, aber die 
Möglichkeiten sind begrenzt. Aufstieg gibt es erst wenn jemand geht, 
ansonsten sind die Positionen langjährig besetzt. Du hast keine 
Möglichkeit zu wechseln, da zu klein.
- 20 Mann ist eine kleine Bude, d.h. du hast zwar große Chancen, vieles 
kennen zu lernen, aber du musst auch jeden Sch... machen weil es einfach 
niemanden gibt. Arbeitsteilung? Kann ein Problem sein, da es keine 
"Doppelung" gibt. Urlaub? Klar, aber wenn es brennt bist du sofort aus 
dem Urlaub zurück.
- Gehalt: ist eindeutig F2. Bezahlung nach Tarif -> regelmäßige 
Erhöhungen, ohne selber betteln zu müssen. Kann natürlich auch Nachteil 
sein, größere Sprünge gibt es eher nicht...
- Arbeitszeit: bei F1 wohl nur die Theorie. Bei F2 hast du evtl. 
Chancen, dass sie schon groß genug sind um die Mitarbeiter nicht mehr 
auszunutzen. Vielleicht gibt es auch einen Betriebsrat, glaub mir, das 
kann von Vorteil sein. Ich bin derzeit in einem Unternehmen ohne 
Betriebsrat, da macht der Chef halt was er will. Legal oder nicht, ohne 
Betriebsrat gibt es einfach nicht genügend Gegengewicht.
- Professionalität: Große Firmen neigen dazu, ihre Mitarbeiter 
professioneller zu behandeln. D.h. man kennt die gesetzlichen 
Regelungen, hält sich auch meistens dran, und hat ein Eigeninteresse, 
dass es nicht ausufert. (Klar, Entlassungen laufen auch 
professioneller.) Du bist jung, das sagt dir vielleicht noch nicht so 
viel, aber auch das wird sich noch ändern.

Letztlich ist es auch eine Typfrage: Kleines Unternehmen erfordert viel 
Selbstständigkeit und womöglich musst du alles selbst machen, großes 
Unternehmen bedeutet meistens Spezialisierung und du hast eben deine 
kleine Nische die du besetzt. Legst du Wert auf Formalitäten oder magst 
du eher Anarchie.

So als Denkanstöße... Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!

von Mark B. (markbrandis)


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30000€/p.a. sind zu wenig, fertig aus (es sei denn vielleicht, es 
handelt sich um eine extrem strukturschwache Region mit extrem niedrigen 
Lebenshaltungskosten). Da kann man auch bei den hier im Forum oft 
gescholtenen Dienstleistern mehr verdienen.

Jeden Tag 109 Kilometer einfache Strecke zu pendeln ist natürlich viel 
zu weit. Also: Eine kleine, relativ günstige Zweitwohnung am Arbeitsort 
mieten und gut is. So fährt man die Pendelstrecke nur einmal pro Woche 
hin und zurück. Dann den Job so zwei, vielleicht auch drei Jahre machen 
und mit Berufserfahrung auf eine neue Stelle bewerben. So würde ich es 
machen. So ungefähr habe ich es auch schon gemacht ;)

von MaWin (Gast)


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Firma 2, denn eine Chemiefirma im Kuhkaff ist sicher klüger
als ein hippes aufstrebendes Jungunternehmern am Brennpunkt der Arbeit 
wo ohne Lohn durchgearbeitet wird.

Im Kuhkaff und drumrum sind Grundstückspreise günstig, dein Gehalt 
reicht um dir ein Haus zu kaufen und es auszubauen, du schaffst mit dem 
Auto schneller die 109 km als du täglich brauchst um in einer Grossstadt 
einen Parkplatz zu finden.

Die Firma 1 verheizt ihre Arbeitskräfte. Das lohnt sich nur, wenn du der 
Firma wirklich Zukunfschancen zugestehst und an der Firmenentwicklung 
über Aktienoptionen oder Firmenanteile beteiligt wirst.

von Hans (Gast)


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Ich stimme mit Karl zu. Ich selber fahre 95km einfach, der Bürokollege 
ganze 135km (!!!!!), aber es sind 90% Autobahn. Ich muss aber auch 
sagen, dass wir BMW fahren, ich 3er E90, Kollege 5er E60. Wenn ich Auto 
in der Werkstatt habe und ich den „Einkaufswagen“ meiner Frau nehme, bin 
ich fertig am den Tag! Pendeln geht, aber man muss die richtige Maschine 
dazu haben.

von Dr. Peter Hartz (Gast)


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Hans schrieb:
> Ich stimme mit Karl zu. Ich selber fahre 95km einfach, der Bürokollege
> ganze 135km (!!!!!), aber es sind 90% Autobahn. Ich muss aber auch
> sagen, dass wir BMW fahren, ich 3er E90, Kollege 5er E60.

Liegt aber ned nur am Wagen, ob es entspannt läuft oder nicht. Wenn man 
in eine strukturstarke Gegend über die Autobahn reinpendeln muss, kann 
dies fast jeden Tag stressig sein, selbst mit einer S-Klasse.
Man spürt die Übervölkerung/Überlastung bestimmter Gebiete extrem auf 
der Autobahn. Dann relaxed zu reisen, bedeutet Chauffeur oder Bahn, aber 
dann 1. Klasse. Und für 'n Fahrzeug, was einem am Bahnhof zur Verfügung 
steht, muss dann gesorgt sein.

von lucky (Gast)


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man darf einfach nicht so ein Weichei sein :D

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Aus deiner Frage lesen ich folgendes heraus.
1. Geld ist wichtig
2. Arbeitszeit ist wichtig
3. Urlaub ist wichtig
4. Fahrtweg scheint eine Rolle zu spielen
5. in einem Kuhkaff wohnen kommt definitiv nicht in Frage
Andere Faktoren, wie gutes Betriebsklima, Qualifikationsmöglichkeiten, 
nette Nachbarn, Wald und See in der Nähe, Sportverein, touristische 
Lage,.. scheinen alle keine Rolle zu spielen. Somit gibt es eine 
einfache Lösung.
- Fahrtkosten ausrechnen
- Freizeitverlust in Geld umrechnen
- weniger Urlaubstage in Geld umrechnen
- neues fiktive Jahresgehalt ausrechnen
- Entscheidung treffen
Alternative: Firma 3 mit 75000€/p.a. außerhalb eines Kuhkaff suchen, 
sofort hinziehen.

von Marx W. (Gast)


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Freddy schrieb:
> Firma 2:

Nimm die,  als Einsteiger ist eine "Gute erster Addresse" alles!

Pendle nur, wenn du öffentliche Verkehrsmittel nutzen kannst, und der 
einfache Weg max. nur 1 h Beansprucht!
Ansonsten  miet am Arbeitsort ein Zimmer, und fahr am Wochenende und 
eventuell einmal pro Wochenmitte nach Hause!

von maik (Gast)


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mit nem Umzug innerhalb der Stadt könnte ich noch 15km rausholen, d.h. 
es wären dann nur noch 93km und unmittelbar an der Autobahn. Denke damit 
würde sich die Fahrzeit auf 1h reduzieren. Firma 2 zahlt nach IGBCE und 
einen Betriebsrat gibt es auch, die 42k sind 13 Gehälter, ausserdem gibt 
es je nach Jahresabschluss nochmal nen Bonus in Höhe von 5% des 
Jahresgehalts. Ich denke ich werde Firma 2 nehmen,wenn ich kein Bock 
mehr habe dann kann ich ja immer noch zu 1, falls es die dann noch gibt 
;)

von lucky (Gast)


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Gäbe es denn nicht was in der mitte vom Arbeitsplatz wäre?
So hättest du nicht weit zur Arbeit und zu Hause wärst du auch gleich

von jo (Gast)


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@maik

E11 hab ich als Bachelor am Anfang gekriegt, als Master solltest du 
eigentl. die E12 bekommen

von maik (Gast)


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@jo
es handelt sich auch um E12, ist Tarifgebiet Ost. E12 im Osten sind 
~3290.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mit 109km, wenn es denn eine echte gute Perspektive ist, da ist man ja 
nicht gleich ganz aus dem alten Wirkungskreis ausgeschlossen, um sich da 
am neuen Ort einen neuen Lebensmittelpunkt aufzubauen. Nicht wie bei 
500km. Ich denke jetzt mal an solche Dinge, wenn man z.B. alte Eltern 
hat, wo man ab und zu mal nachsehen muß. In einer Stunde ist man wieder 
dort. Bei weiteren Entfernungen wird das kritischer bzw. unmöglich.

Das Kuhkaff, da geht man mal in die Dorfkneipe. Da erfährt man schon 
alles, was irgendwie interessant ist. Und wenn man kein Prahlhans ist, 
kommt man auch gut an. Ich kenne das Dorf, bin in einem solchen geboren 
und aufgewachsen. 900EW in der Eifel. Und Bürgersteige sind nur für 
Fremde mit Scheuklappen hochgeklappt, die nichts kennen.

von Marx W. (Gast)


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maik schrieb:
> Ich denke ich werde Firma 2 nehmen,wenn ich kein Bock
>
> mehr habe dann kann ich ja immer noch zu 1, falls es die dann noch gibt
>
> ;)

Genau so ist es auch Richtig!

Tipp, frag bei der Firma ob sie was zuschießen für Fortbildung!
Ist am Anfang deines Berufslebens ganz wichtig!

von Dr. Peter Hartz (Gast)


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maik schrieb:
 Ich denke ich werde Firma 2 nehmen,wenn ich kein Bock
> mehr habe dann kann ich ja immer noch zu 1, falls es die dann noch gibt
> ;)

Weise Entscheidung. ;) Aber es ist schon eine unverfrorene 
Unverschämtheit, einem Master, der ja einem äquivalenten Uni-Diplom, 
zeitlich auf jeden Fall gesehen, entspricht, mit 30.000 Euro abspeisen 
zu wollen. Das wäre selbst für einen Bachelor unter aller Sau. Früher, 
wo die Ingenieurabsolventen wirklich noch nicht im Überflusss vorhanden 
waren, hätte der Schuppen höchstens einen Techniker für die paar Kröten 
bekommen. Da sieht man, wie wirksam die Werberufe für das 
Ingenieurstudium waren/sind. Die Gehaltsstrukturen fernab Tarif sind 
völlig ruiniert worden.
Ich hoffe beim nächsten Krisenausbruch gehen endlich diese kleine 
Klitschen endgültig über die Wupper. Mit diesen niedrigen Gehältern ist 
keinem geholfen. Dann lieber hohe Ingenieurarbeitslosigkeit, damit auch 
der letzte Abiturient endlich merkt, dass er von hinten bis vorne 
belogen wird.

von hahaha (Gast)


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Dr. Peter Hartz schrieb:
> Dann lieber hohe Ingenieurarbeitslosigkeit, damit auch
> der letzte Abiturient endlich merkt, dass er von hinten bis vorne
> belogen wird.

Und dann? Selbst wenn man kein Ingenieur wird, sind niedrige Gehälter 
heute an der Tagesordnung! Es gibt einfach zuviele Menschen und nicht 
genug Rohstoffe damit sie produzieren produzieren und konsumieren können 
bis zum erbrechen.

von MaWin (Gast)


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> Es gibt einfach zuviele Menschen und nicht genug Rohstoffe

Falsch.

von Sven S. (Gast)


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Was ich noch nicht gehört habe, warum ziehst du nicht gleich komplett 
um? Ichhatte zwar "nur" 55km, das aber auf Autobahn, die um eine Stadt 
geht mit 3 Autobahnkreuzen, das macht Spaß, vor allem, wenn mal wieder 
ein Unfall ist, oder so, dann biste statt 45 Minuten eher so 1,5h 
einfach unterwegs. Mir war das zu doof, vor allem, am Abend macht man 
dann auch nix mehr, weil man platt ist, da kann man gleich umziehen und 
mit seinen Kumpels sich am Wochenede verabreden und was machen und dann 
die 100 km in die andere Richtung fahren.

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