Hallo Leute, ich habe einen geschlossenen Ofen daheim und würde gern die Heizleistung (möglichst in kW) feststellen können. Leider habe ich noch gar keinen wirklichen Ansatz, welche Sensorik ich dafür bräuchte. Also natürlich schonmal mindestens einen Temperatursensor und weiter? Stehe derzeit noch auf dem Schlauch, wie man aus Hitzeentwicklung die Leistung ermitteln kann. Vermutlich brauche ich noch die Außentemperatur, irgendwie einen Wert für den Wärmeschwund und die beheizte Fläche, aber all das wechselt ja ständig durch öffnen von Türen oder auch Inbetriebnahme anderer Heizaggregate. :-(
Stell den Ofen in ein Kühlaggregat und miss die Leistung, die du brauchst, um die Temperatur konstant zu halten... ;-)
Henk schrieb: > Stehe derzeit noch auf dem Schlauch, wie man aus Hitzeentwicklung die > Leistung ermitteln kann. Kein Wunder; so einfach wird es auch nicht gehen. Es gibt mehrere Ansätze: - Energiebilanz: Man erfasst, was an Brennstoff zugeführt wird (Holzmasse, Restfeuchtigkeit, Heizwert) und was an Wärme verloren geht (Massestrom im Kamin, Wärmekapazität dort, Temperatur). Aus der Differenz ergibt sich die abgegebene Leistung. - Messung der abgegebenen Leistung: Es werden für die verschiedenen Bereiche der Umgebung (direkt abstrahlende Flächen, Wärmedurchgang in Mauer, Abgabe in Heizungswasser...) einzeln die Wärmeströme erfasst und addiert. - ähnlich eine Messung der Gesamtwärmeabgabe des Hauses, ggf. um andere Wärmequellen reduziert (Personen, Kerzen, Haustiere, el. Verbraucher...) Keiner dieser Wege erscheint mir so, daß man mit wenig Aufwand zu vernünftigen Zahlen käme. Nur mit einer Temperatur wird es aber nur Kaffeesatzlesen.
Lothar Miller schrieb: > Stell den Ofen in ein Kühlaggregat und miss die Leistung, die du > brauchst, um die Temperatur konstant zu halten... ;-) so ähnlich (nur nicht mit einem Kühlschrank, sondern z.B. eine Art Aquarium mit konst. T und Messung der dafür nötigen Wärmeabgabe) kann man in der Tat so etwas messen. Die praktische Umsetzung im Wohnzimmer bleibt spannend.
Hehe okay, dann ist das ganze also wirklich so kompliziert wie ich es mir dachte. Mich würde halt interessieren, wieviel kW mein Ofen denn produziert, wenn das Datenblatt des Ofens 6kW zulässt.
Hallo Henk Wie wärs mit einem Vergleich. Mach die Heizung aus und lass den Raum auf sagen wir 10 Grad abkühlen. Dann mach den Ofen an un mess die Zeit , die er braucht um den Raum auf eine höhere Temperatur aufzuheizen (evt. 20 Grad). Das wiederholst du mit 3 Konvektoren a 2 KW und vergleichtst die Zeit. Damit hast du zumindest eine Hausnummer. Dieser ist um so besser, je länger die Zeit. Gruss Bernd
Henk schrieb: > wenn das Datenblatt des Ofens 6kW zulässt. Wenn er glüht, dann sinds ca. 8kw. Wenn Du Glanzruß produzierst, nur ca. 4kw Wenn Du normal brennst dann etwa 6kw so what?
Dann brauchst du das nicht auf 1% genau. Ich habe das bei mir mal mit einem Standardholz gemacht (saubere Buche, gleich nach Schneiden lange genug gelagert - keine verfaulten Anteile, wenig Restfeuchtigkeit). Dafür bekommmt man leicht den Heizwert raus (z.B. im Dubbel). Ungefähren Massestrom und Temperatur im Kamin bekommt man raus, auch wenn das gar nicht soviel ausmacht, bei mir zumindest. Die Holzmasse hatte ich einfach mal einen Tag bzw. 8 oder 10 Stunden gewogen vor dem Nachheizen und aufsummiert. P = Holzmasse*spez.Heizwert/8...10Stunden - Kaminverlust
Du könntest bei bekannter Außentemperatur eine Messreihe der Zimmertemperatur bei Einsatz eine Heizlüfters mit bekannter Leistung bei verschiedenen Stufen machen. Dann weist Du, wie groß der Wärmeverlust des Zimmers ist. Und damit auch die abgegebene Leisung des Ofens
Problem: "Das Zimmer" kann alles zwischen 20 und 140m² sein, je nachdem welche Türen offen sind.
Bei uns kann der Ofen statt der Kacheln auch einen Wärmetauscher speisen. Der Wasser-Inhalt des Wärmetauschers ist bekannt (46 Liter), der Temperaturanstieg des Wassers (°C pro Minute) wird gemessen. Rechenaufgabe: wieviel Heizleistung führt zu 3°C pro Minute? (unter 2°C / Minute ist die Reinigung des Wärmetauschers fällig) Grüße, Peter
Peter Roth schrieb: > Rechenaufgabe: wieviel Heizleistung führt zu 3°C pro Minute? > (unter 2°C / Minute ist die Reinigung des Wärmetauschers fällig) und in den Raum wird dabei keine Wärme abgegeben?
Leider habe ich (noch) keinen wasserführenden Kamin, somit fällt das weg. Ich denke mal, ich vergesse das dann lieber... ;-)
Peter Roth schrieb: > Rechenaufgabe: wieviel Heizleistung führt zu 3°C pro Minute? > (unter 2°C / Minute ist die Reinigung des Wärmetauschers fällig) 4.19KJ/(Kg*K)*46Kg*3K = 578.22KJ 578KJ / 120s = ~4.82KW PS: Wie verhindert man die Formatierung ( 46Kg 3K)? Gibts da sowas wie [unformated]?
ich hab da sone komische idee, könnte man nicht direkt am ofen über tempsensoren an boden und decke und vielleicht noch einen windsensor irgendwie rückrechnen?
Okay, dann stelle ich die Ansprüche mal zurück und versuche nur die ungefähre Leistung des Ofens zu bestimmen. Das sollte doch per Temperatursensor direkt am Ofengehäuse und einer Referenzmessung bei "Volldampf" klappen?
schau noch mal bei 17:01 Dort steht es schon genauer, als es mit höherem Aufwand zu messen wäre. Die Abgegebene Leistung entspricht etwa dem, was Du vorn rein steckst. Ein Scheit hat nicht 10kW; 6kW wird also etwa dem "Ladevolumen" deines Ofens entsprechen. Nennleistung = Summe(zugeführte Holzenergie)-Summe(VerlusteDurchAbzug)
Problem: die zugeführte Holzenergie kann und will ich aber nicht dauerhaft feststellen - mal ist es Eiche, mal Buche, mal Briketts...
Sinn des ganzen sollte es übrigens sein, meiner Hausautomatisierung diese Energiequelle noch beizubringen. Alles andere wird bereits überwacht und angezeigt, wollt mir halt gern in der Garage beispielsweise signalisieren lassen, wenn der Ofen kurz vorm ausgehen ist.
Die Wärmekapazität von flüssigem Wasser ist c=4187 J/(Kg*K). Man braucht 4187 Joule um 1Kg wasser um 1K zu erhitzen. http://de.wikipedia.org/wiki/Eigenschaften_des_Wassers#Spezifische_W.C3.A4rmekapazit.C3.A4t Du misst also die "Kalttemperatur" deines Wassers (überall gleiche Temperatur!). Dann heizt Du mit Volllast die Wassertasche um 10K und nimmst die Zeit. Für 42l Wasser brauchst Du bei 10K Überhöhung also 1,758440 MJ. 3,6 MJ sind eine Kilowattstunde (kWh). Die Wassertasche benötigt also 0,489 kWh. Wenn Du für 10K 30 Minuten benötigst, hast Du 1kW Heizleistung. Das ist nur die Heizleistung der Wassertasche. Also wieviel von Deinem Holzfeuer in das Wasser geht. (Ich hoffe, ich habe mich hier nicht verrechnet). Genauso kannst Du natürlich auch einen Raum berechnen. Hier musst Du aber auch mitrechnen, dass zunächst der Heizkörper aufgeheizt werden muss, dann die Wände, sowie alle anderen Gegenstände im Raum. Danach die Luft. Das hat alles eine unterschiedliche Wärmekapazität. Hier kannst Du also nur berechnen, wie groß die Leistung der Heizkörper ist, um die Luft aufzuheizen.
Henk schrieb: > beispielsweise signalisieren lassen, wenn der Ofen kurz vorm ausgehen > ist. Kamera vorm Ofen mit Bilderkennung. Wenn keine Flamme mehr, ist das Feuer aus. Wenn die Helligkeit unter einem bestimmten Wert, ist auch keine Glut mehr da. Um zu sehen, dass die Hitze zu gering ist, reicht ein Abgasthermometer.
Da fällt mir noch etwas ein. Du kannst auch eine Heizlastberechnung nach EnEV machen (ist nicht schwer; ansonsten machen lassen). Da geht die Dämmung des Hauses mit Wärmeverlust mit ein. Danach weißt Du, wieviel kW für jeden Raum benötigt wird um diesen bei gegebener Außentemperatur auf eine bestimmte Temperatur zu halten. Dies wird gemacht, um die für einen Raum benötigte Heizkörpergröße zu bestimmen. Wenn Deine Heizung es schafft, diese Temperaturen zu halten, so hast Du die Leistung Deiner Heizung. Das kannst Du natürlich auch andersherum berechnen. Du hast eine Außentemperatur, die Raumtemperaturen sowie die Größe der Heizkörper. Daraus kannst Du berechnen, wie groß die effektive Leistung Deiner Heizanlage ist. Genau das ist aber das, was interessant ist. Was bringt Dir eine 10MW-Heizung, die vor allem nach Außen heizt und die Räume nicht erwärmt.
Also benötige ich ein Abgasthermometer? Wo montiert man denn dieses? Ein Thermometer vor der Scheibe des Ofens reicht nicht aus?
> Mich würde halt interessieren, wieviel kW mein Ofen denn > produziert, wenn das Datenblatt des Ofens 6kW zulässt 2kW. Die 6kW hat der Ofen, wenn er voll mit "Anmachholz" befüllt wird und im Test des Herstellers dermassen brennt, daß die Ofenwände glühen und die Flammen das Ofenrohr durchglühen. Du willst einen Ofen nicht so betreiben, zumal er das nicht lange aushält und ruck-zuck unansehnlich korrodiert. Ein 6kW Nennleistungs-Ofen bringt bei normalem Feuer, wo also so 2 Scheite auf der Glut früher verbrannter Scheite vor sich hin brennen mit Flammen, die den Brennraum nutzen bei dem in der Nachbrennkammer das Holzgas durchzündet und ebenfalls abbrennt, so 2kW. Einiges an Heizleistung geht auch zum Schornstein raus, schliesslich muss die Abluft exakt ausreichend Unterdruck "Sog" produzieren, damit exakt die Menge Frischluft angesaugt werden kann, die der Ofen zum aufrechterhakten genau dieses Brandes benötigt. Das ist also ein Gleichgewicht (Energieverlust durchs Ofenrohr) und letztlich unabhängig vom Ofen. Bei offener Terassentür ist der Ofen also effizienter (so 89%) als wenn er die Luft durch enge Ritzen ziehen muss. Allerdings sollte man sowieso einen Ofen mit extra externer Frischluftzufuhr haben, sonst saugt er ja kalte Luft an und macht das Zimmer, zumindest das Nebenzimmer, kälter als wenn er aus ist, sorgt für Zuglauft und da kalte Luft von draussen trocken ist wird das Zimmer unangemehn trockene Luft bekommen (unter 30% ist gesundheitsschädlich). Wenn ich hier RICHTIG Feuer mache, schlagen die Flammen aus dem 6m hohen Schornstein oben raus und die Luft donnert wie bei einem Wandbrand, und das sind (geraten weil Eigenbau) 8kW. Hast du nicht, willst du nicht.
Neee, das will ich tatsächlich nicht. =D Dann brauche ich nun also Rohranlegefühler (?) oder Sensor vor der Scheibe.
Nachtrag: also mit nur 2kW hat mein Ofenbetrieb hier aber auch nix zu tun, denn das wäre ja grad mal ein Heizlüfter und da bin ich von der Wärmeleistung heftig drüber.
Ich habe schon lange ein Thermoelement im Abgasstrom. Wenn das unter 350° kommt, dann ist's Zeit nachzulegen.
Bin hier grad am messen in verschiedenen Betriebszuständen am Ofenrohr. Wüsste halt nicht, wo ich im IM Abgasstrom ein Thermoelement platzieren sollte.
Mist, mein Temperaturmessgerät bzw. dessen Sensor macht nur 200 Grad und da ist das Rohr nun bei mittlerer Befeuerung schon drüber. Da brauch ich also wohl etwas sehr spezielles... :-(
... Heizleistung von Kaminofen erfassen ... Einfach 'mal in die Bedienungsanleitung schauen :)
die maximale steht auch auf dem Typenschild, wollt aber ja ursprünglich die momentane
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