Forum: HF, Funk und Felder Tesla spule - Funkstörungen


von Tesla (Gast)


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Hallo zusammen,
Ich plane im Augenblick eine Tesla Spule zu bauen. hat da vielleicht 
jemand erfahrungen wie Stark eine Tesla Spule Funkstörungen erzeugt ? 
Darf man in Deutschland Tesla spulen betreiben ? oder gibt es dort 
rechtliche Einschränkungen ?

von Ralph B. (rberres)


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Tesla Transformatoren machen, besonders wenn sie mit einer Funkenstrecke 
als Unterbrecher arbeiten, eine äuserst giftige Störstrahlung, die sich 
bis in den VHF Bereich erstreckt, und sowohl leitungsgebunden als auch 
direkt abgestrahlt werden.  Eine EMV Prüfung würden sie kaum bestehen.

Rundfunkempfang im Umkreis von ein paar hundert Meter ist insbesonders 
auf den AM Bändern praktisch unmöglich. UKW Empfang stark 
beeinträchtigt.

Ich würde wenn überhaupt so ein Teil nur für sehr kurze Zeit betreiben.

Teslatransformatoren die mit einer festen diskreten Frequenz angeregt 
werden ( Röhrenoszillator ) mögen diesbezüglich gutmütiger reagieren.
Bleibt aber immer noch die diskret abgestrahlte Resonanzfrequenz um 
einige hundert Kiloherz, die auch erhebliche Amplituden annehmen.

Ralph Berres

von Hans M. (Firma: mayer) (oe1smc) Benutzerseite


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hallo

wahrscheinlich kennst du diese seite ohnehin schon:
http://www.hcrs.at/

da gibts auch infos ueber tesla spulen. da wird auch erklaert, dass man 
solche versuche nur in einem faradayschen kaefig machen sollte. 
andernfalls bin ich ueberzeugt, steht die funkueberwachung sehr schnell 
vor der tuer und klopft an.

73 de hans
oe1smc

von Silvia A. (silvia)


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Wir haben mal eine Teslaspule im Hof in Betrieb genommen. Nicht lange, 
nur ne Stunde mit gelegentlichen unterbrechungen zum nachjustieren.
Am nächsten Tag habe ich dann erfahren, das eine Nachbarin versucht 
hatte die Polizei zu rufen (wegen ruhestöeung) aber ihr schnurloses 
Telefon wohl nicht klappte grins

Das lehrt 2 sachen:
1) Teslaspule hat Telefon in gut 30 Meter entfernung  gestört
2) wenn du schon störst dann richtig

von Ralph B. (rberres)


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Das das Frequenzspektrum bis 900MHz hoch reicht, hätte ich allerdings 
nicht mit gerechnet. Gut zu wissen.

Ralph Berres

von Thomas S. (thomas_s74)


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Du kannst die Störsignale ein bisschen dämpfen, in dem du deine 
Teslaspule ordentlich erdest (auf keinen fall über den Schutzleiter!). 
Ich baue auch gerne Teslaspulen (alle arten, SGTC, VTTC, SSTC, DRSSTC) 
und selbst meine ganz kleine SGTC, die auf 5W läuft hat alle Geräte im 
Haus lahmgelegt :D (Fernseher, Telefon,...). Als ich die dann ordentlich 
erdete (Metallstab im Garten) hatte ich so wenig Störungen, dass es 
meine Eltern nicht mal bemerkt hatten.

Hier mal 2 Videos zum angeben:

http://www.youtube.com/watch?v=eVcinCeU_rI

http://www.youtube.com/watch?v=f4TycBqHfgg

Ich weiß, sie ist noch nicht fertig aber die Teile zum Fertigstellen 
sind schon bestellt.

MFG
Thomas

War aber nett von der nachbarin, dass sie nicht die Polizei gerufen hat. 
Naja wie konnte sie denn auch :D

von JAn (Gast)


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Wir hatten letzten Sommer mal eine riesige Tesla SGTC im Betrieb, und 
einen 2GHZ Specki. Ergebnis : Der Bildschirm des Spekis war hell 
erleuchtet.
Will heisen : Bis zur Meßobergrenze von 2GHZ gingen die HF-Störungen.

Hingegen hat ein mir bekannter Funkamateur eine Tesla mit 
Leistungsoszillator gebaut, die bis auf die Nennfrequenz, keinerlei 
Meßbaren Oberwellen im Kurzwellenbereich produziert hat.
Aber auch sehr gut aussah.

Ich würde auf jedenfall keine SGTC bauen, sondern lieber eine Tesla mit 
einem reinen Sinus speisen.

glg JAn

von Thomas S. (thomas_s74)


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JAn schrieb:
> Tesla mit
>
> einem reinen Sinus speisen.

Sag das mal der H-Brücke... Rechteck ist angemessener. Sinus kann man 
mit nem Armstrongoszillator realisieren. Ich will später dén 40W MW 
sender von hcrs nachbauen, weil der einfach klasse ist. Perfekt für eine 
SSTC. Ist zwar recht umfangreicher SP aber das werd ich schon schaffen.

MFG
Thomas

von JAn (Gast)


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Naja.. bei Rechteck könnten sich die Oberwellen auch noch in grenzen 
halten.
Idealerweise bei 3f..5f..7f...usw...

Nur, bei einer reinen Funkenstrecke, sehe ich schwarz.
Eine H-Brücke liese sich übrigens auch Linear betreiben.. nur ist der 
Aufwand hier ziemlich hoch.
Auf ein Klasse D-Amp oder E-Amp wäre denkbar..

Armstrongoszillator = Meisner.. ich musste erst mal googeln..

glg JAn

von Ralph B. (rberres)


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JAn schrieb:
> Der Bildschirm des Spekis war hell
>
> erleuchtet.
>
> Will heisen : Bis zur Meßobergrenze von 2GHZ gingen die HF-Störungen.

Hat der Spektrumanalyzer das überlebt? oder ist infolge der hohen 
Summenleistung dieses breitbandigen Störspektrums der erste Mischer 
schon geschossen?

Das würde ich ernsthaft mal überprüfen.

Ralph Berres

von Thomas S. (thomas_s74)


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Ich hab vor kurzen eine VTTC gebaut. Ich nahm sie gegen 1 uhr 
mitternachts in Betrieb (den Ferien sei dank). Am nächsten morgen 
fragten mich meine Eltern, ob ich wüsste warum die Tischlampen im 
Schlafzimmer andauernd an und aus gingen :D Das sind diese zouch lampen, 
die man mit berührungen ein und aus schaltet. Schon faszinierend, wenn 
man bedenkt, dass mein zimmer auf der anderen Etage im Haus ist. Ich 
werde mal sehen, ob ich die Störungen so weit in den Griff kriege, dass 
es im Dauerbetrieb betrieben werden kann.

So sieht meine VTTC aus: http://www.youtube.com/watch?v=uNXq0P8ymzU

Das ist also der Unruhestifter! Ich werde mal ne Menge 
Entstörkondensatoren verbauen und Drosseln und und und. Mal sehen, ob 
sich da immerhin ein bisschen was machen lässt.

von Lehrmann M. (ubimbo)


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Ich persönlich hatte meine Teslaspule mit 28 Obits zu je 10kV und insg. 
ca. 600mA (parallel) im Betrieb. Sekundär hatte ich 2500 Windungen 
0,35mm Cu-Lack-Draht. Nach einigen Abstimmungen hatten wir (Rückschlüsse 
aus der Funkenlänge) so um die 1,8 MV.

Wir waren im Keller zu Gange. Die Obits lassen jeweils nur einen 
Impulsbetriebt von 1 Minute zu 5 Minuten Pause zu. Von Fernseher, 
Telefon und FM-Radio brauche wir nicht mehr reden. Handys, etc waren 
ebenfalls ausgefallen. Auffällig waren auch die Ausfälle von Laptops im 
Erdgeschoss und Neustarts von Desktop-PCs sogar in höhreren Stockwerken. 
Inwiefern die Stromversorgung unseres Doppelhauses in dieser Hinsicht 
daran Schuld ist kann ich schlecht beurteilen.

Zu gut Deutsch: Eine HF-Schleuder sondergleichen... und absolut illegal. 
Mit Hobbybastlermitteln auch nicht in den Griff zu bekommen. Da helfen 
auch keine eingeschleiften Ferritringe, etc.

Generell ist auch zu sagen, dass sich ein Teslatrafo schwer berechnen 
lässt. Ich kenne auch jede Formel dazu - es gibt dennoch zu viele 
Variablen und Feinheiten um eine wirklich exakte Vorraussage machen zu 
können.

von Thomas S. (thomas_s74)


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Lehrmann Michael schrieb:
> mit 28 Obits zu je 10kV und insg.
>
> ca. 600mA

holy crap! Man muss ja nicht gleich übertreigen. Ich habe Störungen an 
den Touch Lampen minimiert, in dem ich das andere ende der VTTC nicht 
über den Schutzleiter geerdet habe. Denn bei dieser Leistungsklasse 
fließt so fiel strom am unteren Spulenende, dass damit nicht mehr zu 
spaßen ist (ich musste die Sekundärspule 3 mal neu wickeln, weil die mir 
im Betrieb durch den hohen Stromfluss einfach weggebrant ist) Ich hab 
nen Metallspieß im Garten, der mit einem Kupferlachdraht mit meinem 
Zimmer verbunden ist. Die Entladungen an dem Topload scheinen weniger 
störend für elektrische Geräte zu sein als die Erdung.

von Geigerzähler (Gast)


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Das Spektrum geht noch weiter.

Man nehme einen Geigerzähler und wird feststellen, dass Röntgenstrahlung 
entsteht. Das Fenster der Geigerzähler ist dafür durchlässig, wenn die 
Energie über ca. 5kV liegt.
Die verwendete Tesla-Spule aus einer alten Schulsammlung, das Gerät 
durfte dort nicht mehr betrieben werden, erzeugte Lichtbögen bis 7cm, 
also rund 70000V.
Experimente mit verpacktem Fotopapier haben die Röntgenstrahlung 
bestätigt.

von Lotta  . (mercedes)


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Die Störungen der Funkenstrecke gehen sogar, wenn auch gschwächt,
aus nem 10 Meter tiefen Stahlbetonbunker heraus, natürlich
in abgeschwächter Form, aber immer noch "S9".

Mit ner Erregung durch ne Senderöhre hat man "nur" die
"Erregerfrequenz" und deren Oberwellen. Da merkt man außerhalb
des Bunkers fast nichts mehr, wenn die Stromversorgung gut
verdrosselt ist.

mfg

von Alzheimer (Gast)


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Geigerzähler schrieb:

> durfte dort nicht mehr betrieben werden, erzeugte Lichtbögen bis 7cm

Hast Du Langeweile und fledderst die Forenleichen mit 7cm?

von Trafo (Gast)


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mittelgroße gespeist aus Neontrafo auf Sanirohr gewuckelt-
macht lustig Krach, Funkstörungen, beleuchten lange Lampen und brennt 
sich in metallisierte Flaschenetiketten

Rechtslage $&@i$$-egal, weils den Betreieber schon nach wenigen Minuten 
zuviel Krach ist, da muss man keine Handyomamärchen erfinden.

von Heinrich Herzversagen (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> Hier mal 2 Videos zum angeben:

Die beiden oben angegebenen Videos funktionieren nicht mehr! Kann da mal 
einer freundlicher Weise bei YouTube nachschauen woran das liegt?

von Hmmm (Gast)


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Heinrich Herzversagen schrieb:
> Die beiden oben angegebenen Videos funktionieren nicht mehr! Kann da mal
> einer freundlicher Weise bei YouTube nachschauen woran das liegt?

Darüber wunderst Du Dich bei einem 10 Jahre alten Beitrag?

von Inx (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Tesla Transformatoren machen, besonders wenn sie mit einer Funkenstrecke
> als Unterbrecher arbeiten, eine äuserst giftige Störstrahlung, die sich
> bis in den VHF Bereich erstreckt, und sowohl leitungsgebunden als auch
> direkt abgestrahlt werden.

Mir hat eine kleine, selbstgebaute Tesla-Spule mal unbemerkt eine 
Funkuhr um eine Stunde verstellt, so dass ich anschließend einen Termin 
verpasst hatte.
Erst nach "Batterie raus, etwas warten und Batterie wieder rein" hatte 
die Funkuhr ihre korrekte Zeit wiedergefunden.

Ansonsten hatte das Teil, obwohl nicht besonders groß, jede Menge Ozon 
erzeugt und Fernseh- und Radioempfang in der Umgebung völlig unmöglich 
gemacht.
Die Sekundärspule war auf ein Vitamintablettenrohr gewickelt, um mal 
eine Idee von der Größe zu geben.

von Minileuchte (Gast)


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Der passt in einen Filzstift 12V-FB-Stabbatterie und erhellt 
durchgebrannte  Leuchstoffbirnen.

von Minileuchte (Gast)


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BC327 tuts auch, gewickelter Miniferritdrosselkern ca 4mm x 30 mm

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