Kann man an ein Vorschaltgerät mit 20W eine 15W Röhre anhängen, ohne die Lebensdauer der Röhre zu verringern?
Die sind doch in der Regel von... bis... Sollte also kein Problem sein. Axel
So einfach ist das leider nicht. Jede Leuchtstoffröhre hat abhängig vom Typ andere Ansprüche an Brennspannung, Lampenstrom und teilweise auch Heizstrom. Die sollte das Vorschaltgerät auch einhalten. Dann hast Du maximale Lebensdauer bei maximaler Lichtausbeute. Weichst Du davon ab, wird einer der beiden Parameter Lebensdauer/Lichtausbeute darunter leiden. Wenn die Lampe denn überhaupt anständig brennt. Ob Dein Leuchtmittel an Deinem Vorschaltgerät ordnungsgemäß funktioniert, kann Dir nur die Spezifikation des Vorschaltgerätes sagen. Alles andere ist Spekulation. Es bleibt natürlich die Frage, ob die Reduktion der Lebensdauer/Lichtausbeute im speziellen Fall durch ein unpassendes Vorschaltgerät wirklich relevant ist. Fällt Dir das auf, wenn sie statt z.B. 10000 Stunden nur 6000 durchhält? Oder die Lampe statt mit 15W in Wirklichkeit nur mit 11W betrieben wird?
15W und 11W wäre schon ein Unterschied (UV-Röhren für einen Belichter). 1000 und 6000h wäre nicht tragisch. Danke für die Infos
> Kann man an ein Vorschaltgerät mit 20W eine 15W Röhre anhängen, > ohne die Lebensdauer der Röhre zu verringern? Nein. Der Strom wird erheblich zu hoch, die Lampe zwar hell aber verschleisst ruck-zuck ihre Elektroden.
Warum flackern überhaupt defekte Leuchtstoffröhren oder leuchten nur für kurze Zeit und gehen dann aus? Was ist defekt? Sind es verschlissene Heizwendel oder eine Änderung der Gaszusammensetzung? Was genau ist denn am Heizwendel verschlissen? Unterbrochen ist er doch in der Regel nicht.
Im Prinzip steigt der Widerstand der Röhre weil die Elektroden verschleissen, es wird also immer mehr Spannung notwendig, um den Strom durchzupressen, irgendwann ist die Emission der der Heizwendeln so reduziert, daß es nicht reicht um den Stromfluss aufrecht zu erhalten, dabei wirkt sich zusätzliche negativ verstärkend aus daß mit geringerem Stromfluss auch die Wendeln kühler werden und noch weniger emittieren. Sie geht aus, dann versucht sie wieder zu zünden.
Es gibt verschiedene Alterungsmechanismen: Die Menge des verfügbaren Quecksilbers sinkt, da es mit der Zeit Bindungen zu Verunreinigungen z.B. in der Leuchtschicht eingeht. Dadurch steigt die Brennspannung langsam an. Und die Beschichtung der Elektroden geht verloren. Diese ist wichtig für die Elektronenemmission. Sie sorgt normalerweise dafür, dass die Elektroden bereits bei niedrigeren Temperaturen ausreichend Elektronen emmittieren können. Ist diese Beschichtung weg, wäre eine viel höhere Temperatur für den Normalbetrieb notwendig. Verloren geht die Beschichtung durch Kaltstarts ohne ausreichendes Vorglühen - sie wird dann "weggesputtert". Auch zu starkes Heizen lässt die Beschichtung sprichwörtlich verdampfen. Bei einer alten Röhre können die Glühkathoden also durchaus noch intakt im Sinne von "nicht durchgebrannt" sein, aber kaum noch wirksam. Das Resultat ist wiederum eine steigende Brennspannung und schlechtere Startfähigkeit. Und die Leuchtschicht selber altert natürlich auch - die Umwandlungseffizienz sinkt. Der Grund, warum alte Röhren teilweise im Betrieb ausgehen, liegt im Verlauf der Temperatur der Röhre. Mit der ändert sich Gasdruck etc. Und wenn die Röhre eh schon alt und "fertig" ist, kann diese Änderung dann über leuchten oder nicht leuchten entscheiden. Außerdem schalten viele elektronische Vorschaltgeräte defekte Röhren mit voller Absicht aus - um sich selbst vor Überlast und Überspannung zu schützen.
Es gibt teilweise EVG's, wo für eine bestimmte Leistungsklasse nur eine Hardware verwendet wird. z.B. 8-18W. Die sind intern eingestellt oder messen die angeschlossene Lampe.
Und wie findet man das raus, ob das bei dem konkreten VG der Fall ist? Richtig, man sieht in der Spezifikation nach... ;-)
@Electric Electric schrieb: > Es gibt teilweise EVG's, wo für eine bestimmte Leistungsklasse nur eine > Hardware verwendet wird. > z.B. 8-18W. > Die sind intern eingestellt oder messen die angeschlossene Lampe. Aha, wirklich ? Das ist neu für mich. Bitte Quelle, Typ, Datenblatt benennen. Nach meiner bisherigen Kenntnis wird der (Lampen-) Strom auch bei einem EVG durch eine Induktivität (Drosselspule) festgelegt. Zwar bei ca. 35 kHz und damit wesentlich kleiner als die herkömlichen 50 Hz Drosseln. Aber "variable Induktivität" für 8-18 Watt ? Zeigen bitte.
Gibt es schon, aber nur elektronisch: http://www.osram.de/osram_de/Professionals/EVG/pdf_EVG-Literatur/EVG_fuer_FL_und_CFL/QTM.pdf
Weiß jemand, wie dieses intelligente Vorschaltgerät erkennt, welche Röhre mit welcher Leistung angeschlossen ist? Im Netz ist leider kein Datenblatt über das verbaute IC verfügbar.
Max schrieb: > Im Netz ist leider kein Datenblatt über das verbaute IC verfügbar. Doch, das gibt es, sogar, passend zum Forum hier, von Atmel: http://www.atmel.com/applications/lighting/fluorescent_ballasts.asp?AppID=2180 Da gibt es sogar ein Eval-Kit, dass der Hardware der oben genanten Osram-Vorschaltgeräte verdächtig ähnlich sieht. Source-Code gibts dort natürlich auch.
Schorsch schrieb: > Doch, das gibt es, sogar, passend zum Forum hier, von Atmel: > > http://www.atmel.com/applications/lighting/fluores... Vielen Dank
Die T5 HE Lampen (14-35W) werden alle mit dem gleichen Strom betrieben. Das Vorschaltgerät muss also gar nicht "wissen" welche Lampe gerade dran hängt, es reicht wenn der Lampenstrom geregelt wird.
Flo G schrieb: > Die T5 HE Lampen (14-35W) werden alle mit dem gleichen Strom betrieben. > Das Vorschaltgerät muss also gar nicht "wissen" welche Lampe gerade dran > hängt, es reicht wenn der Lampenstrom geregelt wird. Und, da selber nachgemessen, kann ich sagen: Das kriegt die Elektronik des Vorschaltgerätes wirklich recht gut hin.
Mir geht es um die intelligente Lampenerkennung bei EVG für Kompaktleuchstofflampen. Ich habe hier von OSRAM das EVG "Quicktronic Intelligent Dim" (http://www.osram.de/osram_de/Professionals/EVG/EVG_fuer_FL_und_CFL/EVG_mit_Dimmfunktion_und_1...10_V/QTi...DIM-KLL/index.html) vor mir liegen. An dieses kann man verschiedene CFLs zwischen 18W bis 57W anschließen. Jetzt hängt bei CFLs sowohl die Spannung, als auch der Strom von der Lampenleistung ab. Hier mal ein kurzer Auszug aus einem Datenblatt von OSRAM: Typ lm W lm/W V mA OSRAM DULUX® T/E PLUS 13W 900 12.5 72 77 165 OSRAM DULUX® T/E PLUS 18W 1200 16.5 73 80 210 OSRAM DULUX® T/E PLUS 26W 1800 24 75 80 300 OSRAM DULUX® T/E PLUS 32W 2400 32 75 100 320 OSRAM DULUX® T/E PLUS 42W 3200 43 74 135 320 Hier kann man also nicht auf einen konstanten Strom regeln. Unter dem Link auf die Atmel Seite von Schorsch habe ich jetzt den Hinweis: "The embedded EEPROM stores tube wattages and parameters for accurate wattage detection" gefunden. Daraus habe ich jetzt angenommen, dass dieses "intelligente" Vorschaltgerät mal einen Strom einstellt, dann die Spannung über der Lampe misst und dann mit einer internen Tabelle vergleicht. Der Strom wird dann solange verändert, bis die richtige Lampe identifiziert wurde. Das ist jetzt meine Hypothese dazu, die Lampe bei solch einem EVG zu identifizieren. Messungen dazu habe ich noch nicht durchgeführt. Wer besseres weiß soll mich bitte korrigieren.
Hast Du zu den genannten Typen auch Geometriedaten? Bei identischer Gasfüllung gilt in erster Näherung: Brennspannung proportional zur Länge, Strom proportional zur Dicke. Würde mich mal interessieren, ob das hier passt. Patrick
Patrick S. schrieb: >Bei identischer Gasfüllung gilt in erster Näherung: >Brennspannung proportional zur Länge, Strom >proportional zur Dicke. Würde mich mal >interessieren, ob das hier passt. Vermutlich besteht die Füllung einer Leuchtstoffröhre nicht nur aus Quecksilberdampf, sondern auch noch aus anderen Gasen. Sonst hätte man eine für Quecksilber typische Brennspannung, die etwa bei 12V liegt. So war es bei den Quecksilberdampf-Gleichrichtern, wobei die Röhrengeometrie da kaum eine Rolle spielte. Diese Röhren gab es von klein (Radioröhre) bis riesengroß (Schaltschrankformat), und in vielen verschiedenen Formen.
In der Röhre wird vorwiegend Argon sein, mit Quecksilber als Zusatz.
Patrick S. schrieb: > Hast Du zu den genannten Typen auch Geometriedaten? Die Gemetriedaten gibt es bei OSRAM unter folgendem Link: http://www.osram.de/_global/pdf/Professional/General_Lighting/Compact_fluorescent_lamps/102T04GB.pdf Dort steht auch noch weiteres Interessantes um z.B sein eigenes Vorschaltgerät zu designen. Wilhelm Ferkes schrieb: > Vermutlich besteht die Füllung einer Leuchtstoffröhre nicht nur aus > Quecksilberdampf, sondern auch noch aus anderen Gasen. Zum einen ist in der Röhre ein Puffergas (meist Argon, manchmal Argon/Krypton-Gemisch) mit eine Druck von typisch/ungefähr 300 Pa, zum anderen der Quecksilberdampf (ca. 0.8 Pa). Mit ein bisschen Neon kann man dann noch einige Sachen einstellen z.B. die Zündspannung. Vom Gasdruck bzw. der Zusammensetzung und den Geometriedaten hängt dann alles ab, wie z.B. Lampenspannung, Lichtleistung, Zündspannung, etc.
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