Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Analoge Referenz belasten/puffern sinnvoll?


von Bastler (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich baue eine analoge Messschaltung in der zweiten Version.
Beim Vorgänger habe ich eine Referenz ADR42x für drei AD-Wandler. Die 
Referenzeingänge brauchen Ströme im uA-Bereich.

Ist es vorteilhaft/nachteilhaft, wenn ich direkt neben die Eingänge noch 
100nF-Kondensatoren setzte, oder ist es besser einen Widerstand nach 
Masse zu schalten, so das die Leitung leicht belastet wird?
Ich hoffe dadurch das Rauschen noch kleiner zu kriegen.

Ein Bastler

von Frank (Gast)


Lesenswert?

Also Referenzspannungen sind generell eigentlich nicht dazu bedacht, 
belastet zu werden - anders als ein Spannungsregler, der zur Regelung 
oft eine Grundbelastung benötigt (welche aber meist im IC schon 
vorhanden ist).

Pufferkondensatoren stören an solchen Stellen natürlich nie - nahe am IC 
versorgen sie diesen und "beruhigen" die Leitung.

Wie du ja schon selber geschrieben hast, liegt der Verbrauch an 
REF-Eingängen im Bereich nahe 0.

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Das Rauschen ist ein Funktion der Frequenz. Fuer eine Bandbreite gegen 
Null geht auch das Rauschen gegen Null. Das ist in diesem Falle 
moeglich.

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

>Pufferkondensatoren stören an solchen Stellen natürlich nie - nahe am IC
>versorgen sie diesen und "beruhigen" die Leitung.

Doch - je nach Referenz sollte man nicht wahllos irgendwelche C's da 
ranbammeln. Denn manche Referenzen sind nur in bestimmten C-Bereichen 
stabile, in anderen eher nicht. Der Standard-TL431 von TI z.B. ist so 
einer. Je nach eingestellter Spannung zw. (grob) 10nF bis 1µF ist der 
nicht stabil. Darüber/darunter ist er's.

von Kai Klaas (Gast)


Lesenswert?

>Ist es vorteilhaft/nachteilhaft, wenn ich direkt neben die Eingänge noch
>100nF-Kondensatoren setzte,...

Beim ADR42X scheint das zu gehen. Du hast ja sicher auch das Datenblatt 
gelesen??

>Ich hoffe dadurch das Rauschen noch kleiner zu kriegen.

Dazu müßtest du den Ausgangscap wahrscheinlich noch etwas vergrößern. 
Ist aber fraglich, ob das überhaupt was bringt.

Warum stört dich denn das Rauschen?

Kai Klaas

von Anja (Gast)


Lesenswert?

Bastler schrieb:
> Ich hoffe dadurch das Rauschen noch kleiner zu kriegen.

Dann viel Spaß: Die Referenz hat einen Innenwiderstand von < 20 mOhm.
Rechne mal den Kondensator aus den Du brauchst um einen Tiefpaß mit
deiner benötigten Grenzfrequenz zu erhalten.

Beim Breitbandrauschen hast Du ja vielleicht noch eine gewisse Chance. 
Beim
niederfrequenten 0.1 .. 10 Hz rauschen brauchst Du schon einen seeehr 
großen Kondensator.
Du wirst entweder mehrere Referenzen über Ausgleichswiderstände parallel 
schalten müssen oder einen aktiven Tiefpaß nachschalten.

Gruß Anja

von Fralla (Gast)


Lesenswert?

Kommt auf die Referenz an, die der UC284x Familie kann mit 50mA Belastet 
werden und in Millionen Netzteilen wird dies zur 5V Versorgung gemacht. 
Aber hier gehts ja um einen AD Wandler...

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Bastler schrieb:
> Hallo,
>
> ich baue eine analoge Messschaltung in der zweiten Version.

Schaltplan ?

> Beim Vorgänger habe ich eine Referenz ADR42x für drei AD-Wandler. Die
> Referenzeingänge brauchen Ströme im uA-Bereich.
>
> Ist es vorteilhaft/nachteilhaft, wenn ich direkt neben die Eingänge noch
> 100nF-Kondensatoren setzte, oder ist es besser einen Widerstand nach
> Masse zu schalten, so das die Leitung leicht belastet wird?
> Ich hoffe dadurch das Rauschen noch kleiner zu kriegen.

Von welcher Auflösung (bit) Deiner A/D reden wir hier?
Wieviel Bits davon sind Deiner Meinung nach "verauscht2?

von Freies Elektron (Gast)


Lesenswert?

Wenn es nur um die Rauschspannung geht dann solltest du den LT1236-x 
beachten.

von Bastler2 (Gast)


Lesenswert?

In unseren Messschaltungen bauen wir kleine Belastungswiderstände ein.
Die Referenzquellen werden mit 5-10% von dem was der Hersteller als 
Maximum angibt belastet. Eine Parallelschaltung von Widerstand und 
Kondensator hat sich bewährt.
Aus den Referenzeingängen von Wandlern kommen manchmal Leckströme 
heraus,
weshalb die Referenzquelle dann als Senke arbeiten muss. Hier haben die 
Bausteine oft schlechtere Eigenschaften, als wenn sie als Quelle 
arbeiten.

von Bastler (Gast)


Lesenswert?

Ich danke für die Antworten!
Bei der nächsten Schaltung werde ich die Tips ausprobieren.

Gruß vom Bastler

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.