Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was bewirkt die Diode von primär+ zum HV Ausgang der Zündsule?


von Thomas (kosmos)


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Hallo ich habe gerade dieses Video gesehen und frage mich was diese 
Hochspannungsdiode vom + Primärseite zum HV-Ausgang genau bewirkt.

http://www.youtube.com/watch?v=nEfQUZJyrok&NR=1

wird dadurch der Sekundäre Teil der Spule besser durchflossen? Die 
Primär und Sekundärwicklungen liegen doch eh übereinander gewickelt.

Hat der Funken wirklich mehr Energie oder wird die Energie nur in einer 
kurzeren Zeit umgesetzt? Gibt es andere Nachteile? Längere 
Ladezeiten....?

von Ben _. (burning_silicon)


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durch die diode entlädt sich der primärkreis mit über den lichtbogen. 
die hochspannung aus der sekundärwicklung zündet den lichtbogen und weil 
dieser recht niederohmig ist kann strom aus dem primärkreis mit über 
diesen weg fließen. im primärkreis sind deutlich größere ströme 
vorhanden als in der hochspannungswicklung, die den funken dann 
energiereicher machen.

von Thomas (kosmos)


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welche Anforderungen an diese Diode gibt es. Wenn es während der Zündung 
20 kV sek. anliegen muss die Diode doch das aushalten können. Jemand 
eine Idee wo man solche Dioden herbekommt also kann man mehrere Dioden 
in Reihe schalten um die Spannungsfestigkeit zu erreichen.

von Ph4b14|\| $. (Gast)


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Diese Diode schützt aber auch gleich den Treibertransistor (Vor 
Spannungsspitzen) Eine geeignete Diode wäre z.B. die P6KE440A (Reichelt)

von Basti (Gast)


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Huhu,

wo seht ihr da eine Diode? ich seh da leider nix. Könnt ihr mir ein 
Prinzipschaltbild geben, in dem man sieht wo die sitzen soll?

von Thomas (kosmos)


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hier geht es nicht um den Schutz des Schalttransistors, bei zu hoher 
Induktionsspannung auf der Primärseite.

Bei dem Video sieht man nur wie ein weiteres Kabel an- bzw. wieder 
abgekemmt wird, das ist die oben eingezeichnete Diode.

Ich vermute das Restenergie die in der Spule verbleibt, wenn der Funken 
abreist auf die Sekundärseite übertragen wird, also keine so hohe 
Spannung aber dafür richtig viel Strom da die Primärseite eine viel 
dickere Wicklung hat als die Sekundärseite.

Mich wundert es, das ich bisher noch in keinem älterem Buch so etwas 
entdeckt habe (da früher sehr viele ihren mechanische Zündung mit 
Transistorzündungen selbst umgebaut haben. Also die 
Elektro-Zeitschriften waren voll mit allerlei solcher Schaltungen.

von Horst H. (horha)


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Hallo,

Ben _ schrieb:
> die hochspannung aus der sekundärwicklung zündet den lichtbogen und weil
> dieser recht niederohmig ist kann strom aus dem primärkreis mit über
> diesen weg fließen. im primärkreis sind deutlich größere ströme
> vorhanden als in der hochspannungswicklung, die den funken dann
> energiereicher machen.
Das irritiert mioch ein wenig.
Der Energiespeicher ist das Magnetfeld, das durch den Strom erzeugt 
wurde.
Der Schalttransistor sorgt doch für die Blockade dessen. Die Änderung 
des Stromes bewirkt mit der Spuleninduktivität eine Spannung, die dann 
entsprechend dem Wicklungsverhältnis auf der Hochspannungsseite 
erscheint.
Bei 300 V auf der Primärseite sind es zum Beispiel 15000 V ( 1 : 50 = Ü) 
auf der Sekundärseite. Wenn ein Funke entsteht bricht die Spannung 
sekundärseitig auf 350 V oder ähnlich zusammen ( primärseitig 
entsprechend dem Übersetzungsverhältnis 7 V , die Diode sperrt während 
des zündens immer ), der Strom an der Zündkerze dort wird nicht über 1/Ü 
also etwa  5 A/ 50  = 100 mA steigen.

Was aber eher der Fall ist, wenn man den Wicklungssinn betrachtet, das 
man durch die Diode auch die Hochspannungswicklung als Primärspule 
nutzt.
Aber bringt das so viel? Deren Induktivität ist doch entsprechend dem 
Übersetzungsverhältnis ( ~ n^2 ) sehr viel größer.
Wenn beispielsweise die Primärspule in 3 ms auf Nennstrom ist, bräuchte 
die Sekundärspule bei ü= 1:50 2500 mal so lang, also 7,5  Sekunden , 
hätte also keinen Effekt, der lohnt.

Ich hab mir mal die Version 5 angesehen:
http://www.youtube.com/user/smw1998a#p/u/7/l7QmzePtUeU ab Minute 4:00
Es geht um eine Thyristor Zündung, bei der ein geladener auf 300 V 
geladener Kondensator entladen wird.
Dann gibt es natürlich einen Knall, wenn die Brennspannung des 
Lichtbogens sinkt und die Primärspannung/ Kondensator über die Diode 
praktisch kurzgeschlossen wird.

von Andreas K. (derandi)


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Wenn man den Strom durch die Spule abstellt wird nicht nur in der 
Sekundärspule eine Spannung induziert, die Primärseite macht ja auch 
mit.
Die Spannung ist zwar weniger hoch, aber dafür besitzt die 
Primärwicklung einen sehr viel kleineren Innenwiderstand.
Also wird die Sekundärseite dazu benutzt einen "Pilotfunken" zu zünden 
und die Primärseite entläd sich darüber, daher auch der Knall mit der 
Diode.
Das wär zumindest mal meine graue Theorie...

von Thomas (kosmos)


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ja also ich habs jetzt verstanden, der normale Zündfunken stellt die 
Verbindung her und der Strom fließt dann direkt über die Funkenstrecke 
ohne Umweg über die Sekundarseite.

Hat jemand ne Idee wo man solche 20 kV HV-Dioden herbekommt?

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