Forum: Offtopic Dioxin-Eier, in welchen Läden sind die gelandet?


von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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"Fragen und Antworten zum Dioxin-Skandal: NRW veröffentlicht 
Stempelnummern"

http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/NRW-veroeffentlicht-Stempelnummern_aid_948793.html

Zitat

" .. Eier mit überhöhten Dioxinwerten in den regionalen Handel gebracht 
wurden - nach Ministeriumsangaben vermutlich in sechsstelliger Zahl. 
Diese Eier wurden bis zum 23. Dezember verkauft, es handelt sich um 
XL-Eier mit der Stempelnummer 2-DE-0513912 und um bräunliche Eier mit 
der Nummer 3-DE-0514411."

Also Stempelnummer 2-DE-0513912, 3-DE-0514411

Wurden die irgendwo gesichtet? Bei einer sechsstelligen Zahl sind das ja 
schließlich nicht gerade wenig!

von Gerry E. (micky01)


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Schweinegrippe, Vogelgrippe, und jetzt Dioxin.
Das grenzt ja fast schon an den Rinderwahnsinn.
Bin mal gespannt was diesmal dabei rauskommt.

von Thilo M. (Gast)


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Wenn das Fett aus der Biospritherstellung kommt, warum ist es dann nur 
in der Nahrungskette giftig? Wenn's durch 100000e kFz verbrannt und in 
die Atemluft freigesetzt wird ist es Bio? Da haben wir doch schon wieder 
eine riesen Biolüge, oder? ;-)

von Gerry E. (micky01)


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Meine Rede, Thilo.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Naja Dioxine gehören nun mal nicht in Nahrungsmittel, ganz egal woher 
die Fette stammen. Außerdem ist es schon ein bedeutender Unterschied ob 
Giftstoffe einfach nur in der Umwelt oder direkt im Verdauungstrakt des 
Verbrauchers landen.

von Mathias K. (mathk)


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Ein netter Re-Import aus NL:

Der Weg der Mischfettsäure:
1
1.) Herstellung: DE/Emden: Petropec (Reste der Biodieselherstellung)
2
2.) Export: NL/?????: ???? (Reste der Biodieselherstellung)
3
3.) Import: DE/Uetersen: HARLES und JENTZSCH GmbH (Mischfettsäure für Futtermittelproduktion)

Und da wir sie alle lieben, ist dank ISO 9001 eine lückenlose Aufklärung 
kein Problem !?

von Leo .. (-headtrick-)


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Nach Aussage einer freundlichen Mitarbeiterin NICHT bei Aldi-Nord.
Es soll da ein Rundschreiben gegeben haben.

>Also Stempelnummer 2-DE-0513912, 3-DE-0514411

>Wurden die irgendwo gesichtet? Bei einer sechsstelligen Zahl sind das ja
>schließlich nicht gerade wenig!

Die Nummern sollen die Betriebsnummern sein.

http://www.was-steht-auf-dem-ei.de/

Funzt nur leider nicht

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Leo ... schrieb:

> Die Nummern sollen die Betriebsnummern sein.
>
> http://www.was-steht-auf-dem-ei.de/
>
> Funzt nur leider nicht

http://www.was-steht-auf-dem-ei.de/home/ei-faq/kennzeichnungssystem/

Zumindest die 05 steht für Nordrhein-Westfalen

Hier nochmal "das Offizielle"

http://www.umwelt.nrw.de/ministerium/presse/presse_aktuell/presse110104_ph.php

Unsere Eier vom Aldi tragen zum Glück die Stempel NL für Niederlande.

von Uhu U. (uhu)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Wurden die irgendwo gesichtet? Bei einer sechsstelligen Zahl sind das ja
> schließlich nicht gerade wenig!

Du mußt sie ja nicht alle essen...

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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> Du mußt sie ja nicht alle essen...

Das wäre dann Verbraucherschutz a' la FDP. Etwa so

Die Bundesregierung gibt bekannt: "Liebe Bevölkerung, es sind Dioxin 
belastete Eier im Umlauf. Essen Sie nicht zuviel davon! Ansonsten ist 
alles wie immer. Die verantwortlichen Betriebe bleiben unbehelligt, wir 
wollen deren Bilanzen schließlich nicht schaden. Frohes neues Jahr 2011 
wünscht Ihre Bundesregierung".

Mahlzeit!

von Uhu U. (uhu)


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In der EU werden jählich über 1,2 kg Dioxine mit Abgasen in die Umwelt 
entlassen.

Beim Seveso-Unglück wurden zwischen 1 und 3 kg in die Umwelt entlassen.

Meinst du, das was "legal" den Industrieanlagen entfleucht, würde einen 
großen Bogen um die Nahrungskette machen?

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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> Meinst du, das was "legal" den Industrieanlagen entfleucht, würde einen
> großen Bogen um die Nahrungskette machen?

Das weiß kein Mensch, nur ist das noch lange keine Rechtfertigung um 
Dioxine aus Profitgier per verseuchten Futters in Nahrungsmittel 
gelangen zu lassen. Diesen Unterschied sollte doch gerade einer wie du 
verstehen oder?

von Uhu U. (uhu)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Das weiß kein Mensch

Das ist sehr einfach: Da das Zeug sehr langlebig ist und vor allem in 
Fettgewebe eingelagert wird, akkumuliert es sich und sammelt sich in der 
Wampe des Topprädators an. Deswegen wird z.B. mittlerweile vor dem Genuß 
von Dorschleber gewarnt.

> nur ist das noch lange keine Rechtfertigung um
> Dioxine aus Profitgier per verseuchten Futters in Nahrungsmittel
> gelangen zu lassen.

Das ist es in der Tat nicht - nur aus dem oben Gesagten folgt, daß 
solche Profitoptimierungsmethoden mehr oder weniger nur Kurzschlüsse im 
Dioxinkreislauf bilden, die an der Gesamtmenge des Giftes in der Umwelt 
letztlich nicht viel ändern und wo es letztlich landet...

Aber es macht sich natürlich sehr gut, wenn mal wieder Umweltbewußtsein 
demonstriert werden kann, indem man auf den Existenzen einiger tausend 
Mäster rumtrampeln kann. Helfen tuts nichts, weil sich an den Ursachen 
nichts ändert.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Die Bundesregierung "eiert" inzwischen herum

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/9/0,3672,8184745,00.html

Zitat

" .. keine akute Gesundheitsgefahr für Verbraucher" dar, erklärte die 
Behörde am Dienstag in Berlin. Die überhöhten Dioxinwerte in einigen 
untersuchten Eiern seien natürlich "nicht gut", sagte ein BfR-Sprecher."

Ei, ei ..

Rückrufaktion für die Eier gibt's übrigens keine, d.h. man kann sie 
irgendwo noch kaufen. Somit tritt der Verbraucher für die "Entsorgung" 
der belasteten Ware ein ..

von Иван S. (ivan)


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>> 3-DE-...

Naja, wer heutzutage noch soetwas kauft, darf sich nicht wundern.
Wo Müll drauf steht ist eben auch Müll drin.

Gute Nacht, Iwan

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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>> 3-DE-...

Hätte ich auch nicht gekauft, ist aber auch Bodenhaltung dabei. Naja, 
die Bioeierverkäufer (0-xx) wird's freuen .. ;)

von S. B. (Gast)


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> Rückrufaktion für die Eier gibt's übrigens keine, d.h. man kann sie
> irgendwo noch kaufen. Somit tritt der Verbraucher für die "Entsorgung"
> der belasteten Ware ein ..
die sind doch schon längst verzehrt worden (wer weiß denn wie lange das 
schon läuft ??!) und falls nicht irgendwo beigemengt (das kann dann 
niemand mehr nachweisen). Das Gleiche gilt für Hühner-, Schweine-, 
Putenfleisch, usw.
Im Prinzip kann es jeden treffen, auch Deine NL-Aufdruck Eier können 
verseucht sein, weil die das verseuchte Futtermittel wohl auch über die 
Grenzen geliefert haben. Gleiches gilt auch für Bioeier ... auch diese 
Hühner werden meines Wissens mit Futtermitteln gefüttert, nur die 
Haltung ist humaner.
Ich wäre mir da mit dem Bio nicht so sicher - nur weil es teuer ist, ist 
es noch lange nicht sicher, grober Denkfehler!
Das ist Sinn und Zweck, Preise mal wieder erhöhen.
Da Du jetzt sowieso schon Geld für die Eier ausgegeben hast, würde ich 
sie auch verzehren :-) lohnt sich nicht in eine Krise zu verfallen, in 
ein paar Monaten ist die Sache vergessen und alles fängt von vorne an.
Also Pech, wen es auch immer trifft oder schon getroffen hat.

von Иван S. (ivan)


Angehängte Dateien:

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Platinenschwenker .. schrieb:
>>> 3-DE-...
>
> Hätte ich auch nicht gekauft, ist aber auch Bodenhaltung dabei.

Diese "Haltungsmethode" meiner Meinung nach ebenso verboten wie die 
Batteriehaltung. Ebenso wie irreführende Verpackung a la 3 glückliche, 
scharrende Hennen.

Aber ich hör' ja schon auf, das Thema hier ist ja der deutsche 
"Dioxinskandal".

> Gleiches gilt auch für Bioeier ... auch diese Hühner werden meines
> Wissens mit Futtermitteln gefüttert, nur die Haltung ist humaner.

Alle Hühner werden mit Futtermitteln versorgt, sonst legen sie nämlich 
nicht lange. Daß allerdings Nebenerzeugnise aus der 
Kraftstoffherstellung als Futtermittel für Hennen in biologischer 
Landwirtschaft zulässig sein soll bezweifle ich.

Gruß und gute Nacht, Iwan

von Uhu U. (uhu)


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Иван S. schrieb:
> Diese "Haltungsmethode" meiner Meinung nach ebenso verboten wie die
> Batteriehaltung.

Und wie willst du anders 7 Milliarden Menschen ernähren? Eine zweite 
Etage auf die Erde setzen?

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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> die sind doch schon längst verzehrt worden (wer weiß denn wie lange das
> schon läuft ??!)

Du hast den Artikel nicht gelesen. ;) Die Eier wurden bis zum 23.12 
verkauft und tragen MHD bis spätestens 20.01.2011. Da kann sich durchaus 
noch ein Großteil im Kühlschrank etlicher Verbraucher befinden und nach 
dem was berichtet wird befinden sich diese Eier sogar noch im Verkauf 
(keine Rückrufaktion!).

> Im Prinzip kann es jeden treffen, auch Deine NL-Aufdruck Eier können
> verseucht sein, ..

Sagen wir belastet, das klingt besser. :) Das kann schon sein, nur nix 
genaues weiß man nicht, aber bei den betroffenen Chargen weiß man's sehr 
wohl.

> Gleiches gilt auch für Bioeier

Nein, eher nicht. Da ist das Futtermittel deutlich strenger 
kontrolliert.

> in
> ein paar Monaten ist die Sache vergessen und alles fängt von vorne an

Ja klar, nur kann dann bereits der nächste Nahrungsmittelskandal auf uns 
zukommen und solche Skandale verdanken wir u.A. auch der 
Gleichgültigkeit zuvieler Verbraucher.

von Uhu U. (uhu)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Da ist das Futtermittel deutlich strenger kontrolliert.

Wers glaubt wird selig.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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> Und wie willst du anders 7 Milliarden Menschen ernähren? Eine zweite
> Etage auf die Erde setzen?

Rechtfertigt das tatsächlich extreme Tierquälerei?

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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> Wers glaubt wird selig.

Das ist keine Glaubensfrage, sondern eine Frage geeignet erlassener 
Regeln, Bestimmungen und Gesetzen.

von Uhu U. (uhu)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Rechtfertigt das tatsächlich extreme Tierquälerei?

Die Tierquälerei resultiert aus Verwüstung der Erde durch die 
menschliche Uterusbombe. Also Schluß damit, die Welt mit Menschen 
zuzukarnickeln.

von Uhu U. (uhu)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Das ist keine Glaubensfrage, sondern eine Frage geeignet erlassener
> Regeln, Bestimmungen und Gesetzen.

Wie auch das Verbot, dubiose Fette zu Futtermitteln zu verarbeiten, 
nicht wahr?

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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> .. menschliche Uterusbombe. Also Schluß damit, die Welt mit Menschen
> zuzukarnickeln.

Ich wusste gar nicht, dass die deutsche Bevölkerung sich vermehrt wie 
die Karnickel?

Damit wäre dann der Fachkräftemangel endgültig beseitigt.

Deutschlands Bevölkerungszunahme pro Jahr: 1 Mio Bundesbürger??

mit steigender Tendenz, dank Karnickelfaktor??

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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> Wie auch das Verbot, dubiose Fette zu Futtermitteln zu verarbeiten,
> nicht wahr?

Vielleicht liegt es eher daran, dass die Kreisläufe von industrieller 
Fettverarbeitung und Tierfutterproduktion nicht sauber getrennt sind. 
Schon mal daran gedacht?

von Иван S. (ivan)


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Platinenschwenker .. schrieb:
>> .. menschliche Uterusbombe. Also Schluß damit, die Welt mit Menschen
>> zuzukarnickeln.
>
> Ich wusste gar nicht, dass die deutsche Bevölkerung sich vermehrt wie
> die Karnickel?
>
> Damit wäre dann der Fachkräftemangel endgültig beseitigt.

Hmm, schade daß es hier keine Derivate auf möglicherweise aufkeimende 
Diskussionsthematiken gibt, ich würd' jetzt gerne einen Call auf Dillo 
Sarrazin kaufen.

von S. B. (Gast)


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Entscheidend ist u.a. dieser Abschnitt im Artikel:

Wie lange wurde das Fett schon verwendet?
Harles & Jentzsch hat nach eigenen Angaben jahrelang Reste aus der 
Biodieselherstellung sowie der Nahrungsmittelindustrie aufgekauft und 
verarbeitet.
-> also schon jahrelang, nur durch eine Stichprobe ist das Ganze 
rausgekommen.

Das Landesamt für Verbraucherschutz in Niedersachsen erklärte, es könne 
sein, dass das Fett etwa sechs Wochen verunreinigt worden sei.
-> das verstehe ich nicht mehr, wieso nur 6 Wochen, wenn der Deal 
zwischen den Parteien schon jahrelang läuft.
Erscheint mir sehr fragwürdig.

Im übrigen solltest Du nicht vergessen, wo Eier überall beigemengt 
werden!
Da nützen die ganzen Aufdrucke, Bioeier, usw. gar nichts mehr.
Und dann auch noch das Fleisch ...

Guten Appetit & Gute Nacht

von Uhu U. (uhu)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> mit steigender Tendenz, dank Karnickelfaktor??

Dieses Jahr wird die Weltbevölkerung die 7 Milliarden überschreiten. 
Tendenz weiterhin steigend.

Auch hierzulande leben mehr Menschen, als das Ökosystem verkraften kann.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Iwaaaaan! Du sollst nicht .. so sehr zocken!

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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> Im übrigen solltest Du nicht vergessen, wo Eier überall beigemengt
> werden!

Das lass' ich gelten. Gutes Argument, smoerre! ;)

von Uhu U. (uhu)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Iwaaaaan! Du sollst nicht .. so sehr zocken!

Warum nicht? Würde er das Geld versaufen, schadete das seiner Leber viel 
mehr ;-)

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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> Auch hierzulande leben mehr Menschen, als das Ökosystem verkraften kann.

Deutschland, ein übervölkertes Land??

Iwan, du hättest doch Call auf Sarrazin kaufen sollen ..

von Иван S. (ivan)


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S. B. schrieb:
> Im übrigen solltest Du nicht vergessen, wo Eier überall beigemengt
> werden!

Wo denn, außer in industriell hergestellten Conveniece-Produkten, also 
dem ganzen Nestle- und Unilever-Dreck der sich höhnisch nur selbst als 
"Lebens"-Mittel schimpft.

Der Nestle-Schlemmer hat doch wohl komplett andere Probleme als das 
bisschen Dioxin, vermutlich ist so ein Dioxin-Ei sogar immer noch 
gesünder als eine Portion Fertigprodukt.

> Und dann auch noch das Fleisch ...

Gibt's ebenfalls aus biologischer Landwirtschaft, man muß nur wollen.

Das vollständig Bio-zertifizierte 5-Minuten-Mikrowellen-Schnitzel mit 
Reis und Sauce ist wohl kaum zu haben, bestimmt jedoch nicht für den 
üblichen Betrag, den ein Unilever-Bruder dafür auszugeben bereit ist.

I. Wahn

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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> Wo denn, außer in industriell hergestellten Conveniece-Produkten, also
> dem ganzen Nestle- und Unilever-Dreck der sich höhnisch nur selbst als
> "Lebens"-Mittel schimpft.

Vielleicht in Nudeln? Bevorzuge allerdings die aus Hartweizengrieß ..

von Uhu U. (uhu)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Deutschland, ein übervölkertes Land??

Ja.

von Uhu U. (uhu)


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Иван S. schrieb:
> Wo denn, außer in industriell hergestellten Conveniece-Produkten, also
> dem ganzen Nestle- und Unilever-Dreck der sich höhnisch nur selbst als
> "Lebens"-Mittel schimpft.

Mach mal Nudeln ohne Eier, oder Eipulver...

>> Und dann auch noch das Fleisch ...
>
> Gibt's ebenfalls aus biologischer Landwirtschaft, man muß nur wollen.

Damit kommen wir dem Grud der Sache schon näher: Wenn man den Leuten das 
Fressen tierischer Eiweiße abgewöhnt und ihnen stattdessen die 
Futtermittel gibt, erreicht man einen Futterhebel von 12.

Nur mit "biologischer Landwirtschaft" gehts halt nicht mit 7 Milliarden.

von Иван S. (ivan)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Иван S. schrieb:
>> Wo denn, außer in industriell hergestellten Conveniece-Produkten, also
>> dem ganzen Nestle- und Unilever-Dreck der sich höhnisch nur selbst als
>> "Lebens"-Mittel schimpft.
>
> Mach mal Nudeln ohne Eier, oder Eipulver...

Stimmt, is' ja auch schon spät. Aber gerade Nudeln gibt's wahrscheinlich 
auch mit Bio-Ei. Mir ging's eher um dieses "Überall ist doch Ei drin".

>>> Und dann auch noch das Fleisch ...
>>
>> Gibt's ebenfalls aus biologischer Landwirtschaft, man muß nur wollen.
>
> Damit kommen wir dem Grud der Sache schon näher: Wenn man den Leuten das
> Fressen tierischer Eiweiße abgewöhnt und ihnen stattdessen die
> Futtermittel gibt, erreicht man einen Futterhebel von 12.

Gut, dann sollen bzw. müssen wir eben weniger Fleisch essen. Das würde 
sich doch prima ausgehen, weniger Fleisch und dafür Bio. Win-Win, IMO.

> Nur mit "biologischer Landwirtschaft" gehts halt nicht mit 7 Milliarden.

Wahrscheinlich genügt's schon, wenn die reichsten zwanzig Prozent den 
Fleischkonsum etwas reduzieren. Passen würde es, zu dieser ungerechten 
und perversen Welt.

Iwan, sich seinen Gute-nacht-Trunk holend (da er noch überhaupt nicht 
müde ist, obwohl er um sieben schon aufgestanden ist)

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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> Mach mal Nudeln ohne Eier, oder Eipulver...

Kein Problem, die gibt es auch ganz ohne Eier, nämlich aus 
Hartweizengrieß.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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> Damit kommen wir dem Grud der Sache schon näher: Wenn man den Leuten das
> Fressen tierischer Eiweiße abgewöhnt ..

Uhu als Veganer? Mal was ganz neues ..

von Иван S. (ivan)


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Platinenschwenker .. schrieb:
>> Mach mal Nudeln ohne Eier, oder Eipulver...
>
> Kein Problem, die gibt es auch ganz ohne Eier, nämlich aus
> Hartweizengrieß.

Btw, falls es zufällig einer weiß: Wird man von denen langsamer dick? 
Ich habe nämlich ein kleines Gewichtsproblem, wie man bei uns sagt:
Ich geh' auf wie ein Germknödel.

Oder wäre es in dieser Hinsicht generell sinnvoller, auf Erdäpfel 
(Grundbirnen) als Sättigungskomponente umzusteigen?

von Juppi J. (juppiii)


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Gesund leben,eine Frage des Geldes?

Die Wahl ,gesund zu verhungern,oder krank lange leben,fällt das schwer?

von Leo .. (-headtrick-)


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@S. B. (smoerre)
>...nur die Haltung ist humaner.
Quatsch, ...artgerechter.

Ich bin dafür, die Gauner die das verbockt haben, notzuschlachten.

von Uhu U. (uhu)


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Иван S. schrieb:
> Aber gerade Nudeln gibt's wahrscheinlich auch mit Bio-Ei.

Ja gibts denn auch abiotische Eier in Nudeln? Etwa aus Gips?

von Uhu U. (uhu)


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Leo ... schrieb:
> Ich bin dafür, die Gauner die das verbockt haben, notzuschlachten.

Willst du sie essen?

von Uhu U. (uhu)


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Иван S. schrieb:
> Ich geh' auf wie ein Germknödel.

Kann es sein, daß das mit deinen Medikamenten zusammenhängt? Frag mal 
deinen Arzt.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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und in 3 Monaten rennen eh wieder alle zu Netto und kaufen die 
billigsten Eier, die es gibt gleich palettenweise. Der durchschnittliche 
Mensch ist zur Zeit nicht zu nachhaltiger Lebensweise umzuerziehen.

von Gerry E. (micky01)


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Kevin K. schrieb:
> und in 3 Monaten rennen eh wieder alle zu Netto und kaufen die
> billigsten Eier, die es gibt gleich palettenweise. Der durchschnittliche
> Mensch ist zur Zeit nicht zu nachhaltiger Lebensweise umzuerziehen.

Ja, mag stimmen. Ändern wird sich nichts. Nur das mit den drei Monaten 
ist wohl etwas übertrieben.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Übertreibt es mal nicht. Seid ihr schon der Medienhetze verfallen?

Es ist sicher eher ekelhaft als gefährlich, würde ich sagen.

Trotzdem: Ich finde die "Infrastruktur" (oben wurde was zwischen 
Trennung von Industrie und Lebensmittelindustrie erzählt) in der EU 
eigentlich ziemlich gut.
Es ist doch beachtlich, dass jedes Ei eine eigene Identifikationsnummer 
hat, sonst könnte man im Nachhinein nun gar nicht mehr feststellen 
welche und wieviele Eier konkret betroffen sind davon.

Und wenn mir mal ehrlich sind weiß jeder von uns den Grund, warum sowas 
passieren kann. Das liegt schlicht und einfach daran, dass Unternehmen 
(ob groß oder klein) immer nur den Gewinn sehen und diesen Maximieren 
wollen. Manche machen halt an einer moralischen Grenze halt, manche eben 
nicht.
Konkret: Der Grund ist schlicht und einfach Geld.
Und das sind wir im Prinzip selber schuld. Wenn ich nur überlege wie 
gerne meine Bekannten in 1€ Läden wie Kik oder Takko shoppen gehen...

von Leo .. (-headtrick-)


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>Willst du sie essen?
Als Soylent grün, warum nicht?

http://de.wikipedia.org/wiki/Soylent_Green

>Es ist doch beachtlich, dass jedes Ei eine eigene Identifikationsnummer
>hat, sonst könnte man im Nachhinein nun gar nicht mehr feststellen
>welche und wieviele Eier konkret betroffen sind davon.

Irrtum, auf Wochenmärkten hab ich noch keine bedruckten Eier gesehen,
nur bei denen aus dem Supermarkt. Außerdem ist das nur die Erzeuger-
Betriebsnr. (soll jedenfalls so sein aber konnte ich noch nicht
bestätigen).

Seit wann ist KIK eine Ein Euro-Laden?

Ist mehr Geld für dich nicht erstrebenswert?

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Kevin K. schrieb:

> und in 3 Monaten rennen eh wieder alle zu Netto und kaufen die
> billigsten Eier, die es gibt gleich palettenweise. Der durchschnittliche
> Mensch ist zur Zeit nicht zu nachhaltiger Lebensweise umzuerziehen.

Glücklich isst, wer vergisst. ;)

Aber so einfach bezüglich "billig" ist der Zusammenhang offensichtlich 
nicht. Wenn hier kriminelle Energie in Spiel war in dem man billige, 
hoch belastete Industrieabfallfette der Tiernahrung untermischte, um 
höhere Gewinne zu erzielen, dann wäre der Anreiz bei höheren Preisen 
doch eher noch verlockender oder?

Das Problem liegt wohl eher darin, dass die Kreisläufe von industrieller 
Fettverwertung und Tiernahrungsproduktion nicht sauber getrennt sind, 
das vor allem nicht ausreichend überwacht wird und offensichtlich in den 
gleichen Berieben stattfindet (was den Anreiz steigert hier mal .. ;)).

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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> auf Wochenmärkten hab ich noch keine bedruckten Eier gesehen,

Was eine Kontrolle des Verbrauchers nahezu unmöglich macht. Ist wie beim 
immer so hoch gelobten Metzger vor Ort, der muss auch seine 
Aufschnittware NULL deklarieren und kann damit dem Verbraucher alles 
mögliche unterjubeln. Nach dem Motto: Betriebsgeheimnis!

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Wenn hier kriminelle Energie in Spiel war in dem man billige,
> hoch belastete Industrieabfallfette der Tiernahrung untermischte
Ich weiß gar nicht woher diese Info kommt das hier irgendetwas Kriminell 
oder Hoch belastet wäre hab ich was überlesen?

Es wurden einfach Reste aus anderen Produktionen zu Tierfutter 
verarbeitet, etwas was jeder Bauer auch mit seinen Kartoffelschalen 
macht und Millionen Haushalte verfüttern die "Abfälle" von Möhren, Kohl 
und anderen Gemüse an ihre geliebten Haustiere.

Hier wurde nun einfach leichtsinnig Dinge zusammengekippt welche sich 
chemisch nicht vertrugen (ob dies eine Schutzbehauptung ist sei mal 
dahingestellt) und ich behaupte mal, falls da wirklich wissentlich 
Vorsatz betrieben worden wäre, dann hätte man es sicher so gemacht das 
man immer unter der Gesetzlichen Grenze geblieben wäre so wie auch 
Maggi/Knoor&Co mit ihren "Ohne Geschmacksverstärker", "Ohne 
Zuckerzusatzt" (natürlich immer mit Sternchen 'laut Gesetz') sodass es 
nicht bei einer Routinekontrolle aufgefallen wäre...

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Läubi .. schrieb:

> Ich weiß gar nicht woher diese Info kommt das hier irgendetwas Kriminell
> oder Hoch belastet wäre hab ich was überlesen?

Ja, scheint so als ob du da was überlesen hast.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,737831,00.html

Zitat

2700 Tonnen verunreinigtes Fett im Umlauf

"In dem Futterfett soll sich nach Angaben des Bundesamtes technische 
Mischfettsäuren befunden haben, die nicht für die Verwendung von 
Futtermitteln, sondern für den Einsatz zur Papierherstellung bestimmt 
waren."

Ich hab ja nicht behauptet dass es kriminell war, sondern (mir) nur 
die Frage gestellt. Das werden die Ermittlungen die am laufen sind noch 
herausfinden müssen.

von Uhu U. (uhu)


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Aus den anfänglich genannten 500 Tonnen sind mittlerweile 3000 geworden 
und wenn man lange genug sucht, werden wohl auch noch 30000 daraus. Mich 
würde nicht wundern, wenn sich sogar herausstellt, daß seit Jahren 
Industriefette umgewidmet wurden. Pech nur, wenn die damit Grenzwerte 
überschritten werden.

Daß das "unwissentlich" gemacht wurde, das glauben die Burschen doch 
selber nicht.

von Wilhelm F. (Gast)


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@Uhu:

Nudeln mit Ei ist was typisch Deutsches. Kein Italiener verwendet in der 
Regel Ei in Nudelprodukten. Es ist nicht nötig. Und übrigens, bekommt 
man in jedem Lebensmittelgeschäft Nudeln ohne Ei, denn es steht auf der 
Zutatenliste, ist werbewirksam, und die Produkte mit Ei sind auch 
teurer. Bei der Zubereitung bemerke ich keine Unterschiede. Es ist 
allenfalls der Farbstoff durch das Eigelb, geschmacklich bemerkt man es 
gar nicht.

von Thilo M. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nudeln mit Ei ist was typisch Deutsches. Kein Italiener verwendet in der
> Regel Ei in Nudelprodukten.

So ist es. Eiernudeln noch Ei beizugeben schmeckt auch viel zu sehr nach 
Ei.

von Иван S. (ivan)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Aus den anfänglich genannten 500 Tonnen sind mittlerweile 3000 geworden
> und wenn man lange genug sucht, werden wohl auch noch 30000 daraus.

ORF-Teletext, aktuelle Meldung: Bis zu 150 Kilotonnen.

Platinenschwenker schrieb:

> Das Problem liegt wohl eher darin, dass die Kreisläufe von industrieller
> Fettverwertung und Tiernahrungsproduktion nicht sauber getrennt sind

Es gibt eigentlich überhaupt keine Trennung zwischen Industriegütern und 
Produkten der Nahrungsmittelindustrie. Das fängt an bei Holzspänen im 
Yoghurt (nein, das sind nämlich keine Körndeln von Erdbeeren, das sind 
'naturidente' aromagetränkte Sägespäne), geht über die Verwertung von 
tierischen (Abfall?)-Produkten in Karoffelchips (was haben 
Fischereierzeugnisse in Chili-Chips wie bei FunnyFrisch zu suchen?) bis 
hin zu völligen Perversitäten wie Analogkäse oder gar enzymatisch aus 
Resten zusammengekleisterte Formschinken oder Seperatorenfleisch in der 
Wurst (=vom Knochen abgeschabte Reste).

>> auf Wochenmärkten hab ich noch keine bedruckten Eier gesehen,
> Was eine Kontrolle des Verbrauchers nahezu unmöglich macht. Ist wie beim
> immer so hoch gelobten Metzger vor Ort, der muss auch seine
> Aufschnittware NULL deklarieren und kann damit dem Verbraucher alles
> mögliche unterjubeln.

Naja, ein Ei von der Bäurin am Wochenmarkt oder die Wurst vom lokalem 
Fleischhacker ist mir immer noch vertrauenswürdiger als jedes Produkt wo 
Nestle, Unilever oder $_wasauchimmer_fuer_ein_*Lebens*mittelkonzern 
obensteht.

Jaja, im Fernsehen wird immer gesagt, die drei größten mafiösen 
Strukturen seien die Menschenhandelsmafia, die Drogenmafia und die 
Waffenschiebermafia.

In meinen Augen sind das Peanuts, das was diese Strukturen umsetzen 
bezahlen die wahren Mafiosis doch aus der Portokasse. Die drei größten 
mafiösen Strukturen finden sich meiner Meinung nach wie folgt:
* Die internationale Saat- und Düngemittelmafia (Monsanto und Co)
* Die internationale Scheiße-zu-Nahrungsmittel-Mafia (siehe Oben)
* Die internationale Pharmamafia (Wyeth, Lily, Bayer und Co)

Meine persönliche Meinung,
Iwan

von Uhu U. (uhu)


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Иван S. schrieb:
> Naja, ein Ei von der Bäurin am Wochenmarkt oder die Wurst vom lokalem
> Fleischhacker ist mir immer noch vertrauenswürdiger als jedes Produkt wo
> Nestle, Unilever oder $_wasauchimmer_fuer_ein_*Lebens*mittelkonzern
> obensteht.

Hast du die Hoffnung, die Dame hätte das Ei selbst gelegt?

von Wilhelm F. (Gast)


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Iwan, sei nicht ganz so pingelig. Obwohl, ich hatte gerade einen 
Tiefkühlspinat als Essensbeilage. Ich weiß jetzt, warum es kein 
Streusalz mehr gibt: Das ist alle im Spinat. Bääääääähhh!!!

Beim Dioxin-Fett dachte ich im ersten Augenblick sogar an Ablaßöl aus 
dem Auto...

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Iwan Iwanowitsch lies zu Feder:

> Naja, ein Ei von der Bäurin am Wochenmarkt oder die Wurst vom lokalem
> Fleischhacker ist mir immer noch vertrauenswürdiger als jedes Produkt wo
> Nestle, Unilever oder $_wasauchimmer_fuer_ein_*Lebens*mittelkonzern
> obensteht.

Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Nur wer kontrolliert woher die gute 
Bäuerin und der gute Metzger seine Ware letztlich bezieht? Zumal es 
nicht immer eine Bäuerin ist, die am Wochenmarkt Eier verscherbelt ..

Und die angelernte Arbeitskraft im Metzgersladen (ja, die müssen auch 
rechnen ;)) hat keinen blassen Dunst, welche Inhaltsstoffe in der 
eigenen Wurstware zur Verarbeitung kommen.

Es soll auch Fälle geben, da hat die gute Metzgerstube ihr Wurstangebot 
durch Zukauf bei der Metro erweitert ..

;-)

von S. B. (Gast)


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Die Frage ist wie Dioxin ins technische Fett und damit letztendlich in 
die Eier kommt?
Ist das wirklich auf irgendwelche Verbrennungsprozesse zurückzuführen?
Da habe ich meine Zweifel, behaupten kann man vieles.
Die Kette geht vielleicht noch weiter zurück, nämlich auf 
Schädlingsbekämpfungsmittel, die unwissentlich oder wissentlich 
eingesetzt werden. Dioxin als Schädlingsbekämpfungsmittel ist nicht 
überall in Europa verboten.
Die Dioxinkonzentration in Raps und anderen Pflanzen hat noch keiner 
gemessen.
Eine andere Frage ist, wo Dioxin noch überall drin ist?
Speiseöle wurden ja noch nicht untersucht.
Da wird also noch einiges kommen ...

von Uhu U. (uhu)


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S. B. schrieb:
> Dioxin als Schädlingsbekämpfungsmittel ist nicht überall in Europa
> verboten.

Woher hast du das denn?

Es mag sein, daß es in Spuren in Schädlingsbekämpfungsmitteln enthalten 
ist, aber als Wirksubstanz? Niemals.

Dioxine entstehen vor allem bei Verbrennungsvorgängen und ist z.B. in 
Motor-Altöl enthalten. Ein Schlem, der Böses dabei denkt...

von Иван S. (ivan)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Iwan Iwanowitsch lies zu Feder:
>
>> Naja, ein Ei von der Bäurin am Wochenmarkt oder die Wurst vom lokalem
>> Fleischhacker ist mir immer noch vertrauenswürdiger als jedes Produkt wo
>> Nestle, Unilever oder $_wasauchimmer_fuer_ein_*Lebens*mittelkonzern
>> obensteht.
>
> Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Nur wer kontrolliert woher die gute
> Bäuerin und der gute Metzger seine Ware letztlich bezieht?

Naja, am lokalen Wochenmarkt fahr' ich, wenn's hart auf hart kommt, eben 
selbst zum verkaufenden Betrieb. Allerdings verlasse ich mich doch auch 
auf die Marktaufsicht der lokalen Bezirkshauptmannschaft, welche mein 
größtes Vertrauen besitzt. Nicht zuletzt, weil ich dort in jüngeren 
Jahren selbst einmal ein Ferialpraktikum absolviert habe.

> Zumal es nicht immer eine Bäuerin ist, die am Wochenmarkt Eier
> verscherbelt ..

Sicher, mir sind auch Geschichten aus dem letzten Jahrtausend bekannt, 
wo sich die angebotenen Eier aus Freilandhaltung unter'm UV-Licht doch 
als Batterieprodukt entpuppt haben. Allerdings schätze ich persönlich 
die kriminelle Energie bei "den Großen" wesentlincht höher sein.

> Und die angelernte Arbeitskraft im Metzgersladen...

"Ich hätte gerne 20 dag von der Groben, Fetten..." ;-)

> Es soll auch Fälle geben, da hat die gute Metzgerstube ihr Wurstangebot
> durch Zukauf bei der Metro erweitert ..
> ;-)

Bestimmt, stelle ich auch nicht außer Frage!

Gruß, Iwan

von Uhu U. (uhu)


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Иван S. schrieb:
> Sicher, mir sind auch Geschichten aus dem letzten Jahrtausend bekannt,
> wo sich die angebotenen Eier aus Freilandhaltung unter'm UV-Licht doch
> als Batterieprodukt entpuppt haben. Allerdings schätze ich persönlich
> die kriminelle Energie bei "den Großen" wesentlincht höher sein.

Die Leute auf dem Wochenmärkten sind häufig reine Händler und 
milleuspezifisch gehört halt Folklore dazu. Die beziehen ihre Ware dort, 
wo sich andere auch eindecken: auf dem Großmarkt.

von Иван S. (ivan)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Иван S. schrieb:
>> Allerdings schätze ich persönlich
>> die kriminelle Energie bei "den Großen" wesentlincht höher sein.
>
> Die Leute auf dem Wochenmärkten sind häufig reine Händler und
> milleuspezifisch gehört halt Folklore dazu. Die beziehen ihre Ware dort,
> wo sich andere auch eindecken: auf dem Großmarkt.

Bei uns nicht.

von S. B. (Gast)


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> Es mag sein, daß es in Spuren in Schädlingsbekämpfungsmitteln enthalten
> ist, aber als Wirksubstanz?
Beweise mir das Gegenteil.
Du brauchst Dir doch nur mal die Monokulturfelder anschauen, super 
schädlingsfrei, kein Unkraut.
Auch wenn es nur geringe Mengen sind ... dann wird nach der alten Regel 
viel hilft viel gehandelt. Keiner überprüft das.
Wer will schon Schädlinge auf seinen Feldern haben.

> Dioxine entstehen vor allem bei Verbrennungsvorgängen und ist z.B. in
> Motor-Altöl enthalten. Ein Schlem, der Böses dabei denkt...
aber nicht nur! u.a. auch bei Bleich- und Chlorierungsprozessen.
Bei reiner Verbrennung würde sich das Dioxin logischerweise in der Luft 
als Gas verflüchtigen ?!
Wie kommt bei diesem Vorgang das Dioxin ins technische Fett ?
Das hat mir noch keiner erläutert.
Deshalb meine These, daß bereits das Ausgangsmaterial, der Raps, 
verseucht ist.

von Uhu U. (uhu)


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S. B. schrieb:
> Beweise mir das Gegenteil.

Wieso sollte ich für eine völlig haltlose Behauptung beweispflichtig 
sein? Du hast sie in die Welt gesetzt und du hast zu belegen, daß sie 
richtig ist.

> Bei reiner Verbrennung würde sich das Dioxin logischerweise in der Luft
> als Gas verflüchtigen ?!

Verflüchtigen? Ja wohin denn? Das Zeug wird in der Natur sehr langsam 
abgebaut - langsamer, als es produziert wird und landet dann eben in 
Spuren in der Nahrungskette und wird von den Endverbrauchern im 
Fettgewebe akkumuliert.

> Wie kommt bei diesem Vorgang das Dioxin ins technische Fett ?
> Das hat mir noch keiner erläutert.

Na z.B. indem heimlich irgend welche gebrauchten Motoröle im 
Hühnerfutter verklappt werden. Eine andere - von den Medien genannte - 
Möglichkeit ist Trocknung des Raps durch Verbrennungsgase.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Tja, und schon sind wieder die Rufe laut, nach denen wir bereit sein 
müssten, mehr für unser Essen zu bazahlen.
Im Prinzip finde ich das richtig, habe allerdings die Befürchtung, dass 
sich genauderselbe Mist auf den Tellern wiederfinden würde, mit einem 
guten Gefühl, einem leeren Portemonnaie und einigen, die dann noch viel 
mehr verdienen...

von S. B. (Gast)


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> Wieso sollte ich für eine völlig haltlose Behauptung beweispflichtig
> sein? Du hast sie in die Welt gesetzt und du hast zu belegen, daß sie
> richtig ist.
also offenbar nicht so einfach zu widerlegen.
Ich muß hier auch nichts belegen, ich bin nicht die Aufsichtsbehörde, 
etc.
Wird das Ausgangsmaterial (Raps) auf Dioxin untersucht? Wir wissen es 
nicht.

> Verflüchtigen? Ja wohin denn?
in die Umgebungs-Luft, Du mußt nur lesen.

> Das Zeug wird in der Natur sehr langsam abgebaut
womit wir wieder bei den Schädlingsbekämpfungsmitteln wären

> Na z.B. indem heimlich irgend welche gebrauchten Motoröle im
> Hühnerfutter verklappt werden.
dann würden sich im Hühnerfutter noch ganz andere Substanzen finden, 
nicht minder schädlich.

> Eine andere - von den Medien genannte -
> Möglichkeit ist Trocknung des Raps durch Verbrennungsgase.
jaja, die Medien - Verbrennung kostet erst mal Energie und damit Geld.
kann ich mir nicht so ganz vorstellen, aber okay nehmen wir das mal so 
an.
Dann habe ich auf diese Weise den Raps kontaminiert wie auch immer das 
funktionieren soll (der Rest des Dioxins ist dann in den luftleeren Raum 
entwichen? ) und wird dann weiterverarbeitet.
Sehr schade, daß die Medien auf den Herstellungsprozess nur unzureichend 
eingehen, wenn doch alles so simpel ist.
Interessant wäre es mal, daß angelieferte Ausgangsmaterial zu 
untersuchen.
Will offenbar niemand.

von Wilhelm F. (Gast)


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H.joachim Seifert schrieb:

>Tja, und schon sind wieder die Rufe laut, nach
>denen wir bereit sein müssten, mehr für unser
>Essen zu bazahlen.

Komischerweise sind ausgerechnet wir deutschen die jenigen, die weit und 
breit den geringsten Teil des Einkommens für Nahrungsmittel aus geben. 
Franzosen und Italiener leisten sich da mehr. Obwohl ich mich frage, wie 
die das denn finanzieren. Ich habe zwar keine Belege, verfolge aber 
gelegentlich z.B. Hörfunk-Diskussionen zu solchen Themen. Sind wir 
wirklich geizig, haben falsche Prioritäten, und kaufen lieber ein Handy, 
anstatt anständiges Essen? Oder sind unsere sonstigen Fixkosten so hoch, 
daß nichts mehr übrig bleibt?

von Uhu U. (uhu)


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S. B. schrieb:
> Ich muß hier auch nichts belegen, ich bin nicht die Aufsichtsbehörde,
> etc.

Du behauptest was, also ist es an dir, die Behauptung zu belegen. Davon 
befreit dich dieser billige Pfaffentrick nicht.

> womit wir wieder bei den Schädlingsbekämpfungsmitteln wären

Unsinn. Genausogut könntest du statt Schädlingsbekämpfungsmitteln 
Gesangbücher sagen...

>> Na z.B. indem heimlich irgend welche gebrauchten Motoröle im
>> Hühnerfutter verklappt werden.
> dann würden sich im Hühnerfutter noch ganz andere Substanzen finden,
> nicht minder schädlich.

Es ist wie immer in der Chemie: man findet nur die Substanzen, nach 
denen man auch sucht.

> jaja, die Medien - Verbrennung kostet erst mal Energie und damit Geld.
> kann ich mir nicht so ganz vorstellen, aber okay nehmen wir das mal so
> an.

Na ja, den Raps werden sie schon trocknen müssen, bevor sie den 
schwachsinnigen "Öko"-Diesel draus machen. Aber ob diese Hypothese der 
Medien so sonderlich realistisch ist, da hab ich auch so meine Zweifel.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Иван S. schrieb:
> hin zu völligen Perversitäten wie Analogkäse oder gar enzymatisch aus
> Resten zusammengekleisterte Formschinken
Meine persönliche Meinung ist, dass das doch wieder so eine Heuchelei 
ist... Das ist genauso etwas was wir tagtäglich aktzeptieren und sogar 
noch Geld extra für bezahlen: Magarine, Süßstoff, "Diätprodukte", ... 
alles Sachen die auf irgeneine Weise dem "orginal" Nachempfunden wurden
 und mehr oder weniger schmackhaft und gesundheitsfördern sind, nur bei 
Käse und Fleisch wird so ein gewese gemacht, liegen geblieben im Regal 
ist der Schinken trotzdem nicht, und die Pizza hat auch niemand 
zurückgehen lassen aber Hauptsache man kann ab und an mal "Analogkäse 
ist bäh" sagen...

Wilhelm Ferkes schrieb:
> den geringsten Teil des Einkommens für Nahrungsmittel aus geben
Eventuell verdient "der Deutsche" einfach mehr als "der 
Franzose/Italliener" der 50% seines Einkommens für Nahrungsmittel 
ausgeben muß... wer weiß das schon ohne die Zahlen und deren Erhebung zu 
wissen.
Gerade mal auf meine Auszüge geschaut: Diese Woche nur abbuchung von 
Lebensmittelmärkten... verdammt 100% meiner Ausgaben gehen für essen 
drauf ;)

von Uhu U. (uhu)


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Läubi .. schrieb:
> Gerade mal auf meine Auszüge geschaut: Diese Woche nur abbuchung von
> Lebensmittelmärkten... verdammt 100% meiner Ausgaben gehen für essen
> drauf ;)

Ach, du bist auch einer von denen, die immer die Bank taufrisch über 
ihre Lebensgewohnheiten auf dem Laufenden halten?

von S. B. (Gast)


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> Oder sind unsere sonstigen Fixkosten so hoch, daß nichts mehr übrig bleibt?
bei dem Stromkosten sind wir ja schon führend in Europa.
Wie das mit den Miet- und Heizkosten aussieht, weiß ich nicht.
Vielleicht insgesamt ein Nord-/Südgefälle, was die Nahrungsmittel und 
Verzehrgewohnheiten anbelangt.
England soll ja diesbezüglich noch grausiger sein.

von S. B. (Gast)


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> Du behauptest was, also ist es an dir, die Behauptung zu belegen. Davon
> befreit dich dieser billige Pfaffentrick nicht.
siehe nochmal:
ec.europa.eu/dgs/health_consumer/.../press170_de.pdf
Das Dioxin ist bereits im Boden durch Klärschlamm und 
Schlacke-Ausbringung (auch aus der Vergangenheit).
Und wer will das kontrollieren bzw. sich kontrollieren lassen?
Es wird also schon da etwas von Pflanzen und Tieren aufgenommen, in 
welcher Größenordnung weiß man nicht.

Kann durchaus sein, daß durch andere Verfahren oder bei der 
Weiterverarbeitung (wie z.B. zu technischen Fetten) noch einiges dazu 
kommt - nur so ganz eindeutig ist das nicht, da müßte schon Chlor mit im 
Spiel sein, also z.B. eine Bleichung - gut das wär schon möglich bei der 
Biodieselherstellung.
Eine Trocknung bekomme ich auch in einer Trockenkammer hin, wo wird da 
was verbrannt ... alles sehr unklar.

von Uhu U. (uhu)


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S. B. schrieb:
>> Du behauptest was, also ist es an dir, die Behauptung zu belegen. Davon
>> befreit dich dieser billige Pfaffentrick nicht.
> siehe nochmal:
> ec.europa.eu/dgs/health_consumer/.../press170_de.pdf
> Das Dioxin ist bereits im Boden durch Klärschlamm und

Nun lenk mal nicht ab. Deine Behauptung war, das Dioxin sei als 
Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt worden. Dazu sind einige Dioxine 
viel zu giftig und zu langlebig.

> Schlacke-Ausbringung (auch aus der Vergangenheit).

Und warum war das Dioxin dann nur in Raps, der zu Biodiesel verarbeitet 
wurde?

Das, was durch Klärschlämme etc. in die Nahrungskette kommt, bildet den 
allgegenwärtigen Grundpegel - über den sich niemand groß aufregt.

Übrigens habe ich mir das mit dem Altöl nicht aus den Fingern gesaugt - 
das hatten wir schon mal.

von S. B. (Gast)


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> Nun lenk mal nicht ab. Deine Behauptung war, das Dioxin sei als
> Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt worden. Dazu sind einige Dioxine
> viel zu giftig und zu langlebig.
Du kannst es ja nachlesen, früher war das so - irgendwann gab's dann ein 
Verbot. Daß es den ein oder anderen Acker gibt, der verseucht ist, würde 
mich nicht wundern.
Ich frag mich allerdings, was so falsch ist, daß mal ernsthaft zu 
überprüfen ?
Du stellst hier nämlich auch nur Behauptungen in den Raum, die 
irgendwelche Medien als Lösungsversuch anpreisen, weiter nichts.

> Und warum war das Dioxin dann nur in Raps, der zu Biodiesel verarbeitet
> wurde?
kann auch in jeder anderen Pflanze sein, je nachdem wieviel sie davon 
aufnimmt. Ein neues Forschungsgebiet ... wenn man sich da überhaupt ran 
traut.

> Das, was durch Klärschlämme etc. in die Nahrungskette kommt, bildet den
> allgegenwärtigen Grundpegel - über den sich niemand groß aufregt.
das ist der Hohn - Du verteidigst sogar noch solche Machenschaften!
Dann könnte man auch gleich den Müll wild in die Landschaft streuen, das 
käme auf Gleiche hinaus. Wo leben wir hier eigentlich?

> Übrigens habe ich mir das mit dem Altöl nicht aus den Fingern gesaugt -
> das hatten wir schon mal.
ja, in Spanien, wo sie es dem Olivenöl beigemengt haben - nur da waren 
die Folgen auch ganz andere.
Insofern paßt Deine Altöl-Beimengungstheorie nicht ganz.
Dann wär ja noch mehr passiert, so erst in mehreren Jahren.
Irgendwas ist faul und die Medien greifen das natürlich nicht weiter 
auf, Nachforschungen nicht erwünscht.

von Uhu U. (uhu)


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S. B. schrieb:
> Du kannst es ja nachlesen, früher war das so - irgendwann gab's dann ein
> Verbot.

Es waren stets nicht erwünschte Beiprodukte und niemals die eigentliche 
Wirksubstanz.

>> Das, was durch Klärschlämme etc. in die Nahrungskette kommt, bildet den
>> allgegenwärtigen Grundpegel - über den sich niemand groß aufregt.
> das ist der Hohn - Du verteidigst sogar noch solche Machenschaften!

Absolut nicht. Ich sage nur, wie es ist.

Man kann sich köstlich darüber aufregen, aber derlei Probleme gibt es 
mittlerweile massenweise. Das ist schlicht die Folge der massiven 
Überbevölkerung - die aber so gut wie nie thematisiert wird.

Alle Rufe nach "biologischer Landwirtschaft" - ja gibts denn auch 
abiologische? - sind nur reine Augenwischerei, denn selbst wenn wir alle 
ab morgen nur noch Körner und Grünzeug fressen, aber uns fröhlich weiter 
vermehren, wird der Resourcengewinn, den man durch derlei gutgemeinte 
Aktionen erzielen kann, in kurzer Zeit wieder aufgefressen. Zwei 
Vegetarier sind eben nicht "umweltverträglicher", als ein 
Nichtvegetarier.

Im Übrigen verputzt/verheizt/verfährt die Menschheit schon jetzt mehr 
als 25% der jährlich nachwachsenden pflanzlichen Biomasse.

von Uhu U. (uhu)


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»Von den meisten Skandalen hört man nichts«
http://www.jungewelt.de/2011/01-07/041.php

von Ben _. (burning_silicon)


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auf jeden fall muß man aufpassen wenn man einem politiker heute ein ei 
an den kopf schmeißt. vor jahren noch lustig kriegt man jetzt schnell 
probleme wegen einem verstoß gegen die chemiewaffenkonvention.

von Weingut P. (weinbauer)


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S. B. schrieb:
>> Es mag sein, daß es in Spuren in Schädlingsbekämpfungsmitteln enthalten
>> ist, aber als Wirksubstanz?
> Beweise mir das Gegenteil.
> Du brauchst Dir doch nur mal die Monokulturfelder anschauen, super
> schädlingsfrei, kein Unkraut.
> Auch wenn es nur geringe Mengen sind ... dann wird nach der alten Regel
> viel hilft viel gehandelt. Keiner überprüft das.
> Wer will schon Schädlinge auf seinen Feldern haben.

na na na ... wir wollen die Kirche mal im Dorf lassen.
Ja, in der konventionellen Landwirtschaft wird Pflanzenschutz betrieben, 
mit Mitteln, die von der BBA zugelassen sind.
Das wird auch geprüft, die ADD zieht regelmäßig stichproben, bzw. lässt 
ziehen und wehe es wird ein Pflanzenschutzmittel nachgewiesen, das nicht 
zugelassen wäre, der Betrieb wird sofort dicht gemacht. Das tut sich 
kein Landwirt an, dann ist er nämlich pleite (es sei denn ein sehr 
dummer).
Die pflanzenschutzmittel sind auch sehr teuer, so dass die viel hilft 
viel Methode auch nicht anwendbar ist, dann ist der Unternehmensgewinn 
flöten.
Pflanzenschutz wird nach Indikation vorgenommen, sprich Schädlingsbefall 
muss festgestellt sein oder die Wetterlage begünstigt bestimmte 
Schadorganismen (Schimmelpilze z.B.).
Davon abgesehen wären Lebensmittel ohne diese rationelle Landwirtschaft 
nicht mehr bezahlbar, schon allein wegen den Lohnkosten.

von Gerry E. (micky01)


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Ben _ schrieb:
> auf jeden fall muß man aufpassen wenn man einem politiker heute ein ei
> an den kopf schmeißt. vor jahren noch lustig kriegt man jetzt schnell
> probleme wegen einem verstoß gegen die chemiewaffenkonvention.

Der ist wirklich gut, Danke.

Aber ich frag mal in die Runde wann ihr das letztemal von DDT gehört 
habt, seinerzeit eines der allerschlimmsten Schädlingsbekämpfungsmittel, 
wie sich natürlich erst nachträglich herausstellte.

von Uhu U. (uhu)


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Gerry E. schrieb:
> Aber ich frag mal in die Runde wann ihr das letztemal von DDT gehört
> habt, seinerzeit eines der allerschlimmsten Schädlingsbekämpfungsmittel,
> wie sich natürlich erst nachträglich herausstellte.

Gutes Stichwort. DDT ist übrigens nicht total verboten - seine Anwendung 
ist nur durch internationales Recht beschränkt. Zitat Wikipedia:

Die Stockholmer Konvention vom Mai 2001, die im Mai 2004 in Kraft trat, 
beschränkt den Einsatz von DDT auf die Bekämpfung 
krankheitsübertragender Insekten (Vektoren). Außerdem darf es weiterhin 
als Ausgangsstoff für die Produktion des Akarizids Dicofol hergestellt 
werden. Die Verwendung von DDT soll der WHO und dem Sekretariat der 
Stockholmer Konvention mitgeteilt werden. Derzeit (Oktober 2008) haben 
15 Staaten die Verwendung von DDT zur Seuchenbekämpfung angezeigt.

Zitatende

Es ist also mal wieder nicht so ganz leicht zwische Gut und Böse zu 
unterscheiden...

von Gerry E. (micky01)


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So war das nicht gemeint. Ich habe den Wikipedia-Artikel natürlich 
gelesen, es aber versäumt die Frage etwas genauer zu stellen:

"Wann habt ihr das letzte mal etwas von DDT in den öffentlichen Medien 
gehört/gelesen?"

von S. B. (Gast)


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> Das wird auch geprüft, die ADD zieht regelmäßig stichproben, bzw. lässt
> ziehen und wehe es wird ein Pflanzenschutzmittel nachgewiesen, das nicht
> zugelassen wäre, der Betrieb wird sofort dicht gemacht. Das tut sich
> kein Landwirt an, dann ist er nämlich pleite (es sei denn ein sehr
> dummer).
wenn diese Stichprobe-Kontrollen genauso gut sind wie bei dem jetzigen 
Skandal (das Ganze läuft ja schon seit März und die Quelle ist bis heute 
unbekannt), dann Prost Mahlzeit.
Ich vermute, die Grauzone ist wie beim Doping im Sport sehr groß ... ist 
wie gesagt nur eine Vermutung.
Schwarze Schafe gibt es leider überall und das Strafmaß ist offenbar 
erträglich im Vergleich zum Profit.

> Die pflanzenschutzmittel sind auch sehr teuer, so dass die viel hilft
> viel Methode auch nicht anwendbar ist, dann ist der Unternehmensgewinn
> flöten.
na ja, ist ja wohl in einem gewissen Rahmen steuerlich absetzbar oder 
auch subventioniert, sonst würde es ja keiner mehr machen und wär schon 
längst auf biologischen Landbau umgeschwenkt.

> Pflanzenschutz wird nach Indikation vorgenommen, sprich Schädlingsbefall
> muss festgestellt sein oder die Wetterlage begünstigt bestimmte
> Schadorganismen (Schimmelpilze z.B.).
da hat man ja ganze Arbeit geleistet, früher sah man auch mal Mohnblumen 
und andere Unkräuter ... und heute?
Mit der Hand hat man sie sicher nicht rausgerupft.

> Davon abgesehen wären Lebensmittel ohne diese rationelle Landwirtschaft
> nicht mehr bezahlbar, schon allein wegen den Lohnkosten.
anderswo gibt's ja auch Lohndumping ohne Ende, wieso sollte es 
ausgerechnet der Landwirtschaft besser gehen ?
Schlimmmstenfalls ist man dann von Importen abhängig (ist natürlich 
politisch nicht gewollt, deshalb ja auch die Subventionierung).
Im übrigen entscheidet gerade der maschinelle Aufwand über den Erfolg, 
deshalb müssen ja gerade viele Kleinbetriebe das Handtuch werfen.
Leider ein ganz normaler Selektionsprozeß wie in anderen Industrie- und 
Handelsbereichen, die nicht subventioniert werden, auch!
So ist das leider.

von Uhu U. (uhu)


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Der SWR hat gemeldet, daß bereits im vergangenen März von einem Labor 
erhöhte Dioxinwerte im Futter festgestellt wurden. Damals hat wohl so 
eine Geschichte gerade nicht ins laufende Propagandakonzept gepaßt...

Zudem sind mittlerweile schon über 4000 landwirtschaftliche Betriebe 
"gesperrt". Der tägliche Gesamtschaden für die betroffenen Landwirte 
belaufe sich auf ca. 60 Millionen EUR.

Die Medien tun so, als würde der Dioxingehalt bestimmter Futtersorten 
sofort 1:1 auf die Eier abfärben.

Die ganze Affäre stinkt doch gen Himmel...

von Captain S. (captainsubtext)


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Fhutdhb Ufzjjuz (weinbauer) schrieb:
> na na na ... wir wollen die Kirche mal im Dorf lassen.
> Ja, in der konventionellen Landwirtschaft wird Pflanzenschutz betrieben,
> mit Mitteln, die von der BBA zugelassen sind.
> Das wird auch geprüft, die ADD zieht regelmäßig stichproben, bzw. lässt
> ziehen und wehe es wird ein Pflanzenschutzmittel nachgewiesen, das nicht
> zugelassen wäre, der Betrieb wird sofort dicht gemacht. Das tut sich
> kein Landwirt an, dann ist er nämlich pleite (es sei denn ein sehr
> dummer).

Weinbauer, du besitzt nicht genug kriminelle Energie! :-)

>Verbotene Pflanzenschutzmittel oder Pestizide:
>Sie werden meist in China zusammengepantscht. Bauern
>in der EU, z.B. in Griechenland, setzen sie ein,
>weil sie billiger sind, als die Originalprodukte.
>Rund acht Prozent aller eingesetzten Pflanzenschutzmittel
>in der EU sind bereits gefälscht. In der Ukraine sind
>es fast die Hälfte und viele davon sind giftig.

Quelle: 
http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/geld-und-leben-das-wirtschaftsmagazin/geld-und-leben-wirtschaftsmagazin-aufdecken-pflanzenschutzmittel-ID1289226091766.xml

Griechischer Wein ist so wie das Blut der Erde.
Komm', schenk dir ein,
Und wenn ich dann traurig werde, liegt es daran,
Daß ich immer träume von daheim

von Juppi J. (juppiii)


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Captain Subtext schrieb:
> Und das sind wir im Prinzip selber schuld. Wenn ich nur überlege wie
>
> gerne meine Bekannten in 1€ Läden wie Kik oder Takko shoppen gehen...

..richtig! Alle Lebensmittel wesentlich teurer machen,dann sind sie 
gesünder.
;-))))

von Uhu U. (uhu)


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Juppi J. schrieb:
> ..richtig! Alle Lebensmittel wesentlich teurer machen,dann sind sie
> gesünder.
> ;-))))

Klar, was meinst du, wie unser Wohlbefinden steigt, wenn wir für eine 
Mischbatterie aus Plastik so viel zahlen dürfen, als wäre sie aus 
massivem Gold.

von Juppi J. (juppiii)


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..tscha Uhu, entweder ich verstehe dich nicht,oder du mich nicht!

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