Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik NiMH 9V Block dauerladen?


von P. (Gast)


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Hi.
Ich brauche für ein Gerät mit 9V Nennspannung eine Gangreserve von ein 
paar Minuten.

Ich dachte daran, einen 9V Blockakku zu nehmen (Die haben oft 7 Zellen 
und damit 8,4V.
Dann Dann ein 9V Netzteil nehmen, und diesen Akku einfach parallel 
geklemmt (Evtl über einen Vorwiderstand von ca 500 Ohm)
Die Zellenspannung würde bei diesem Aufbau dann 1,3V betragen. Das 
dürfte noch nichts ausmachen, oder?

Die Stromaufnahme beträgt etwa 10mA im Standby und 500mA im Aktiven 
Zustand.

Die Gangreserve sollte bis zu 2 Minuten überbrücken können, danach kann 
die Spannung langsam abfallen. Irgendwann kommt dann schon der Alarm 
"Kein Saft mehr"


Ein Problem: Das Ganze muss 10-20 Jahre halten, ohne dass man zum 
Wechseln des Pufferspeichers den Lötkolben anschmeißen muss. Wenn es 
handelsübliche Akkus sind (Einfach auszuwechseln), noch besser.

Mit Goldcaps funktioniert es übrigens nicht. Die schaffen zwar 2 
Minuten@ 10 mA, aber wenn die Teile dann aktiv werden, weil die Spannung 
zu gering wird, brechen die Goldcaps direkt ein und es wird kein Alarm 
gegeben. Und ob die 10-20 Jahre halten?

: Verschoben durch Admin
von holger (Gast)


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>Ein Problem: Das Ganze muss 10-20 Jahre halten,

10-20 Jahre hält kein Akku.

>Mit Goldcaps funktioniert es übrigens nicht. Die schaffen zwar 2
>Minuten@ 10 mA, aber wenn die Teile dann aktiv werden, weil die Spannung
>zu gering wird, brechen die Goldcaps direkt ein

Schalte zwei oder drei parallel. Ob die Dinger
20 Jahre durchhalten kann ich dir aber auch nicht sagen.

von P. (Gast)


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holger schrieb:
> 10-20 Jahre hält kein Akku.

Das nicht, aber 9V Bockakkus wird es wohl noch lange recht leicht zu 
kaufen geben. Und die kann man ohne Werkzeug werchseln.

von holger (Gast)


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>> 10-20 Jahre hält kein Akku.

>Das nicht, aber 9V Bockakkus wird es wohl noch lange recht leicht zu
>kaufen geben. Und die kann man ohne Werkzeug werchseln.

Du darfst also wechseln. Denk mal über einen 12V 1.2Ah Bleigel
Akku nach. Ist ein bißchen größer als ein 9V Block;)

von Frontberichterstatter (Gast)


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Frontberichterstattung:
Der Pufferakku in meiner Zeitschaltuhr (2.4 V/ca. 100 mAh) hat
so ca. 12 Jahre gehalten.

Jetzt sind zwei AAA-Zellen a 180 mAh drin.

Mal sehen...

von Jakob L. (jakob)


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Wie häufig wird der Akku gebraucht? Wenn die 2 Minuten Überbrückungszeit 
nur gelegentlich gebraucht werden, dann wäre eventuell eine 
Primärbatterie die richtige Wahl. Bei 6 AA Zellen könnte man die 2 
Minuten@10mA immerhin etwa 5000-8000 mal entnehmen. Vorteil ist dabei 
die einfache (und kostengünstige) Verfügbarkeit von Ersatzbatterien.

Dauerladung ist für NiMH-Akkus alles andere als optimal. Ladung mit 
Konstantspannung ist besonders problematisch, da man nie weiß, welcher 
Strom da tatsächlich fließt (abhängig von Temperatur und Alterung der 
Zellen). Es kann also sein, dass der Akku nie richtig voll wird oder 
ständig überladen wird. Ich würde auch bezweifeln, dass die Teile bei 
Dauerladung lange genug halten. Besser wäre eine Ladung in Intervallen 
mit einem konstanten Strom (z.B. Ladung alle 24h oder nach Entladung für 
30 Minuten bei 0.1-0.2C).

Kann man bei dem Anwendungsfall sicher sein, dass der Benutzer den Akku 
nicht einfach durch eine Batterie ersetzt? Das wäre (insbesondere bei 
Lithium 9V-Batterien) nicht ganz ungefährlich.

Einen Bleiakku würde ich nicht unbedingt empfehlen, da dann die 
Beschaffung eines passenden Ersatzakkus nach 10-20 Jahren potentiell 
problematisch wird und die Lebensdauer auch nicht wirklich groß ist.

Welche Gold-Caps hast du denn schon probiert? Da gibt es enorme 
Unterschiede beim Innenwiderstand. Wenn du für die 2 Minuten nur 10 mA 
(und nicht 500 mA) braucht, dann sollte das eigentlich mit vertretbarem 
Aufwand machbar sein. Wenn eine kurzzeitige Belastung zu einem starken 
Spannungsabfall führt, dann deutet das auf einen sehr hohen 
Innenwiderstand hin.

von Anja (Gast)


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P. schrieb:
> Ich brauche für ein Gerät mit 9V Nennspannung eine Gangreserve von ein
> paar Minuten.

P. schrieb:
> Die Stromaufnahme beträgt etwa 10mA im Standby und 500mA im Aktiven
> Zustand.

Ein 9V-Block hat einen relativ hohen Innenwiderstand. Bei 500mA bricht 
die Spannung um mindestens 1V ein. Bei teilgeladenem Akku sicher noch 
mehr.
Ich würde eher AAA-Zellen oder AA-Zellen verwenden.

P. schrieb:
> Die Zellenspannung würde bei diesem Aufbau dann 1,3V betragen. Das
> dürfte noch nichts ausmachen, oder?

Solange noch alle Zellen in Ordnung sind sicher nicht. Allerdings wird 
der Akku hierbei nie komplett voll geladen.

P. schrieb:
> Dann Dann ein 9V Netzteil nehmen, und diesen Akku einfach parallel
> geklemmt (Evtl über einen Vorwiderstand von ca 500 Ohm)

Bei Dauerladung solltest Du nicht über C/50 bis C/30 (4-7mA) gehen sonst 
altert der Akku zu schnell.

P. schrieb:
> Ich dachte daran, einen 9V Blockakku zu nehmen (Die haben oft 7 Zellen
> und damit 8,4V.
P. schrieb:
> Das nicht, aber 9V Bockakkus wird es wohl noch lange recht leicht zu
> kaufen geben. Und die kann man ohne Werkzeug werchseln.

Der "Billiger"-Trend geht eindeutig zu 6 Zellen (Rundzellen statt 
Knopfzellen innerhalb des Package) und damit nur 7,2V.

Gruß Anja

von Anja (Gast)


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Jakob Lell schrieb:
> Einen Bleiakku würde ich nicht unbedingt empfehlen, da dann die
> Beschaffung eines passenden Ersatzakkus nach 10-20 Jahren potentiell
> problematisch wird und die Lebensdauer auch nicht wirklich groß ist.

Bleiakkus werden sehr häufig in Alarmanlagen eingesetzt. Einen VDS 
geprüften Akku sollte es in 10 Jahren immer noch geben.

Gruß Anja

von Christoph Z. (rayelec)


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9V-Lithium-Primärbatterie (Kodak Ultralife). Die bringt die 500mA und 
bei Nichtgebrauch hält sie 20 Jahre ohne Wechsel durch!!
Geht aber nur, falls die Batterie wirklich nur als Notreserve gebraucht 
wird (d.h. im besten Fall nie)

mfG

von eProfi (Gast)


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Mit Dauerladen von 9-V-Blocks habe ich schlechte Erfahrung gemacht, 
höchstens C/50, besser C/100 , also 1-2 mA, sonst trocknen sie aus oder 
blähen sich auf.

Was Akkus mögen: regelmäßig ganz entladen und gleich wieder aufladen.

Vielleicht sind 2 Akkus, die abwechselnd ge- und entladen werden, die 
Lösung.

Ist die Baugröße ein Kriterium?

Wie schon geschrieben, bei den Ultra-Caps gibt es gewaltige 
Unterschiede, genauso bei der Qualität von Akkus.

von Jens G. (jensig)


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>Der "Billiger"-Trend geht eindeutig zu 6 Zellen (Rundzellen statt
>Knopfzellen innerhalb des Package) und damit nur 7,2V.

Cool - würde ich als glatten Betrug betrachten, wenn der als 9V-Akku 
deklariert ist.
Wo gibt's denn sowas? Manch einer braucht ja vielleicht wirklich einen 
9V-Block mit 7V ;-).

von eProfi (Gast)


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Ich habe sogar einen mit 8 Zellen (9,6V, nur 100 mAh), ist aber seeehr 
selten.

Oder Du nummst zwei Handy-Akkus in Reihe, die Besseren haben eingebaute 
Schutzschaltungen gegen Tiefentladen, Überladen und Überstrom.

von tt1t (Gast)


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Ich würde auch zu Lithium-Primärzellen raten, 10-15 Jahre schaffen die 
"mit links". Ich habe hier eine 14 Jahre alte Zelle Typ CR123 
herumliegen, die hat noch 3.05 Volt, auch mit 100mA Belastung geht die 
nicht unter 3.0 Volt.

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