Hallo und schöne Weihnachten :-) Man kann ja einen Klasse A Verstärker sowohl mit nur einem Ausgangstransistor als auch mit zwei komplementären Transistoren am Ausgang aufbauen. Letzteres entspricht ja dann einer Typischen Klasse-AB Schaltung, wird aber zur reinen Klasse-A durch einen höher gewählten Ruhestrom. Mich würde nun mal interessieren, wo die Vor- und Nachteile dieser beiden Konzepte liegen. Grüßle
Danke für den Link....doch den kannte ich schon :-) Mir geht es hier ja auch nicht um die verschiedenen Verstärkerklassen an sich, sondern innerhalb des Klasse-A Betriebs um den Unterschied zwischen einem Ausgangskondensator so wie hier in Bild a.) http://sound.westhost.com/jlh_fig1.gif oder eben mit 2 Ausgangstransistoren wie auf Bild c.) zu erkennen ist.
Der Ausgangskondensator ist nur zum Abschneiden des Gleichspannungsanteils nötig, damit kein Gleichstrom durch die Last fließen kann. Würde der Verstärker mit symmetrischer Betriebsspannung betrieben werden, wäre der Ruhepegel des Ausgangs idR. ohnehin 0V, womit der C entfallen kann. Das hat aber nicht so direkt was mit A oder B zu tun.
> Man kann ja einen Klasse A Verstärker sowohl mit nur einem > Ausgangstransistor als auch mit zwei komplementären Transistoren am > Ausgang aufbauen. Letzteres entspricht ja dann einer Typischen Klasse-AB > Schaltung, wird aber zur reinen Klasse-A durch einen höher gewählten > Ruhestrom. Wie kommst du darauf ? KLasse A hat genau einen aktiven Transistor. Der andere kann zwar vielleicht als Stromquelle oder Überlastsicherung oder sonstwas dienen, aber niemals angesteuert mit dem Signal, sonst ist es keine Klasse A, sondern eine AB-Endstufe. Egal wie hoch der Ruhestrom ist, aus AB wird nie A.
MaWin schrieb: > KLasse A hat genau einen aktiven Transistor. > > > > Der andere kann zwar vielleicht als Stromquelle oder Überlastsicherung > > oder sonstwas dienen, aber niemals angesteuert mit dem Signal, sonst ist > > es keine Klasse A, sondern eine AB-Endstufe. Egal wie hoch der Ruhestrom > > ist, aus AB wird nie A. Man kann ( und macht es auch in den High-End Voodo Endstufen auch )auch mit 2 Transistoren im Gegentaktbetrieb die Endstufe im A-Betrieb betreiben. Dabei befinden sich bei beide Transistoren der Arbeitspunkt in der Mitte der Arbeitsgerade. Der Vorteil ist, das es prinzipbedingt keine Übernahmeverzerrungen gibt. Der Nachteil ist, das die Endstufe eine konstante sehr hohe Leistung aufnimmt. Die Verlustleistung ist in dem Falle ohne Aussteuerung am höchsten. Die Ausgangsleistung beider Transistoren addieren sich einfach, obwohl sie nach wie vor in Gegenttakt betrieben werden. Im B Betrieb befindet sich der Arbeitspunkt an dem Punkt, wo der Ruhestrom ohne Aussteuerung gerade Null ist. Der Nachteil ist eine hohe Übernahmeverzerrung. Der A-B Betrieb befindet sich meist ein wenig oberhalb des Kennlinienknicks, und ist ein Kompromiss, zwischen Verlustleistung ohne Ansteuerung und Übernahmeverzerrungen. Man lässt in diesem Falle einen Ruhestrom von ein paar Prozent des Maximalstromes fließen. Dann gibt es noch den C-Betrieb, welche den Arbeitspunkt ein gutes Stück links vom Kennlinienknick legt, und damit eigentlich mehr zu dem Schalterbetrieb gehört. Es wird eigentlich nur bei HF-Stufen verwendet, entweder in Endstufen in Verbindung mit einen Tankkreis, der die fehlende Halbwelle durch den Schwungradeffekt ergänzt und die Oberwellen vermindert, oder als Vervielfacherstufe zur Frequenzvervielfachung.Endstufen im C-Betrieb haben einen Wirkungsgrad der 90% betragen kann und somit wesentlich höher ist als Endstufen im B-Betrieb. Ralph Berres
Hier ist zum Beispiel eine Class-A Endstufe: http://sound.westhost.com/project3b.htm Für mich sieht das irgendwie nach einer Klasse-AB Schaltung aus. Ich habe den Text jetzt nicht genau studiert, aber ich denke mal, dass daraus eine Klasse-A Endstufe wird, wenn man Q9 so einstellt, dass eben durch die Endtransistoren ein erhöhter Ruhestrom fließt.
Laut Beschreibung wurde der Ruhestrom auf 1,5 Amp eingestellt. Die Ausgangsleistung war mit 25W angegeben. Das ist eindeutig Klasse A. Ralph Berres
Der Übergang Class A zu AB ist fließend, weil mit zunehmender Aussteuerung der Ruhestrom verschwindet. Diese Grenze lässt sich anheben, soweit es die Kühlung und die SOA der Ausgangstransistoren und auch das Netzteil zulässt. Die Gegentaktstufe hat den Vorteil, dass sie symmetrisch hohe Ströme mit geringem Innenwiderstand treiben kann. Klingt so gut wie Class AB und erreicht bei Gegenkopplung Dämpfungsfaktoren von ca. 50 bis ca. 1000. Die Eintaktschaltung mit Arbeitswiderstand treibt Ströme asymmetrisch. Als Stromquelle steht nur der hochohmige Widerstand zur Verfügung, als Senke dagegen der Transistor. Wird die Schaltung ohene Gegenkopplung betrieben, ist die Dämpfung miserabel (nahe 1) und der Klang stark von den angeschlossenen lautsprechern abhängig (Impedanzverlauf muss gleichmäßig sein, was er aber nie wirklich ist...). Mit gegnkopplung kann die Schaltung als Stromsenke sehr gut arbeiten, ist dann aber asymmetrisch, da die Gegenkopplung die Stromlieferfähigkeit über den Widerstand nicht verbessern kann. Class A ist heute veraltet. Mit den verfügbaren Halbleitern lassen sich hervorragende AB Geräte herstellen.
Daniel S schrieb: > Der Übergang Class A zu AB ist fließend, weil mit zunehmender > > Aussteuerung der Ruhestrom verschwindet. Der Ruhestrom verschwindet nicht, er wird lediglich überdeckt, bzw zu dem vorhandenen Signalstrom hinzuaddiert. Daniel S schrieb: > Class A ist heute veraltet. Mit den verfügbaren Halbleitern lassen sich > > hervorragende AB Geräte herstellen Ich bin prinzipiell deiner Meinung, doch das ist wohl bei den Hififreaks eine Glaubensfrage. Ralph Berres
Das Verschwinden des Ruhestroms lässt sich recht einfach unterdrücken. Technics hatte hierzu in den 80er Jahren Verstärker entwickelt, bei denen immer alle Transistoren leitend sind. FDer Ruhestrom reicht also z.B. durch die NPN Stromtreiber nicht ab, wenn der Ausgangsstrom auf die PNP Stromtreiber kommutiert. "New class A" wurde dies damals genannt. Einige dieser Verstärker waren hochwertig wie z.B. SU-V6X während die Modelle mit Dickfilm-Hybridendstufe nicht zu empfehlen sind.
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