Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Elektrotechnik-Studium, aber Wo? FH


von Benedict D. (Firma: home) (bene)


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Hallo zusammen.
Vielleicht kurz etwas zu meinem bisherigen beruflichen Werdegang. Nach 
der Realschule folgte eine Ausbildung zum Elektroniker für 
Betriebstechnik. Nun mache ich nach meinem Fachabitur im Bereich ET 
meinen Zivi in Kanada. Momentan versuche ich aktiv einem geeigneten 
Studiengang zu finden. Gar nicht so einfach!

Bevor ich Deutschland verlassen habe, habe ich mir schon ein paar FHs 
angeschaut, darunter die FH in Düsseldorf und Bielefeld (Tag der offnen 
Tür). Ich würde gerne von Zuhause raus. Köln wäre mir am liebsten, weil 
mir die Stadt einfach gut gefällt und das ist mir neben dem Studium an 
sich natürlich genauso wichtig! Ich konnte mir leider kein Bild von den 
FHs dort machen. Weder von der FH Köln, noch von der RFH. Auf die 
Rankings in diversen Zeitschriften will ich mich aber nicht ganz 
verlassen.

Deswegen wollte ich mal im Expertenkreis nachfragen, wie denn die 
Meinung zu den FHs ist ;) und ob es noch irgendwas ganz anderes noch 
viel interessanteres gibt!

Was ich noch so im Blickfeld hab ist:

Köln
Aachen
Und Osnabrück

Danke für eure Antworten und Meinungen!

von MaWin (Gast)


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Es ist völlig gleichgültig.
Hast du einen guten Freundeskreis an der Uni, geht das überall.
Und lernen tust du sowieso für dich allein.

An kleineren und an Ost-Unis hat man traditionell mehr Kontakt zum 
Institut während man an westlichen Grossunis mehr mit der Masse 
durchgepresst wird, dafür gibt es dort aber vielleicht die 
Lehrveranstaltungen die dir liegen.

Also hebt das eine das andere auf.

Und die Arbeitgeber, die angeblich nur Harvard-Absolventen wollen, 
benutzen das auch nur als Ausrede.

Etwas anders sieht es aus wenn du eine kriminelle Laufbahn einschlagen 
willst, bei Finanzdienstleistern oder in der bestochenen Politik, da ist 
man auf kleine Zirkel aus der richtigen Burschenschaft eingeschworen.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

was ist dir denn wichtig: Gute Lehre und / oder gute Anerkennung des 
Abschlusses am Arbeitsmarkt (Als Anfänger nicht unwichtig, später 
relativ egal) - geringe Lebenshaltungskosten und damit weniger 
Geldstress oder ausgeprägtes Studentenleben in der großen Stadt?

Wenn Bielefeld oder Osnabrück für dich in Frage kommen, dann könntest du 
dir auch mal die FH Münster anschauen. Bei Rankings im ET Bereich immer 
ganz vorne dabei - auch wenn man das -wie du- richtigerweise nicht 
überbewerten sollte.Bei Arbeitgebern auch relativ guter Ruf.
Für den NT Studiengang kann ich sagen das dir da überwiegend sehr fähige 
und ambitionierte Profs über den Weg laufen werden, das ganze ist da 
recht Studentenbezogen ausgerichtet und in den späteren Semestern ist 
man sicherlich dort keine "Nummer".

Wenn du natürlich die große Stadt mit dem ganzen Trubel suchst, dann ist 
FH Münster wahrscheinlich nicht wirklich das wahre. Denn der FB Etechnik 
liegt wie die meisten anderen technischen Fachbereiche in 
Steinfurt-Burgsteinfurt welches zusammen mit dem 6KM entfernten 
ST-Borghorst die Stadt Steinfurt bildet. (jeweils pro OT ca. 15.000 EW, 
beide Ortsteile sind quasi unabhängig, nur verwaltungstechnisch vereint)
Will man Großstadtleben, dann müsste man nach Münster ziehen und jeden 
Morgen ca. 30min Bahnfahrt in Kauf nehmen. Die FH liegt vom Bahnhof ca. 
5 Fussminuten entfernt. Da eh ein Semersterticket -wie an fast jeder 
Hochschule- im Sozialbeitrag enthalten ist, aber von den Kosten egal.

Im Umkehrschluss bedeutet das aber für diejenigen die lieber etwas mehr 
Wert auf das Studium legen das der Wohnraum in FH Nähe recht günstig 
ist. Zu preisen wo man in anderen Städten nur ein 12Qm Zimmer in einer 
vom Vermieter organisierten Zweck-WG bekommt, kriegt man in Steinfurt 
eine nette kleine Neubauwohnung für sich alleine. Gründet man sich dann 
noch eine Privat-WG dann entsprechend günstiger.
Am Wochenende fahren übrigends Nachtbusse von Münster zurück, so dass 
man trotzdem nicht festsitzt. An "normalen" Tagen fährt die letzte Bahn 
glaube 23,xx Uhr Zurück, Bus kann ich nicht sagen. (Bin Gebürtiger 
Steinfurter)
Die Bahnstrecke endet auf der einen Seite in Münster, auf der anderen 
Seite in Enschede (Niederlande) wo meiner Meinung Abends noch mehr als 
in MS los ist. Besonders im Sommer. Das Ticket gilt bis Enschede, kein 
Nachkaufen nötig.

Die Ultimative FH wird es wohl nicht geben, jede hat halt ihre kleinen 
Nachteile. Überlege dir zuerst mal in ruhe WAS für dich das wirklich 
wichtige ist und klappere dann die Hochschulen gezielt nach diesen 
Dingen ab.

Gruß
Carsten

von Benedict D. (Firma: home) (bene)


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Ich kann selber gar nicht beurteilen wie das bei den Firmen eingeschätzt 
wird, jemanden einzustellen, der von der Haward Universität oder von der 
Dorfuni um die Ecke. Am Ende geht es ja, auch wenn es mächtig egoistisch 
klingt, um mich. Ich muss mich ja wohl fühlen und mit dem Tempo, welches 
ja nun von den neuen Bachelorstudiengängen weitgehend vorgegeben wird, 
mithalten.

Münster ist eine gute FH, das hab ich auch schon gehört. Allerdings ist 
mir das etwas zu nah an meinem Wohnort. Ich wollte gerne, auch wenn ich 
ja nun schon in Kanada bin, meine gewohnte Welt hinter mir lassen und 
neue Ufer ergründen. Grundsätzlich zieht es mich da eher in eine 
Großstadt, wie eben Köln.

Die FH Köln bietet keinen reinen Elektrotechnikstudiengang an. Entweder 
Narchrichtentechnik, Optische Systeme oder Energietechnik. Ich mag 
Physik sehr gerne und hatte auch kurz über ein reines Physikstudium 
nachgedacht, welches aber wahrscheinlich am Ende an meiner gedanklichen 
fokussierfähigkeit scheitern wird. Ich fände es daher durchaus 
interessant eine Kombination aus beiden Bereichen zu wählen, wie z.B. 
den Studiengang Optische Systeme. Wie sieht es denn da so mit der 
Zukunft aus? Ist das zu spezialisiert? Ich möchte mich nämlich ungern im 
Vorfeld auf eine Richtung einschießen, wenn ich mich hintern ärgern 
muss, dass ich mir bestimmte Wege verbaut habe. In der Ausbildung fand 
ich alle Bereiche "hochspannend". Vom Mikrocontroller über die fetten 
Anlagen, wo dicke Ströme fließen bishin zum Programmieren.

Meine Zukunft wird also weniger in die kirminelle Richtung denn eher in 
die umweltfördernde gehen :D..

@Carsten, was war dier denn bei der Auswahl deiner FH am wichtigsten? Du 
meintest, dass du aus der Ecke kommst. Mir persönlich wäre wichtig, dass 
ich was lerne! ;)

Gruß,
Bene

von Daniel F. (danielosna)


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Ich kann dir von der HS-Osnabrück (vorher FH-OS, aber ausser dem Namen 
hat sich nichts geändert), berichten. Studiere dort Technische 
Informatik (gleiches Grundstudium wie ET).

Den Studierenden wird hier einiges abverlangt. Durchfallquoten von 70% 
in Physik oder Mathe sind keine Seltenheit, allerdings schafft man die 
Klausuren wenn man sich hinsetzt schon ganz gut. Ganz wichtig: Es werden 
viele Tutorien vor allem für Mathe angeboten und die Profs sind meiner 
Meinung nach sehr engagiert (auch hier gibt es natürlich Ausnahmen)!

So wie ich von einigen Personalern hörte hat die HS einen recht guten 
Ruf, kann dieses aber selbst nicht einschätzen.

Einziger Nachteil ist imho momentan wohl die Mensa, die deutlich zu 
klein ausfällt, aber in naher Zukunft durch einen Neubau ersetzt wird 
(Baubeginn war schon).

Ach ja: OS ist eine Campus-Hochschule, alle Gebäude sind relativ nah 
beieinander und ein Teil der Uni OS liegt auf dem gleichen Campus. Alte 
Gebäude werden zur Zeit saniert und viel Gebäude wurden / werden neu 
gebaut somit ist die Ausstattung auch recht modern.

Die Vorlesungen wurden zu meiner Zeit von im Schnitt 25 Leuten besucht, 
teilweise aber auch weniger. Ausnahmen sind hier die Mathe- und 
Physik-Vorlesungen gewesen, die gemeinsam mit den E-Techs oder 
Medieninformatikern stattfanden. gerade Mathe waren am Anfang 100 Leute, 
hatte sich aber nach 3-4 Wochen deutlich reduziert...

Interessant könnte auch sein dass zu vielen Fächern Praktika stattfinden 
in denen du vorbereitete Versuche durchführen oder programmieren musst. 
Diese musst du bestehen damit deine Klausurleistungen angerechnet 
werden. Diese Praktika kosten natürlich Zeit (und einige sind meiner 
Meinung nach überflüssig) Beispiele wären hier: Grundlagen der Progr., 
E-Technik, Physik, Messtechnik, KommTech, Datenbanken, 
Steuerungstechnik, Digitaltechnik, Rechnerarchitektur und einige andere 
(kenne die Bachelor-Studiengänge nicht so gut, mache gerade 
Diplomarbeit)

Noch etwas: von der Bielefelder Hochschule weiss ich dass diese um 
einiges einfacher zu schaffen ist! Viele die es in OS nicht gepackt 
haben sind nach Bielefeld gewechselt und haben da ohne größere 
Schwierigkeiten bestanden. Ausserdem ist Bielefeld meiner Meinung nach 
lange nicht so schön wie OS und mich wundert nicht dass einige die 
Existenz dieser Stadt leugnen ;)

von Marx W. (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
> Gute Lehre und / oder gute Anerkennung des
>
> Abschlusses am Arbeitsmarkt

Das ist wohl Wunschdenken,

Die Personaler haben definitiv nicht den Durchblick was eine gute UNI 
ist oder eine FH mit guter Lehre!

Die diversen Rankings sind nur Schall und Rauch!

Wer schlau ist, geht an eine neu gegründete FH, da ist zumindestens das 
Inventar , die  Bücher der Bibliothek und die Laborausstatung neuwertig! 
Die Prof`s jung und "up-to-date" , jeder Student wird noch mit 
Handschlag begrüßt und von der Verwaltung nicht als Störenfried 
betrachtet!

Am besten am Wohnort studieren, da sind die Lebenshaltungskosten am 
geringsten (Hotel Mama) und gute Ferien- und Nebenjobs über Beziehungen 
(Papi, Opa, Onkel, Vereinshäuptlinge etc.)  erhältlich!
Abwechslung kannst du dir durch ein Praxissemester im Ausland 
verschaffen!

von Paul (Gast)


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>jeder Student wird noch mit Handschlag begrüßt

Das war der Beste heute. LOL

von Marx W. (Gast)


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Paul schrieb:
> Das war der Beste heute. LOL

Ja, wenn man anfängt, dann mit Stil und Anstand! Nicht wie an den 
diversen "TU9" wo man eh nur die Zahle der Studienanfänger auf die Zahl 
der Praktikumsplätze herunterprüft!!!!!!!!!!!!

von Paul (Gast)


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Ich begann an einer FH, zu einer Zeit (1992), als es noch gar nicht so 
viele Studienberechtigte mit Abi geschweige denn Fachabei gab (fehlende 
Bildungsexpansion der DDR wirkte nach). Bei uns fingen 160 Studenten in 
ET/AT an. Es wäre wohl etwas viel verlangt gewesen, da jeden mit 
Handschlag persönlich zu begrüßen. Heute hat diese FH 7mal soviele 
Studenten wie damals (gesamt 7100). Deshalb das LOL.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Marx W. schrieb:
> Carsten Sch. schrieb:
>> Gute Lehre und / oder gute Anerkennung des
>>
>> Abschlusses am Arbeitsmarkt
>
> Das ist wohl Wunschdenken,
>
> Die Personaler haben definitiv nicht den Durchblick was eine gute UNI
> ist oder eine FH mit guter Lehre!
>
> Die diversen Rankings sind nur Schall und Rauch!
Hi,

Ja, die meisten Personaler haben den Durchblick nicht, das ist 
richtig...
Aber es gibt trotzdem Hochschulen mit gutem und Hochschulen mit weniger 
gutem Ruf. Und das ist auch vielen Personalern bekannt.
Der Ruf muss nicht zwangsläufig von einer im Moment guten oder 
schlechten Lehre her stammen. Manch eine Hochschule profitiert noch von 
vergangenen Zeiten während aktuell nur Mist läuft, andere HS haben sich 
um 180Grad gedreht und machen mittlerweile einen Super Job, haben aber 
noch an dem zu knabbern was andere Jahrzehnte vorher verbaselt haben.
An der ersten wirst du als Einsteiger sicher bessere Chancen auf dem 
Arbeitsmarkt ahben, an der zweiten zeigen sich die vorteile erst später.
Am besten ist natürlich guter Ruf und gute Lehre...

>
> Wer schlau ist, geht an eine neu gegründete FH, da ist zumindestens das
> Inventar , die  Bücher der Bibliothek und die Laborausstatung neuwertig!
> Die Prof`s jung und "up-to-date" , jeder Student wird noch mit
> Handschlag begrüßt und von der Verwaltung nicht als Störenfried
> betrachtet!
Das mag so teilweise stimmen, andererseits mögen da vieleicht die Möbel 
etwas neuer sein, aber alles andere kannst du nicht sicher 
vorraussetzen.
Natürlich stehen dann im Labor drei moderne Agilent Skopes rum, aber an 
der älteren welche vernünftig plant stehen drei dann drei moderne 
Agilent, dazu vier Teks im einstelligen alter und diverse ältere Geräte 
herum, welche dann nach komplexität der Aufgabenstellungen jeweils 
benutzt werden.

Allerdings gibt es auch die älteren, die dann weder drei moderne 
Agilents haben, noch drei Moderne Agilents + vier halbwegs neue Teks 
zusammen mit der Handvoll älter Tek/HP/Hameg Skopes, sondern wo immer 
noch nur drei Hameg 412 ihren Dienst verrichten. Das kann dir dann in 
einer neueren FH nicht passieren.
Wobei zu erwähnen ist das gerade sehr viele FHs aus den 60ern und 70ern 
modernisiert werden oder schon wurden! Es muss einfach sein, wer kommt 
drauf, hat mit dem A Wort zu tun...
(Die FH Münster ist zu großen Teilen in den letzten Jahren modernisiert 
und viele Labore haben gerade erst neue Austattung bekommen)

Ob nur junge Profs so das Ideal sind wage ich auch mal zu bezweiflen. 
Eine gesunde Mischung ist vieleicht das beste. Aber viel wichtiger ist 
doch das die angagiert sind und sich selbst auf den aktuellesten Stand 
halten und nicht nur Ihr Programm runterrasseln. Das ist aber keine 
Frage des alters.
(Wobei ich aber eher jüngere Profs erlebt habe.)

Und das ich mich von der Verwalötung wie ein Störenfried beahndelt 
gefühlt habe, das ist noch nie vorgekommen. Immer hilfsbereit und 
freundlich, auch mal ein kurzer persöhnlicher Plausch, das sind da eher 
die Erfahrungen die ich gemacht habe.

>
> Am besten am Wohnort studieren, da sind die Lebenshaltungskosten am
> geringsten (Hotel Mama) und gute Ferien- und Nebenjobs über Beziehungen
> (Papi, Opa, Onkel, Vereinshäuptlinge etc.)  erhältlich!
> Abwechslung kannst du dir durch ein Praxissemester im Ausland
> verschaffen!

Das stimmt ganz nüchtern betrachtet. Wenn man ein vernünftiges 
Verhältniss zu seinem Elternhaus hat ist es so durchaus am Sinnvollsten. 
Es nimmt eine Menge druck ab, den man hat wenn man jeden Monat 
mindestens einige hundert Euro zusätzlich zu seinen sonstigen Ausgaben 
aufbringen muss.
So kann man bequem nach der fH die Zeit nutzen um zu lernen und hat 
dafür am wochenende dann die Zeit loszuziehen und/oder es sich mit der 
Freundin im Bett gemütlich zu machen - ohne das nach dem Studium die 
Rückzahlung eines großen Darlehens drückt.
Wobei natürlich klar ist das nicht alle diese Möglichkeit überhaupt 
haben - entweder weil einfach keine gute FH in der Nähe ist, das 
Verhältniss zu den Eltern so gestört ist das es kein miteinander 
auskommen mehr gibt, oder schlicht in der elterlichen Wohnung zu wenig 
Platz ist um sich noch halbwegs wohl zu fühlen. Wer sich mit zwanzig+ 
noch ein Zimmer mit jüngeren Geschwistern teilen muss kann weder 
vernünftig lernen und abschalten, noch ein angemssenes Privatleben 
(Freundin) führen.

Wer aber alle Vorraussetzungen erfüllt hat und nur "der großen Freiheit" 
wegen ausziehen will, der sollte sich das gut überlegen - sofern nicht 
sowieso die Eltern oder Oma&Opa für alles aufkommen -
Studieren kostet, 700 Eur. pro Semester incl. aller Nebengebühren, dazu 
Schreibmaterial, Bücher und auch der Kaffee in der Kantine. Dann braucht 
man essen und Kleidung. Das ist schon eine ganze menge, da kommen 
schnell dreistellige Summen pro Monat zusammen. Jetzt noch eine KLEINE 
Wohnung obendrauf, für die schnell 250-300 Eur. (warm) fällig werden, 
oder sogar noch mehr, das muss man erst mal verdienen. Und dann kommt 
dazu das in dieser Aufstellung noch kein Cent für das Kino, Eis mit der 
Freundin oder Bier in der Studentenkneipe enthalten ist. Da wird das 
Studium schnell zur Nebensache.

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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@Benedict
hätte deine Frage fast vergessen:
Also einen Grund für meine Entscheidung habe ich oben ja schon 
angedeutet...
Die FH Münster, genauer gesagt der Campus Steinfurt, liegt ja fast vor 
meiner HAustür. Mit dem Auto keine 10 Minuten. Im Sommer auch mal mit 
dem Fahrrad in 20min erreichbar.
Das währe alleine für mich noch kein alles entscheidender Punkt gewesen, 
das Lernen spielt eine große Rolle. Aber da hat die FH ja durchaus gute 
Referenzen.  Ausserdem habe ich erste Erfahrungen an der FH bereits im 
zweiten Ausbildungsjahr gesammelt als ich mit einem anderen Funkamateur 
zusammen an einem Privatprojekt gearbeitet habe. Wir haben einen Umbau 
entwickelt um aus den damals massenhaft kostenlos verfügbaren C-netz 
Autotelefonen ein 70cm Analogfunkgerät für Afu zu machen.
Da wir damals ausser einem Scope und Frequenzzähler keine HF Messgeräte 
besaßen bin ich einfach zur FH gefahren, ins HF Labor marschiert und 
habe gefragt ob wir da nicht messen könnte...
Nach dem ich erklärt hatte was wir vorhaben hatten wir sofort die 
zusage, zwei Tage später gab es dann die Einweisung in die Bedienung der 
Geräte und wir konnten von da an eigenverantwortlich da arbeiten. Aber 
mit voller unterstützung wenn Fragen waren. Das ist sicher nicht überall 
so selbstverständlich.

Den Drang in die "Ferne" zu ziehen hatte ich nie so- Ich bin immer schon 
sehr Mobil gewesen, ab 12-13 mit Kumpels und NRW Ferienticket 
schonmehrmals in den Ferien nach Köln DDorf und Dortmund usw.- gefahren.
Mit 15-16 und der damaligen Clique sind wir dann an Wochenenden wo 
nichts los war oft spontan mit dem Wochenendticket irgendwo hin 
gefahren. Mal zu viert, mal zu sechst, aber auch mal mit 10 und mehr. 
Kiste Bier dabei und der Weg war das Ziel.
Als ich dann mit 18 Führerschein und Auto hatte waren wir dann auch 
mindestens einmal pro Monat wirklich irgendwo weiter weg. Amsterdam, 
Köln, Düsseldorf, Kassel, Frankfurt, Hamburg oder Berlin. Da ich in 
Dortmund, Bochum und Hamm Bekannte hatte dort sowieso. Berufsschule und 
später FachAbi war in MS.
Das hat sicher dazu beigetragen das sich bei mir kein Fernweh entwickelt 
hat, ich konnte ja jederzeit weg. Aber auch nach einer durchzechten 
Nacht einfach lange ausschlafen wo höchstens das Vogelgezwitscher am 
Morgen stört. Und ist man dann doch aufgestanden konnte man das 
Ausschlafen im heimischen Garten fortsetzen ohne das man Bedenken haben 
muss das einem während des Schlafs jemand die Geldbörse mopst oder wenn 
man Grillt der Knöllchenschreiber seine Aufwartung macht.

Ausserdem habe ich festgestellt das ich viel mehr rumgekommen bin als 
viele die "in der großen Stadt" wohnen. Denn nach der aufregenden ersten 
Zeit hat man da doch auch nur seine Standartclique, sein Cafe, seine 
zwei Eckkneipen und vieleicht noch seine Zappelbude. So viel mehr 
Abwechslung ist das auch nicht! Nur deutlich teurer ;-)

Gruß
Carsten

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